[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].beyde Armeen dergestalten verleget werden/ daß sie sich in Zeit der Noth mit gutem Fug conjungiren/ und also in einer Armee agiren können. Andere Brieff von 3. 13. dito auß Berlin melden ferner/ daß weiln nun die Fvertäg glücklichen vollbracht/ als wild man nun allgemach dem vernehmen nach mit wichtigen Estaats-Affairen dem Neuen Jahr den anfang machen. Und weiln sich Ihr. Churfl. Durchl. der Printz in Potzdam befinden/ auch die Herren geheime Räth dahin beruffen worden/ dörffte unter andern von einer Alliantz mit den beyden Nordischen Cronen/ Chursachsen/ denen Häusern Lüneburg/ Hessen und andern etwas ans Licht kommen; weiln das Hallische Saltz sehr Mehrert Frantzösische Flüchtling zu Berlin augelangt. gut/ so hoffet man die Handlung damit mehr und mehr fortzusetzen. Es kommen noch immer viel Flüchtlinge an/ welche auf den Churfl. und dero Herren Hofbedienten Lusthäusern/ so lang einlogirt werden/ biß der darüber verordnete Secretarius eine repartitlon gemacht/ wohin sie sich begeben sollen/ dann alle Handwercker aufgeschrieben/ und solcher gestalt vertheilt werden/ damit an einem Ort von jeder Art Handwercker nicht zu viel kommen/ die jenige/ so kein Handthierung gelernet/ werden unter der Militz vertheilet/ es haben sich aber auch einige Spitzbuben vor Geflüchtete angegeben/ welche man nach genauer Erkantnuß nach den Vestungen/ umb allda zu arbeiten/ gesandt. Se. Churfl. Durchl. seynd den 2. 12. dito durch 10. a 12. Frantzös. Edelleuthe begrüsset wol den/ darunter auch der Hr. Marquis de Ostance gewesen/ und glaubt man/ sie werden alle nach Proportion und ihren meriten einige Employ und charge bekommen. Sonsten ist nunmehro fest gestellet/ daß 8000. Mann Chur-Braudenburgische Völcker werden Ihro Käps Maj. trider die Türcken zu hülff gesant. 8000. Mann zu Roß und Fuß commandirte Völcker/ samt einer schönen Artillerie im Monat Febr. nach Ungarn marchiren sollen/ und weil die zu obigen 8000. annoch gehörige 6000. Mann im Lande bleiben/ und also nicht die gantze Armee von 14000. Mann/ wie solche zu liefern wohl abgehandelt worden/ fort marchiret/ so gehet Hr. Gen. Leut. Schöneck nun mit/ umb selbige als Chef zu command. und bleibt hingegen der Hertzog von Hollstein vor dißmal zurück/ es gehen aber die besten Feuerwercker und Bombardirer mit dahin/ umb denen Unglaubigen einen Vorschmack der Höllen zu zeigen. Ist zwar nur eine kleine Armee/ aber ein Kern von Volck: noch andere Brief von 11. bringen/ daß ehester Tagen von dar ein Churfl. Minster nach den Käys. Hoff abgeschickt werden soll/ unter andern anzuzeigen/ daß die 8000. Mann in Monat Martio ihren march antretten/ und beschleunige sollen/ und wird anbey vernehmen/ auf was für manier dieselben ihren march einrichten/ und wie sie verpflegt werde sollen. Und weiln auch die differentzien/ so zeithero mit der Cron Schweden sehr weitläuftig außgesehen/ nun zum guten Ende scheinen gebracht zu werden/ als wird dahin auch ehistens eine Ambassade abgefertiget werden / beyde Armeen dergestalten verleget werden/ daß sie sich in Zeit der Noth mit gutem Fug conjungiren/ und also in einer Armee agiren köñen. Andere Brieff von 3. 13. dito auß Berlin melden ferner/ daß weiln nun die Fvertäg glücklichen vollbracht/ als wild man nun allgemach dem vernehmen nach mit wichtigen Estaats-Affairen dem Neuen Jahr den anfang machen. Und weiln sich Ihr. Churfl. Durchl. der Printz in Potzdam befinden/ auch die Herren geheime Räth dahin beruffen worden/ dörffte unter andern von einer Alliantz mit den beyden Nordischen Cronen/ Chursachsen/ denen Häusern Lüneburg/ Hessen und andern etwas ans Licht kom̃en; weiln das Hallische Saltz sehr Mehrert Frantzösische Flüchtling zu Berlin augelangt. gut/ so hoffet man die Handlung damit mehr und mehr fortzusetzen. Es kommen noch immer viel Flüchtlinge an/ welche auf den Churfl. und dero Herren Hofbedienten Lusthäusern/ so lang einlogirt werden/ biß der darüber verordnete Secretarius eine repartitlon gemacht/ wohin sie sich begeben sollen/ dann alle Handwercker aufgeschrieben/ und solcher gestalt vertheilt werden/ damit an einem Ort von jeder Art Handwercker nicht zu viel kommen/ die jenige/ so kein Handthierung gelernet/ werden unter der Militz vertheilet/ es haben sich aber auch einige Spitzbuben vor Geflüchtete angegeben/ welche man nach genauer Erkantnuß nach den Vestungen/ umb allda zu arbeiten/ gesandt. Se. Churfl. Durchl. seynd den 2. 12. dito durch 10. à 12. Frantzös. Edelleuthe begrüsset wol den/ darunter auch der Hr. Marquis de Ostance gewesen/ und glaubt man/ sie werden alle nach Proportion und ihren meriten einige Employ und charge bekom̃en. Sonsten ist nunmehro fest gestellet/ daß 8000. Mann Chur-Braudenburgische Völcker werden Ihro Käps Maj. trider die Türcken zu hülff gesant. 8000. Mann zu Roß und Fuß com̃andirte Völcker/ samt einer schönen Artillerie im Monat Febr. nach Ungarn marchiren sollen/ und weil die zu obigen 8000. annoch gehörige 6000. Mann im Lande bleiben/ und also nicht die gantze Armee von 14000. Mann/ wie solche zu liefern wohl abgehandelt worden/ fort marchiret/ so gehet Hr. Gen. Leut. Schöneck nun mit/ umb selbige als Chef zu com̃and. und bleibt hingegen der Hertzog von Hollstein vor dißmal zurück/ es gehen aber die besten Feuerwercker und Bombardirer mit dahin/ umb denen Unglaubigen einen Vorschmack der Höllen zu zeigen. Ist zwar nur eine kleine Armee/ aber ein Kern von Volck: noch andere Brief von 11. bringen/ daß ehester Tagen von dar ein Churfl. Minster nach den Käys. Hoff abgeschickt werden soll/ unter andern anzuzeigẽ/ daß die 8000. Mañ in Monat Martio ihren march antretten/ und beschleunigë sollen/ und wird anbey vernehmen/ auf was für manier dieselben ihren march einrichten/ und wie sie verpflegt werdë sollen. Und weiln auch die differentzien/ so zeithero mit der Cron Schweden sehr weitläuftig außgesehen/ nun zum guten Ende scheinen gebracht zu werden/ als wird dahin auch ehistens eine Ambassade abgefertiget werden / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0061" n="49"/> beyde Armeen dergestalten verleget werden/ daß sie sich in Zeit der Noth mit gutem Fug conjungiren/ und also in einer Armee agiren köñen. Andere Brieff von 3. 13. dito auß Berlin melden ferner/ daß weiln nun die Fvertäg glücklichen vollbracht/ als wild man nun allgemach dem vernehmen nach mit wichtigen Estaats-Affairen dem Neuen Jahr den anfang machen. Und weiln sich Ihr. Churfl. Durchl. der Printz in Potzdam befinden/ auch die Herren geheime Räth dahin beruffen worden/ dörffte unter andern von einer Alliantz mit den beyden Nordischen Cronen/ Chursachsen/ denen Häusern Lüneburg/ Hessen und andern etwas ans Licht kom̃en; weiln das Hallische Saltz sehr <note place="right">Mehrert Frantzösische Flüchtling zu Berlin augelangt.</note> gut/ so hoffet man die Handlung damit mehr und mehr fortzusetzen. Es kommen noch immer viel Flüchtlinge an/ welche auf den Churfl. und dero Herren Hofbedienten Lusthäusern/ so lang einlogirt werden/ biß der darüber verordnete Secretarius eine repartitlon gemacht/ wohin sie sich begeben sollen/ dann alle Handwercker aufgeschrieben/ und solcher gestalt vertheilt werden/ damit an einem Ort von jeder Art Handwercker nicht zu viel kommen/ die jenige/ so kein Handthierung gelernet/ werden unter der Militz vertheilet/ es haben sich aber auch einige Spitzbuben vor Geflüchtete angegeben/ welche man nach genauer Erkantnuß nach den Vestungen/ umb allda zu arbeiten/ gesandt. Se. Churfl. Durchl. seynd den 2. 12. dito durch 10. à 12. Frantzös. Edelleuthe begrüsset wol den/ darunter auch der Hr. Marquis de Ostance gewesen/ und glaubt man/ sie werden alle nach Proportion und ihren meriten einige Employ und charge bekom̃en. Sonsten ist nunmehro fest gestellet/ daß <note place="right">8000. Mann Chur-Braudenburgische Völcker werden Ihro Käps Maj. trider die Türcken zu hülff gesant.</note> 8000. Mann zu Roß und Fuß com̃andirte Völcker/ samt einer schönen Artillerie im Monat Febr. nach Ungarn marchiren sollen/ und weil die zu obigen 8000. annoch gehörige 6000. Mann im Lande bleiben/ und also nicht die gantze Armee von 14000. Mann/ wie solche zu liefern wohl abgehandelt worden/ fort marchiret/ so gehet Hr. Gen. Leut. Schöneck nun mit/ umb selbige als Chef zu com̃and. und bleibt hingegen der Hertzog von Hollstein vor dißmal zurück/ es gehen aber die besten Feuerwercker und Bombardirer mit dahin/ umb denen Unglaubigen einen Vorschmack der Höllen zu zeigen. Ist zwar nur eine kleine Armee/ aber ein Kern von Volck: noch andere Brief von 11. bringen/ daß ehester Tagen von dar ein Churfl. Minster nach den Käys. Hoff abgeschickt werden soll/ unter andern anzuzeigẽ/ daß die 8000. Mañ in Monat Martio ihren march antretten/ und beschleunigë sollen/ und wird anbey vernehmen/ auf was für manier dieselben ihren march einrichten/ und wie sie verpflegt werdë sollen. Und weiln auch die differentzien/ so zeithero mit der Cron Schweden sehr weitläuftig außgesehen/ nun zum guten Ende scheinen gebracht zu werden/ als wird dahin auch ehistens eine Ambassade abgefertiget werden / </p> </div> </body> </text> </TEI> [49/0061]
beyde Armeen dergestalten verleget werden/ daß sie sich in Zeit der Noth mit gutem Fug conjungiren/ und also in einer Armee agiren köñen. Andere Brieff von 3. 13. dito auß Berlin melden ferner/ daß weiln nun die Fvertäg glücklichen vollbracht/ als wild man nun allgemach dem vernehmen nach mit wichtigen Estaats-Affairen dem Neuen Jahr den anfang machen. Und weiln sich Ihr. Churfl. Durchl. der Printz in Potzdam befinden/ auch die Herren geheime Räth dahin beruffen worden/ dörffte unter andern von einer Alliantz mit den beyden Nordischen Cronen/ Chursachsen/ denen Häusern Lüneburg/ Hessen und andern etwas ans Licht kom̃en; weiln das Hallische Saltz sehr gut/ so hoffet man die Handlung damit mehr und mehr fortzusetzen. Es kommen noch immer viel Flüchtlinge an/ welche auf den Churfl. und dero Herren Hofbedienten Lusthäusern/ so lang einlogirt werden/ biß der darüber verordnete Secretarius eine repartitlon gemacht/ wohin sie sich begeben sollen/ dann alle Handwercker aufgeschrieben/ und solcher gestalt vertheilt werden/ damit an einem Ort von jeder Art Handwercker nicht zu viel kommen/ die jenige/ so kein Handthierung gelernet/ werden unter der Militz vertheilet/ es haben sich aber auch einige Spitzbuben vor Geflüchtete angegeben/ welche man nach genauer Erkantnuß nach den Vestungen/ umb allda zu arbeiten/ gesandt. Se. Churfl. Durchl. seynd den 2. 12. dito durch 10. à 12. Frantzös. Edelleuthe begrüsset wol den/ darunter auch der Hr. Marquis de Ostance gewesen/ und glaubt man/ sie werden alle nach Proportion und ihren meriten einige Employ und charge bekom̃en. Sonsten ist nunmehro fest gestellet/ daß 8000. Mann zu Roß und Fuß com̃andirte Völcker/ samt einer schönen Artillerie im Monat Febr. nach Ungarn marchiren sollen/ und weil die zu obigen 8000. annoch gehörige 6000. Mann im Lande bleiben/ und also nicht die gantze Armee von 14000. Mann/ wie solche zu liefern wohl abgehandelt worden/ fort marchiret/ so gehet Hr. Gen. Leut. Schöneck nun mit/ umb selbige als Chef zu com̃and. und bleibt hingegen der Hertzog von Hollstein vor dißmal zurück/ es gehen aber die besten Feuerwercker und Bombardirer mit dahin/ umb denen Unglaubigen einen Vorschmack der Höllen zu zeigen. Ist zwar nur eine kleine Armee/ aber ein Kern von Volck: noch andere Brief von 11. bringen/ daß ehester Tagen von dar ein Churfl. Minster nach den Käys. Hoff abgeschickt werden soll/ unter andern anzuzeigẽ/ daß die 8000. Mañ in Monat Martio ihren march antretten/ und beschleunigë sollen/ und wird anbey vernehmen/ auf was für manier dieselben ihren march einrichten/ und wie sie verpflegt werdë sollen. Und weiln auch die differentzien/ so zeithero mit der Cron Schweden sehr weitläuftig außgesehen/ nun zum guten Ende scheinen gebracht zu werden/ als wird dahin auch ehistens eine Ambassade abgefertiget werden /
Mehrert Frantzösische Flüchtling zu Berlin augelangt.
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