[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].nopel nacher Pohln abgereist seyn wird. Die Pest thut allhier noch viele Menschen wegreissen/ auch werden die Lebens - Mittel täglich theurer/ weßhalben ein allgemeiner Auffstand besorget wird. Der Herr Girardin Frantzös. Ambassadeur ist den 20. passato nach Adrianopel verreist/ umb bey dem grossen Herrn und Groß - Vezier Audientz zu haben/ und sagt man/ daß er die Ehre haben werde/ umb auff der Sopha zu sitzen/ so sein Antecessor Mons. de Quilleragues nicht erhalten hat; vor seiner Abreiß hatte er bey dem Caimacan Audientz/ worinnen er sich über einige Insolentien/ so die Türckische Schiffe unterm Commando deß Den Frantzös. Ambassadeur beschiebt alle Satisfaction. Capitain Baba Hassan gegen etliche Frantzösische verübet/ beklaget/ weßhalben man auch alsobald einige Türcken umb besagtem Ambassadeur Satisfaction zu geben/ in Ketten geschlossen hat/ und man nun deßhalben fernere Ordre von der Pforten erwartet. Indessen ist besagter Schiffs - Capitain Baba Hassan am Bord deß Frantz. Ritters de Mene gewesen/ umb solche verübte Insolentien der Türcken zu entschuldigen/ so wird auch berichtet/ daß in allen Türck. Häfen Ordre ertheilt worden/ umb die Befehle/ fo der Türck. Käyser in favor der Frantzosen außgehen lassen/ zu exequiren. Allhier ist ein Geschrey erschollen/ als ob wir mit dem König in Persien Ungelegenheit haben würden/ indessen aber schreibt der Bassa von Bagdat, daß man sich dessen gantz nicht zu besorgen habe. Sonsten thut die Pforte alles/ was sie nur kan/ umb die neue Werbungen vor Ungarn und Morea / jedoch mit geringem Success fortzusetzen. So viel aus Constantinopel. Das dritte Capittel Haltet in sich/ was im Römischen Reich hin und wieder passirt ist. Röm. Reichs Geschichten. AUs dem Ober - Sächsischem Cräyß hat man von der Churfürstl. Brandenburg. Residentz-Stadt Berlin/ daß Ihro Churfl. Durchl. von Potzdam auffgebrochen/ und den 16. diß wieder zu besagten Berlin Ober-Sächfischer Cräyß. angelangt seye/ bey welcher der Hr. Amts-Rath und Gen. Quartiermeister rapport gethan/ wie er nehmlichen mit einem gewissen Kauffmann in Wien einen Accord gemacht/ daß derselbe Magazinen aufrichten/ und allenthalben/ woselbsten unsere Armee in Ungarn zu stehen komme/ es seye an welchen Orthen es wolle/ dieselbe mit Korn/ Heu/ Stroh/ Brod/ Mehl/ Zweyback und Geträncke vor einen gewissen Preiß die gantze Campagne durch versehen/ und nopel nacher Pohln abgereist seyn wird. Die Pest thut allhier noch viele Menschen wegreissen/ auch werden die Lebens - Mittel täglich theurer/ weßhalben ein allgemeiner Auffstand besorget wird. Der Herr Girardin Frantzös. Ambassadeur ist den 20. passato nach Adrianopel verreist/ umb bey dem grossen Herrn und Groß - Vezier Audientz zu haben/ und sagt man/ daß er die Ehre haben werde/ umb auff der Sopha zu sitzen/ so sein Antecessor Mons. de Quilleragues nicht erhalten hat; vor seiner Abreiß hatte er bey dem Caimacan Audientz/ worinnen er sich über einige Insolentien/ so die Türckische Schiffe unterm Commando deß Den Frantzös. Ambassadeur beschiebt alle Satisfaction. Capitain Baba Hassan gegen etliche Frantzösische verübet/ beklaget/ weßhalben man auch alsobald einige Türcken umb besagtem Ambassadeur Satisfaction zu geben/ in Ketten geschlossen hat/ und man nun deßhalben fernere Ordre von der Pforten erwartet. Indessen ist besagter Schiffs - Capitain Baba Hassan am Bord deß Frantz. Ritters de Mene gewesen/ umb solche verübte Insolentien der Türckẽ zu entschuldigẽ/ so wird auch berichtet/ daß in allen Türck. Häfen Ordre ertheilt worden/ umb die Befehle/ fo der Türck. Käyser in favor der Frantzosen außgehen lassen/ zu exequiren. Allhier ist ein Geschrey erschollen/ als ob wir mit dem König in Persien Ungelegenheit haben würden/ indessen aber schreibt der Bassa von Bagdat, daß man sich dessen gantz nicht zu besorgen habe. Sonsten thut die Pforte alles/ was sie nur kan/ umb die neue Werbungen vor Ungarn und Morea / jedoch mit geringem Success fortzusetzen. So viel aus Constantinopel. Das dritte Capittel Haltet in sich/ was im Römischen Reich hin und wieder passirt ist. Röm. Reichs Geschichten. AUs dem Ober - Sächsischem Cräyß hat man von der Churfürstl. Brandenburg. Residentz-Stadt Berlin/ daß Ihro Churfl. Durchl. von Potzdam auffgebrochen/ und den 16. diß wieder zu besagten Berlin Ober-Sächfischer Cräyß. angelangt seye/ bey welcher der Hr. Amts-Rath und Gen. Quartiermeister rapport gethan/ wie er nehmlichen mit einem gewissen Kauffmann in Wien einen Accord gemacht/ daß derselbe Magazinen aufrichten/ und allenthalben/ woselbsten unsere Armee in Ungarn zu stehen kom̃e/ es seye an welchen Orthen es wolle/ dieselbe mit Korn/ Heu/ Stroh/ Brod/ Mehl/ Zweyback und Geträncke vor einen gewissen Preiß die gantze Campagne durch versehen/ und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0249" n="237"/> nopel nacher Pohln abgereist seyn wird. Die Pest thut allhier noch viele Menschen wegreissen/ auch werden die Lebens - Mittel täglich theurer/ weßhalben ein allgemeiner Auffstand besorget wird.</p> <p>Der Herr Girardin Frantzös. Ambassadeur ist den 20. passato nach Adrianopel verreist/ umb bey dem grossen Herrn und Groß - Vezier Audientz zu haben/ und sagt man/ daß er die Ehre haben werde/ umb auff der Sopha zu sitzen/ so sein Antecessor Mons. de Quilleragues nicht erhalten hat; vor seiner Abreiß hatte er bey dem Caimacan Audientz/ worinnen er sich über einige Insolentien/ so die Türckische Schiffe unterm Commando deß <note place="right">Den Frantzös. Ambassadeur beschiebt alle Satisfaction.</note> Capitain Baba Hassan gegen etliche Frantzösische verübet/ beklaget/ weßhalben man auch alsobald einige Türcken umb besagtem Ambassadeur Satisfaction zu geben/ in Ketten geschlossen hat/ und man nun deßhalben fernere Ordre von der Pforten erwartet. Indessen ist besagter Schiffs - Capitain Baba Hassan am Bord deß Frantz. Ritters de Mene gewesen/ umb solche verübte Insolentien der Türckẽ zu entschuldigẽ/ so wird auch berichtet/ daß in allen Türck. Häfen Ordre ertheilt worden/ umb die Befehle/ fo der Türck. Käyser in favor der Frantzosen außgehen lassen/ zu exequiren. Allhier ist ein Geschrey erschollen/ als ob wir mit dem König in Persien Ungelegenheit haben würden/ indessen aber schreibt der Bassa von Bagdat, daß man sich dessen gantz nicht zu besorgen habe. Sonsten thut die Pforte alles/ was sie nur kan/ umb die neue Werbungen vor Ungarn und Morea / jedoch mit geringem Success fortzusetzen. So viel aus Constantinopel.</p> </div> <div> <head>Das dritte Capittel</head> <p>Haltet in sich/ was im Römischen Reich hin und wieder passirt ist.</p> <p><note place="right">Röm. Reichs Geschichten.</note> AUs dem Ober - Sächsischem Cräyß hat man von der Churfürstl. Brandenburg. Residentz-Stadt Berlin/ daß Ihro Churfl. Durchl. von Potzdam auffgebrochen/ und den 16. diß wieder zu besagten Berlin <note place="right">Ober-Sächfischer Cräyß.</note> angelangt seye/ bey welcher der Hr. Amts-Rath und Gen. Quartiermeister rapport gethan/ wie er nehmlichen mit einem gewissen Kauffmann in Wien einen Accord gemacht/ daß derselbe Magazinen aufrichten/ und allenthalben/ woselbsten unsere Armee in Ungarn zu stehen kom̃e/ es seye an welchen Orthen es wolle/ dieselbe mit Korn/ Heu/ Stroh/ Brod/ Mehl/ Zweyback und Geträncke vor einen gewissen Preiß die gantze Campagne durch versehen/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [237/0249]
nopel nacher Pohln abgereist seyn wird. Die Pest thut allhier noch viele Menschen wegreissen/ auch werden die Lebens - Mittel täglich theurer/ weßhalben ein allgemeiner Auffstand besorget wird.
Der Herr Girardin Frantzös. Ambassadeur ist den 20. passato nach Adrianopel verreist/ umb bey dem grossen Herrn und Groß - Vezier Audientz zu haben/ und sagt man/ daß er die Ehre haben werde/ umb auff der Sopha zu sitzen/ so sein Antecessor Mons. de Quilleragues nicht erhalten hat; vor seiner Abreiß hatte er bey dem Caimacan Audientz/ worinnen er sich über einige Insolentien/ so die Türckische Schiffe unterm Commando deß Capitain Baba Hassan gegen etliche Frantzösische verübet/ beklaget/ weßhalben man auch alsobald einige Türcken umb besagtem Ambassadeur Satisfaction zu geben/ in Ketten geschlossen hat/ und man nun deßhalben fernere Ordre von der Pforten erwartet. Indessen ist besagter Schiffs - Capitain Baba Hassan am Bord deß Frantz. Ritters de Mene gewesen/ umb solche verübte Insolentien der Türckẽ zu entschuldigẽ/ so wird auch berichtet/ daß in allen Türck. Häfen Ordre ertheilt worden/ umb die Befehle/ fo der Türck. Käyser in favor der Frantzosen außgehen lassen/ zu exequiren. Allhier ist ein Geschrey erschollen/ als ob wir mit dem König in Persien Ungelegenheit haben würden/ indessen aber schreibt der Bassa von Bagdat, daß man sich dessen gantz nicht zu besorgen habe. Sonsten thut die Pforte alles/ was sie nur kan/ umb die neue Werbungen vor Ungarn und Morea / jedoch mit geringem Success fortzusetzen. So viel aus Constantinopel.
Den Frantzös. Ambassadeur beschiebt alle Satisfaction. Das dritte Capittel Haltet in sich/ was im Römischen Reich hin und wieder passirt ist.
AUs dem Ober - Sächsischem Cräyß hat man von der Churfürstl. Brandenburg. Residentz-Stadt Berlin/ daß Ihro Churfl. Durchl. von Potzdam auffgebrochen/ und den 16. diß wieder zu besagten Berlin angelangt seye/ bey welcher der Hr. Amts-Rath und Gen. Quartiermeister rapport gethan/ wie er nehmlichen mit einem gewissen Kauffmann in Wien einen Accord gemacht/ daß derselbe Magazinen aufrichten/ und allenthalben/ woselbsten unsere Armee in Ungarn zu stehen kom̃e/ es seye an welchen Orthen es wolle/ dieselbe mit Korn/ Heu/ Stroh/ Brod/ Mehl/ Zweyback und Geträncke vor einen gewissen Preiß die gantze Campagne durch versehen/ und
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