[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].dritt davon rapport zu thun. Man ist über die Geneuser auffs neue nicht wohl zu sprechen / weil sie von neuem die Mißgunst gegen Franckreich in verschiedenen Gelegenheiten bezeuget haben. Der Marq. de Courtenvaux, Verschiedene Frantzös. Marquisen geben als volunteurs in die Ungarische und Polnische Campagne. ältester Sohn deß Mons. de Louvois, so bereits einige Zeit zu Hamburg gewesen/ gehet nach Polen/ umb der Campagne daselbst beyzuwohnen / und der Marq. de Sonvray sein Bruder ist zu Wien bereits angekommen/ von dannen derselbe ferner in Ungarn gehen wird. Der Marq. de Torsy, Sohn deß Mons. Croissy Colbert befindet sich jetzund ebenfalls zu Wien. Wie man vernimbt/ hat unser Ambassad. zu Madritt/ Mons. de Feuquieres dem Spannischen Hof/ und Mons. de Barillon zu Londen dem König von Engelland declaritt, daß unsers Königs Seeflotte gegen die Gallionen/ welche aus Indien kommen/ angesehen und destinirt seye/ und daß Seine Aller-Christl. Majest. dardurch die Satisfaction, so Spannien abgeschlagen hat/ durch repressalien suchen wolle/ welche declaration der Hertzog von Estrees zu Rom dem Pabst thun solle: jedoch solle dardurch der Stillstand Die Stadt Brugge offerins dem König in Spanien mit gewisser Condition 12. Kriegschiff. keines wegs beunruhiget noch gebrochen werden. Aus Flandern wird geschrieben/ daß die von Brügge Sr. Catholischen Majest. angebotten habe/ 12. Kriegsschiffe auff ihren Kosten zu bauen/ welche Se. Maj. wo sie wollen/ gebrauchen solten/ daferne Se. Maj. derselben Stadt mit Ausschliessung aller andern werde verwilligen/ den Einkauff von der Spannischen groben und feinen Wolle. Weilen man sonst täglich vernimbt/ daß viele Protestanten sich aus Franckreich weg/ und daß sie sich in abgelegene Häfen und Schiffe begeben/ so hat man nun resolvirt/ Wachten darbey zu Der König rühret 1600. Personen/ so mit Kröpffen behasstet seyn/ an. stellen/ und auff sie Achtung zu haben. Den 13. hat der König die jenige/ so mit Kröpffen behafftet gewesen/ wohl bey 1600. Personen angerühret. Man sagt/ daß der Pater de la Chaise mit Erlaubnuß deß Königs ein Nonnen-Kloster vom Orden Ignatio oder der Jesuiten in der Vorstadt zu Sr. Germain auffrichten werde/ und daß die Princessin von Conty die Stiffterin davon seyn solle. Unsere Flotte/ so in See lauffen soll/ wird/ wie man sagt / in 50. Kriegsschiffen/ 8. Brandern/ 12. Fregatten/ und vielem ande-Fahrzeuge bestehen. Brieff von Genff vom 16. dito melden/ daß dorten ein Gerüchte lieffe / daß die Protestanten in denen Thälern von Piemont/ die Amnestie, welche ihnen durch den Hertzog von Savoyen angebotten worden/ angenommen hätten/ durch welche ihnen werde zugelassen/ aus seinen Landen zu ziehen/ und nicht wieder darein zu kommen/ so lange sie bey ihrem Glauben bleiben/ und daß Se. Königl. Hoheit ihnen einige Zeit hätte vergönnet/ umb ihre ligende Güter / Kauffmannschafften/ und Viehe/ welches sie mit wegführen sollen/ zu verkauffen. Der Herr Marschall dritt davon rapport zu thun. Man ist über die Geneuser auffs neue nicht wohl zu sprechen / weil sie von neuem die Mißgunst gegen Franckreich in verschiedenen Gelegenheiten bezeuget haben. Der Marq. de Courtenvaux, Verschiedene Frantzös. Marquisen geben als volunteurs in die Ungarische und Polnische Campagne. ältester Sohn deß Mons. de Louvois, so bereits einige Zeit zu Hamburg gewesen/ gehet nach Polen/ umb der Campagne daselbst beyzuwohnen / und der Marq. de Sonvray sein Bruder ist zu Wien bereits angekommen/ von dannen derselbe ferner in Ungarn gehen wird. Der Marq. de Torsy, Sohn deß Mons. Croissy Colbert befindet sich jetzund ebenfalls zu Wien. Wie man vernimbt/ hat unser Ambassad. zu Madritt/ Mons. de Feuquieres dem Spannischen Hof/ und Mons. de Barillon zu Londen dem König von Engelland declaritt, daß unsers Königs Seeflotte gegen die Gallionen/ welche aus Indien kommen/ angesehen und destinirt seye/ und daß Seine Aller-Christl. Majest. dardurch die Satisfaction, so Spannien abgeschlagen hat/ durch repressalien suchen wolle/ welche declaration der Hertzog von Estreés zu Rom dem Pabst thun solle: jedoch solle dardurch der Stillstand Die Stadt Brugge offerins dem König in Spanien mit gewisser Condition 12. Kriegschiff. keines wegs beunruhiget noch gebrochen werden. Aus Flandern wird geschrieben/ daß die von Brügge Sr. Catholischen Majest. angebotten habe/ 12. Kriegsschiffe auff ihren Kosten zu bauen/ welche Se. Maj. wo sie wollen/ gebrauchen solten/ daferne Se. Maj. derselben Stadt mit Ausschliessung aller andern werde verwilligen/ den Einkauff von der Spannischen groben und feinen Wolle. Weilen man sonst täglich vernimbt/ daß viele Protestanten sich aus Franckreich weg/ und daß sie sich in abgelegene Häfen und Schiffe begeben/ so hat man nun resolvirt/ Wachten darbey zu Der König rühret 1600. Personen/ so mit Kröpffen behasstet seyn/ an. stellen/ und auff sie Achtung zu haben. Den 13. hat der König die jenige/ so mit Kröpffen behafftet gewesen/ wohl bey 1600. Personen angerühret. Man sagt/ daß der Pater de la Chaise mit Erlaubnuß deß Königs ein Nonnen-Kloster vom Orden Ignatio oder der Jesuiten in der Vorstadt zu Sr. Germain auffrichten werde/ und daß die Princessin von Conty die Stiffterin davon seyn solle. Unsere Flotte/ so in See lauffen soll/ wird/ wie man sagt / in 50. Kriegsschiffen/ 8. Brandern/ 12. Fregatten/ und vielem ande-Fahrzeuge bestehen. Brieff von Genff vom 16. dito melden/ daß dorten ein Gerüchte lieffe / daß die Protestanten in denen Thälern von Piemont/ die Amnestie, welche ihnen durch den Hertzog von Savoyen angebotten worden/ angenommen hätten/ durch welche ihnen werde zugelassen/ aus seinen Landen zu ziehen/ und nicht wieder darein zu kommen/ so lange sie bey ihrem Glauben bleiben/ und daß Se. Königl. Hoheit ihnen einige Zeit hätte vergönnet/ umb ihre ligende Güter / Kauffmannschafften/ und Viehe/ welches sie mit wegführen sollen/ zu verkauffen. Der Herr Marschall <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0259" n="247"/> dritt davon rapport zu thun. Man ist über die Geneuser auffs neue nicht wohl zu sprechen / weil sie von neuem die Mißgunst gegen Franckreich in verschiedenen Gelegenheiten bezeuget haben. Der Marq. de Courtenvaux, <note place="right">Verschiedene Frantzös. Marquisen geben als volunteurs in die Ungarische und Polnische Campagne.</note> ältester Sohn deß Mons. de Louvois, so bereits einige Zeit zu Hamburg gewesen/ gehet nach Polen/ umb der Campagne daselbst beyzuwohnen / und der Marq. de Sonvray sein Bruder ist zu Wien bereits angekommen/ von dannen derselbe ferner in Ungarn gehen wird. Der Marq. de Torsy, Sohn deß Mons. Croissy Colbert befindet sich jetzund ebenfalls zu Wien. Wie man vernimbt/ hat unser Ambassad. zu Madritt/ Mons. de Feuquieres dem Spannischen Hof/ und Mons. de Barillon zu Londen dem König von Engelland declaritt, daß unsers Königs Seeflotte gegen die Gallionen/ welche aus Indien kommen/ angesehen und destinirt seye/ und daß Seine Aller-Christl. Majest. dardurch die Satisfaction, so Spannien abgeschlagen hat/ durch repressalien suchen wolle/ welche declaration der Hertzog von Estreés zu Rom dem Pabst thun solle: jedoch solle dardurch der Stillstand <note place="right">Die Stadt Brugge offerins dem König in Spanien mit gewisser Condition 12. Kriegschiff.</note> keines wegs beunruhiget noch gebrochen werden. Aus Flandern wird geschrieben/ daß die von Brügge Sr. Catholischen Majest. angebotten habe/ 12. Kriegsschiffe auff ihren Kosten zu bauen/ welche Se. Maj. wo sie wollen/ gebrauchen solten/ daferne Se. Maj. derselben Stadt mit Ausschliessung aller andern werde verwilligen/ den Einkauff von der Spannischen groben und feinen Wolle. Weilen man sonst täglich vernimbt/ daß viele Protestanten sich aus Franckreich weg/ und daß sie sich in abgelegene Häfen und Schiffe begeben/ so hat man nun resolvirt/ Wachten darbey zu <note place="right">Der König rühret 1600. Personen/ so mit Kröpffen behasstet seyn/ an.</note> stellen/ und auff sie Achtung zu haben. Den 13. hat der König die jenige/ so mit Kröpffen behafftet gewesen/ wohl bey 1600. Personen angerühret. Man sagt/ daß der Pater de la Chaise mit Erlaubnuß deß Königs ein Nonnen-Kloster vom Orden Ignatio oder der Jesuiten in der Vorstadt zu Sr. Germain auffrichten werde/ und daß die Princessin von Conty die Stiffterin davon seyn solle. Unsere Flotte/ so in See lauffen soll/ wird/ wie man sagt / in 50. Kriegsschiffen/ 8. Brandern/ 12. Fregatten/ und vielem ande-Fahrzeuge bestehen. Brieff von Genff vom 16. dito melden/ daß dorten ein Gerüchte lieffe / daß die Protestanten in denen Thälern von Piemont/ die Amnestie, welche ihnen durch den Hertzog von Savoyen angebotten worden/ angenommen hätten/ durch welche ihnen werde zugelassen/ aus seinen Landen zu ziehen/ und nicht wieder darein zu kommen/ so lange sie bey ihrem Glauben bleiben/ und daß Se. Königl. Hoheit ihnen einige Zeit hätte vergönnet/ umb ihre ligende Güter / Kauffmannschafften/ und Viehe/ welches sie mit wegführen sollen/ zu verkauffen. Der Herr Marschall </p> </div> </body> </text> </TEI> [247/0259]
dritt davon rapport zu thun. Man ist über die Geneuser auffs neue nicht wohl zu sprechen / weil sie von neuem die Mißgunst gegen Franckreich in verschiedenen Gelegenheiten bezeuget haben. Der Marq. de Courtenvaux, ältester Sohn deß Mons. de Louvois, so bereits einige Zeit zu Hamburg gewesen/ gehet nach Polen/ umb der Campagne daselbst beyzuwohnen / und der Marq. de Sonvray sein Bruder ist zu Wien bereits angekommen/ von dannen derselbe ferner in Ungarn gehen wird. Der Marq. de Torsy, Sohn deß Mons. Croissy Colbert befindet sich jetzund ebenfalls zu Wien. Wie man vernimbt/ hat unser Ambassad. zu Madritt/ Mons. de Feuquieres dem Spannischen Hof/ und Mons. de Barillon zu Londen dem König von Engelland declaritt, daß unsers Königs Seeflotte gegen die Gallionen/ welche aus Indien kommen/ angesehen und destinirt seye/ und daß Seine Aller-Christl. Majest. dardurch die Satisfaction, so Spannien abgeschlagen hat/ durch repressalien suchen wolle/ welche declaration der Hertzog von Estreés zu Rom dem Pabst thun solle: jedoch solle dardurch der Stillstand keines wegs beunruhiget noch gebrochen werden. Aus Flandern wird geschrieben/ daß die von Brügge Sr. Catholischen Majest. angebotten habe/ 12. Kriegsschiffe auff ihren Kosten zu bauen/ welche Se. Maj. wo sie wollen/ gebrauchen solten/ daferne Se. Maj. derselben Stadt mit Ausschliessung aller andern werde verwilligen/ den Einkauff von der Spannischen groben und feinen Wolle. Weilen man sonst täglich vernimbt/ daß viele Protestanten sich aus Franckreich weg/ und daß sie sich in abgelegene Häfen und Schiffe begeben/ so hat man nun resolvirt/ Wachten darbey zu stellen/ und auff sie Achtung zu haben. Den 13. hat der König die jenige/ so mit Kröpffen behafftet gewesen/ wohl bey 1600. Personen angerühret. Man sagt/ daß der Pater de la Chaise mit Erlaubnuß deß Königs ein Nonnen-Kloster vom Orden Ignatio oder der Jesuiten in der Vorstadt zu Sr. Germain auffrichten werde/ und daß die Princessin von Conty die Stiffterin davon seyn solle. Unsere Flotte/ so in See lauffen soll/ wird/ wie man sagt / in 50. Kriegsschiffen/ 8. Brandern/ 12. Fregatten/ und vielem ande-Fahrzeuge bestehen. Brieff von Genff vom 16. dito melden/ daß dorten ein Gerüchte lieffe / daß die Protestanten in denen Thälern von Piemont/ die Amnestie, welche ihnen durch den Hertzog von Savoyen angebotten worden/ angenommen hätten/ durch welche ihnen werde zugelassen/ aus seinen Landen zu ziehen/ und nicht wieder darein zu kommen/ so lange sie bey ihrem Glauben bleiben/ und daß Se. Königl. Hoheit ihnen einige Zeit hätte vergönnet/ umb ihre ligende Güter / Kauffmannschafften/ und Viehe/ welches sie mit wegführen sollen/ zu verkauffen. Der Herr Marschall
Verschiedene Frantzös. Marquisen geben als volunteurs in die Ungarische und Polnische Campagne.
Die Stadt Brugge offerins dem König in Spanien mit gewisser Condition 12. Kriegschiff.
Der König rühret 1600. Personen/ so mit Kröpffen behasstet seyn/ an.
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