Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.XI. Abwehr. Es konnte nicht fehlen, daß seit das Turnwesen "Man hat in Berlin das Turnwesen wieder zu Ein ungeschickterer Angriff hätte nicht gemacht XI. Abwehr. Es konnte nicht fehlen, daß ſeit das Turnweſen „Man hat in Berlin das Turnweſen wieder zu Ein ungeſchickterer Angriff hätte nicht gemacht <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0138" n="134"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/> <hi rendition="#g">Abwehr.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s konnte nicht fehlen, daß ſeit das Turnweſen<lb/> „wieder zu Gnaden angenommen“ worden, Kämpen<lb/> ſich dagegen erheben würden. Und man hätte ſich wun-<lb/> dern müſſen, wenn es anders gekommen. Wir unſe-<lb/> rer Seits laſſen uns dadurch nicht beunruhigen, denn wir<lb/> wiſſen, was wir haben und wollen. Doch hören wir,<lb/> wie ein ſolcher Kämpe ſich räuspert.</p><lb/> <p>„Man hat in Berlin das Turnweſen wieder zu<lb/> Gnaden angenommen. Wir erlauben uns, daran eine<lb/> Bemerkung zu knüpfen. Die Turnerei mag für die<lb/> Ausbildung des Körpers eine ſehr gute Sache ſein,<lb/> obgleich ſie im Grunde mehr die Plumpheit, als die<lb/> Schönheit des Körpers befördert. Alle Turner bilden<lb/> zunächſt den Arm am ſtärkſten aus; dadurch bekommt<lb/> derſelbe eine unverhältnißmäßige Schwere und erzeugt<lb/> jenes Vorbeugen des Oberkörpers und jenes Schlen-<lb/> kern der Arme, an welchem man die Turner von frü-<lb/> her ſehr leicht erkannte. Noch gefährlicher aber ſind<lb/> gewiſſe Einbildungen, die früher mit der Turnerei ver-<lb/> bunden waren, gewiſſe Ueberſchätzungen ihres Werthes,<lb/> die man aus dem erſten beſten <hi rendition="#g">jener Turnziele,</hi><lb/> die nach den Befreiungskriegen erſchienen, leicht erſe-<lb/> hen kann. Unſer Jahrhundert braucht <hi rendition="#aq">mentem sa-<lb/> nam in corpore sano,</hi> aber keine Athleten.“ (Te-<lb/> legraph 1842. S. 624. Nro. 156.)</p><lb/> <p>Ein ungeſchickterer Angriff hätte nicht gemacht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0138]
XI.
Abwehr.
Es konnte nicht fehlen, daß ſeit das Turnweſen
„wieder zu Gnaden angenommen“ worden, Kämpen
ſich dagegen erheben würden. Und man hätte ſich wun-
dern müſſen, wenn es anders gekommen. Wir unſe-
rer Seits laſſen uns dadurch nicht beunruhigen, denn wir
wiſſen, was wir haben und wollen. Doch hören wir,
wie ein ſolcher Kämpe ſich räuspert.
„Man hat in Berlin das Turnweſen wieder zu
Gnaden angenommen. Wir erlauben uns, daran eine
Bemerkung zu knüpfen. Die Turnerei mag für die
Ausbildung des Körpers eine ſehr gute Sache ſein,
obgleich ſie im Grunde mehr die Plumpheit, als die
Schönheit des Körpers befördert. Alle Turner bilden
zunächſt den Arm am ſtärkſten aus; dadurch bekommt
derſelbe eine unverhältnißmäßige Schwere und erzeugt
jenes Vorbeugen des Oberkörpers und jenes Schlen-
kern der Arme, an welchem man die Turner von frü-
her ſehr leicht erkannte. Noch gefährlicher aber ſind
gewiſſe Einbildungen, die früher mit der Turnerei ver-
bunden waren, gewiſſe Ueberſchätzungen ihres Werthes,
die man aus dem erſten beſten jener Turnziele,
die nach den Befreiungskriegen erſchienen, leicht erſe-
hen kann. Unſer Jahrhundert braucht mentem sa-
nam in corpore sano, aber keine Athleten.“ (Te-
legraph 1842. S. 624. Nro. 156.)
Ein ungeſchickterer Angriff hätte nicht gemacht
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