[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].In einem andern Zeughauß waren alle frembde eroberte Stück von 3/4. 1/2. 1/4. [unleserliches Material]. Carthaunen/ Feldschlangen und dergleichen/ auch etliche Mörsel zu sehen. In noch einem andern Zeughauß stunde die Churfl. neugegossene Artillerie an 3/4. 1/2. 1/4. [unleserliches Material]. und [unleserliches Material]. Carthaunen / Schlangen/ sc. nebst der gantzen Feld-Artilletie, und absonderlich die Haubitzen und Feuermörsel/ so von 8. 7. 1/2. 6. 5. und 3. Centner Granaten werffen/ nachdeme wurden etliche Granaten/ von Armbrust/ welche 2. Constabler mit Winden spanneten/ angezündet/ und gleich geworffen/ so über den Wallgraben fielen/ und etliche Schläge von sich gaben/ also daß auch ein Granate wieder zuruck über den Wall auff das Zeughauß sprung. Nach diesem wurde aus einem Böller von 40. biß 50. Pfund ein Granat auff 8000. Schritt geworffen / darnach eine auff die Helffte mit vielen Schlägen/ welche man alle hören konte / dann wieder eine auff 7000. Schritt/ nach welchen Verrichtungen sie wieder nach dem Schloß fuhren. Chur-Sächsische Geschichten. Von dem Chur-Sächsischen Hof aus Dreßden melden Brieff vom 2. diß/ daß Herr Schulenberg Chur-Brandenburgischer Envoye daselbst Audientz gehabt/ welcher darbey Ihr. Churfürstl. Durchl. von Sachsen ein Proposition gethan/ wegen einer defensiv-ligue unter den Protestanten/ ingleichem was gestalt die Mißverständnussen zwischen den Fürsten von Sachsen. Mörseburg und Zeitz könten assoupiret und abgethan werden. Westphälischen Craises Geschichten. Aus dem Westphälischen Craiß haben die Brieffe von der Stadt Cöln über das/ was im vorigen Monat in Sachen selbiger inhafftirten Auffrührer wegen gemeldet/ noch ferner eingebracht/ daß nach Hinrichtung der 2. Rädleinsführer/ benantlich deß Gülchs und Sachsens man den 6. darauff angefangen habe/ deß ersten schöne Behausung einzure[unleserliches Material]ssen. Den 7. darauff Nachts habe man noch 10. a 12. Personen gesucht/ umb selbige zu denen bereits inhafftirten 20. andern Burgern einzulogiren/ man habe aber niemand gefunden/ deßwegen dero Häuser mit Soldaten besetzet worden. Cölnische Pändel. Indessen fahren allhier die Käys. Herren Subdelegirte in dem Inquisitions-Werck noch gar fleissig fort/ und umb desto ehender an ein End zu kommen/ so haben dieselbe zwey Tage nach einander einige von den inhafftirten Burgern durch Soldaten zu sich führen/ und selbige eine geraume Zeit examinirt, nach solchem aber wieder in ihre vorige Gefängnuß führen lassen/ auch seynd deß hingerichten Sachsens Kinder dieser Stadt verwiesen worden. Sonsten wird viel geredet von einem neuen Cometen/ so sich nach Printz von Murrbach gebet mit Tod ab. der Sonnen Niedergang sehen lasse. Den 5. hat der Printz von Murrbach nach ausgestandener langwürigen Kranckheit im 28. Jahr seines Alters diese Zeitlichkeit gesegnet/ dessen Leichnam balsamiret/ und den 16. mit gewöhn- In einem andern Zeughauß waren alle frembde eroberte Stück von ¾. ½. ¼. [unleserliches Material]. Carthaunen/ Feldschlangen und dergleichen/ auch etliche Mörsel zu sehen. In noch einem andern Zeughauß stunde die Churfl. neugegossene Artillerie an ¾. ½. ¼. [unleserliches Material]. und [unleserliches Material]. Carthaunen / Schlangen/ sc. nebst der gantzen Feld-Artilletie, und absonderlich die Haubitzen und Feuermörsel/ so von 8. 7. ½. 6. 5. und 3. Centner Granaten werffen/ nachdeme wurden etliche Granaten/ von Armbrust/ welche 2. Constabler mit Winden spanneten/ angezündet/ und gleich geworffen/ so über den Wallgraben fielen/ und etliche Schläge von sich gaben/ also daß auch ein Granate wieder zuruck über den Wall auff das Zeughauß sprung. Nach diesem wurde aus einem Böller von 40. biß 50. Pfund ein Granat auff 8000. Schritt geworffen / darnach eine auff die Helffte mit vielen Schlägen/ welche man alle hören konte / dann wieder eine auff 7000. Schritt/ nach welchen Verrichtungen sie wieder nach dem Schloß fuhren. Chur-Sächsische Geschichten. Von dem Chur-Sächsischen Hof aus Dreßden melden Brieff vom 2. diß/ daß Herr Schulenberg Chur-Brandenburgischer Envoye daselbst Audientz gehabt/ welcher darbey Ihr. Churfürstl. Durchl. von Sachsen ein Proposition gethan/ wegen einer defensiv-ligue unter den Protestanten/ ingleichem was gestalt die Mißverständnussen zwischen den Fürsten von Sachsen. Mörseburg und Zeitz könten assoupiret und abgethan werden. Westphälischen Craises Geschichten. Aus dem Westphälischen Craiß haben die Brieffe von der Stadt Cöln über das/ was im vorigen Monat in Sachen selbiger inhafftirten Auffrührer wegen gemeldet/ noch ferner eingebracht/ daß nach Hinrichtung der 2. Rädleinsführer/ benantlich deß Gülchs und Sachsens man den 6. darauff angefangen habe/ deß ersten schöne Behausung einzure[unleserliches Material]ssen. Den 7. darauff Nachts habe man noch 10. à 12. Personen gesucht/ umb selbige zu denen bereits inhafftirten 20. andern Burgern einzulogiren/ man habe aber niemand gefunden/ deßwegen dero Häuser mit Soldaten besetzet worden. Cölnische Pändel. Indessen fahren allhier die Käys. Herren Subdelegirte in dem Inquisitions-Werck noch gar fleissig fort/ und umb desto ehender an ein End zu kommen/ so haben dieselbe zwey Tage nach einander einige von den inhafftirten Burgern durch Soldaten zu sich führen/ und selbige eine geraume Zeit examinirt, nach solchem aber wieder in ihre vorige Gefängnuß führen lassen/ auch seynd deß hingerichten Sachsens Kinder dieser Stadt verwiesen worden. Sonsten wird viel geredet von einem neuen Cometen/ so sich nach Printz von Murrbach gebet mit Tod ab. der Sonnen Niedergang sehen lasse. Den 5. hat der Printz von Murrbach nach ausgestandener langwürigen Kranckheit im 28. Jahr seines Alters diese Zeitlichkeit gesegnet/ dessen Leichnam balsamiret/ und den 16. mit gewöhn- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0210" n="198"/> In einem andern Zeughauß waren alle frembde eroberte Stück von ¾. ½. ¼. <gap reason="illegible"/>. Carthaunen/ Feldschlangen und dergleichen/ auch etliche Mörsel zu sehen. In noch einem andern Zeughauß stunde die Churfl. neugegossene Artillerie an ¾. ½. ¼. <gap reason="illegible"/>. und <gap reason="illegible"/>. Carthaunen / Schlangen/ sc. nebst der gantzen Feld-Artilletie, und absonderlich die Haubitzen und Feuermörsel/ so von 8. 7. ½. 6. 5. und 3. Centner Granaten werffen/ nachdeme wurden etliche Granaten/ von Armbrust/ welche 2. Constabler mit Winden spanneten/ angezündet/ und gleich geworffen/ so über den Wallgraben fielen/ und etliche Schläge von sich gaben/ also daß auch ein Granate wieder zuruck über den Wall auff das Zeughauß sprung. Nach diesem wurde aus einem Böller von 40. biß 50. Pfund ein Granat auff 8000. Schritt geworffen / darnach eine auff die Helffte mit vielen Schlägen/ welche man alle hören konte / dann wieder eine auff 7000. Schritt/ nach welchen Verrichtungen sie wieder nach dem Schloß fuhren.</p> <p><note place="left">Chur-Sächsische Geschichten.</note> Von dem Chur-Sächsischen Hof aus Dreßden melden Brieff vom 2. diß/ daß Herr Schulenberg Chur-Brandenburgischer Envoye daselbst Audientz gehabt/ welcher darbey Ihr. Churfürstl. Durchl. von Sachsen ein Proposition gethan/ wegen einer defensiv-ligue unter den Protestanten/ ingleichem was gestalt die Mißverständnussen zwischen den Fürsten von Sachsen. Mörseburg und Zeitz könten assoupiret und abgethan werden.</p> <p><note place="left">Westphälischen Craises Geschichten.</note> Aus dem Westphälischen Craiß haben die Brieffe von der Stadt Cöln über das/ was im vorigen Monat in Sachen selbiger inhafftirten Auffrührer wegen gemeldet/ noch ferner eingebracht/ daß nach Hinrichtung der 2. Rädleinsführer/ benantlich deß Gülchs und Sachsens man den 6. darauff angefangen habe/ deß ersten schöne Behausung einzure<gap reason="illegible"/>ssen. Den 7. darauff Nachts habe man noch 10. à 12. Personen gesucht/ umb selbige zu denen bereits inhafftirten 20. andern Burgern einzulogiren/ man habe aber niemand gefunden/ deßwegen dero Häuser mit Soldaten besetzet worden. <note place="left">Cölnische Pändel.</note> Indessen fahren allhier die Käys. Herren Subdelegirte in dem Inquisitions-Werck noch gar fleissig fort/ und umb desto ehender an ein End zu kommen/ so haben dieselbe zwey Tage nach einander einige von den inhafftirten Burgern durch Soldaten zu sich führen/ und selbige eine geraume Zeit examinirt, nach solchem aber wieder in ihre vorige Gefängnuß führen lassen/ auch seynd deß hingerichten Sachsens Kinder dieser Stadt verwiesen worden. Sonsten wird viel geredet von einem neuen Cometen/ so sich nach <note place="left">Printz von Murrbach gebet mit Tod ab.</note> der Sonnen Niedergang sehen lasse. Den 5. hat der Printz von Murrbach nach ausgestandener langwürigen Kranckheit im 28. Jahr seines Alters diese Zeitlichkeit gesegnet/ dessen Leichnam balsamiret/ und den 16. mit gewöhn- </p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0210]
In einem andern Zeughauß waren alle frembde eroberte Stück von ¾. ½. ¼. _ . Carthaunen/ Feldschlangen und dergleichen/ auch etliche Mörsel zu sehen. In noch einem andern Zeughauß stunde die Churfl. neugegossene Artillerie an ¾. ½. ¼. _ . und _ . Carthaunen / Schlangen/ sc. nebst der gantzen Feld-Artilletie, und absonderlich die Haubitzen und Feuermörsel/ so von 8. 7. ½. 6. 5. und 3. Centner Granaten werffen/ nachdeme wurden etliche Granaten/ von Armbrust/ welche 2. Constabler mit Winden spanneten/ angezündet/ und gleich geworffen/ so über den Wallgraben fielen/ und etliche Schläge von sich gaben/ also daß auch ein Granate wieder zuruck über den Wall auff das Zeughauß sprung. Nach diesem wurde aus einem Böller von 40. biß 50. Pfund ein Granat auff 8000. Schritt geworffen / darnach eine auff die Helffte mit vielen Schlägen/ welche man alle hören konte / dann wieder eine auff 7000. Schritt/ nach welchen Verrichtungen sie wieder nach dem Schloß fuhren.
Von dem Chur-Sächsischen Hof aus Dreßden melden Brieff vom 2. diß/ daß Herr Schulenberg Chur-Brandenburgischer Envoye daselbst Audientz gehabt/ welcher darbey Ihr. Churfürstl. Durchl. von Sachsen ein Proposition gethan/ wegen einer defensiv-ligue unter den Protestanten/ ingleichem was gestalt die Mißverständnussen zwischen den Fürsten von Sachsen. Mörseburg und Zeitz könten assoupiret und abgethan werden.
Chur-Sächsische Geschichten. Aus dem Westphälischen Craiß haben die Brieffe von der Stadt Cöln über das/ was im vorigen Monat in Sachen selbiger inhafftirten Auffrührer wegen gemeldet/ noch ferner eingebracht/ daß nach Hinrichtung der 2. Rädleinsführer/ benantlich deß Gülchs und Sachsens man den 6. darauff angefangen habe/ deß ersten schöne Behausung einzure_ ssen. Den 7. darauff Nachts habe man noch 10. à 12. Personen gesucht/ umb selbige zu denen bereits inhafftirten 20. andern Burgern einzulogiren/ man habe aber niemand gefunden/ deßwegen dero Häuser mit Soldaten besetzet worden. Indessen fahren allhier die Käys. Herren Subdelegirte in dem Inquisitions-Werck noch gar fleissig fort/ und umb desto ehender an ein End zu kommen/ so haben dieselbe zwey Tage nach einander einige von den inhafftirten Burgern durch Soldaten zu sich führen/ und selbige eine geraume Zeit examinirt, nach solchem aber wieder in ihre vorige Gefängnuß führen lassen/ auch seynd deß hingerichten Sachsens Kinder dieser Stadt verwiesen worden. Sonsten wird viel geredet von einem neuen Cometen/ so sich nach der Sonnen Niedergang sehen lasse. Den 5. hat der Printz von Murrbach nach ausgestandener langwürigen Kranckheit im 28. Jahr seines Alters diese Zeitlichkeit gesegnet/ dessen Leichnam balsamiret/ und den 16. mit gewöhn-
Westphälischen Craises Geschichten.
Cölnische Pändel.
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