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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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Jch biege nun die Kniee ein wenig bis das Loth, von
den Knieen gefällt, gerade vor die Fußspitze trifft.
Der Oberleib bleibt ganz gerade und ruhig. Hierauf
strecke ich die Kniee sogleich wieder, auf den Zehen
stehen bleibend, beuge mich von neuem etc. Diese wie
alle solche Uebungen öfter hinter einander zu machen.
Sind viele Turner, so müssen alle zu gleicher Zeit sich
niederlassen und erheben, der Lehrer giebt alsdann das
Zeichen mit der Hand zum Niederlassen und Erheben.
Es versteht sich von selbst, daß man fortwährend im
Zehenstand verharret. Eine Bemerkung muß ich noch
hinzufügen. Beim Beugen der Kuiee richten sich diese
immer nach den Füßen; stehen diese im rechten Win-
kel, so gehen die Kniee bei der Beugung in demsel-
ben Maße auseinander, sind die Füße geschlossen, so
bleiben auch bei der Beugung die Kniee geschlossen.
Der Turner hat also in dem Stande der Füße das
untrüglichste Zeichen, ob die Kniee zu schließen oder zu
trennen. Darum darf demnach ein von den Knieen
gefälltes Loth bei der Beugung derselben, nie und
nimmer neben dem Fuß weder nach innen noch nach außen
fallen, sondern muß gerade vor die Fußspitze treffen.

51. Dasselbe mit Hüpfen! (Doppel-
hüpfen!)
Aus der kleinen Kniebeuge schnellt man
sich möglichst stark in die Höhe, wobei man die Beine
streckt. Jndem man auf die Zehen niederkommt, biegt
man von neuem die Kniee, und schnellt sich wieder in
die Höhe. Dreierlei ist hierbei zu beobachten, 1) daß
man die Beine in der Luft, nachdem man sich in die
Höhe geschnellt hat, gerade macht, und nicht, wie beim
Wechselhüpfen biegt; 2) daß man beim Niederkom-
men nicht stehen bleibt, sondern sogleich einknickt, um
sich von neuem in die Höhe zu schnellen, Niederkom-
men und Einknicken ist eins; 3) daß man den Ober-
leib ganz gerade hält, man darf sich nicht vorn über-
neigen. Da nun dies zu erreichen, anfangs und bei
vielen unmöglich oder doch sehr schwer ist, so habe ich
es für gut befunden, auch hier, wie bei der kleinen

Jch biege nun die Kniee ein wenig bis das Loth, von
den Knieen gefällt, gerade vor die Fußſpitze trifft.
Der Oberleib bleibt ganz gerade und ruhig. Hierauf
ſtrecke ich die Kniee ſogleich wieder, auf den Zehen
ſtehen bleibend, beuge mich von neuem ꝛc. Dieſe wie
alle ſolche Uebungen öfter hinter einander zu machen.
Sind viele Turner, ſo müſſen alle zu gleicher Zeit ſich
niederlaſſen und erheben, der Lehrer giebt alsdann das
Zeichen mit der Hand zum Niederlaſſen und Erheben.
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man fortwährend im
Zehenſtand verharret. Eine Bemerkung muß ich noch
hinzufügen. Beim Beugen der Kuiee richten ſich dieſe
immer nach den Füßen; ſtehen dieſe im rechten Win-
kel, ſo gehen die Kniee bei der Beugung in demſel-
ben Maße auseinander, ſind die Füße geſchloſſen, ſo
bleiben auch bei der Beugung die Kniee geſchloſſen.
Der Turner hat alſo in dem Stande der Füße das
untrüglichſte Zeichen, ob die Kniee zu ſchließen oder zu
trennen. Darum darf demnach ein von den Knieen
gefälltes Loth bei der Beugung derſelben, nie und
nimmer neben dem Fuß weder nach innen noch nach außen
fallen, ſondern muß gerade vor die Fußſpitze treffen.

51. Daſſelbe mit Hüpfen! (Doppel-
hüpfen!)
Aus der kleinen Kniebeuge ſchnellt man
ſich möglichſt ſtark in die Höhe, wobei man die Beine
ſtreckt. Jndem man auf die Zehen niederkommt, biegt
man von neuem die Kniee, und ſchnellt ſich wieder in
die Höhe. Dreierlei iſt hierbei zu beobachten, 1) daß
man die Beine in der Luft, nachdem man ſich in die
Höhe geſchnellt hat, gerade macht, und nicht, wie beim
Wechſelhüpfen biegt; 2) daß man beim Niederkom-
men nicht ſtehen bleibt, ſondern ſogleich einknickt, um
ſich von neuem in die Höhe zu ſchnellen, Niederkom-
men und Einknicken iſt eins; 3) daß man den Ober-
leib ganz gerade hält, man darf ſich nicht vorn über-
neigen. Da nun dies zu erreichen, anfangs und bei
vielen unmöglich oder doch ſehr ſchwer iſt, ſo habe ich
es für gut befunden, auch hier, wie bei der kleinen

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[112/0116] Jch biege nun die Kniee ein wenig bis das Loth, von den Knieen gefällt, gerade vor die Fußſpitze trifft. Der Oberleib bleibt ganz gerade und ruhig. Hierauf ſtrecke ich die Kniee ſogleich wieder, auf den Zehen ſtehen bleibend, beuge mich von neuem ꝛc. Dieſe wie alle ſolche Uebungen öfter hinter einander zu machen. Sind viele Turner, ſo müſſen alle zu gleicher Zeit ſich niederlaſſen und erheben, der Lehrer giebt alsdann das Zeichen mit der Hand zum Niederlaſſen und Erheben. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man fortwährend im Zehenſtand verharret. Eine Bemerkung muß ich noch hinzufügen. Beim Beugen der Kuiee richten ſich dieſe immer nach den Füßen; ſtehen dieſe im rechten Win- kel, ſo gehen die Kniee bei der Beugung in demſel- ben Maße auseinander, ſind die Füße geſchloſſen, ſo bleiben auch bei der Beugung die Kniee geſchloſſen. Der Turner hat alſo in dem Stande der Füße das untrüglichſte Zeichen, ob die Kniee zu ſchließen oder zu trennen. Darum darf demnach ein von den Knieen gefälltes Loth bei der Beugung derſelben, nie und nimmer neben dem Fuß weder nach innen noch nach außen fallen, ſondern muß gerade vor die Fußſpitze treffen. 51. Daſſelbe mit Hüpfen! (Doppel- hüpfen!) Aus der kleinen Kniebeuge ſchnellt man ſich möglichſt ſtark in die Höhe, wobei man die Beine ſtreckt. Jndem man auf die Zehen niederkommt, biegt man von neuem die Kniee, und ſchnellt ſich wieder in die Höhe. Dreierlei iſt hierbei zu beobachten, 1) daß man die Beine in der Luft, nachdem man ſich in die Höhe geſchnellt hat, gerade macht, und nicht, wie beim Wechſelhüpfen biegt; 2) daß man beim Niederkom- men nicht ſtehen bleibt, ſondern ſogleich einknickt, um ſich von neuem in die Höhe zu ſchnellen, Niederkom- men und Einknicken iſt eins; 3) daß man den Ober- leib ganz gerade hält, man darf ſich nicht vorn über- neigen. Da nun dies zu erreichen, anfangs und bei vielen unmöglich oder doch ſehr ſchwer iſt, ſo habe ich es für gut befunden, auch hier, wie bei der kleinen

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/116>, abgerufen am 21.11.2024.