[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].denen Flüchtlingen/ weilen sie nicht Stand gehalten/ caputiren und hinrichten lassen. Als nun die Albaneser / welches Griechen seynd/ und in Morea wohnen/ und sich in die Gebürge reterirt gehabt/ der Türcken Flucht Flüchtlingen hinrichten. vernommen/ seynd sie denen Mainotten und Soldaten entgegen gelauffen/ haben sie umbarmet/ und geküsset/ sie mit Kuchen/ Wein und Früchten/ so selbige in denen Gebürgen verborgen hatten/ beschencket/ und geruffen: Glück zu den Christlichen Waffen/ es leben die Christen. Päbstliche Geschichten. Von Päbstlichen Geschichten melden die Brieff aus Rom/ daß zu End verlittenen Monats endlich das Consistorium bey grossem Zulauff deß Volcks wegen deß Pabsts Gegenwart gehalten; die Cardinäle kamen einer nach dem andern zum Gehör/ waren aber vorhero durch die Ceremonienmeister gewarnet/ ihre Rede kurtz zu machen/ der Pabst laß eine Lobschrifft/ Der Frantzös. Ambassad. bedanckt sich bey dem Pabst für eine gemachte Lobschrifft auff seinen König. so auff den König von Franckreich über gegenwärtige Beschaffenheit von dem Abbt Casoni gemacht worden/ welcher/ nachdem nun Stephano Pigratelli gestorben/ seinen Rock umbkehren/ und sich mit den Frantzosen zu versöhnen willens zu seyn scheinet/ weßhalben der Frantzös. Ambassad. sich gegen den Pabst bedancken lassen. Den 2. ist unsere gantze Militz cxercirt/ und dem Marq. Oddi Erlaubnuß gegeben worden/ die jenigen/ so ihme belieben/ von denselbigen auszulesen / und nach Levante zu senden. Savoysche Geschichten. Von Turin aus dem Hertzogthum von Savoyen wird geschrieben/ daß daselbsten einige Deputirte aus denen Lucerner Thälern angelangt/ welche Die Lucerner Thal-Lent langen bey dem Hertzog mit einer Bittschrifft an. eine Bittschrifft im Namen aller Protestanten selbiger Orten an Se. Königl. Hoheit den Hertzog übergeben/ durch welches sie das eusserste Elend erklären/ in welches die Dragoner sie schon gesetzet hätten; sie sagen auch/ daß die jenigen/ welche sich in das Gebürg reterirt/ solchez nit aus einem rebellischen Geist gethan haben/ sondern nur umb der Soldaten Grausamkeit zu entfliehen/ welche betrohen / die arme Leute eben wie in Anno 1655. beschehen/ zu tractiren: In Summa/ sie protestiren und bezeugen/ daß ihre Güter zu Sr. Hoheit disposition und gutbefinden seynd/ was aber die Freyheit und Güter ihres Gewissens anbelangte / könten sie GOtt solcher nit berauben/ als welchem sie gehöreten; baten derohalben/ daß Se. Königl. Hoheit die Gütigkeit und Milde haben/ und ihnen erlauben wolte/ daß sie ihrer alten Freyheit und Privilegien geniessen/ und die Völcker/ so gar grausam Ingleichem intercedirt die Schweitzerische Eydgnoßschafft vor selbige. Deß Per. hausen/ von dorten wieder zuruck geruffen werden möchten. Ingleichem haben die Schweitzerischen Herren Abgesandten im Namen der Evangelischen Eydgnoßschafft bey Sr. Königl. Hoheit vor die Lucerner Thal-Leut intercedirt, denen der Hertzog zur Antwort gegeben/ daß er sich nicht in die Sachen/ welche wegen der Religon halber in ihren Landen vorgefallen/ ein- denen Flüchtlingen/ weilen sie nicht Stand gehalten/ caputiren und hinrichten lassen. Als nun die Albaneser / welches Griechen seynd/ und in Morea wohnen/ und sich in die Gebürge reterirt gehabt/ der Türcken Flucht Flüchtlingen hinrichten. vernommen/ seynd sie denen Mainotten und Soldaten entgegen gelauffen/ haben sie umbarmet/ und geküsset/ sie mit Kuchen/ Wein und Früchten/ so selbige in denen Gebürgen verborgen hatten/ beschencket/ und geruffen: Glück zu den Christlichen Waffen/ es leben die Christen. Päbstliche Geschichten. Von Päbstlichen Geschichten melden die Brieff aus Rom/ daß zu End verlittenen Monats endlich das Consistorium bey grossem Zulauff deß Volcks wegen deß Pabsts Gegenwart gehalten; die Cardinäle kamen einer nach dem andern zum Gehör/ waren aber vorhero durch die Ceremonienmeister gewarnet/ ihre Rede kurtz zu machen/ der Pabst laß eine Lobschrifft/ Der Frantzös. Ambassad. bedanckt sich bey dem Pabst für eine gemachte Lobschrifft auff seinen König. so auff den König von Franckreich über gegenwärtige Beschaffenheit von dem Abbt Casoni gemacht worden/ welcher/ nachdem nun Stephano Pigratelli gestorben/ seinen Rock umbkehren/ und sich mit den Frantzosen zu versöhnen willens zu seyn scheinet/ weßhalben der Frantzös. Ambassad. sich gegen den Pabst bedancken lassen. Den 2. ist unsere gantze Militz cxercirt/ und dem Marq. Oddi Erlaubnuß gegeben worden/ die jenigen/ so ihme belieben/ von denselbigen auszulesen / und nach Levante zu senden. Savoysche Geschichten. Von Turin aus dem Hertzogthum von Savoyen wird geschrieben/ daß daselbsten einige Deputirte aus denen Lucerner Thälern angelangt/ welche Die Lucerner Thal-Lent langen bey dem Hertzog mit einer Bittschrifft an. eine Bittschrifft im Namen aller Protestanten selbiger Orten an Se. Königl. Hoheit den Hertzog übergeben/ durch welches sie das eusserste Elend erklären/ in welches die Dragoner sie schon gesetzet hätten; sie sagen auch/ daß die jenigen/ welche sich in das Gebürg reterirt/ solchez nit aus einem rebellischen Geist gethan haben/ sondern nur umb der Soldaten Grausamkeit zu entfliehen/ welche betrohen / die arme Leute eben wie in Anno 1655. beschehen/ zu tractiren: In Summa/ sie protestiren und bezeugen/ daß ihre Güter zu Sr. Hoheit disposition und gutbefinden seynd/ was aber die Freyheit und Güter ihres Gewissens anbelangte / könten sie GOtt solcher nit berauben/ als welchem sie gehöreten; baten derohalben/ daß Se. Königl. Hoheit die Gütigkeit und Milde haben/ und ihnen erlauben wolte/ daß sie ihrer alten Freyheit und Privilegien geniessen/ und die Völcker/ so gar grausam Ingleichem intercedirt die Schweitzerische Eydgnoßschafft vor selbige. Deß Per. hausen/ von dorten wieder zuruck geruffen werden möchten. Ingleichem haben die Schweitzerischen Herren Abgesandten im Namen der Evangelischen Eydgnoßschafft bey Sr. Königl. Hoheit vor die Lucerner Thal-Leut intercedirt, denen der Hertzog zur Antwort gegeben/ daß er sich nicht in die Sachen/ welche wegen der Religon halber in ihren Landen vorgefallen/ ein- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0276" n="264"/> denen Flüchtlingen/ weilen sie nicht Stand gehalten/ caputiren und hinrichten lassen. Als nun die Albaneser / welches Griechen seynd/ und in Morea wohnen/ und sich in die Gebürge reterirt gehabt/ der Türcken Flucht <note place="left">Flüchtlingen hinrichten.</note> vernommen/ seynd sie denen Mainotten und Soldaten entgegen gelauffen/ haben sie umbarmet/ und geküsset/ sie mit Kuchen/ Wein und Früchten/ so selbige in denen Gebürgen verborgen hatten/ beschencket/ und geruffen: Glück zu den Christlichen Waffen/ es leben die Christen.</p> <p><note place="left">Päbstliche Geschichten.</note> Von Päbstlichen Geschichten melden die Brieff aus Rom/ daß zu End verlittenen Monats endlich das Consistorium bey grossem Zulauff deß Volcks wegen deß Pabsts Gegenwart gehalten; die Cardinäle kamen einer nach dem andern zum Gehör/ waren aber vorhero durch die Ceremonienmeister gewarnet/ ihre Rede kurtz zu machen/ der Pabst laß eine Lobschrifft/ <note place="left">Der Frantzös. Ambassad. bedanckt sich bey dem Pabst für eine gemachte Lobschrifft auff seinen König.</note> so auff den König von Franckreich über gegenwärtige Beschaffenheit von dem Abbt Casoni gemacht worden/ welcher/ nachdem nun Stephano Pigratelli gestorben/ seinen Rock umbkehren/ und sich mit den Frantzosen zu versöhnen willens zu seyn scheinet/ weßhalben der Frantzös. Ambassad. sich gegen den Pabst bedancken lassen. Den 2. ist unsere gantze Militz cxercirt/ und dem Marq. Oddi Erlaubnuß gegeben worden/ die jenigen/ so ihme belieben/ von denselbigen auszulesen / und nach Levante zu senden.</p> <p><note place="left">Savoysche Geschichten.</note> Von Turin aus dem Hertzogthum von Savoyen wird geschrieben/ daß daselbsten einige Deputirte aus denen Lucerner Thälern angelangt/ welche <note place="left">Die Lucerner Thal-Lent langen bey dem Hertzog mit einer Bittschrifft an.</note> eine Bittschrifft im Namen aller Protestanten selbiger Orten an Se. Königl. Hoheit den Hertzog übergeben/ durch welches sie das eusserste Elend erklären/ in welches die Dragoner sie schon gesetzet hätten; sie sagen auch/ daß die jenigen/ welche sich in das Gebürg reterirt/ solchez nit aus einem rebellischen Geist gethan haben/ sondern nur umb der Soldaten Grausamkeit zu entfliehen/ welche betrohen / die arme Leute eben wie in Anno 1655. beschehen/ zu tractiren: In Summa/ sie protestiren und bezeugen/ daß ihre Güter zu Sr. Hoheit disposition und gutbefinden seynd/ was aber die Freyheit und Güter ihres Gewissens anbelangte / könten sie GOtt solcher nit berauben/ als welchem sie gehöreten; baten derohalben/ daß Se. Königl. Hoheit die Gütigkeit und Milde haben/ und ihnen erlauben wolte/ daß sie ihrer alten Freyheit und Privilegien geniessen/ und die Völcker/ so gar grausam <note place="left">Ingleichem intercedirt die Schweitzerische Eydgnoßschafft vor selbige. Deß Per.</note> hausen/ von dorten wieder zuruck geruffen werden möchten. Ingleichem haben die Schweitzerischen Herren Abgesandten im Namen der Evangelischen Eydgnoßschafft bey Sr. Königl. Hoheit vor die Lucerner Thal-Leut intercedirt, denen der Hertzog zur Antwort gegeben/ daß er sich nicht in die Sachen/ welche wegen der Religon halber in ihren Landen vorgefallen/ ein- </p> </div> </body> </text> </TEI> [264/0276]
denen Flüchtlingen/ weilen sie nicht Stand gehalten/ caputiren und hinrichten lassen. Als nun die Albaneser / welches Griechen seynd/ und in Morea wohnen/ und sich in die Gebürge reterirt gehabt/ der Türcken Flucht vernommen/ seynd sie denen Mainotten und Soldaten entgegen gelauffen/ haben sie umbarmet/ und geküsset/ sie mit Kuchen/ Wein und Früchten/ so selbige in denen Gebürgen verborgen hatten/ beschencket/ und geruffen: Glück zu den Christlichen Waffen/ es leben die Christen.
Flüchtlingen hinrichten. Von Päbstlichen Geschichten melden die Brieff aus Rom/ daß zu End verlittenen Monats endlich das Consistorium bey grossem Zulauff deß Volcks wegen deß Pabsts Gegenwart gehalten; die Cardinäle kamen einer nach dem andern zum Gehör/ waren aber vorhero durch die Ceremonienmeister gewarnet/ ihre Rede kurtz zu machen/ der Pabst laß eine Lobschrifft/ so auff den König von Franckreich über gegenwärtige Beschaffenheit von dem Abbt Casoni gemacht worden/ welcher/ nachdem nun Stephano Pigratelli gestorben/ seinen Rock umbkehren/ und sich mit den Frantzosen zu versöhnen willens zu seyn scheinet/ weßhalben der Frantzös. Ambassad. sich gegen den Pabst bedancken lassen. Den 2. ist unsere gantze Militz cxercirt/ und dem Marq. Oddi Erlaubnuß gegeben worden/ die jenigen/ so ihme belieben/ von denselbigen auszulesen / und nach Levante zu senden.
Päbstliche Geschichten.
Der Frantzös. Ambassad. bedanckt sich bey dem Pabst für eine gemachte Lobschrifft auff seinen König. Von Turin aus dem Hertzogthum von Savoyen wird geschrieben/ daß daselbsten einige Deputirte aus denen Lucerner Thälern angelangt/ welche eine Bittschrifft im Namen aller Protestanten selbiger Orten an Se. Königl. Hoheit den Hertzog übergeben/ durch welches sie das eusserste Elend erklären/ in welches die Dragoner sie schon gesetzet hätten; sie sagen auch/ daß die jenigen/ welche sich in das Gebürg reterirt/ solchez nit aus einem rebellischen Geist gethan haben/ sondern nur umb der Soldaten Grausamkeit zu entfliehen/ welche betrohen / die arme Leute eben wie in Anno 1655. beschehen/ zu tractiren: In Summa/ sie protestiren und bezeugen/ daß ihre Güter zu Sr. Hoheit disposition und gutbefinden seynd/ was aber die Freyheit und Güter ihres Gewissens anbelangte / könten sie GOtt solcher nit berauben/ als welchem sie gehöreten; baten derohalben/ daß Se. Königl. Hoheit die Gütigkeit und Milde haben/ und ihnen erlauben wolte/ daß sie ihrer alten Freyheit und Privilegien geniessen/ und die Völcker/ so gar grausam hausen/ von dorten wieder zuruck geruffen werden möchten. Ingleichem haben die Schweitzerischen Herren Abgesandten im Namen der Evangelischen Eydgnoßschafft bey Sr. Königl. Hoheit vor die Lucerner Thal-Leut intercedirt, denen der Hertzog zur Antwort gegeben/ daß er sich nicht in die Sachen/ welche wegen der Religon halber in ihren Landen vorgefallen/ ein-
Savoysche Geschichten.
Die Lucerner Thal-Lent langen bey dem Hertzog mit einer Bittschrifft an.
Ingleichem intercedirt die Schweitzerische Eydgnoßschafft vor selbige. Deß Per.
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