[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].nien beschehen solle. Der Herr Bischoff von Straßburg ist mit drey schönen Abbteyen in Flandern vom König versehen worden. Zu Sr. Malo ist Hr. Bischoff von Straßburg wird mit 3. nenen Abbteyen in Flandern verseben. die See-Equippage auff 45. Kriegsschiffe vergrössert. Der Cardinal de Boullon ist von Avignon verreist/ umb sich nach seiner Abbtey von Clugny zu begeben. Hiesiger Hof wird wegen Absterben der alten verwittibten Churfürstin zu Pfaltz/ als Murter von Madame d'Orleans die Trauer anlegen. Madame la Dauphine ist dieser Tagen etwas unpäßlich gewesen/ befindet sich aber wieder besser/ und hat sie der König drey oder viermal besuchet. Die Deputirten der Cantons von Zürich und Bern haben die in den Lucerner Thälern wissen lassen/ daß sie keinen Succurs von ihren Principalen zu erwarten hätten; unterdessen vernimbt man/ daß sie resolvirt seynd/ sich gegen die Savoysche Völcker zu defendiren. Unser Ambassadeur im Schweitzerland hat alldar zu wissen gethan/ daß der König es vor eine ruptur der Alliantz auffnehmen werde/ daferne die Cantons resolvirten/ denen Feinden oder Rebellen von seinen Alliirten Fürsten Hülste zu leisten. Man sagt/ daß die Schweitzer diesen Sommer 2. Armeen von ihren Völckern machen wolen. Hr. Graf von Löwenstein wird zum Abbt von Murbach erwählet. Zum Abbt von Murbach im Elsas hat selbiges Capitel mit Königl. Einwilligung zu solcher Würde den Herrn Grasen von Löwenstein erwählet. Die Hertzogin von Boui lon ist den 25. nach Pontoise verreist/ und von dar ferner nach Orleans, umb sich von dem Herrn Gendron dem berühmsten Oculisten in Europa curiren zu lassen. Seine Maj. will diesen Sommer 5. Läger formiren lassen / als eines zu Guyenne, eines in Flandern/ eines im Elsas/ eines in Burgund / und die Trouppen von deß Königs Hauß sollen in dem Ebenen von Oville campiren, worüber noch 15000. Mann an den Fluß Eure commandirt werden/ und daselbst arbeiten sollen. An den Gouverneur zu Casal ist Ordre abgangen/ wann die Sache gegen die Protestanten im Savoyschen Lande zu Ende gebracht seyn wird/ die Königliche Völcker wieder in ihre vorige Quartier zu senden. Den 8. ist die Gräfin von Roye nacher Dennemarck abgereist/ umb ihren Eheherren dorten zu finden/ welche ihr Herr Bruder der Marschall de Duras eine Tagreise vergesellschafftet hat. Die Marggräfin von Sr. Remy, der Hertzogin de la Valliere Frau Mutter/ ist den II. gestorben. Man sagt/ daß die Algierer den Holländischen Consul alldorten wissen lassen/ daß den 19. Martii der Frieden / welchen selbige Regierung mit denen General Staaten der vereinigten Niederlanden gemacht hat/ vor gebrochen gehalten werden solte. Der Admiral Papachino, der beste Seemann/ so dieser Zeit in Spanien ist/ hat Ordre erhalten/ die Anzahl Schiffe/ so selbige Cron diese Campagne in See bringen soll/ zu besichtigen / und dem Kriegs-Rath zu Ma- nien beschehen solle. Der Herr Bischoff von Straßburg ist mit drey schönen Abbteyen in Flandern vom König versehen worden. Zu Sr. Malo ist Hr. Bischoff von Straßburg wird mit 3. nenen Abbteyen in Flandern verseben. die See-Equippage auff 45. Kriegsschiffe vergrössert. Der Cardinal de Boullon ist von Avignon verreist/ umb sich nach seiner Abbtey von Clugny zu begeben. Hiesiger Hof wird wegen Absterben der alten verwittibten Churfürstin zu Pfaltz/ als Murter von Madame d’Orleans die Trauer anlegen. Madame la Dauphine ist dieser Tagen etwas unpäßlich gewesen/ befindet sich aber wieder besser/ und hat sie der König drey oder viermal besuchet. Die Deputirten der Cantons von Zürich und Bern haben die in den Lucerner Thälern wissen lassen/ daß sie keinen Succurs von ihren Principalen zu erwarten hätten; unterdessen vernimbt man/ daß sie resolvirt seynd/ sich gegen die Savoysche Völcker zu defendiren. Unser Ambassadeur im Schweitzerland hat alldar zu wissen gethan/ daß der König es vor eine ruptur der Alliantz auffnehmen werde/ daferne die Cantons resolvirten/ denen Feinden oder Rebellen von seinen Alliirten Fürsten Hülste zu leisten. Man sagt/ daß die Schweitzer diesen Sommer 2. Armeen von ihren Völckern machen wolen. Hr. Graf von Löwenstein wird zum Abbt von Murbach erwählet. Zum Abbt von Murbach im Elsas hat selbiges Capitel mit Königl. Einwilligung zu solcher Würde den Herrn Grasen von Löwenstein erwählet. Die Hertzogin von Boui lon ist den 25. nach Pontoise verreist/ und von dar ferner nach Orleans, umb sich von dem Herrn Gendron dem berühmsten Oculisten in Europa curiren zu lassen. Seine Maj. will diesen Sommer 5. Läger formiren lassen / als eines zu Guyenne, eines in Flandern/ eines im Elsas/ eines in Burgund / und die Trouppen von deß Königs Hauß sollen in dem Ebenen von Oville campiren, worüber noch 15000. Mann an den Fluß Eure commandirt werden/ und daselbst arbeiten sollen. An den Gouverneur zu Casal ist Ordre abgangen/ wann die Sache gegen die Protestanten im Savoyschen Lande zu Ende gebracht seyn wird/ die Königliche Völcker wieder in ihre vorige Quartier zu senden. Den 8. ist die Gräfin von Roye nacher Dennemarck abgereist/ umb ihren Eheherren dorten zu finden/ welche ihr Herr Bruder der Marschall de Duras eine Tagreise vergesellschafftet hat. Die Marggräfin von Sr. Remy, der Hertzogin de la Valliere Frau Mutter/ ist den II. gestorben. Man sagt/ daß die Algierer den Holländischen Consul alldorten wissen lassen/ daß den 19. Martii der Frieden / welchen selbige Regierung mit denen General Staaten der vereinigten Niederlanden gemacht hat/ vor gebrochen gehalten werden solte. Der Admiral Papachino, der beste Seemann/ so dieser Zeit in Spanien ist/ hat Ordre erhalten/ die Anzahl Schiffe/ so selbige Cron diese Campagne in See bringen soll/ zu besichtigen / und dem Kriegs-Rath zu Ma- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0258" n="246"/> nien beschehen solle. Der Herr Bischoff von Straßburg ist mit drey schönen Abbteyen in Flandern vom König versehen worden. Zu Sr. Malo ist <note place="left">Hr. Bischoff von Straßburg wird mit 3. nenen Abbteyen in Flandern verseben.</note> die See-Equippage auff 45. Kriegsschiffe vergrössert. Der Cardinal de Boullon ist von Avignon verreist/ umb sich nach seiner Abbtey von Clugny zu begeben. Hiesiger Hof wird wegen Absterben der alten verwittibten Churfürstin zu Pfaltz/ als Murter von Madame d’Orleans die Trauer anlegen. Madame la Dauphine ist dieser Tagen etwas unpäßlich gewesen/ befindet sich aber wieder besser/ und hat sie der König drey oder viermal besuchet. Die Deputirten der Cantons von Zürich und Bern haben die in den Lucerner Thälern wissen lassen/ daß sie keinen Succurs von ihren Principalen zu erwarten hätten; unterdessen vernimbt man/ daß sie resolvirt seynd/ sich gegen die Savoysche Völcker zu defendiren. Unser Ambassadeur im Schweitzerland hat alldar zu wissen gethan/ daß der König es vor eine ruptur der Alliantz auffnehmen werde/ daferne die Cantons resolvirten/ denen Feinden oder Rebellen von seinen Alliirten Fürsten Hülste zu leisten. Man sagt/ daß die Schweitzer diesen Sommer 2. Armeen von ihren Völckern machen wolen. <note place="left">Hr. Graf von Löwenstein wird zum Abbt von Murbach erwählet.</note> Zum Abbt von Murbach im Elsas hat selbiges Capitel mit Königl. Einwilligung zu solcher Würde den Herrn Grasen von Löwenstein erwählet. Die Hertzogin von Boui lon ist den 25. nach Pontoise verreist/ und von dar ferner nach Orleans, umb sich von dem Herrn Gendron dem berühmsten Oculisten in Europa curiren zu lassen. Seine Maj. will diesen Sommer 5. Läger formiren lassen / als eines zu Guyenne, eines in Flandern/ eines im Elsas/ eines in Burgund / und die Trouppen von deß Königs Hauß sollen in dem Ebenen von Oville campiren, worüber noch 15000. Mann an den Fluß Eure commandirt werden/ und daselbst arbeiten sollen. An den Gouverneur zu Casal ist Ordre abgangen/ wann die Sache gegen die Protestanten im Savoyschen Lande zu Ende gebracht seyn wird/ die Königliche Völcker wieder in ihre vorige Quartier zu senden. Den 8. ist die Gräfin von Roye nacher Dennemarck abgereist/ umb ihren Eheherren dorten zu finden/ welche ihr Herr Bruder der Marschall de Duras eine Tagreise vergesellschafftet hat. Die Marggräfin von Sr. Remy, der Hertzogin de la Valliere Frau Mutter/ ist den II. gestorben. Man sagt/ daß die Algierer den Holländischen Consul alldorten wissen lassen/ daß den 19. Martii der Frieden / welchen selbige Regierung mit denen General Staaten der vereinigten Niederlanden gemacht hat/ vor gebrochen gehalten werden solte. Der Admiral Papachino, der beste Seemann/ so dieser Zeit in Spanien ist/ hat Ordre erhalten/ die Anzahl Schiffe/ so selbige Cron diese Campagne in See bringen soll/ zu besichtigen / und dem Kriegs-Rath zu Ma- </p> </div> </body> </text> </TEI> [246/0258]
nien beschehen solle. Der Herr Bischoff von Straßburg ist mit drey schönen Abbteyen in Flandern vom König versehen worden. Zu Sr. Malo ist die See-Equippage auff 45. Kriegsschiffe vergrössert. Der Cardinal de Boullon ist von Avignon verreist/ umb sich nach seiner Abbtey von Clugny zu begeben. Hiesiger Hof wird wegen Absterben der alten verwittibten Churfürstin zu Pfaltz/ als Murter von Madame d’Orleans die Trauer anlegen. Madame la Dauphine ist dieser Tagen etwas unpäßlich gewesen/ befindet sich aber wieder besser/ und hat sie der König drey oder viermal besuchet. Die Deputirten der Cantons von Zürich und Bern haben die in den Lucerner Thälern wissen lassen/ daß sie keinen Succurs von ihren Principalen zu erwarten hätten; unterdessen vernimbt man/ daß sie resolvirt seynd/ sich gegen die Savoysche Völcker zu defendiren. Unser Ambassadeur im Schweitzerland hat alldar zu wissen gethan/ daß der König es vor eine ruptur der Alliantz auffnehmen werde/ daferne die Cantons resolvirten/ denen Feinden oder Rebellen von seinen Alliirten Fürsten Hülste zu leisten. Man sagt/ daß die Schweitzer diesen Sommer 2. Armeen von ihren Völckern machen wolen. Zum Abbt von Murbach im Elsas hat selbiges Capitel mit Königl. Einwilligung zu solcher Würde den Herrn Grasen von Löwenstein erwählet. Die Hertzogin von Boui lon ist den 25. nach Pontoise verreist/ und von dar ferner nach Orleans, umb sich von dem Herrn Gendron dem berühmsten Oculisten in Europa curiren zu lassen. Seine Maj. will diesen Sommer 5. Läger formiren lassen / als eines zu Guyenne, eines in Flandern/ eines im Elsas/ eines in Burgund / und die Trouppen von deß Königs Hauß sollen in dem Ebenen von Oville campiren, worüber noch 15000. Mann an den Fluß Eure commandirt werden/ und daselbst arbeiten sollen. An den Gouverneur zu Casal ist Ordre abgangen/ wann die Sache gegen die Protestanten im Savoyschen Lande zu Ende gebracht seyn wird/ die Königliche Völcker wieder in ihre vorige Quartier zu senden. Den 8. ist die Gräfin von Roye nacher Dennemarck abgereist/ umb ihren Eheherren dorten zu finden/ welche ihr Herr Bruder der Marschall de Duras eine Tagreise vergesellschafftet hat. Die Marggräfin von Sr. Remy, der Hertzogin de la Valliere Frau Mutter/ ist den II. gestorben. Man sagt/ daß die Algierer den Holländischen Consul alldorten wissen lassen/ daß den 19. Martii der Frieden / welchen selbige Regierung mit denen General Staaten der vereinigten Niederlanden gemacht hat/ vor gebrochen gehalten werden solte. Der Admiral Papachino, der beste Seemann/ so dieser Zeit in Spanien ist/ hat Ordre erhalten/ die Anzahl Schiffe/ so selbige Cron diese Campagne in See bringen soll/ zu besichtigen / und dem Kriegs-Rath zu Ma-
Hr. Bischoff von Straßburg wird mit 3. nenen Abbteyen in Flandern verseben.
Hr. Graf von Löwenstein wird zum Abbt von Murbach erwählet.
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