[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].oben-gedachtem Kauffmann/ zeigte ihm solches/ und bate und bewog ihn mit auff einen sichern Jahrmarckt zu gehen/ und die Wahren/ so er willens wäre einzuhandeln / ihme helffen einzukauffen/ weil er sich nicht recht darauff verstünde/ worauff man also diese beyde mit einander unterwegs arrestirt/ und gefänglich anhero gebracht hat/ man zweiselt aber nicht/ daß besagter Kauffmann/ welcher vollkommen unschuldig befunden wird/ ehistens absolvirt/ und hingegen der ander als sein Verräther wegen solcher falschen Beschuldigung Achzig der fürnehmsten Bürger in Pariß werden Catholisch. zum Tod wird condemnirt werden. So bald 80. von den vornehmsten Burgern und Banquirs dieser Stadt in einer unterschriebenen Acte versprochen hatten/ von der Reformirten Religion abzufallen/ hat Mons. de Saignelay alsobald solche Zeitung dem König überbracht/ welcher darüber sich sehr vergnügt zu seyn bezeuget/ und also zu ihm gesprochen: Duc de la Force und Marschall de Scho[unleserliches Material]berg wollen nicht abschwören. Mons. de Saignelay, ihr seyd ein guter Mifsionarius. Mit dem Duc de [unleserliches Material] Force und Mons. le Marschall de Schomberg aber gieng es sehr schwehr daher/ selbige zu Abschwörung ihrer Religion zu bewegen/ und weilen diese Leut sich umb das Königreich Franckreich in vielen Begebenheiten sehr meritirt gemacht hatten/ wolte der König wegen ihrer treuaeleisten Dienst sie nicht gleich anfangs par force zu amplectirung der Catholischen Religion anhalten/ wie er sahe/ daß selbige steiff auff ihren einmal bekannten Glauben beharreten/ wurde er etwas ungedultig/ citirte selbige/ und redete sie folgender massen an: Deß König[unleserliches Material] Rede an dieselbe. Ihr Herren/ wie ich siehe/ so bezeiget ihr euch viel halstarriger als andere/ euch nach meinem Willen zu bequemen/ welcher dieser ist/ daß ich gäntzlich und schlechter dings haben will/ daß ihr unverzüglich und ohn einigen Auffschub zu der Catholischen Religion tretten sollet/ alldieweilen unter allen nur ein einiger wahrer Glaube ist/ und wisset ihr/ datz ich hinfüro/ es mag auch gehen wie es immer will / nur ein einige Religion in meinem Königreich gedulten wolle. Dannenhero und deme zu folge/ sollet ihr euch entschliessen/ euch hierzu zu bequemen/ und euch durch so viel Proelaten und Theologen/ welche gantz tüchtig und geschickt seynd / euch euern irrigen Wahn zu benchmen/ unterrichten zu lassen/ und mir nicht Anlaß zu geben/ das jenige wider mein Vorhaben vorzunehmen/ was ich zweisels-frey nicht gern thun werde/ euren gantz eigensinnigen Kopff/ wie ich solchen nicht anderst nennen kan/ zu brechen. Ihre Antwort: Sire, Was können oder sollen wir dargegen sagen/ wir seynd in E. Majest. Händen / und das alles/ was nur immer von der Welt gesche- oben-gedachtem Kauffmañ/ zeigte ihm solches/ und bate und bewog ihn mit auff einen sichern Jahrmarckt zu gehen/ und die Wahren/ so er willens wäre einzuhandeln / ihme helffen einzukauffen/ weil er sich nicht recht darauff verstünde/ worauff man also diese beyde mit einander unterwegs arrestirt/ und gefänglich anhero gebracht hat/ man zweiselt aber nicht/ daß besagter Kauffmann/ welcher vollkommen unschuldig befunden wird/ ehistens absolvirt/ und hingegen der ander als sein Verräther wegen solcher falschen Beschuldigung Achzig der fürnehmsten Bürger in Pariß werden Catholisch. zum Tod wird condemnirt werden. So bald 80. von den vornehmsten Burgern und Banquirs dieser Stadt in einer unterschriebenen Acte versprochen hatten/ von der Reformirten Religion abzufallen/ hat Mons. de Saignelay alsobald solche Zeitung dem König überbracht/ welcher darüber sich sehr vergnügt zu seyn bezeuget/ und also zu ihm gesprochen: Duc de la Force und Marschall de Scho[unleserliches Material]berg wollen nicht abschwören. Mons. de Saignelay, ihr seyd ein guter Mifsionarius. Mit dem Duc de [unleserliches Material] Force und Mons. le Marschall de Schomberg aber gieng es sehr schwehr daher/ selbige zu Abschwörung ihrer Religion zu bewegen/ und weilen diese Leut sich umb das Königreich Franckreich in vielen Begebenheiten sehr meritirt gemacht hatten/ wolte der König wegen ihrer treuaeleisten Dienst sie nicht gleich anfangs par force zu amplectirung der Catholischen Religion anhalten/ wie er sahe/ daß selbige steiff auff ihren einmal bekannten Glauben beharreten/ wurde er etwas ungedultig/ citirte selbige/ und redete sie folgender massen an: Deß König[unleserliches Material] Rede an dieselbe. Ihr Herren/ wie ich siehe/ so bezeiget ihr euch viel halstarriger als andere/ euch nach meinem Willen zu bequemen/ welcher dieser ist/ daß ich gäntzlich und schlechter dings haben will/ daß ihr unverzüglich und ohn einigen Auffschub zu der Catholischen Religion tretten sollet/ alldieweilen unter allen nur ein einiger wahrer Glaube ist/ und wisset ihr/ datz ich hinfüro/ es mag auch gehen wie es immer will / nur ein einige Religion in meinem Königreich gedulten wolle. Dannenhero und deme zu folge/ sollet ihr euch entschliessen/ euch hierzu zu bequemen/ und euch durch so viel Proelaten und Theologen/ welche gantz tüchtig und geschickt seynd / euch euern irrigen Wahn zu benchmen/ unterrichten zu lassen/ und mir nicht Anlaß zu geben/ das jenige wider mein Vorhaben vorzunehmen/ was ich zweisels-frey nicht gern thun werde/ euren gantz eigensinnigen Kopff/ wie ich solchen nicht anderst nennen kan/ zu brechen. Ihre Antwort: Sire, Was können oder sollen wir dargegen sagen/ wir seynd in E. Majest. Händen / und das alles/ was nur immer von der Welt gesche- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0085" n="73"/> oben-gedachtem Kauffmañ/ zeigte ihm solches/ und bate und bewog ihn mit auff einen sichern Jahrmarckt zu gehen/ und die Wahren/ so er willens wäre einzuhandeln / ihme helffen einzukauffen/ weil er sich nicht recht darauff verstünde/ worauff man also diese beyde mit einander unterwegs arrestirt/ und gefänglich anhero gebracht hat/ man zweiselt aber nicht/ daß besagter Kauffmann/ welcher vollkommen unschuldig befunden wird/ ehistens absolvirt/ und hingegen der ander als sein Verräther wegen solcher falschen Beschuldigung <note place="right">Achzig der fürnehmsten Bürger in Pariß werden Catholisch.</note> zum Tod wird condemnirt werden. So bald 80. von den vornehmsten Burgern und Banquirs dieser Stadt in einer unterschriebenen Acte versprochen hatten/ von der Reformirten Religion abzufallen/ hat Mons. de Saignelay alsobald solche Zeitung dem König überbracht/ welcher darüber sich sehr vergnügt zu seyn bezeuget/ und also zu ihm gesprochen: <note place="right">Duc de la Force und Marschall de Scho<gap reason="illegible"/>berg wollen nicht abschwören.</note> Mons. de Saignelay, ihr seyd ein guter Mifsionarius. Mit dem Duc de <gap reason="illegible"/> Force und Mons. le Marschall de Schomberg aber gieng es sehr schwehr daher/ selbige zu Abschwörung ihrer Religion zu bewegen/ und weilen diese Leut sich umb das Königreich Franckreich in vielen Begebenheiten sehr meritirt gemacht hatten/ wolte der König wegen ihrer treuaeleisten Dienst sie nicht gleich anfangs par force zu amplectirung der Catholischen Religion anhalten/ wie er sahe/ daß selbige steiff auff ihren einmal bekannten Glauben beharreten/ wurde er etwas ungedultig/ citirte selbige/ und redete sie folgender massen an:</p> <p><note place="right">Deß König<gap reason="illegible"/> Rede an dieselbe.</note> Ihr Herren/ wie ich siehe/ so bezeiget ihr euch viel halstarriger als andere/ euch nach meinem Willen zu bequemen/ welcher dieser ist/ daß ich gäntzlich und schlechter dings haben will/ daß ihr unverzüglich und ohn einigen Auffschub zu der Catholischen Religion tretten sollet/ alldieweilen unter allen nur ein einiger wahrer Glaube ist/ und wisset ihr/ datz ich hinfüro/ es mag auch gehen wie es immer will / nur ein einige Religion in meinem Königreich gedulten wolle. Dannenhero und deme zu folge/ sollet ihr euch entschliessen/ euch hierzu zu bequemen/ und euch durch so viel Proelaten und Theologen/ welche gantz tüchtig und geschickt seynd / euch euern irrigen Wahn zu benchmen/ unterrichten zu lassen/ und mir nicht Anlaß zu geben/ das jenige wider mein Vorhaben vorzunehmen/ was ich zweisels-frey nicht gern thun werde/ euren gantz eigensinnigen Kopff/ wie ich solchen nicht anderst nennen kan/ zu brechen.</p> <p>Ihre Antwort:</p> <p>Sire, Was können oder sollen wir dargegen sagen/ wir seynd in E. Majest. Händen / und das alles/ was nur immer von der Welt gesche- </p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0085]
oben-gedachtem Kauffmañ/ zeigte ihm solches/ und bate und bewog ihn mit auff einen sichern Jahrmarckt zu gehen/ und die Wahren/ so er willens wäre einzuhandeln / ihme helffen einzukauffen/ weil er sich nicht recht darauff verstünde/ worauff man also diese beyde mit einander unterwegs arrestirt/ und gefänglich anhero gebracht hat/ man zweiselt aber nicht/ daß besagter Kauffmann/ welcher vollkommen unschuldig befunden wird/ ehistens absolvirt/ und hingegen der ander als sein Verräther wegen solcher falschen Beschuldigung zum Tod wird condemnirt werden. So bald 80. von den vornehmsten Burgern und Banquirs dieser Stadt in einer unterschriebenen Acte versprochen hatten/ von der Reformirten Religion abzufallen/ hat Mons. de Saignelay alsobald solche Zeitung dem König überbracht/ welcher darüber sich sehr vergnügt zu seyn bezeuget/ und also zu ihm gesprochen: Mons. de Saignelay, ihr seyd ein guter Mifsionarius. Mit dem Duc de _ Force und Mons. le Marschall de Schomberg aber gieng es sehr schwehr daher/ selbige zu Abschwörung ihrer Religion zu bewegen/ und weilen diese Leut sich umb das Königreich Franckreich in vielen Begebenheiten sehr meritirt gemacht hatten/ wolte der König wegen ihrer treuaeleisten Dienst sie nicht gleich anfangs par force zu amplectirung der Catholischen Religion anhalten/ wie er sahe/ daß selbige steiff auff ihren einmal bekannten Glauben beharreten/ wurde er etwas ungedultig/ citirte selbige/ und redete sie folgender massen an:
Achzig der fürnehmsten Bürger in Pariß werden Catholisch.
Duc de la Force und Marschall de Scho_ berg wollen nicht abschwören. Ihr Herren/ wie ich siehe/ so bezeiget ihr euch viel halstarriger als andere/ euch nach meinem Willen zu bequemen/ welcher dieser ist/ daß ich gäntzlich und schlechter dings haben will/ daß ihr unverzüglich und ohn einigen Auffschub zu der Catholischen Religion tretten sollet/ alldieweilen unter allen nur ein einiger wahrer Glaube ist/ und wisset ihr/ datz ich hinfüro/ es mag auch gehen wie es immer will / nur ein einige Religion in meinem Königreich gedulten wolle. Dannenhero und deme zu folge/ sollet ihr euch entschliessen/ euch hierzu zu bequemen/ und euch durch so viel Proelaten und Theologen/ welche gantz tüchtig und geschickt seynd / euch euern irrigen Wahn zu benchmen/ unterrichten zu lassen/ und mir nicht Anlaß zu geben/ das jenige wider mein Vorhaben vorzunehmen/ was ich zweisels-frey nicht gern thun werde/ euren gantz eigensinnigen Kopff/ wie ich solchen nicht anderst nennen kan/ zu brechen.
Deß König_ Rede an dieselbe. Ihre Antwort:
Sire, Was können oder sollen wir dargegen sagen/ wir seynd in E. Majest. Händen / und das alles/ was nur immer von der Welt gesche-
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