[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].an den Käyserl. Hoff zu Wien gelangt / auch der degradirte Burgermeister Krebs und andere persöhnlich sich daselbsten eingestellet und Jhr. Käyserl. Majest. alles mündlich vorgetragen/ und selbige unterthänigst umb Hülff implorirt/ haben höchstbesagte Se. Käyserl. Majest. von Käyserlichen hohen Ambtswegen sich der Betrangten angenommen/ die Sach in behörige Deliberation gezogen/ darauff Chur-Trier und Pfaltz-Neuburg zu Commissarien ordinirt/ umb dieses Werck desto genauer zu untersuchen/ welches dann auch so erfolget/ daß weiln die Eingangs angeregte 2. Haupt-Tumultuanten Güllich und Sax auff etliche hundert ihnen zu beantworten vorgetragene Puncta in Sachen dieser Revolta wegen sich nicht zu purgiren gewust/ seynd sie condemnirt und auff ober zehlte Weiß zu einer wohlverdienten exemplarischen Straff ihrer Rebellion vom Leben zum Tod hingelichtet worden. Wie es den andern inhafftirten und mit dieser Auffruhr interessirten Persohnen nun weiters ergehen möchte / stehet künfftig zu vernehmen. Lütticher Geschichten. Brieff aus Lüttig von 21. dito bringen folgendes: die Frantzosen continuren/ Bomben/ und Granaten zu machen / und ihre Magazinen anzufüllen/ und haben längst der Sambre/ wie auch auff die Gräntzen dieses Landes Völcker geleget/ unterm Vorwand/ die von der Reformirten Religion zu suchen/ was sie verzehren/ bezahlen sie. Jhre Guarnisonen haben selbige mit etlichen Compagn. Reutherey verstärcket/ und geben vor/ es seye auff die Holländer angesehen/ so man aber nicht glaubet / sondern besorget/ Haden Depputirte am Frantzös. Hoff zu Pariß. daß an dem Rheinstrohm etwas unterhanden seyn dörffte. Dieser Stadt Lüttig am Frantzös. Hoff seyende Deputirten sollen bald von dannen wieder zurück kommen/ was ihre Negotiation seyn mag/ ist nicht eigentlich zu vernehmen. Einige sagen/ sie suchen Bouillon, Dinant, und andere Plätze / welche Franckreich behalten/ wieder zu bekommen; andere aber vermeinen/ es seye wegen deß 60ten Pfennings und daß sie darinn ihr Begehren erhalten hätten / wovon aber die Zeit ein gewissers lehren wird. Es wird spargirt/ als ob wegen Lützenburg/ dessen Dependentzien wohl gar biß an die Stadt Cölln extendirt werden dörfften. Zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzog von Lüneburg-Zell entsteben Weitläufftigkeiten und nimbt dieser die Hamburg. so genante 4. Länder mit Gewalt in Possession. Bey dem Nider-Sächsischen Craiß ist das remarquabelste/ so zu berichten vorfället/ die zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzogen von Zell entstandene ohnvermuthliche Zwistigkeit/ weßwegen dieser letztere mit seinen Trouppen das Hamburg. Territorium invadiret/ und der dieser Stadt zugehörigen so genanten 4. Länder sich impatroniret/ wormit es laut Brieffen aus Hamburg folgender Massen hergegangen. Den 4. dito Morgens setzten die Lüneburg. 2000. Mann bey Altenburg über die Elbe/ welche in an den Käyserl. Hoff zu Wien gelangt / auch der degradirte Burgermeister Krebs und andere persöhnlich sich daselbsten eingestellet und Jhr. Käyserl. Majest. alles mündlich vorgetragen/ und selbige unterthänigst umb Hülff implorirt/ haben höchstbesagte Se. Käyserl. Majest. von Käyserlichen hohen Ambtswegen sich der Betrangten angenommen/ die Sach in behörige Deliberation gezogen/ darauff Chur-Trier und Pfaltz-Neuburg zu Commissarien ordinirt/ umb dieses Werck desto genauer zu untersuchen/ welches dann auch so erfolget/ daß weiln die Eingangs angeregte 2. Haupt-Tumultuanten Güllich und Sax auff etliche hundert ihnen zu beantworten vorgetragene Puncta in Sachen dieser Revolta wegen sich nicht zu purgiren gewust/ seynd sie condemnirt und auff ober zehlte Weiß zu einer wohlverdienten exemplarischen Straff ihrer Rebellion vom Leben zum Tod hingelichtet worden. Wie es den andern inhafftirten und mit dieser Auffruhr interessirten Persohnen nun weiters ergehen möchte / stehet künfftig zu vernehmen. Lütticher Geschichten. Brieff aus Lüttig von 21. dito bringen folgendes: die Frantzosen continuren/ Bomben/ und Granaten zu machen / und ihre Magazinen anzufüllen/ und haben längst der Sambre/ wie auch auff die Gräntzen dieses Landes Völcker geleget/ unterm Vorwand/ die von der Reformirten Religion zu suchen/ was sie verzehren/ bezahlen sie. Jhre Guarnisonen haben selbige mit etlichen Compagn. Reutherey verstärcket/ und geben vor/ es seye auff die Holländer angesehen/ so man aber nicht glaubet / sondern besorget/ Haden Depputirte am Frantzös. Hoff zu Pariß. daß an dem Rheinstrohm etwas unterhanden seyn dörffte. Dieser Stadt Lüttig am Frantzös. Hoff seyende Deputirten sollen bald von dannen wieder zurück kommen/ was ihre Negotiation seyn mag/ ist nicht eigentlich zu vernehmen. Einige sagen/ sie suchen Bouillon, Dinant, und andere Plätze / welche Franckreich behalten/ wieder zu bekommen; andere aber vermeinen/ es seye wegen deß 60ten Pfennings und daß sie darinn ihr Begehren erhalten hätten / wovon aber die Zeit ein gewissers lehren wird. Es wird spargirt/ als ob wegen Lützenburg/ dessen Dependentzien wohl gar biß an die Stadt Cölln extendirt werden dörfften. Zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzog von Lüneburg-Zell entsteben Weitläufftigkeiten und nimbt dieser die Hamburg. so genante 4. Länder mit Gewalt in Possession. Bey dem Nider-Sächsischen Craiß ist das remarquabelste/ so zu berichten vorfället/ die zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzogen von Zell entstandene ohnvermuthliche Zwistigkeit/ weßwegen dieser letztere mit seinen Trouppen das Hamburg. Territorium invadiret/ und der dieser Stadt zugehörigen so genanten 4. Länder sich impatroniret/ wormit es laut Brieffen aus Hamburg folgender Massen hergegangen. Den 4. dito Morgens setzten die Lüneburg. 2000. Mann bey Altenburg über die Elbe/ welche in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0154" n="142"/> an den Käyserl. Hoff zu Wien gelangt / auch der degradirte Burgermeister Krebs und andere persöhnlich sich daselbsten eingestellet und Jhr. Käyserl. Majest. alles mündlich vorgetragen/ und selbige unterthänigst umb Hülff implorirt/ haben höchstbesagte Se. Käyserl. Majest. von Käyserlichen hohen Ambtswegen sich der Betrangten angenommen/ die Sach in behörige Deliberation gezogen/ darauff Chur-Trier und Pfaltz-Neuburg zu Commissarien ordinirt/ umb dieses Werck desto genauer zu untersuchen/ welches dann auch so erfolget/ daß weiln die Eingangs angeregte 2. Haupt-Tumultuanten Güllich und Sax auff etliche hundert ihnen zu beantworten vorgetragene Puncta in Sachen dieser Revolta wegen sich nicht zu purgiren gewust/ seynd sie condemnirt und auff ober zehlte Weiß zu einer wohlverdienten exemplarischen Straff ihrer Rebellion vom Leben zum Tod hingelichtet worden. Wie es den andern inhafftirten und mit dieser Auffruhr interessirten Persohnen nun weiters ergehen möchte / stehet künfftig zu vernehmen.</p> <p><note place="left">Lütticher Geschichten.</note> Brieff aus Lüttig von 21. dito bringen folgendes: die Frantzosen continuren/ Bomben/ und Granaten zu machen / und ihre Magazinen anzufüllen/ und haben längst der Sambre/ wie auch auff die Gräntzen dieses Landes Völcker geleget/ unterm Vorwand/ die von der Reformirten Religion zu suchen/ was sie verzehren/ bezahlen sie. Jhre Guarnisonen haben selbige mit etlichen Compagn. Reutherey verstärcket/ und geben vor/ es seye auff die Holländer angesehen/ so man aber nicht glaubet / sondern besorget/ <note place="left">Haden Depputirte am Frantzös. Hoff zu Pariß.</note> daß an dem Rheinstrohm etwas unterhanden seyn dörffte. Dieser Stadt Lüttig am Frantzös. Hoff seyende Deputirten sollen bald von dannen wieder zurück kommen/ was ihre Negotiation seyn mag/ ist nicht eigentlich zu vernehmen. Einige sagen/ sie suchen Bouillon, Dinant, und andere Plätze / welche Franckreich behalten/ wieder zu bekommen; andere aber vermeinen/ es seye wegen deß 60ten Pfennings und daß sie darinn ihr Begehren erhalten hätten / wovon aber die Zeit ein gewissers lehren wird. Es wird spargirt/ als ob wegen Lützenburg/ dessen Dependentzien wohl gar biß an die Stadt Cölln extendirt werden dörfften.</p> <p><note place="left">Zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzog von Lüneburg-Zell entsteben Weitläufftigkeiten und nimbt dieser die Hamburg. so genante 4. 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an den Käyserl. Hoff zu Wien gelangt / auch der degradirte Burgermeister Krebs und andere persöhnlich sich daselbsten eingestellet und Jhr. Käyserl. Majest. alles mündlich vorgetragen/ und selbige unterthänigst umb Hülff implorirt/ haben höchstbesagte Se. Käyserl. Majest. von Käyserlichen hohen Ambtswegen sich der Betrangten angenommen/ die Sach in behörige Deliberation gezogen/ darauff Chur-Trier und Pfaltz-Neuburg zu Commissarien ordinirt/ umb dieses Werck desto genauer zu untersuchen/ welches dann auch so erfolget/ daß weiln die Eingangs angeregte 2. Haupt-Tumultuanten Güllich und Sax auff etliche hundert ihnen zu beantworten vorgetragene Puncta in Sachen dieser Revolta wegen sich nicht zu purgiren gewust/ seynd sie condemnirt und auff ober zehlte Weiß zu einer wohlverdienten exemplarischen Straff ihrer Rebellion vom Leben zum Tod hingelichtet worden. Wie es den andern inhafftirten und mit dieser Auffruhr interessirten Persohnen nun weiters ergehen möchte / stehet künfftig zu vernehmen.
Brieff aus Lüttig von 21. dito bringen folgendes: die Frantzosen continuren/ Bomben/ und Granaten zu machen / und ihre Magazinen anzufüllen/ und haben längst der Sambre/ wie auch auff die Gräntzen dieses Landes Völcker geleget/ unterm Vorwand/ die von der Reformirten Religion zu suchen/ was sie verzehren/ bezahlen sie. Jhre Guarnisonen haben selbige mit etlichen Compagn. Reutherey verstärcket/ und geben vor/ es seye auff die Holländer angesehen/ so man aber nicht glaubet / sondern besorget/ daß an dem Rheinstrohm etwas unterhanden seyn dörffte. Dieser Stadt Lüttig am Frantzös. Hoff seyende Deputirten sollen bald von dannen wieder zurück kommen/ was ihre Negotiation seyn mag/ ist nicht eigentlich zu vernehmen. Einige sagen/ sie suchen Bouillon, Dinant, und andere Plätze / welche Franckreich behalten/ wieder zu bekommen; andere aber vermeinen/ es seye wegen deß 60ten Pfennings und daß sie darinn ihr Begehren erhalten hätten / wovon aber die Zeit ein gewissers lehren wird. Es wird spargirt/ als ob wegen Lützenburg/ dessen Dependentzien wohl gar biß an die Stadt Cölln extendirt werden dörfften.
Lütticher Geschichten.
Haden Depputirte am Frantzös. Hoff zu Pariß. Bey dem Nider-Sächsischen Craiß ist das remarquabelste/ so zu berichten vorfället/ die zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzogen von Zell entstandene ohnvermuthliche Zwistigkeit/ weßwegen dieser letztere mit seinen Trouppen das Hamburg. Territorium invadiret/ und der dieser Stadt zugehörigen so genanten 4. Länder sich impatroniret/ wormit es laut Brieffen aus Hamburg folgender Massen hergegangen. Den 4. dito Morgens setzten die Lüneburg. 2000. Mann bey Altenburg über die Elbe/ welche in
Zwischen der Stadt Hamburg und dem Hertzog von Lüneburg-Zell entsteben Weitläufftigkeiten und nimbt dieser die Hamburg. so genante 4. Länder mit Gewalt in Possession.
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