[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Graf Dünewald/ und Baron von Berßdorff von wegen Ihr. Käyserl. Maj. sich dabey eingefunden/ einige rare Feuerwerck sehen/ worunter man einige Granaten/ so ungemein weit geworffen wurden/ wie auch gewisse Brandkugeln/ welche nicht außzulöschen waren / ungeachtet man gantze Fässer Wasser darauff goß/ und viel Erde darauff schüttete/ admittirte/ hierauff begaben sich Ihr. Churfl. Durchl. nebst dero Illustren Gesellschafft an die Tafel/ und liessen alle Anwesende/ welche sehr freudig und vergnügt waren ein so schönes Volck gesehen zu haben/ sehr herrlich und magnificq tractiren. Nach g[unleserliches Material]endigter Tafel begaben sich Se. Churfürstl. Durchl. in ein an der Gezellt/ liessen daselbst alle Generals-Persohnen/ und commandirende Officirer vor sich kommen/ und redeten dieselbe dieses ungefährlichen Innhalts Der Churfürst hält ein schöne Red an die Officiers. an: Daß nemblich Se. Churfürstl. Durchl. sie erwählet hätten/ ihnen die durch Gottes Beystand erworbene Glorie ihrer Waffen zu Dienst Ihr. Käyserl. Maj. wider den Erbfeind anzuvertrauen/ sie wüsten alle/ daß ihre Waffen/ ohne eitlen Ruhm einen Nahmen und Reputation in der Welt hätten/ und trügen Se. Churfürstl. Durchl. das Vertrauen zu ihnen/ sie würden nichts thun / was dieselbe einiger massen beflecken könte/ dann sie ihrer Tapfferkeit und bravoure versichert/ und dann in so viel schönen Actionen ein Zeuge wären: sie recommendirten ihnen insonderheit die Einigkeit/ und wolten/ daß durchaus keine Jalousie und Zwytracht/ als welche insgemein mehr Schaden verursachten als wann die feindliche Waffen unter ihnen wären; sie wolten indessen/ ob sie gleich nicht mit dem Leibe bey ihnen/ jedoch mit dem Gemüth gegenwärtig seyn / und vor sie alle sorgen/ damit ihnen nichts mangelte/ und hätten Ordre gestellet/ daß denen Officirern ihr vollkommener Sold/ denen gemeinen aber / ausser der vollständigen Verpflegung/ einem Reuther anderthalb Rthlr. und einem Fußknecht 1. Rthlr. an Geld monathlich richtig/ ohne Abgang der Kleider-Gelder bezahlt werden solte; sie recommendirten ihnen darneben/ gute und scharffe Ordre zu halten/ und deß Landmanns auch deß Getraidigs auff dem Feld zu schonen / wie auch alle Vorsichtigkeit zu gebrauchen/ daß durch ihre schuld keine Feuersbrunst entstünde/ sondern möglichster massen verhütet würde: solten sie allzeit ihre Devoir, und die wahre Glorie vor Augen haben: wann solches/ wie sie nicht zweiffelten/ geschehen würde/ solten sie sich alle ihrer beständigen Gnade und Affection, wie auch einer genereusen und redlichen Welche Hr. General Schö[unleserliches Material]ing in aller Vn Vergeltung versichert halten. Der General-Lieutenant Schöning/ welchem Se. Churfl. Durchl. das Commando gegeben/ antwortete hierauff mit einer kurtzen/ aber wohl gefasseten Soldaten Rede/ daß nemblich sie allerseits Sr. Churfürstl. Durchl. dancketen / vor das gnädigste Vertrauen / Graf Dünewald/ und Baron von Berßdorff von wegen Ihr. Käyserl. Maj. sich dabey eingefunden/ einige rare Feuerwerck sehen/ worunter man einige Granaten/ so ungemein weit geworffen wurden/ wie auch gewisse Brandkugeln/ welche nicht außzulöschen waren / ungeachtet man gantze Fässer Wasser darauff goß/ und viel Erde darauff schüttete/ admittirte/ hierauff begaben sich Ihr. Churfl. Durchl. nebst dero Illustren Gesellschafft an die Tafel/ und liessen alle Anwesende/ welche sehr freudig und vergnügt waren ein so schönes Volck gesehen zu haben/ sehr herrlich und magnificq tractiren. Nach g[unleserliches Material]endigter Tafel begaben sich Se. Churfürstl. Durchl. in ein an der Gezellt/ liessen daselbst alle Generals-Persohnen/ und commandirende Officirer vor sich kom̃en/ und redeten dieselbe dieses ungefährlichen Innhalts Der Churfürst hält ein schöne Red an die Officiers. an: Daß nemblich Se. Churfürstl. Durchl. sie erwählet hätten/ ihnen die durch Gottes Beystand erworbene Glorie ihrer Waffen zu Dienst Ihr. Käyserl. Maj. wider den Erbfeind anzuvertrauen/ sie wüsten alle/ daß ihre Waffen/ ohne eitlen Ruhm einen Nahmen und Reputation in der Welt hätten/ und trügen Se. Churfürstl. Durchl. das Vertrauen zu ihnen/ sie würden nichts thun / was dieselbe einiger massen beflecken könte/ dann sie ihrer Tapfferkeit und bravoure versichert/ und dann in so viel schönen Actionen ein Zeuge wären: sie recommendirten ihnen insonderheit die Einigkeit/ und wolten/ daß durchaus keine Jalousie und Zwytracht/ als welche insgemein mehr Schaden verursachten als wann die feindliche Waffen unter ihnen wären; sie wolten indessen/ ob sie gleich nicht mit dem Leibe bey ihnen/ jedoch mit dem Gemüth gegenwärtig seyn / und vor sie alle sorgen/ damit ihnen nichts mangelte/ und hätten Ordre gestellet/ daß denen Officirern ihr vollkommener Sold/ denen gemeinen aber / ausser der vollständigen Verpflegung/ einem Reuther anderthalb Rthlr. und einem Fußknecht 1. Rthlr. an Geld monathlich richtig/ ohne Abgang der Kleider-Gelder bezahlt werden solte; sie recommendirten ihnen darneben/ gute und scharffe Ordre zu halten/ und deß Landmanns auch deß Getraidigs auff dem Feld zu schonen / wie auch alle Vorsichtigkeit zu gebrauchen/ daß durch ihre schuld keine Feuersbrunst entstünde/ sondern möglichster massen verhütet würde: solten sie allzeit ihre Devoir, und die wahre Glorie vor Augen haben: wann solches/ wie sie nicht zweiffelten/ geschehen würde/ solten sie sich alle ihrer beständigen Gnade und Affection, wie auch einer genereusen und redlichen Welche Hr. General Schö[unleserliches Material]ing in aller Vn Vergeltung versichert halten. Der General-Lieutenant Schöning/ welchem Se. Churfl. Durchl. das Commando gegeben/ antwortete hierauff mit einer kurtzen/ aber wohl gefasseten Soldaten Rede/ daß nemblich sie allerseits Sr. Churfürstl. Durchl. dancketen / vor das gnädigste Vertrauen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0252" n="240"/> Graf Dünewald/ und Baron von Berßdorff von wegen Ihr. Käyserl. Maj. sich dabey eingefunden/ einige rare Feuerwerck sehen/ worunter man einige Granaten/ so ungemein weit geworffen wurden/ wie auch gewisse Brandkugeln/ welche nicht außzulöschen waren / ungeachtet man gantze Fässer Wasser darauff goß/ und viel Erde darauff schüttete/ admittirte/ hierauff begaben sich Ihr. Churfl. Durchl. nebst dero Illustren Gesellschafft an die Tafel/ und liessen alle Anwesende/ welche sehr freudig und vergnügt waren ein so schönes Volck gesehen zu haben/ sehr herrlich und magnificq tractiren. Nach g<gap reason="illegible"/>endigter Tafel begaben sich Se. Churfürstl. Durchl. in ein an der Gezellt/ liessen daselbst alle Generals-Persohnen/ und commandirende Officirer vor sich kom̃en/ und redeten dieselbe dieses ungefährlichen Innhalts <note place="left">Der Churfürst hält ein schöne Red an die Officiers.</note> an: Daß nemblich Se. Churfürstl. Durchl. sie erwählet hätten/ ihnen die durch Gottes Beystand erworbene Glorie ihrer Waffen zu Dienst Ihr. Käyserl. Maj. wider den Erbfeind anzuvertrauen/ sie wüsten alle/ daß ihre Waffen/ ohne eitlen Ruhm einen Nahmen und Reputation in der Welt hätten/ und trügen Se. Churfürstl. Durchl. das Vertrauen zu ihnen/ sie würden nichts thun / was dieselbe einiger massen beflecken könte/ dann sie ihrer Tapfferkeit und bravoure versichert/ und dann in so viel schönen Actionen ein Zeuge wären: sie recommendirten ihnen insonderheit die Einigkeit/ und wolten/ daß durchaus keine Jalousie und Zwytracht/ als welche insgemein mehr Schaden verursachten als wann die feindliche Waffen unter ihnen wären; sie wolten indessen/ ob sie gleich nicht mit dem Leibe bey ihnen/ jedoch mit dem Gemüth gegenwärtig seyn / und vor sie alle sorgen/ damit ihnen nichts mangelte/ und hätten Ordre gestellet/ daß denen Officirern ihr vollkommener Sold/ denen gemeinen aber / ausser der vollständigen Verpflegung/ einem Reuther anderthalb Rthlr. und einem Fußknecht 1. Rthlr. an Geld monathlich richtig/ ohne Abgang der Kleider-Gelder bezahlt werden solte; sie recommendirten ihnen darneben/ gute und scharffe Ordre zu halten/ und deß Landmanns auch deß Getraidigs auff dem Feld zu schonen / wie auch alle Vorsichtigkeit zu gebrauchen/ daß durch ihre schuld keine Feuersbrunst entstünde/ sondern möglichster massen verhütet würde: solten sie allzeit ihre Devoir, und die wahre Glorie vor Augen haben: wann solches/ wie sie nicht zweiffelten/ geschehen würde/ solten sie sich alle ihrer beständigen Gnade und Affection, wie auch einer genereusen und redlichen <note place="left">Welche Hr. General Schö<gap reason="illegible"/>ing in aller Vn</note> Vergeltung versichert halten. Der General-Lieutenant Schöning/ welchem Se. Churfl. Durchl. das Commando gegeben/ antwortete hierauff mit einer kurtzen/ aber wohl gefasseten Soldaten Rede/ daß nemblich sie allerseits Sr. Churfürstl. Durchl. dancketen / vor das gnädigste Vertrauen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [240/0252]
Graf Dünewald/ und Baron von Berßdorff von wegen Ihr. Käyserl. Maj. sich dabey eingefunden/ einige rare Feuerwerck sehen/ worunter man einige Granaten/ so ungemein weit geworffen wurden/ wie auch gewisse Brandkugeln/ welche nicht außzulöschen waren / ungeachtet man gantze Fässer Wasser darauff goß/ und viel Erde darauff schüttete/ admittirte/ hierauff begaben sich Ihr. Churfl. Durchl. nebst dero Illustren Gesellschafft an die Tafel/ und liessen alle Anwesende/ welche sehr freudig und vergnügt waren ein so schönes Volck gesehen zu haben/ sehr herrlich und magnificq tractiren. Nach g_ endigter Tafel begaben sich Se. Churfürstl. Durchl. in ein an der Gezellt/ liessen daselbst alle Generals-Persohnen/ und commandirende Officirer vor sich kom̃en/ und redeten dieselbe dieses ungefährlichen Innhalts an: Daß nemblich Se. Churfürstl. Durchl. sie erwählet hätten/ ihnen die durch Gottes Beystand erworbene Glorie ihrer Waffen zu Dienst Ihr. Käyserl. Maj. wider den Erbfeind anzuvertrauen/ sie wüsten alle/ daß ihre Waffen/ ohne eitlen Ruhm einen Nahmen und Reputation in der Welt hätten/ und trügen Se. Churfürstl. Durchl. das Vertrauen zu ihnen/ sie würden nichts thun / was dieselbe einiger massen beflecken könte/ dann sie ihrer Tapfferkeit und bravoure versichert/ und dann in so viel schönen Actionen ein Zeuge wären: sie recommendirten ihnen insonderheit die Einigkeit/ und wolten/ daß durchaus keine Jalousie und Zwytracht/ als welche insgemein mehr Schaden verursachten als wann die feindliche Waffen unter ihnen wären; sie wolten indessen/ ob sie gleich nicht mit dem Leibe bey ihnen/ jedoch mit dem Gemüth gegenwärtig seyn / und vor sie alle sorgen/ damit ihnen nichts mangelte/ und hätten Ordre gestellet/ daß denen Officirern ihr vollkommener Sold/ denen gemeinen aber / ausser der vollständigen Verpflegung/ einem Reuther anderthalb Rthlr. und einem Fußknecht 1. Rthlr. an Geld monathlich richtig/ ohne Abgang der Kleider-Gelder bezahlt werden solte; sie recommendirten ihnen darneben/ gute und scharffe Ordre zu halten/ und deß Landmanns auch deß Getraidigs auff dem Feld zu schonen / wie auch alle Vorsichtigkeit zu gebrauchen/ daß durch ihre schuld keine Feuersbrunst entstünde/ sondern möglichster massen verhütet würde: solten sie allzeit ihre Devoir, und die wahre Glorie vor Augen haben: wann solches/ wie sie nicht zweiffelten/ geschehen würde/ solten sie sich alle ihrer beständigen Gnade und Affection, wie auch einer genereusen und redlichen Vergeltung versichert halten. Der General-Lieutenant Schöning/ welchem Se. Churfl. Durchl. das Commando gegeben/ antwortete hierauff mit einer kurtzen/ aber wohl gefasseten Soldaten Rede/ daß nemblich sie allerseits Sr. Churfürstl. Durchl. dancketen / vor das gnädigste Vertrauen /
Der Churfürst hält ein schöne Red an die Officiers.
Welche Hr. General Schö_ ing in aller Vn
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