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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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noch kein solcher Ort ist/ der nicht zu zwingen/ wann man nur es recht angrieffe. 6. Obschon die Guarnison darinn groß sey/ doch dieselbe mehrentheils liederliches Gesindle/ wenig Officier und Bassen darinnen/ und dieselbe Ih. Käyserl. Maj. geben Ordre Ofen zu attaquiren. darzu noch sehr jung und unerfahren. 7. Der Feind keine sondere Macht dieses Jahr könne auffbringen/ die Belägerte zu succurriren. 8. Man die begangene Fehler wüste zu emendiren. 9. Man mit stattlichen Miniers und Ingenieurs versehen sey; Also haben Ihro Maj. proprio motu Was selbige hierzn bewogen. geschlossen/ daß Ofen solte belägert werden/ durch dessen Fall gantz Ungarn könte in unsere Hände wiederumb gebracht werden/ und haben darauff dero Hof-Cantzlern Graf Strattmann zur Generalität abgeschicket/ derselben dero Resolution zu eröffnen / sie zur Einigkeit zu erinnern/ und zu disponiren, daß sie wie ehrliche Leut thun wollen/ sonderlich Chur-Bayern/ deme sonsten zugesagt ware/ daß er ein eigen Corpo führen solte/ und dahero Ihr. Maj. besorgten/ derselbe dörffte davon nicht abstehen wollen/ zu bewegen/ daß er kein point de honeur daraus machen/ sondern dem publico zu lieb von seinem jure dißmalen abweichen wolte. Gedacher Herr Graf kan Die Käys. Gen. Personen bezetzgen grossen Muth und unge. meine Courage zur Belägerung Ofen. nur nicht genug rühmen/ wie freudig alle Generales Ihro Käys. Maj Befelch übernommen / und mit was grosser Hoffnung und Muth sie die Belägerung angiengen; Ich habe ein Diarium von Chur-Bayern gesehen/ daß er schon den 15. Waltzen vorbey/ gerad auff Hattwann zugangen/ den selbigen Ort wegzunehmen/ und also auff der Ober-Ungarischen Seiten solche Anstalt machen würde/ daß von selbigen kein Succurs könne hinein kommen. Der Hertzog von Lothringen ist den 16. dieses schon ein Meil von Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gestanden/ 3. Uberlauffer und ein Gefangener aus Ofen haben ausgesagt/ daß die Guarnison 12000. Mann starck sey/ welche sich nicht einbilden/ daß es Ofen gelten werde/ sondern vermuthen/ es wäre nur ein finesse, und wir würden gähling auff Erlau oder Stulweissenburg uns wenden. Der General Schärffenberg ist aus Siebenbürgen zuruck beruffen/ und beordert/ an der Theiß stehen zu bleiben/ damit/ wann etwann die Türcken auff der Ober-Ungarischen Seiten wolten den Succurs gegen Ofen bringen/ er es observiren/ sie auffhalten/ es berichten/ so dann sich zur Haupt-Armee ziehen; Der General Schultz mit seinen Croaten solle auff die Essegger Brücken tentiren/ was er kan/ und vorstehen/ wann der Feind etwann eine diversion gegen Steyermarckt versuchen wolte/ solte dann der Feind gegen Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gehen/ so siehet die Haupt-Armee auff selbiger Seiten ohne dem/ die ihn beobachten wird/ man wird

noch kein solcher Ort ist/ der nicht zu zwingen/ wann man nur es recht angrieffe. 6. Obschon die Guarnison darinn groß sey/ doch dieselbe mehrentheils liederliches Gesindle/ wenig Officier und Bassen darinnen/ und dieselbe Ih. Käyserl. Maj. geben Ordre Ofen zu attaquiren. darzu noch sehr jung und unerfahren. 7. Der Feind keine sondere Macht dieses Jahr könne auffbringen/ die Belägerte zu succurriren. 8. Man die begangene Fehler wüste zu emendiren. 9. Man mit stattlichen Miniers und Ingenieurs versehen sey; Also haben Ihro Maj. proprio motu Was selbige hierzn bewogen. geschlossen/ daß Ofen solte belägert werden/ durch dessen Fall gantz Ungarn könte in unsere Hände wiederumb gebracht werden/ und haben darauff dero Hof-Cantzlern Graf Strattmann zur Generalität abgeschicket/ derselben dero Resolution zu eröffnen / sie zur Einigkeit zu erinnern/ und zu disponiren, daß sie wie ehrliche Leut thun wollen/ sonderlich Chur-Bayern/ deme sonsten zugesagt ware/ daß er ein eigen Corpo führen solte/ und dahero Ihr. Maj. besorgten/ derselbe dörffte davon nicht abstehen wollen/ zu bewegen/ daß er kein point de honeur daraus machen/ sondern dem publico zu lieb von seinem jure dißmalen abweichen wolte. Gedacher Herr Graf kan Die Käys. Gen. Personen bezetzgen grossen Muth und unge. meine Courage zur Belägerung Ofen. nur nicht genug rühmen/ wie freudig alle Generales Ihro Käys. Maj Befelch übernommen / und mit was grosser Hoffnung und Muth sie die Belägerung angiengen; Ich habe ein Diarium von Chur-Bayern gesehen/ daß er schon den 15. Waltzen vorbey/ gerad auff Hattwann zugangen/ den selbigen Ort wegzunehmen/ und also auff der Ober-Ungarischen Seiten solche Anstalt machen würde/ daß von selbigen kein Succurs könne hinein kommen. Der Hertzog von Lothringen ist den 16. dieses schon ein Meil von Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gestanden/ 3. Uberlauffer und ein Gefangener aus Ofen haben ausgesagt/ daß die Guarnison 12000. Mann starck sey/ welche sich nicht einbilden/ daß es Ofen gelten werde/ sondern vermuthen/ es wäre nur ein finesse, und wir würden gähling auff Erlau oder Stulweissenburg uns wenden. Der General Schärffenberg ist aus Siebenbürgen zuruck beruffen/ und beordert/ an der Theiß stehen zu bleiben/ damit/ wann etwann die Türcken auff der Ober-Ungarischen Seiten wolten den Succurs gegen Ofen bringen/ er es observiren/ sie auffhalten/ es berichten/ so dann sich zur Haupt-Armee ziehen; Der General Schultz mit seinen Croaten solle auff die Essegger Brücken tentiren/ was er kan/ und vorstehen/ wann der Feind etwann eine diversion gegen Steyermarckt versuchen wolte/ solte dann der Feind gegen Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gehen/ so siehet die Haupt-Armee auff selbiger Seiten ohne dem/ die ihn beobachten wird/ man wird

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noch kein solcher Ort ist/ der nicht                      zu zwingen/ wann man nur es recht angrieffe. 6. Obschon die Guarnison darinn                      groß sey/ doch dieselbe mehrentheils liederliches Gesindle/ wenig Officier und                      Bassen darinnen/ und dieselbe <note place="right">Ih. Käyserl. Maj. geben Ordre                          Ofen zu attaquiren.</note> darzu noch sehr jung und unerfahren. 7. Der Feind                      keine sondere Macht dieses Jahr könne auffbringen/ die Belägerte zu                      succurriren. 8. Man die begangene Fehler wüste zu emendiren. 9. Man mit                      stattlichen Miniers und Ingenieurs versehen sey; Also haben Ihro Maj. proprio                      motu <note place="right">Was selbige hierzn bewogen.</note> geschlossen/ daß                      Ofen solte belägert werden/ durch dessen Fall gantz Ungarn könte in unsere                      Hände wiederumb gebracht werden/ und haben darauff dero Hof-Cantzlern Graf                      Strattmann zur Generalität abgeschicket/ derselben dero Resolution zu eröffnen                     / sie zur Einigkeit zu erinnern/ und zu disponiren, daß sie wie ehrliche Leut                      thun wollen/ sonderlich Chur-Bayern/ deme sonsten zugesagt ware/ daß er ein                      eigen Corpo führen solte/ und dahero Ihr. Maj. besorgten/ derselbe dörffte                      davon nicht abstehen wollen/ zu bewegen/ daß er kein point de honeur daraus                      machen/ sondern dem publico zu lieb von seinem jure dißmalen abweichen wolte.                      Gedacher Herr Graf kan <note place="right">Die Käys. Gen. Personen bezetzgen                          grossen Muth und unge. meine Courage zur Belägerung Ofen.</note> nur nicht                      genug rühmen/ wie freudig alle Generales Ihro Käys. Maj Befelch übernommen /                      und mit was grosser Hoffnung und Muth sie die Belägerung angiengen; Ich habe ein                      Diarium von Chur-Bayern gesehen/ daß er schon den 15. Waltzen vorbey/ gerad                      auff Hattwann zugangen/ den selbigen Ort wegzunehmen/ und also auff der                      Ober-Ungarischen Seiten solche Anstalt machen würde/ daß von selbigen kein                      Succurs könne hinein kommen. Der Hertzog von Lothringen ist den 16. dieses schon                      ein Meil von Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gestanden/ 3. Uberlauffer                      und ein Gefangener aus Ofen haben ausgesagt/ daß die Guarnison 12000. Mann                      starck sey/ welche sich nicht einbilden/ daß es Ofen gelten werde/ sondern                      vermuthen/ es wäre nur ein finesse, und wir würden gähling auff Erlau oder                      Stulweissenburg uns wenden. Der General Schärffenberg ist aus Siebenbürgen                      zuruck beruffen/ und beordert/ an der Theiß stehen zu bleiben/ damit/ wann                      etwann die Türcken auff der Ober-Ungarischen Seiten wolten den Succurs gegen                      Ofen bringen/ er es observiren/ sie auffhalten/ es berichten/ so dann sich                      zur Haupt-Armee ziehen; Der General Schultz mit seinen Croaten solle auff die                      Essegger Brücken tentiren/ was er kan/ und vorstehen/ wann der Feind etwann                      eine diversion gegen Steyermarckt versuchen wolte/ solte dann der Feind gegen                      Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gehen/ so siehet die Haupt-Armee auff                      selbiger Seiten ohne dem/ die ihn beobachten wird/ man wird
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[333/0345] noch kein solcher Ort ist/ der nicht zu zwingen/ wann man nur es recht angrieffe. 6. Obschon die Guarnison darinn groß sey/ doch dieselbe mehrentheils liederliches Gesindle/ wenig Officier und Bassen darinnen/ und dieselbe darzu noch sehr jung und unerfahren. 7. Der Feind keine sondere Macht dieses Jahr könne auffbringen/ die Belägerte zu succurriren. 8. Man die begangene Fehler wüste zu emendiren. 9. Man mit stattlichen Miniers und Ingenieurs versehen sey; Also haben Ihro Maj. proprio motu geschlossen/ daß Ofen solte belägert werden/ durch dessen Fall gantz Ungarn könte in unsere Hände wiederumb gebracht werden/ und haben darauff dero Hof-Cantzlern Graf Strattmann zur Generalität abgeschicket/ derselben dero Resolution zu eröffnen / sie zur Einigkeit zu erinnern/ und zu disponiren, daß sie wie ehrliche Leut thun wollen/ sonderlich Chur-Bayern/ deme sonsten zugesagt ware/ daß er ein eigen Corpo führen solte/ und dahero Ihr. Maj. besorgten/ derselbe dörffte davon nicht abstehen wollen/ zu bewegen/ daß er kein point de honeur daraus machen/ sondern dem publico zu lieb von seinem jure dißmalen abweichen wolte. Gedacher Herr Graf kan nur nicht genug rühmen/ wie freudig alle Generales Ihro Käys. Maj Befelch übernommen / und mit was grosser Hoffnung und Muth sie die Belägerung angiengen; Ich habe ein Diarium von Chur-Bayern gesehen/ daß er schon den 15. Waltzen vorbey/ gerad auff Hattwann zugangen/ den selbigen Ort wegzunehmen/ und also auff der Ober-Ungarischen Seiten solche Anstalt machen würde/ daß von selbigen kein Succurs könne hinein kommen. Der Hertzog von Lothringen ist den 16. dieses schon ein Meil von Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gestanden/ 3. Uberlauffer und ein Gefangener aus Ofen haben ausgesagt/ daß die Guarnison 12000. Mann starck sey/ welche sich nicht einbilden/ daß es Ofen gelten werde/ sondern vermuthen/ es wäre nur ein finesse, und wir würden gähling auff Erlau oder Stulweissenburg uns wenden. Der General Schärffenberg ist aus Siebenbürgen zuruck beruffen/ und beordert/ an der Theiß stehen zu bleiben/ damit/ wann etwann die Türcken auff der Ober-Ungarischen Seiten wolten den Succurs gegen Ofen bringen/ er es observiren/ sie auffhalten/ es berichten/ so dann sich zur Haupt-Armee ziehen; Der General Schultz mit seinen Croaten solle auff die Essegger Brücken tentiren/ was er kan/ und vorstehen/ wann der Feind etwann eine diversion gegen Steyermarckt versuchen wolte/ solte dann der Feind gegen Ofen auff der Unter-Ungarischen Seiten gehen/ so siehet die Haupt-Armee auff selbiger Seiten ohne dem/ die ihn beobachten wird/ man wird Ih. Käyserl. Maj. geben Ordre Ofen zu attaquiren. Was selbige hierzn bewogen. Die Käys. Gen. Personen bezetzgen grossen Muth und unge. meine Courage zur Belägerung Ofen.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/345>, abgerufen am 22.11.2024.