[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].wird/ wird sich bald außweisen/ er beruffet sich zwar auff grossen Schutz/ aber weil man mit dem Empfang erwehnter Gelter ihn hier verbindlich gemacht/ wird man ihn wenig fürchten. Die Eydgenosische Tagsatzung zu Die Eydgenosiche Tagsatzung zu Baaden gehet mit allerseits Contentement gantz friedlich ab. Baaden hat sich bereits geendiget/ und wird von dannen berichtet/ daß alles wol und besser/ als man vermeinet/ abgangen. Inmassen nit allein alle löbliche Orth sambt denen Zugewandten (ausser Schweitz und Solothurn) sich daselbst eingefunden/ sondern auch einhellig resolvirt und geschlossen/ ohne Unterscheid der Religion vor alle und jede Bunds-Verwandten contraquemcunque Aggressorem vor einen Mann zu stehen; Ausser daß die Römisch-Catholische Cantons sich zur Defension der Stadt Genff nicht einlassen wollen/ sagende/ daß selbige Stadt nicht mit in ihrer Bündnuß begrieffen sey. Wegen der Stadt Basel hat der Frantzös. Ambassadeur absonderliche Versicherung gethan/ daß solche kein Gefahr und man dißfals sich nicht zu beförchten hätte/ aber wegen Genff hätter er sich nicht so weit heraus lassen wollen; derowegen man allerhand nachdenckens machet. Man hat einige Deputirten von Zürich und Bern nacher Turin geschicket/ umb bey dem Hertzog von Savoyen vor die Protestanten im Lucernerthal/ und Piemont, zu intercediren/ und Vorbitte zu thun; was es würcken wird/ lehret die Zeit. Was sonsten der Frantzös. Ambassadeur Mons. de Tambonneau bey der Tagsatzung proponirt/ ist hiernechst stehend zu finden. Proposition deß Frantzösischen Ambassadeurs. Großmächtige Herren sc. Abschrifft deß Frantzös-Memorials so daselbsten übergeben worden. DIe Eilfertigkeit/ welche ihr thunlich zu seyn erachtet / euch zu versamblen/ hat mir kaum Platz gegeben/ den König meinen Herren zu informiren/ was euch/ wie man sagt/ zu dieser eilfertigen Zusamme-Beruffung bewegt habe; also kan ich auch nicht sagen/ was Ihre Maj. mir hierauff befehlen werden. Finde mich unterdessen verpflichtet/ durch das Interesse, so ich nehmen sollewas die ältiste und treueste Bunds-Genossen Ih. Majest. anbelangt/ Euch zu praesentiren/ daß/ was auch nur die warhafte Motiv dieser-Versamlung seyn möchten: Eurer klugen Policey vornehmlich alle Sorafalt dahin anzuwenden/ damit keine Enderung deß florirenden wird/ wird sich bald außweisen/ er beruffet sich zwar auff grossen Schutz/ aber weil man mit dem Empfang erwehnter Gelter ihn hier verbindlich gemacht/ wird man ihn wenig fürchten. Die Eydgenosische Tagsatzung zu Die Eydgenosiche Tagsatzung zu Baaden gehet mit allerseits Contentement gantz friedlich ab. Baaden hat sich bereits geendiget/ und wird von dannen berichtet/ daß alles wol und besser/ als man vermeinet/ abgangen. Inmassen nit allein alle löbliche Orth sambt denen Zugewandten (ausser Schweitz und Solothurn) sich daselbst eingefunden/ sondern auch einhellig resolvirt und geschlossen/ ohne Unterscheid der Religion vor alle und jede Bunds-Verwandten contraquemcunque Aggressorem vor einen Mann zu stehen; Ausser daß die Römisch-Catholische Cantons sich zur Defension der Stadt Genff nicht einlassen wollen/ sagende/ daß selbige Stadt nicht mit in ihrer Bündnuß begrieffen sey. Wegen der Stadt Basel hat der Frantzös. Ambassadeur absonderliche Versicherung gethan/ daß solche kein Gefahr und man dißfals sich nicht zu beförchten hätte/ aber wegen Genff hätter er sich nicht so weit heraus lassen wollen; derowegen man allerhand nachdenckens machet. Man hat einige Deputirten von Zürich und Bern nacher Turin geschicket/ umb bey dem Hertzog von Savoyen vor die Protestanten im Lucernerthal/ und Piemont, zu intercediren/ und Vorbitte zu thun; was es würcken wird/ lehret die Zeit. Was sonsten der Frantzös. Ambassadeur Mons. de Tambonneau bey der Tagsatzung proponirt/ ist hiernechst stehend zu finden. Proposition deß Frantzösischen Ambassadeurs. Großmächtige Herren sc. Abschrifft deß Frantzös-Memorials so daselbsten übergeben worden. DIe Eilfertigkeit/ welche ihr thunlich zu seyn erachtet / euch zu versamblen/ hat mir kaum Platz gegeben/ den König meinen Herren zu informiren/ was euch/ wie man sagt/ zu dieser eilfertigen Zusamme-Beruffung bewegt habe; also kan ich auch nicht sagen/ was Ihre Maj. mir hierauff befehlen werden. Finde mich unterdessen verpflichtet/ durch das Interesse, so ich nehmen sollewas die ältiste und treueste Bunds-Genossen Ih. 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Inmassen nit allein alle löbliche Orth sambt denen Zugewandten (ausser Schweitz und Solothurn) sich daselbst eingefunden/ sondern auch einhellig resolvirt und geschlossen/ ohne Unterscheid der Religion vor alle und jede Bunds-Verwandten contraquemcunque Aggressorem vor einen Mann zu stehen; Ausser daß die Römisch-Catholische Cantons sich zur Defension der Stadt Genff nicht einlassen wollen/ sagende/ daß selbige Stadt nicht mit in ihrer Bündnuß begrieffen sey. Wegen der Stadt Basel hat der Frantzös. Ambassadeur absonderliche Versicherung gethan/ daß solche kein Gefahr und man dißfals sich nicht zu beförchten hätte/ aber wegen Genff hätter er sich nicht so weit heraus lassen wollen; derowegen man allerhand nachdenckens machet. Man hat einige Deputirten von Zürich und Bern nacher Turin geschicket/ umb bey dem Hertzog von Savoyen vor die Protestanten im Lucernerthal/ und Piemont, zu intercediren/ und Vorbitte zu thun; was es würcken wird/ lehret die Zeit. Was sonsten der Frantzös. 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wird/ wird sich bald außweisen/ er beruffet sich zwar auff grossen Schutz/ aber weil man mit dem Empfang erwehnter Gelter ihn hier verbindlich gemacht/ wird man ihn wenig fürchten. Die Eydgenosische Tagsatzung zu Baaden hat sich bereits geendiget/ und wird von dannen berichtet/ daß alles wol und besser/ als man vermeinet/ abgangen. Inmassen nit allein alle löbliche Orth sambt denen Zugewandten (ausser Schweitz und Solothurn) sich daselbst eingefunden/ sondern auch einhellig resolvirt und geschlossen/ ohne Unterscheid der Religion vor alle und jede Bunds-Verwandten contraquemcunque Aggressorem vor einen Mann zu stehen; Ausser daß die Römisch-Catholische Cantons sich zur Defension der Stadt Genff nicht einlassen wollen/ sagende/ daß selbige Stadt nicht mit in ihrer Bündnuß begrieffen sey. Wegen der Stadt Basel hat der Frantzös. Ambassadeur absonderliche Versicherung gethan/ daß solche kein Gefahr und man dißfals sich nicht zu beförchten hätte/ aber wegen Genff hätter er sich nicht so weit heraus lassen wollen; derowegen man allerhand nachdenckens machet. Man hat einige Deputirten von Zürich und Bern nacher Turin geschicket/ umb bey dem Hertzog von Savoyen vor die Protestanten im Lucernerthal/ und Piemont, zu intercediren/ und Vorbitte zu thun; was es würcken wird/ lehret die Zeit. Was sonsten der Frantzös. Ambassadeur Mons. de Tambonneau bey der Tagsatzung proponirt/ ist hiernechst stehend zu finden.
Die Eydgenosiche Tagsatzung zu Baaden gehet mit allerseits Contentement gantz friedlich ab. Proposition deß Frantzösischen Ambassadeurs.
Großmächtige Herren sc.
DIe Eilfertigkeit/ welche ihr thunlich zu seyn erachtet / euch zu versamblen/ hat mir kaum Platz gegeben/ den König meinen Herren zu informiren/ was euch/ wie man sagt/ zu dieser eilfertigen Zusamme-Beruffung bewegt habe; also kan ich auch nicht sagen/ was Ihre Maj. mir hierauff befehlen werden. Finde mich unterdessen verpflichtet/ durch das Interesse, so ich nehmen sollewas die ältiste und treueste Bunds-Genossen Ih. Majest. anbelangt/ Euch zu praesentiren/ daß/ was auch nur die warhafte Motiv dieser-Versamlung seyn möchten: Eurer klugen Policey vornehmlich alle Sorafalt dahin anzuwenden/ damit keine Enderung deß florirenden
Abschrifft deß Frantzös-Memorials so daselbsten übergeben worden.
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