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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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zu werden/ dann eben also ist es auch mit dem Nilfluß bewannt. Der Donau-Strohm ist nicht weniger mit mancherley guten Fischen reichlich versehen / als Forellen/ Biersing/ grossen und delicaten Karpffen/ welche alle andere in der Güte übertreffen/ It. Koppan/ Weißfisch und Grundeln mit 6. Bärten/ 2. kurtzen und 4. langen/ Scheiden oder Wels/ und über alle andere wird in diesem Wasser zu unterschiedlichen Zeiten eine In der Donau werden Hausen gefangen 20. Schuh lang. grosse Mänge Hausen gefangen/ darvon einige zwanzig Schuch lang seynd und vor ein gutes Essen gehalten werden/ sie haben einige Gleichnuß mit dem Stör. Man findet auch in den Seen/ Sümpffen / und stehenden Wässern eine grosse Mänge Schild-Krotten/ die man häuffig/ ja Wägenweiß anders wohin verfüßret/ so eine delicate Speiß und an Geschmack den jungen Hünlein nicht ohngleich kombt: und gleichwie die Flüß voll Fisch seyn / also seynd sie zu Winters-Zeiten mit Geflügel Pelicanen oder Löffela-Gänß. bedecket/ worvon man von allerley Gattung ausser Schwanen die Mänge sihet; man findet auch Pelicanen/ oder Löffel-Gänß nicht weit von Bellgrad/ welche eine Gestalt und Grösse als ein Storch haben/ schön weiß/ roth und lang vom Schnabel/ ohne Zung/ mit langen Füssen.

Der Boden in Ungarn ist sehr fruchtbahr/ also daß man die Aecker Vogarn ist einem irdischen Paradeiß gleich. nicht düngen darff/ und wachsen dannoch die Kornfrüchte überflüssig/ wie auch Aepffel/ Birn/ Kirschen/ Quitten/ Nüß/ Kästen/ Melonen/ Pfersich und dergleichen: und obwohln dieses Edle Land und fast irrdische Paradeiß von allen was man nur wündschen mag/ überflüssig versehen ist/ so excellirt doch solches am allermeisten in einer übertrefflichen Weiß in denen 2. vornehmbsten Nahrungs-Mitteln deß menschlichen Lebens/ nemblich an Brod und Wein. Ihr Brod übertrifft alles andere sehr weit in Europa/ solches/ wann es gebacken wird / wohl geknetet/ und mit einer lang anhaltenden Arbeit außgewürcket wird/ damit es auff solche Weiß leicht/ gesund und wohlgeschmack bereitet werde; Sie haben Wein-Trauben/ die aus dermassen delicat/ und groß seyn/ und seynd sonderlich die bey Virovichiz bey Waitzen von übertrefflicher Güte: Ingleichen Der Wein ist so bitzig als der Spannische. seynd ihre Wein von einer köstlichen und Edlen Art/ die dem Spannischen an Hitze und Krafft gleichen/ welchen doch der Tockayer Wein allen vorgehet. Die Sirmianischen Wein-Gärten seyn von Früchten sehr reich und sehr lustig gelegen gegen den Mittags-Theilen deß Ungerlands/ in welch Provintz oder Gespannschafft man sagt/ daß der Käyser Prolus seibst Wein-Gärten gepflantzet habe in der Gegend deß Bergs Almus oder Arpadaro; Gleichwie nun der Ungarische Land-

zu werden/ dann eben also ist es auch mit dem Nilfluß bewannt. Der Donau-Strohm ist nicht weniger mit mancherley guten Fischen reichlich versehen / als Forellen/ Biersing/ grossen und delicaten Karpffen/ welche alle andere in der Güte übertreffen/ It. Koppan/ Weißfisch und Grundeln mit 6. Bärten/ 2. kurtzen und 4. langen/ Scheiden oder Wels/ und über alle andere wird in diesem Wasser zu unterschiedlichen Zeiten eine In der Donau werden Hausen gefangen 20. Schuh lang. grosse Mänge Hausen gefangen/ darvon einige zwanzig Schuch lang seynd und vor ein gutes Essen gehalten werden/ sie haben einige Gleichnuß mit dem Stör. Man findet auch in den Seen/ Sümpffen / und stehenden Wässern eine grosse Mänge Schild-Krotten/ die man häuffig/ ja Wägenweiß anders wohin verfüßret/ so eine delicate Speiß und an Geschmack den jungen Hünlein nicht ohngleich kombt: und gleichwie die Flüß voll Fisch seyn / also seynd sie zu Winters-Zeiten mit Geflügel Pelicanen oder Löffela-Gänß. bedecket/ worvon man von allerley Gattung ausser Schwanen die Mänge sihet; man findet auch Pelicanen/ oder Löffel-Gänß nicht weit von Bellgrad/ welche eine Gestalt und Grösse als ein Storch haben/ schön weiß/ roth und lang vom Schnabel/ ohne Zung/ mit langen Füssen.

Der Boden in Ungarn ist sehr fruchtbahr/ also daß man die Aecker Vogarn ist einem irdischen Paradeiß gleich. nicht düngen darff/ und wachsen dannoch die Kornfrüchte überflüssig/ wie auch Aepffel/ Birn/ Kirschen/ Quitten/ Nüß/ Kästen/ Melonen/ Pfersich und dergleichen: und obwohln dieses Edle Land und fast irrdische Paradeiß von allen was man nur wündschen mag/ überflüssig versehen ist/ so excellirt doch solches am allermeisten in einer übertrefflichen Weiß in denen 2. vornehmbsten Nahrungs-Mitteln deß menschlichen Lebens/ nemblich an Brod und Wein. Ihr Brod übertrifft alles andere sehr weit in Europa/ solches/ wann es gebacken wird / wohl geknetet/ und mit einer lang anhaltenden Arbeit außgewürcket wird/ damit es auff solche Weiß leicht/ gesund und wohlgeschmack bereitet werde; Sie haben Wein-Trauben/ die aus dermassen delicat/ und groß seyn/ und seynd sonderlich die bey Virovichiz bey Waitzen von übertrefflicher Güte: Ingleichen Der Wein ist so bitzig als der Spannische. seynd ihre Wein von einer köstlichen und Edlen Art/ die dem Spannischen an Hitze und Krafft gleichen/ welchen doch der Tockayer Wein allen vorgehet. Die Sirmianischen Wein-Gärten seyn von Früchten sehr reich und sehr lustig gelegen gegen den Mittags-Theilen deß Ungerlands/ in welch Provintz oder Gespannschafft man sagt/ daß der Käyser Prolus seibst Wein-Gärten gepflantzet habe in der Gegend deß Bergs Almus oder Arpadaro; Gleichwie nun der Ungarische Land-

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[17/0029] zu werden/ dann eben also ist es auch mit dem Nilfluß bewannt. Der Donau-Strohm ist nicht weniger mit mancherley guten Fischen reichlich versehen / als Forellen/ Biersing/ grossen und delicaten Karpffen/ welche alle andere in der Güte übertreffen/ It. Koppan/ Weißfisch und Grundeln mit 6. Bärten/ 2. kurtzen und 4. langen/ Scheiden oder Wels/ und über alle andere wird in diesem Wasser zu unterschiedlichen Zeiten eine grosse Mänge Hausen gefangen/ darvon einige zwanzig Schuch lang seynd und vor ein gutes Essen gehalten werden/ sie haben einige Gleichnuß mit dem Stör. Man findet auch in den Seen/ Sümpffen / und stehenden Wässern eine grosse Mänge Schild-Krotten/ die man häuffig/ ja Wägenweiß anders wohin verfüßret/ so eine delicate Speiß und an Geschmack den jungen Hünlein nicht ohngleich kombt: und gleichwie die Flüß voll Fisch seyn / also seynd sie zu Winters-Zeiten mit Geflügel bedecket/ worvon man von allerley Gattung ausser Schwanen die Mänge sihet; man findet auch Pelicanen/ oder Löffel-Gänß nicht weit von Bellgrad/ welche eine Gestalt und Grösse als ein Storch haben/ schön weiß/ roth und lang vom Schnabel/ ohne Zung/ mit langen Füssen. In der Donau werden Hausen gefangen 20. Schuh lang. Pelicanen oder Löffela-Gänß. Der Boden in Ungarn ist sehr fruchtbahr/ also daß man die Aecker nicht düngen darff/ und wachsen dannoch die Kornfrüchte überflüssig/ wie auch Aepffel/ Birn/ Kirschen/ Quitten/ Nüß/ Kästen/ Melonen/ Pfersich und dergleichen: und obwohln dieses Edle Land und fast irrdische Paradeiß von allen was man nur wündschen mag/ überflüssig versehen ist/ so excellirt doch solches am allermeisten in einer übertrefflichen Weiß in denen 2. vornehmbsten Nahrungs-Mitteln deß menschlichen Lebens/ nemblich an Brod und Wein. Ihr Brod übertrifft alles andere sehr weit in Europa/ solches/ wann es gebacken wird / wohl geknetet/ und mit einer lang anhaltenden Arbeit außgewürcket wird/ damit es auff solche Weiß leicht/ gesund und wohlgeschmack bereitet werde; Sie haben Wein-Trauben/ die aus dermassen delicat/ und groß seyn/ und seynd sonderlich die bey Virovichiz bey Waitzen von übertrefflicher Güte: Ingleichen seynd ihre Wein von einer köstlichen und Edlen Art/ die dem Spannischen an Hitze und Krafft gleichen/ welchen doch der Tockayer Wein allen vorgehet. Die Sirmianischen Wein-Gärten seyn von Früchten sehr reich und sehr lustig gelegen gegen den Mittags-Theilen deß Ungerlands/ in welch Provintz oder Gespannschafft man sagt/ daß der Käyser Prolus seibst Wein-Gärten gepflantzet habe in der Gegend deß Bergs Almus oder Arpadaro; Gleichwie nun der Ungarische Land- Vogarn ist einem irdischen Paradeiß gleich. Der Wein ist so bitzig als der Spannische.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/29>, abgerufen am 03.12.2024.