[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].von der Stadt Cartres, der Obrist diß Bretagnischen Regiments/ ein Edelmann/ und ein Frantzösischer Pfarrer. Der Marq. Parella hat seinen Marsch durch die Gebürge geendiget/ und hat nebst seinen Völckern grosse fatiquen ausgestanden/ insonderheit aber wegen Fallung seines Pferds/ so ihme Die Frantzös. Völcker werden von Sr. Königl. Hoheit teurlaubet. Schaden an seiner Achsel gemacht. Der Herr di Cattinal hat von Sr. K. Hoheit Abschied genommen/ und marschiren die Frantzösische Völcker wieder zurück nacher Casal/ Pignerol/ und in das Delphinat/ allwo sie vorhin gewesen seynd. Das Savoysche Regiment nebst dem Montferratischen Regiment/ und 30. Compagnien vom Marinischen Regiment haben der Frantzosen gehabte Posten besetzt; auch bleiben einige Savoysche Völcker unter Commando deß Marq. di Boglio in St. Martins-Thal/ und einige andere in Angrogna und Babbio, umb die Thäler in Sicherheit zu stellen/ weilen noch einige wenige Protestanten sich in denen Hölen und Klüfften im Gebürge auffhalten/ und diese also vollends durch Hunger zu zwingen. Auch hat man einige Soldatesca in Pragola verleget/ umb zu verhindern/ damit die neue Catholischen aus dem Delphinat/ weilen man ihnen noch nicht allerdings trauet / nicht zu jenen in die Thäler lauffen/ und Der Hertzog von Savoyen nebst den vornehmsten Officierern langt wieder zu Turin an. also auffs neue zu thun machen möchten. Ihro Königl. Hoheit der Herr Gabriel di Savoia, der Marq. di Marollas, Obrist-Lieut. vom Leib-Regiment/ der Marq. Motosso, und Graf Marcenasco, wie auch die Staats-Ministri, das Leib-Regiment / und die Artillerie seynd wieder dahier angelangt. Zu Lucerna ligen verschiedene Cavalliers kranck. Denen 800. Protestanten groß und kleinen/ so sich freywillig ergeben/ suchet man Unterhalt zu verschaffen/ sie kosten täglich 140. Duplonen zu unterhalten. Man sagt/ daß die Catholische Schweitzer-Cantons Sr. Königl. Hoheit 500. Familien angebotten hätten/ umb solche in denen Thälern wohnen zu lassen; worauff aber noch nichts resolviret worden seyn solle. Den 12. kam ein Königl. Polnischer Envoye anhero/ der den 14. bey dem Hertzog Audientz gehabt / und den 15. wieder von hier abgereist ist. Der Marq. Parella wird Der Marquis Parella haltet die Thäler noch besetzt. noch einige Zeit in den Thälern verbleiben/ und die dorten hinterlassene Völcker commandiren/ bey seiner Zurückkehr aber das Commando dem Herrn della Roche, Gouverneur von Lucerna überlassen. In denen Thälern kommen dann und wann noch einige Soldaten der unsrigen umb. Ihro Königl. Hoheit haben den Frantzösischen Herrn Cattinal vor seiner Abreiß mit dero Vildnuß von grossem Werth regalirt/ und unter die Frantzösisch. Völcker vor dero Abmarsch 9000. Duplonen austheilen lassen. Gennestsche Geschichten. Von Genua kombt/ daß / nachdeme die 2. Galleren von Sardegna in 7. Stunden lang mit einem Algierischen Raubschiff/ worauff 128. Türcken von der Stadt Cartres, der Obrist diß Bretagnischen Regiments/ ein Edelmann/ und ein Frantzösischer Pfarrer. Der Marq. Parella hat seinen Marsch durch die Gebürge geendiget/ und hat nebst seinen Völckern grosse fatiquen ausgestanden/ insonderheit aber wegen Fallung seines Pferds/ so ihme Die Frantzös. Völcker werden von Sr. Königl. Hoheit teurlaubet. Schaden an seiner Achsel gemacht. Der Herr di Cattinal hat von Sr. K. Hoheit Abschied genommen/ und marschiren die Frantzösische Völcker wieder zurück nacher Casal/ Pignerol/ und in das Delphinat/ allwo sie vorhin gewesen seynd. Das Savoysche Regiment nebst dem Montferratischen Regiment/ und 30. Compagnien vom Marinischen Regiment haben der Frantzosen gehabte Posten besetzt; auch bleiben einige Savoysche Völcker unter Commando deß Marq. di Boglio in St. Martins-Thal/ und einige andere in Angrogna und Babbio, umb die Thäler in Sicherheit zu stellen/ weilen noch einige wenige Protestanten sich in denen Hölen und Klüfften im Gebürge auffhalten/ und diese also vollends durch Hunger zu zwingen. Auch hat man einige Soldatesca in Pragola verleget/ umb zu verhindern/ damit die neue Catholischen aus dem Delphinat/ weilen man ihnen noch nicht allerdings trauet / nicht zu jenen in die Thäler lauffen/ und Der Hertzog von Savoyen nebst den vornehmsten Officierern langt wieder zu Turin an. also auffs neue zu thun machen möchten. Ihro Königl. Hoheit der Herr Gabriel di Savoia, der Marq. di Marollas, Obrist-Lieut. vom Leib-Regiment/ der Marq. Motosso, und Graf Marcenasco, wie auch die Staats-Ministri, das Leib-Regiment / und die Artillerie seynd wieder dahier angelangt. Zu Lucerna ligen verschiedene Cavalliers kranck. Denen 800. Protestanten groß und kleinen/ so sich freywillig ergeben/ suchet man Unterhalt zu verschaffen/ sie kosten täglich 140. Duplonen zu unterhalten. Man sagt/ daß die Catholische Schweitzer-Cantons Sr. Königl. Hoheit 500. Familien angebotten hätten/ umb solche in denen Thälern wohnen zu lassen; worauff aber noch nichts resolviret worden seyn solle. Den 12. kam ein Königl. Polnischer Envoyé anhero/ der den 14. bey dem Hertzog Audientz gehabt / und den 15. wieder von hier abgereist ist. Der Marq. Parella wird Der Marquis Parella haltet die Thäler noch besetzt. noch einige Zeit in den Thälern verbleiben/ und die dorten hinterlassene Völcker commandiren/ bey seiner Zurückkehr aber das Commando dem Herrn della Roche, Gouverneur von Lucerna überlassen. In denen Thälern kommen dann und wann noch einige Soldaten der unsrigen umb. Ihro Königl. Hoheit haben den Frantzösischen Herrn Cattinal vor seiner Abreiß mit dero Vildnuß von grossem Werth regalirt/ und unter die Frantzösisch. Völcker vor dero Abmarsch 9000. Duplonen austheilen lassen. Gennestsche Geschichten. Von Genua kombt/ daß / nachdeme die 2. Galleren von Sardegna in 7. Stunden lang mit einem Algierischen Raubschiff/ worauff 128. Türcken <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0403" n="391"/> von der Stadt Cartres, der Obrist diß Bretagnischen Regiments/ ein Edelmann/ und ein Frantzösischer Pfarrer. Der Marq. Parella hat seinen Marsch durch die Gebürge geendiget/ und hat nebst seinen Völckern grosse fatiquen ausgestanden/ insonderheit aber wegen Fallung seines Pferds/ so ihme <note place="right">Die Frantzös. Völcker werden von Sr. Königl. Hoheit teurlaubet.</note> Schaden an seiner Achsel gemacht. Der Herr di Cattinal hat von Sr. K. Hoheit Abschied genommen/ und marschiren die Frantzösische Völcker wieder zurück nacher Casal/ Pignerol/ und in das Delphinat/ allwo sie vorhin gewesen seynd. Das Savoysche Regiment nebst dem Montferratischen Regiment/ und 30. Compagnien vom Marinischen Regiment haben der Frantzosen gehabte Posten besetzt; auch bleiben einige Savoysche Völcker unter Commando deß Marq. di Boglio in St. Martins-Thal/ und einige andere in Angrogna und Babbio, umb die Thäler in Sicherheit zu stellen/ weilen noch einige wenige Protestanten sich in denen Hölen und Klüfften im Gebürge auffhalten/ und diese also vollends durch Hunger zu zwingen. Auch hat man einige Soldatesca in Pragola verleget/ umb zu verhindern/ damit die neue Catholischen aus dem Delphinat/ weilen man ihnen noch nicht allerdings trauet / nicht zu jenen in die Thäler lauffen/ und <note place="right">Der Hertzog von Savoyen nebst den vornehmsten Officierern langt wieder zu Turin an.</note> also auffs neue zu thun machen möchten. Ihro Königl. Hoheit der Herr Gabriel di Savoia, der Marq. di Marollas, Obrist-Lieut. vom Leib-Regiment/ der Marq. Motosso, und Graf Marcenasco, wie auch die Staats-Ministri, das Leib-Regiment / und die Artillerie seynd wieder dahier angelangt. Zu Lucerna ligen verschiedene Cavalliers kranck. Denen 800. Protestanten groß und kleinen/ so sich freywillig ergeben/ suchet man Unterhalt zu verschaffen/ sie kosten täglich 140. Duplonen zu unterhalten. Man sagt/ daß die Catholische Schweitzer-Cantons Sr. Königl. Hoheit 500. Familien angebotten hätten/ umb solche in denen Thälern wohnen zu lassen; worauff aber noch nichts resolviret worden seyn solle. Den 12. kam ein Königl. Polnischer Envoyé anhero/ der den 14. bey dem Hertzog Audientz gehabt / und den 15. wieder von hier abgereist ist. Der Marq. Parella wird <note place="right">Der Marquis Parella haltet die Thäler noch besetzt.</note> noch einige Zeit in den Thälern verbleiben/ und die dorten hinterlassene Völcker commandiren/ bey seiner Zurückkehr aber das Commando dem Herrn della Roche, Gouverneur von Lucerna überlassen. In denen Thälern kommen dann und wann noch einige Soldaten der unsrigen umb. Ihro Königl. Hoheit haben den Frantzösischen Herrn Cattinal vor seiner Abreiß mit dero Vildnuß von grossem Werth regalirt/ und unter die Frantzösisch. Völcker vor dero Abmarsch 9000. Duplonen austheilen lassen.</p> <p><note place="right">Gennestsche Geschichten.</note> Von Genua kombt/ daß / nachdeme die 2. Galleren von Sardegna in 7. Stunden lang mit einem Algierischen Raubschiff/ worauff 128. Türcken </p> </div> </body> </text> </TEI> [391/0403]
von der Stadt Cartres, der Obrist diß Bretagnischen Regiments/ ein Edelmann/ und ein Frantzösischer Pfarrer. Der Marq. Parella hat seinen Marsch durch die Gebürge geendiget/ und hat nebst seinen Völckern grosse fatiquen ausgestanden/ insonderheit aber wegen Fallung seines Pferds/ so ihme Schaden an seiner Achsel gemacht. Der Herr di Cattinal hat von Sr. K. Hoheit Abschied genommen/ und marschiren die Frantzösische Völcker wieder zurück nacher Casal/ Pignerol/ und in das Delphinat/ allwo sie vorhin gewesen seynd. Das Savoysche Regiment nebst dem Montferratischen Regiment/ und 30. Compagnien vom Marinischen Regiment haben der Frantzosen gehabte Posten besetzt; auch bleiben einige Savoysche Völcker unter Commando deß Marq. di Boglio in St. Martins-Thal/ und einige andere in Angrogna und Babbio, umb die Thäler in Sicherheit zu stellen/ weilen noch einige wenige Protestanten sich in denen Hölen und Klüfften im Gebürge auffhalten/ und diese also vollends durch Hunger zu zwingen. Auch hat man einige Soldatesca in Pragola verleget/ umb zu verhindern/ damit die neue Catholischen aus dem Delphinat/ weilen man ihnen noch nicht allerdings trauet / nicht zu jenen in die Thäler lauffen/ und also auffs neue zu thun machen möchten. Ihro Königl. Hoheit der Herr Gabriel di Savoia, der Marq. di Marollas, Obrist-Lieut. vom Leib-Regiment/ der Marq. Motosso, und Graf Marcenasco, wie auch die Staats-Ministri, das Leib-Regiment / und die Artillerie seynd wieder dahier angelangt. Zu Lucerna ligen verschiedene Cavalliers kranck. Denen 800. Protestanten groß und kleinen/ so sich freywillig ergeben/ suchet man Unterhalt zu verschaffen/ sie kosten täglich 140. Duplonen zu unterhalten. Man sagt/ daß die Catholische Schweitzer-Cantons Sr. Königl. Hoheit 500. Familien angebotten hätten/ umb solche in denen Thälern wohnen zu lassen; worauff aber noch nichts resolviret worden seyn solle. Den 12. kam ein Königl. Polnischer Envoyé anhero/ der den 14. bey dem Hertzog Audientz gehabt / und den 15. wieder von hier abgereist ist. Der Marq. Parella wird noch einige Zeit in den Thälern verbleiben/ und die dorten hinterlassene Völcker commandiren/ bey seiner Zurückkehr aber das Commando dem Herrn della Roche, Gouverneur von Lucerna überlassen. In denen Thälern kommen dann und wann noch einige Soldaten der unsrigen umb. Ihro Königl. Hoheit haben den Frantzösischen Herrn Cattinal vor seiner Abreiß mit dero Vildnuß von grossem Werth regalirt/ und unter die Frantzösisch. Völcker vor dero Abmarsch 9000. Duplonen austheilen lassen.
Die Frantzös. Völcker werden von Sr. Königl. Hoheit teurlaubet.
Der Hertzog von Savoyen nebst den vornehmsten Officierern langt wieder zu Turin an.
Der Marquis Parella haltet die Thäler noch besetzt. Von Genua kombt/ daß / nachdeme die 2. Galleren von Sardegna in 7. Stunden lang mit einem Algierischen Raubschiff/ worauff 128. Türcken
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