[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].halten) vorgangen seyn/ weil aber der Chur-Trier. Herr von Anathan unpäßlich/ und Pfaltz-Neuburgischer Seits auch einige Herren absent gewesen/ als ist selbige noch auff 8. Tage lang differirt worden/ indessen seynd doch einige nach geleisteter gnugsamer caution loß gelassen worden. Die 3. Namens Jhr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz ins Clevische unlängst abgereiste Herren Deputierte wegen Beylegung einiger Strittigkeiten zwischen den Catholischen und Reformirten befinden sich annoch allda/ ohne daß man annoch wisse/ wie alles werde beygeleget werden. Nieder-Sächsische Geschichten. Bey dem Nieder-Sächfischen Craiß hat man aus dem Holsteinischen vom 16. Junii folgendes: Zu Husum ist vor 5. Wochen eine Frau sambt ihren 2. Töchtern (davon die eine ihr kleines Kind gottloser Weise in einem heissen Ofen verbrannt) flüchtig geworden / und seynd nach Flenßburg/ von Eine Frau mit 2. Töchtern gehet flüchtig umb gewisser Vnthaten wegen/ werden aber erhaschet. dannen aber zu Schiffe auff Fehmern gereiset/ woselbst sie sich eine Zeitlang incognito auffgehalten/ weilen sie aber das Gewissen geplaget/ und ingleichem vernommen/ daß man geschehener action halber 3. Weibsbildern nachsetzete/ sind sie der Gefahr zu entgehen übern Fehmarischen Sund passirt/ und haben sich in der Stadt Oldenburg etliche Tage auffgehalten/ woselbst dann die Mutter geblieben/ die 2. Töchter aber auff Lübeck reisen wollen/ als sind diese beede den 14. biß ein halbe Meil von Lübeck zu Schwartzau auff Bischöfflichem Eytinischen Grund und Boden von den Nachsetzern verfolgt worden/ daselbst sie beede ins Wasser gesprungen/ seynd aber ertappet/ die eine hatte den Leib bereits halb voll Wasser gehabt/ die andere aber wäre auff dem Wasser wie eine Ente geschwommen/ sitzen an oberwehntem Ort gefangen/ biß auff weitere Ordre / und dörfften schlechten Lohn empfangen/ die jenigen aus Husum/ so sie verfolget/ haben der Arssage nach bereits über 100. Rhlr. Unkosten angewandt / und haben Ordre gehabt/ nicht eher wieder zukommen/ biß die Personen verarrestiret/ als seynd sie jetzt froh/ und haben den Armen 5. Rhlr. verehret / daß sie der grossen Last und Mühe befreyet. Wahrer bericht wegen transport [unleserliches Material]ger Schwedischen Völcker. Aus dem Mecklenburgischen ist nachstehendes vom 5. dito eingekommen: Das Spargiment/ so eine Zeitlang von dem Schwedischen transport gewesen/ bestehet nicht in so viel 1000. Mann/ als geredet werden wollen / sondern es seynd vor etlichen Tagen mit 5. Fregatten nur 1600. Schwedische Völcker/ so zu Carlscron embarquirt worden/ wie auch eine zimmliche Quantität Pulver/ Bley/ Lunten/ und andere Kriegs-Ammuntion, unter denen Obristen Weinholtz und Jordan zu Wißmar arrivirt/ und wie man sagt/ sollen solche nach dem Stifft Brehmen/ umb dortige nach Ungarn commandirte Trouppen abzulösen/ marschiren; es werden aber noch bey halten) vorgangen seyn/ weil aber der Chur-Trier. Herr von Anathan unpäßlich/ und Pfaltz-Neuburgischer Seits auch einige Herren absent gewesen/ als ist selbige noch auff 8. Tage lang differirt worden/ indessen seynd doch einige nach geleisteter gnugsamer caution loß gelassen worden. Die 3. Namens Jhr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz ins Clevische unlängst abgereiste Herren Deputierte wegen Beylegung einiger Strittigkeiten zwischen den Catholischen und Reformirten befinden sich annoch allda/ ohne daß man annoch wisse/ wie alles werde beygeleget werden. Nieder-Sächsische Geschichten. Bey dem Nieder-Sächfischen Craiß hat man aus dem Holsteinischen vom 16. Junii folgendes: Zu Husum ist vor 5. Wochen eine Frau sambt ihren 2. Töchtern (davon die eine ihr kleines Kind gottloser Weise in einem heissen Ofen verbrannt) flüchtig geworden / und seynd nach Flenßburg/ von Eine Frau mit 2. Töchtern gehet flüchtig umb gewisser Vnthaten wegen/ werden aber erhaschet. dannen aber zu Schiffe auff Fehmern gereiset/ woselbst sie sich eine Zeitlang incognito auffgehalten/ weilen sie aber das Gewissen geplaget/ und ingleichem vernommen/ daß man geschehener action halber 3. Weibsbildern nachsetzete/ sind sie der Gefahr zu entgehen übern Fehmarischen Sund passirt/ und haben sich in der Stadt Oldenburg etliche Tage auffgehalten/ woselbst dann die Mutter geblieben/ die 2. Töchter aber auff Lübeck reisen wollen/ als sind diese beede den 14. biß ein halbe Meil von Lübeck zu Schwartzau auff Bischöfflichem Eytinischen Grund und Boden von den Nachsetzern verfolgt worden/ daselbst sie beede ins Wasser gesprungen/ seynd aber ertappet/ die eine hatte den Leib bereits halb voll Wasser gehabt/ die andere aber wäre auff dem Wasser wie eine Ente geschwommen/ sitzen an oberwehntem Ort gefangen/ biß auff weitere Ordre / und dörfften schlechten Lohn empfangen/ die jenigen aus Husum/ so sie verfolget/ haben der Arssage nach bereits über 100. Rhlr. Unkosten angewandt / und haben Ordre gehabt/ nicht eher wieder zukommen/ biß die Personen verarrestiret/ als seynd sie jetzt froh/ und haben den Armen 5. Rhlr. verehret / daß sie der grossen Last und Mühe befreyet. Wahrer bericht wegen transport [unleserliches Material]ger Schwedischen Völcker. Aus dem Mecklenburgischen ist nachstehendes vom 5. dito eingekommen: Das Spargiment/ so eine Zeitlang von dem Schwedischen transport gewesen/ bestehet nicht in so viel 1000. Mann/ als geredet werden wollen / sondern es seynd vor etlichen Tagen mit 5. Fregatten nur 1600. Schwedische Völcker/ so zu Carlscron embarquirt worden/ wie auch eine zim̃liche Quantität Pulver/ Bley/ Lunten/ und andere Kriegs-Ammuntion, unter denen Obristen Weinholtz und Jordan zu Wißmar arrivirt/ und wie man sagt/ sollen solche nach dem Stifft Brehmen/ umb dortige nach Ungarn commandirte Trouppen abzulösen/ marschiren; es werden aber noch bey <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0370" n="358"/> halten) vorgangen seyn/ weil aber der Chur-Trier. Herr von Anathan unpäßlich/ und Pfaltz-Neuburgischer Seits auch einige Herren absent gewesen/ als ist selbige noch auff 8. Tage lang differirt worden/ indessen seynd doch einige nach geleisteter gnugsamer caution loß gelassen worden. Die 3. Namens Jhr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz ins Clevische unlängst abgereiste Herren Deputierte wegen Beylegung einiger Strittigkeiten zwischen den Catholischen und Reformirten befinden sich annoch allda/ ohne daß man annoch wisse/ wie alles werde beygeleget werden.</p> <p><note place="left">Nieder-Sächsische Geschichten.</note> Bey dem Nieder-Sächfischen Craiß hat man aus dem Holsteinischen vom 16. Junii folgendes: Zu Husum ist vor 5. Wochen eine Frau sambt ihren 2. Töchtern (davon die eine ihr kleines Kind gottloser Weise in einem heissen Ofen verbrannt) flüchtig geworden / und seynd nach Flenßburg/ von <note place="left">Eine Frau mit 2. Töchtern gehet flüchtig umb gewisser Vnthaten wegen/ werden aber erhaschet.</note> dannen aber zu Schiffe auff Fehmern gereiset/ woselbst sie sich eine Zeitlang incognito auffgehalten/ weilen sie aber das Gewissen geplaget/ und ingleichem vernommen/ daß man geschehener action halber 3. Weibsbildern nachsetzete/ sind sie der Gefahr zu entgehen übern Fehmarischen Sund passirt/ und haben sich in der Stadt Oldenburg etliche Tage auffgehalten/ woselbst dann die Mutter geblieben/ die 2. Töchter aber auff Lübeck reisen wollen/ als sind diese beede den 14. biß ein halbe Meil von Lübeck zu Schwartzau auff Bischöfflichem Eytinischen Grund und Boden von den Nachsetzern verfolgt worden/ daselbst sie beede ins Wasser gesprungen/ seynd aber ertappet/ die eine hatte den Leib bereits halb voll Wasser gehabt/ die andere aber wäre auff dem Wasser wie eine Ente geschwommen/ sitzen an oberwehntem Ort gefangen/ biß auff weitere Ordre / und dörfften schlechten Lohn empfangen/ die jenigen aus Husum/ so sie verfolget/ haben der Arssage nach bereits über 100. Rhlr. Unkosten angewandt / und haben Ordre gehabt/ nicht eher wieder zukommen/ biß die Personen verarrestiret/ als seynd sie jetzt froh/ und haben den Armen 5. 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halten) vorgangen seyn/ weil aber der Chur-Trier. Herr von Anathan unpäßlich/ und Pfaltz-Neuburgischer Seits auch einige Herren absent gewesen/ als ist selbige noch auff 8. Tage lang differirt worden/ indessen seynd doch einige nach geleisteter gnugsamer caution loß gelassen worden. Die 3. Namens Jhr. Churfürstl. Durchl. zu Pfaltz ins Clevische unlängst abgereiste Herren Deputierte wegen Beylegung einiger Strittigkeiten zwischen den Catholischen und Reformirten befinden sich annoch allda/ ohne daß man annoch wisse/ wie alles werde beygeleget werden.
Bey dem Nieder-Sächfischen Craiß hat man aus dem Holsteinischen vom 16. Junii folgendes: Zu Husum ist vor 5. Wochen eine Frau sambt ihren 2. Töchtern (davon die eine ihr kleines Kind gottloser Weise in einem heissen Ofen verbrannt) flüchtig geworden / und seynd nach Flenßburg/ von dannen aber zu Schiffe auff Fehmern gereiset/ woselbst sie sich eine Zeitlang incognito auffgehalten/ weilen sie aber das Gewissen geplaget/ und ingleichem vernommen/ daß man geschehener action halber 3. Weibsbildern nachsetzete/ sind sie der Gefahr zu entgehen übern Fehmarischen Sund passirt/ und haben sich in der Stadt Oldenburg etliche Tage auffgehalten/ woselbst dann die Mutter geblieben/ die 2. Töchter aber auff Lübeck reisen wollen/ als sind diese beede den 14. biß ein halbe Meil von Lübeck zu Schwartzau auff Bischöfflichem Eytinischen Grund und Boden von den Nachsetzern verfolgt worden/ daselbst sie beede ins Wasser gesprungen/ seynd aber ertappet/ die eine hatte den Leib bereits halb voll Wasser gehabt/ die andere aber wäre auff dem Wasser wie eine Ente geschwommen/ sitzen an oberwehntem Ort gefangen/ biß auff weitere Ordre / und dörfften schlechten Lohn empfangen/ die jenigen aus Husum/ so sie verfolget/ haben der Arssage nach bereits über 100. Rhlr. Unkosten angewandt / und haben Ordre gehabt/ nicht eher wieder zukommen/ biß die Personen verarrestiret/ als seynd sie jetzt froh/ und haben den Armen 5. Rhlr. verehret / daß sie der grossen Last und Mühe befreyet.
Nieder-Sächsische Geschichten.
Eine Frau mit 2. Töchtern gehet flüchtig umb gewisser Vnthaten wegen/ werden aber erhaschet. Aus dem Mecklenburgischen ist nachstehendes vom 5. dito eingekommen: Das Spargiment/ so eine Zeitlang von dem Schwedischen transport gewesen/ bestehet nicht in so viel 1000. Mann/ als geredet werden wollen / sondern es seynd vor etlichen Tagen mit 5. Fregatten nur 1600. Schwedische Völcker/ so zu Carlscron embarquirt worden/ wie auch eine zim̃liche Quantität Pulver/ Bley/ Lunten/ und andere Kriegs-Ammuntion, unter denen Obristen Weinholtz und Jordan zu Wißmar arrivirt/ und wie man sagt/ sollen solche nach dem Stifft Brehmen/ umb dortige nach Ungarn commandirte Trouppen abzulösen/ marschiren; es werden aber noch bey
Wahrer bericht wegen transport _ ger Schwedischen Völcker.
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