[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].verpflegen soll/ wovor ihm alle Monat der Kosten in baarem Geld richtig und ungesäumbt bezahlt werden solle. Alle Feuerwercker seynd nach Wien vorangangen/ umb daselbst die zur Artilleri gehörige Granaten/ Bomben/ Chur-Brandenburgische Geschichten. und dergleichen zu verfertigen. Unsere Infanteri ist blau/ die Artilleri braun/ und die Cavalleri / sowohl Reuther als Dragoner mit ledern Gollern bekleidet/ 2. Soldaten bekommen eine Zellt/ und 1. Strosack; was die Mondirung der Officirer angehet / ist kaum zu beschreiben/ wie pompoß und überaus Außrüstung der Officier zum Vngarischen Marsch. magnific sich selbige außrüsten. Die Generals/ Obristen/ und andere haben lauter silberne Pferd - Geschirr. Die Ober - Officirer der Granadirer haben an ihren Taschen gantz silbernes Blech / die Unter-Officirer aber versilbertes Messing/ und die gemeine Messinge. Die Servise seynd überaus kostbahr/ und trachtet je einer den andern darinn zu übertreffen/ in dem etliche sie gar von Augspurg und andern Orthen bringen lassen; der Hr. General Schönick/ weil er unpaß/ soll von den Maul-Eseln getragen werden. Er hat bey 300. Pferdte und etliche 30. Rüstwägen: Es soll seine Equipage bey 3000. Rthl. kosten. Den 8. ist die Artilleri als zwey zwölffpfündige/ zwey 6. pfündige/ sechs 3. pfündige Stück/ 4. Böller/ 2. Haubitzen/ nebst den gehörigen Kugel- und Rüstwägen vor das Leipziger Thor in eine schöne Die Artilleri wird nach dem Rendevous nach Crossen geführt. fronte gestellt worden. Den 17. ist besagte Artilleri in folgender Ordnung auff das assignirte Rendezvous durch diese Stadt nach Crossen marchirt. Erstlich ritte der Brücken-Meister/ deme folgeten seine Gesellen/ und Handlanger zu Fuß mit ihren Aexten/ darauff kam die Wacht / ohngefähr 50. Mann vom Baarfusischen Regiment/ hierauff der Hnn. Officirer Handpferde: Erstlich giengen 2. Furier - Schützen/ nach diesen ritte der Zug-Ordnung. Paucker/ so ein Mohr/ dessen possirliche Minen und Habit lustig zu sehen war/ welchen die Hnn. Officirer solgeten: als nemblich der Hr. Obrist-Leutenant Bertram, Hr. Ober-Feld-Zeugmeister Weyler / ein Hauptmann/ ein Leutenant/ 2. Stückfendrich/ ein Ingenieur, ein Zeugwarter / ein Zeugschreiber/ und ein Feuer-Werckmeister/ diesen folgeten 10. Feuerwercker/ ein Petardirer/ 2. Corporale/ alle zu Pferd und gleich muntirt / mit Mußquetonner an der Seiten. Hierauff kamen die Stücke mit ihren Constablern/ und Handlangern/ auff einem jeden Stück war ein Zelt auffgebunden / deren sich die Leuthe im Feld bedienen sollen/ es können unter jeder Zelt 4. Mann ligen/ und solcher seynd 1600. mit fortgeschickt worden; Nach den Stücken die Böller und Haubitzen mit ihren gehörigen Affuiten/ Hebzeugen/ wie auch den grossen Armbrust/ woraus man mit sonderlichem Vortheil 3. und mehr 3. pfündige Granaten/ bey 100. Schritt schissen kan: Ein Feldschmied: hierauff folgten die Rüst und Bagage-Wägen: nach diesen ritte der Feld- verpflegen soll/ wovor ihm alle Monat der Kosten in baarem Geld richtig und ungesäumbt bezahlt werden solle. Alle Feuerwercker seynd nach Wien vorangangen/ umb daselbst die zur Artilleri gehörige Granaten/ Bomben/ Chur-Brandenburgische Geschichten. und dergleichen zu verfertigen. Unsere Infanteri ist blau/ die Artilleri braun/ und die Cavalleri / sowohl Reuther als Dragoner mit ledern Gollern bekleidet/ 2. Soldaten bekommen eine Zellt/ und 1. Strosack; was die Mondirung der Officirer angehet / ist kaum zu beschreiben/ wie pompoß und überaus Außrüstung der Officier zum Vngarischen Marsch. magnific sich selbige außrüsten. Die Generals/ Obristen/ und andere haben lauter silberne Pferd - Geschirr. Die Ober - Officirer der Granadirer haben an ihren Taschen gantz silbernes Blech / die Unter-Officirer aber versilbertes Messing/ und die gemeine Messinge. Die Servise seynd überaus kostbahr/ und trachtet je einer den andern darinn zu übertreffen/ in dem etliche sie gar von Augspurg und andern Orthen bringen lassen; der Hr. General Schönick/ weil er unpaß/ soll von den Maul-Eseln getragen werden. Er hat bey 300. Pferdte und etliche 30. Rüstwägen: Es soll seine Equipage bey 3000. Rthl. kosten. Den 8. ist die Artilleri als zwey zwölffpfündige/ zwey 6. pfündige/ sechs 3. pfündige Stück/ 4. Böller/ 2. Haubitzen/ nebst den gehörigen Kugel- und Rüstwägen vor das Leipziger Thor in eine schöne Die Artilleri wird nach dem Rendevous nach Crossen geführt. fronte gestellt worden. Den 17. ist besagte Artilleri in folgender Ordnung auff das assignirte Rendezvous durch diese Stadt nach Crossen marchirt. Erstlich ritte der Brücken-Meister/ deme folgeten seine Gesellen/ und Handlanger zu Fuß mit ihren Aexten/ darauff kam die Wacht / ohngefähr 50. Mann vom Baarfusischen Regiment/ hierauff der Hnn. Officirer Handpferde: Erstlich giengen 2. Furier - Schützen/ nach diesen ritte der Zug-Ordnung. Paucker/ so ein Mohr/ dessen possirliche Minen und Habit lustig zu sehen war/ welchen die Hnn. Officirer solgeten: als nemblich der Hr. Obrist-Leutenant Bertram, Hr. Ober-Feld-Zeugmeister Weyler / ein Hauptmann/ ein Leutenant/ 2. Stückfendrich/ ein Ingenieur, ein Zeugwarter / ein Zeugschreiber/ und ein Feuer-Werckmeister/ diesen folgeten 10. Feuerwercker/ ein Petardirer/ 2. Corporale/ alle zu Pferd und gleich muntirt / mit Mußquetonner an der Seiten. Hierauff kamen die Stücke mit ihren Constablern/ und Handlangern/ auff einem jeden Stück war ein Zelt auffgebunden / deren sich die Leuthe im Feld bedienen sollen/ es können unter jeder Zelt 4. Mann ligen/ und solcher seynd 1600. mit fortgeschickt worden; Nach den Stücken die Böller und Haubitzen mit ihren gehörigen Affuiten/ Hebzeugen/ wie auch den grossen Armbrust/ woraus man mit sonderlichem Vortheil 3. und mehr 3. pfündige Granaten/ bey 100. Schritt schissen kan: Ein Feldschmied: hierauff folgten die Rüst und Bagage-Wägen: nach diesen ritte der Feld- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0250" n="238"/> verpflegen soll/ wovor ihm alle Monat der Kosten in baarem Geld richtig und ungesäumbt bezahlt werden solle. Alle Feuerwercker seynd nach Wien vorangangen/ umb daselbst die zur Artilleri gehörige Granaten/ Bomben/ <note place="left">Chur-Brandenburgische Geschichten.</note> und dergleichen zu verfertigen. Unsere Infanteri ist blau/ die Artilleri braun/ und die Cavalleri / sowohl Reuther als Dragoner mit ledern Gollern bekleidet/ 2. Soldaten bekommen eine Zellt/ und 1. Strosack; was die Mondirung der Officirer angehet / ist kaum zu beschreiben/ wie pompoß und überaus <note place="left">Außrüstung der Officier zum Vngarischen Marsch.</note> magnific sich selbige außrüsten. Die Generals/ Obristen/ und andere haben lauter silberne Pferd - Geschirr. Die Ober - Officirer der Granadirer haben an ihren Taschen gantz silbernes Blech / die Unter-Officirer aber versilbertes Messing/ und die gemeine Messinge. Die Servise seynd überaus kostbahr/ und trachtet je einer den andern darinn zu übertreffen/ in dem etliche sie gar von Augspurg und andern Orthen bringen lassen; der Hr. General Schönick/ weil er unpaß/ soll von den Maul-Eseln getragen werden. Er hat bey 300. Pferdte und etliche 30. Rüstwägen: Es soll seine Equipage bey 3000. Rthl. kosten. Den 8. ist die Artilleri als zwey zwölffpfündige/ zwey 6. pfündige/ sechs 3. pfündige Stück/ 4. Böller/ 2. Haubitzen/ nebst den gehörigen Kugel- und Rüstwägen vor das Leipziger Thor in eine schöne <note place="left">Die Artilleri wird nach dem Rendevous nach Crossen geführt.</note> fronte gestellt worden. Den 17. ist besagte Artilleri in folgender Ordnung auff das assignirte Rendezvous durch diese Stadt nach Crossen marchirt. Erstlich ritte der Brücken-Meister/ deme folgeten seine Gesellen/ und Handlanger zu Fuß mit ihren Aexten/ darauff kam die Wacht / ohngefähr 50. Mann vom Baarfusischen Regiment/ hierauff der Hnn. Officirer Handpferde: Erstlich giengen 2. Furier - Schützen/ nach diesen ritte der <note place="left">Zug-Ordnung.</note> Paucker/ so ein Mohr/ dessen possirliche Minen und Habit lustig zu sehen war/ welchen die Hnn. Officirer solgeten: als nemblich der Hr. Obrist-Leutenant Bertram, Hr. Ober-Feld-Zeugmeister Weyler / ein Hauptmann/ ein Leutenant/ 2. Stückfendrich/ ein Ingenieur, ein Zeugwarter / ein Zeugschreiber/ und ein Feuer-Werckmeister/ diesen folgeten 10. Feuerwercker/ ein Petardirer/ 2. Corporale/ alle zu Pferd und gleich muntirt / mit Mußquetonner an der Seiten. Hierauff kamen die Stücke mit ihren Constablern/ und Handlangern/ auff einem jeden Stück war ein Zelt auffgebunden / deren sich die Leuthe im Feld bedienen sollen/ es können unter jeder Zelt 4. Mann ligen/ und solcher seynd 1600. mit fortgeschickt worden; Nach den Stücken die Böller und Haubitzen mit ihren gehörigen Affuiten/ Hebzeugen/ wie auch den grossen Armbrust/ woraus man mit sonderlichem Vortheil 3. und mehr 3. pfündige Granaten/ bey 100. Schritt schissen kan: Ein Feldschmied: hierauff folgten die Rüst und Bagage-Wägen: nach diesen ritte der Feld- </p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0250]
verpflegen soll/ wovor ihm alle Monat der Kosten in baarem Geld richtig und ungesäumbt bezahlt werden solle. Alle Feuerwercker seynd nach Wien vorangangen/ umb daselbst die zur Artilleri gehörige Granaten/ Bomben/ und dergleichen zu verfertigen. Unsere Infanteri ist blau/ die Artilleri braun/ und die Cavalleri / sowohl Reuther als Dragoner mit ledern Gollern bekleidet/ 2. Soldaten bekommen eine Zellt/ und 1. Strosack; was die Mondirung der Officirer angehet / ist kaum zu beschreiben/ wie pompoß und überaus magnific sich selbige außrüsten. Die Generals/ Obristen/ und andere haben lauter silberne Pferd - Geschirr. Die Ober - Officirer der Granadirer haben an ihren Taschen gantz silbernes Blech / die Unter-Officirer aber versilbertes Messing/ und die gemeine Messinge. Die Servise seynd überaus kostbahr/ und trachtet je einer den andern darinn zu übertreffen/ in dem etliche sie gar von Augspurg und andern Orthen bringen lassen; der Hr. General Schönick/ weil er unpaß/ soll von den Maul-Eseln getragen werden. Er hat bey 300. Pferdte und etliche 30. Rüstwägen: Es soll seine Equipage bey 3000. Rthl. kosten. Den 8. ist die Artilleri als zwey zwölffpfündige/ zwey 6. pfündige/ sechs 3. pfündige Stück/ 4. Böller/ 2. Haubitzen/ nebst den gehörigen Kugel- und Rüstwägen vor das Leipziger Thor in eine schöne fronte gestellt worden. Den 17. ist besagte Artilleri in folgender Ordnung auff das assignirte Rendezvous durch diese Stadt nach Crossen marchirt. Erstlich ritte der Brücken-Meister/ deme folgeten seine Gesellen/ und Handlanger zu Fuß mit ihren Aexten/ darauff kam die Wacht / ohngefähr 50. Mann vom Baarfusischen Regiment/ hierauff der Hnn. Officirer Handpferde: Erstlich giengen 2. Furier - Schützen/ nach diesen ritte der Paucker/ so ein Mohr/ dessen possirliche Minen und Habit lustig zu sehen war/ welchen die Hnn. Officirer solgeten: als nemblich der Hr. Obrist-Leutenant Bertram, Hr. Ober-Feld-Zeugmeister Weyler / ein Hauptmann/ ein Leutenant/ 2. Stückfendrich/ ein Ingenieur, ein Zeugwarter / ein Zeugschreiber/ und ein Feuer-Werckmeister/ diesen folgeten 10. Feuerwercker/ ein Petardirer/ 2. Corporale/ alle zu Pferd und gleich muntirt / mit Mußquetonner an der Seiten. Hierauff kamen die Stücke mit ihren Constablern/ und Handlangern/ auff einem jeden Stück war ein Zelt auffgebunden / deren sich die Leuthe im Feld bedienen sollen/ es können unter jeder Zelt 4. Mann ligen/ und solcher seynd 1600. mit fortgeschickt worden; Nach den Stücken die Böller und Haubitzen mit ihren gehörigen Affuiten/ Hebzeugen/ wie auch den grossen Armbrust/ woraus man mit sonderlichem Vortheil 3. und mehr 3. pfündige Granaten/ bey 100. Schritt schissen kan: Ein Feldschmied: hierauff folgten die Rüst und Bagage-Wägen: nach diesen ritte der Feld-
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