[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].zogene Türcken bestättigen/ mit dem fernern Vermelden/ daß der Commendant in gedachtem Ofen abermah[unleserliches Material]n umb Succurs durch unterschiedliche Schreiben angehalten/ weiln sie Türcken nunmehro ihnen nichts gewe[unleserliches Material]ssers einbilden können/ als von der Christlichen Armee durch eine mehrmahlige Belägerung angefallen zu werden. Laut Aussag einiger von dem Hrn. Castellan Crakoweky als Polnischen Cron - Unter - Feldherrn Ihr. Königl. M[unleserliches Material]jest. gefänglich nacher Stry überschickten Türcken und Tartarn/ worunter einer deß Sera[unleserliches Material]kiers Secretarius seyn und sehr viele Brieffe/ so gar von dem Sulran bey sich haben solle/ seynd die Türcken und Tartarn meistentheils der zwischen Moscau und der Cron Pohln geschlossenen Alliantz kund Der Tartar Cham verbietet bey Lebensstraff daß sich von seinen Unterthanen keiner aus dem Land degeben soll. geworden/ welches eine erichröckliche Confusion und Schrecken unter ihnen causirt/ also daß so gar der Crimmische und Budziakische Tartar-Cham bey Leib und Lebens Straff verbotten/ daß sich nicht ein eintziger Tartar mehr aus dem Land begeben solle/ weßwegen auch der letztere seine in Ungarn stehende Trouppen zurück beruffen. Dem General Graff von Schärffenberg ist den 18. Ordre zugesand worden/ daß nachdem sich die Siebenbürg. Stände so weit erkläret/ in 3. Plätze die Käys. Guarnison einzunehmen/ er gedachte Vestungen ohnverweilt mit gnugsamer Besatzung belegen/ mit allen andern Requisitis versehen/ und darauff sich nach der Theiß verfügen/ mit dem Caraffischen Corpo sich conjungiren/ sofort mit gnugsamer Hand/ und wann auch alle daselbst conquestirte Oerther mit allem Nothwendigkeiten versehen/ nach Pest sich wenden/ über obgedachte Schiffbrücken passiren/ und in das Lager unter Ofen mit denen Unterhabenden Trouppen stellen solle/ damit gemeldte Belägerung nicht allein mit aller Macht forigesetzet/ sondern auch die Belägerer durch ein fliegendes Corpo von allen feindlichen Uberfall bedeckt werden möchten. Die Ofner Türcken gerathen bey Erblickung der Christl. Armee in grossen Schrecken. Als die Ofner den 16. dieses die Christlichen Armeen gegen Pest und Ofen sehen anmarschiren/ seynd die Türcken darinn in solche Bestürtzung gerathen/ daß der Vezier weder mit Betrohung/ noch sonsten selbe zu armiren vermögt/ biß er ihnen versprochen/ daß er die Extremität nicht erwarten/ sondern bey anscheinender Gefahr zu Conservirung der Mannschafft den Orth übergeben wolte. Indessen ist unsere Armee vor Ofen biß 58000. Mann verstärcket worden. Von Griechischweissenburg hat man soviel Nachricht erhalten/ daß nachdeme der Moscowittische Gesande dem Groß - Vezier die Alliantz/ so seine Czaaren mit der Cron Pohlen wider, die Ottomannish. Pforten geschlossen/ kund gethan/ er darauff auch alsobalden sich reißfertig gemacht / zogene Türcken bestättigen/ mit dem fernern Vermelden/ daß der Commendant in gedachtem Ofen abermah[unleserliches Material]n umb Succurs durch unterschiedliche Schreiben angehalten/ weiln sie Türcken nunmehro ihnen nichts gewe[unleserliches Material]ssers einbilden können/ als von der Christlichen Armee durch eine mehrmahlige Belägerung angefallen zu werden. Laut Aussag einiger von dem Hrn. Castellan Crakoweky als Polnischen Cron - Unter - Feldherrn Ihr. Königl. M[unleserliches Material]jest. gefänglich nacher Stry überschickten Türcken und Tartarn/ worunter einer deß Sera[unleserliches Material]kiers Secretarius seyn und sehr viele Brieffe/ so gar von dem Sulran bey sich haben solle/ seynd die Türcken und Tartarn meistentheils der zwischen Moscau und der Cron Pohln geschlossenen Alliantz kund Der Tartar Cham verbietet bey Lebensstraff daß sich von seinen Unterthanen keiner aus dem Land degeben soll. geworden/ welches eine erichröckliche Confusion und Schrecken unter ihnen causirt/ also daß so gar der Crim̃ische und Budziakische Tartar-Cham bey Leib und Lebens Straff verbotten/ daß sich nicht ein eintziger Tartar mehr aus dem Land begeben solle/ weßwegen auch der letztere seine in Ungarn stehende Trouppen zurück beruffen. Dem General Graff von Schärffenberg ist den 18. Ordre zugesand worden/ daß nachdem sich die Siebenbürg. Stände so weit erkläret/ in 3. Plätze die Käys. Guarnison einzunehmen/ er gedachte Vestungen ohnverweilt mit gnugsamer Besatzung belegen/ mit allen andern Requisitis versehen/ und darauff sich nach der Theiß verfügen/ mit dem Caraffischen Corpo sich conjungiren/ sofort mit gnugsamer Hand/ und wann auch alle daselbst conquestirte Oerther mit allem Nothwendigkeiten versehen/ nach Pest sich wenden/ über obgedachte Schiffbrücken passiren/ und in das Lager unter Ofen mit denen Unterhabenden Trouppen stellen solle/ damit gemeldte Belägerung nicht allein mit aller Macht forigesetzet/ sondern auch die Belägerer durch ein fliegendes Corpo von allen feindlichen Uberfall bedeckt werden möchten. Die Ofner Türcken gerathen bey Erblickung der Christl. Armee in grossen Schrecken. Als die Ofner den 16. dieses die Christlichen Armeen gegen Pest und Ofen sehen anmarschiren/ seynd die Türcken darinn in solche Bestürtzung gerathen/ daß der Vezier weder mit Betrohung/ noch sonsten selbe zu armiren vermögt/ biß er ihnen versprochen/ daß er die Extremität nicht erwarten/ sondern bey anscheinender Gefahr zu Conservirung der Mannschafft den Orth übergeben wolte. Indessen ist unsere Armee vor Ofen biß 58000. Mann verstärcket worden. Von Griechischweissenburg hat man soviel Nachricht erhalten/ daß nachdeme der Moscowittische Gesande dem Groß - Vezier die Alliantz/ so seine Czaaren mit der Cron Pohlen wider, die Ottomannish. Pforten geschlossen/ kund gethan/ er darauff auch alsobalden sich reißfertig gemacht / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0348" n="336"/> zogene Türcken bestättigen/ mit dem fernern Vermelden/ daß der Commendant in gedachtem Ofen abermah<gap reason="illegible"/>n umb Succurs durch unterschiedliche Schreiben angehalten/ weiln sie Türcken nunmehro ihnen nichts gewe<gap reason="illegible"/>ssers einbilden können/ als von der Christlichen Armee durch eine mehrmahlige Belägerung angefallen zu werden. Laut Aussag einiger von dem Hrn. Castellan Crakoweky als Polnischen Cron - Unter - Feldherrn Ihr. Königl. 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Guarnison einzunehmen/ er gedachte Vestungen ohnverweilt mit gnugsamer Besatzung belegen/ mit allen andern Requisitis versehen/ und darauff sich nach der Theiß verfügen/ mit dem Caraffischen Corpo sich conjungiren/ sofort mit gnugsamer Hand/ und wann auch alle daselbst conquestirte Oerther mit allem Nothwendigkeiten versehen/ nach Pest sich wenden/ über obgedachte Schiffbrücken passiren/ und in das Lager unter Ofen mit denen Unterhabenden Trouppen stellen solle/ damit gemeldte Belägerung nicht allein mit aller Macht forigesetzet/ sondern auch die Belägerer durch ein fliegendes Corpo von allen feindlichen Uberfall bedeckt werden möchten.</p> <p><note place="left">Die Ofner Türcken gerathen bey Erblickung der Christl. Armee in grossen Schrecken.</note> Als die Ofner den 16. dieses die Christlichen Armeen gegen Pest und Ofen sehen anmarschiren/ seynd die Türcken darinn in solche Bestürtzung gerathen/ daß der Vezier weder mit Betrohung/ noch sonsten selbe zu armiren vermögt/ biß er ihnen versprochen/ daß er die Extremität nicht erwarten/ sondern bey anscheinender Gefahr zu Conservirung der Mannschafft den Orth übergeben wolte. Indessen ist unsere Armee vor Ofen biß 58000. Mann verstärcket worden.</p> <p>Von Griechischweissenburg hat man soviel Nachricht erhalten/ daß nachdeme der Moscowittische Gesande dem Groß - Vezier die Alliantz/ so seine Czaaren mit der Cron Pohlen wider, die Ottomannish. Pforten geschlossen/ kund gethan/ er darauff auch alsobalden sich reißfertig gemacht / </p> </div> </body> </text> </TEI> [336/0348]
zogene Türcken bestättigen/ mit dem fernern Vermelden/ daß der Commendant in gedachtem Ofen abermah_ n umb Succurs durch unterschiedliche Schreiben angehalten/ weiln sie Türcken nunmehro ihnen nichts gewe_ ssers einbilden können/ als von der Christlichen Armee durch eine mehrmahlige Belägerung angefallen zu werden. Laut Aussag einiger von dem Hrn. Castellan Crakoweky als Polnischen Cron - Unter - Feldherrn Ihr. Königl. M_ jest. gefänglich nacher Stry überschickten Türcken und Tartarn/ worunter einer deß Sera_ kiers Secretarius seyn und sehr viele Brieffe/ so gar von dem Sulran bey sich haben solle/ seynd die Türcken und Tartarn meistentheils der zwischen Moscau und der Cron Pohln geschlossenen Alliantz kund geworden/ welches eine erichröckliche Confusion und Schrecken unter ihnen causirt/ also daß so gar der Crim̃ische und Budziakische Tartar-Cham bey Leib und Lebens Straff verbotten/ daß sich nicht ein eintziger Tartar mehr aus dem Land begeben solle/ weßwegen auch der letztere seine in Ungarn stehende Trouppen zurück beruffen.
Der Tartar Cham verbietet bey Lebensstraff daß sich von seinen Unterthanen keiner aus dem Land degeben soll. Dem General Graff von Schärffenberg ist den 18. Ordre zugesand worden/ daß nachdem sich die Siebenbürg. Stände so weit erkläret/ in 3. Plätze die Käys. Guarnison einzunehmen/ er gedachte Vestungen ohnverweilt mit gnugsamer Besatzung belegen/ mit allen andern Requisitis versehen/ und darauff sich nach der Theiß verfügen/ mit dem Caraffischen Corpo sich conjungiren/ sofort mit gnugsamer Hand/ und wann auch alle daselbst conquestirte Oerther mit allem Nothwendigkeiten versehen/ nach Pest sich wenden/ über obgedachte Schiffbrücken passiren/ und in das Lager unter Ofen mit denen Unterhabenden Trouppen stellen solle/ damit gemeldte Belägerung nicht allein mit aller Macht forigesetzet/ sondern auch die Belägerer durch ein fliegendes Corpo von allen feindlichen Uberfall bedeckt werden möchten.
Als die Ofner den 16. dieses die Christlichen Armeen gegen Pest und Ofen sehen anmarschiren/ seynd die Türcken darinn in solche Bestürtzung gerathen/ daß der Vezier weder mit Betrohung/ noch sonsten selbe zu armiren vermögt/ biß er ihnen versprochen/ daß er die Extremität nicht erwarten/ sondern bey anscheinender Gefahr zu Conservirung der Mannschafft den Orth übergeben wolte. Indessen ist unsere Armee vor Ofen biß 58000. Mann verstärcket worden.
Die Ofner Türcken gerathen bey Erblickung der Christl. Armee in grossen Schrecken. Von Griechischweissenburg hat man soviel Nachricht erhalten/ daß nachdeme der Moscowittische Gesande dem Groß - Vezier die Alliantz/ so seine Czaaren mit der Cron Pohlen wider, die Ottomannish. Pforten geschlossen/ kund gethan/ er darauff auch alsobalden sich reißfertig gemacht /
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