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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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entfernen müssen, ist es nöthiger, daß die Erziehung
alles thue, um den einzelnen Menschen in sich ganz
zu bilden und ihn aus der künstlichen Entfremdung zur
einfachen Natur zurückzuführen. Dazu wirkt die Gym-
nastik wesentlich mit." (p. 9.) "Jnsbesondere muß uns
Deutschen die Stärkung und Ausbildung des Leibes
am Herzen liegen, inwiefern sie eine Grundlage je-
ner muthigen, rüstigen Thatkraft ist, welche in je-
dem Einzelnen leben muß, damit wir ein selbstständi-
ges Volk bilden." (p. 12.) Die Turnplätze müssen
nach seiner Ansicht öffentlich und Gegenstände nationa-
ler Theilnahme sein, das thut jetzt unserm so weit aus-
gebildeten öffentlichen Erziehungswesen Noth. "Weil
für die geistige und geistliche Ausbildung bei uns
seit drei Jahrhunderten besser vorgesorgt ist, reden wir
heute für die leibliche Seite, aber nur um in ihr dem
wahrhaft menschlichen Geiste, dessen Vollendung der
christliche ist, eine kräftige und schöne Darstellung
zu leihen, in deren Anschauung er selbst wiederum
neue Freude und Zuversicht gewinne. -- Eine wahre
Kraft fährt sich nicht in einer Richtung fest, sondern
ist erst dann froh und frei, wenn sie auch die andre
Seite ergreift und sich an den entgegengesetzten Enden
reich und mächtig fühlt." (p. 39.) "Wir vertrauen
dem Geiste unsrer Zeit, denn was wir an unsrer Ju-
gend thun, thun wir an der Zukunft unsres Vater-
landes."

Ja, an der Zukunft unsres Vaterlandes, für die
so Viele träumen und schwärmen und seufzen und re-
den und -- nichts thun! Wenn irgendwo in der
Gegenwart, so ist hier der Boden, auf dem die Freunde
des wahren Fortschritts sich sammeln, das Rhodus,
wo die Männer der That ihren Waffentanz beginnen
sollten!

Wechsler.


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Seite deſſelben zur Thätigkeit gefördert wurde, haben
entfernen müſſen, iſt es nöthiger, daß die Erziehung
alles thue, um den einzelnen Menſchen in ſich ganz
zu bilden und ihn aus der künſtlichen Entfremdung zur
einfachen Natur zurückzuführen. Dazu wirkt die Gym-
naſtik weſentlich mit.“ (p. 9.) „Jnsbeſondere muß uns
Deutſchen die Stärkung und Ausbildung des Leibes
am Herzen liegen, inwiefern ſie eine Grundlage je-
ner muthigen, rüſtigen Thatkraft iſt, welche in je-
dem Einzelnen leben muß, damit wir ein ſelbſtſtändi-
ges Volk bilden.“ (p. 12.) Die Turnplätze müſſen
nach ſeiner Anſicht öffentlich und Gegenſtände nationa-
ler Theilnahme ſein, das thut jetzt unſerm ſo weit aus-
gebildeten öffentlichen Erziehungsweſen Noth. „Weil
für die geiſtige und geiſtliche Ausbildung bei uns
ſeit drei Jahrhunderten beſſer vorgeſorgt iſt, reden wir
heute für die leibliche Seite, aber nur um in ihr dem
wahrhaft menſchlichen Geiſte, deſſen Vollendung der
chriſtliche iſt, eine kräftige und ſchöne Darſtellung
zu leihen, in deren Anſchauung er ſelbſt wiederum
neue Freude und Zuverſicht gewinne. — Eine wahre
Kraft fährt ſich nicht in einer Richtung feſt, ſondern
iſt erſt dann froh und frei, wenn ſie auch die andre
Seite ergreift und ſich an den entgegengeſetzten Enden
reich und mächtig fühlt.“ (p. 39.) „Wir vertrauen
dem Geiſte unſrer Zeit, denn was wir an unſrer Ju-
gend thun, thun wir an der Zukunft unſres Vater-
landes.“

Ja, an der Zukunft unſres Vaterlandes, für die
ſo Viele träumen und ſchwärmen und ſeufzen und re-
den und — nichts thun! Wenn irgendwo in der
Gegenwart, ſo iſt hier der Boden, auf dem die Freunde
des wahren Fortſchritts ſich ſammeln, das Rhodus,
wo die Männer der That ihren Waffentanz beginnen
ſollten!

Wechsler.


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[133/0137] Seite deſſelben zur Thätigkeit gefördert wurde, haben entfernen müſſen, iſt es nöthiger, daß die Erziehung alles thue, um den einzelnen Menſchen in ſich ganz zu bilden und ihn aus der künſtlichen Entfremdung zur einfachen Natur zurückzuführen. Dazu wirkt die Gym- naſtik weſentlich mit.“ (p. 9.) „Jnsbeſondere muß uns Deutſchen die Stärkung und Ausbildung des Leibes am Herzen liegen, inwiefern ſie eine Grundlage je- ner muthigen, rüſtigen Thatkraft iſt, welche in je- dem Einzelnen leben muß, damit wir ein ſelbſtſtändi- ges Volk bilden.“ (p. 12.) Die Turnplätze müſſen nach ſeiner Anſicht öffentlich und Gegenſtände nationa- ler Theilnahme ſein, das thut jetzt unſerm ſo weit aus- gebildeten öffentlichen Erziehungsweſen Noth. „Weil für die geiſtige und geiſtliche Ausbildung bei uns ſeit drei Jahrhunderten beſſer vorgeſorgt iſt, reden wir heute für die leibliche Seite, aber nur um in ihr dem wahrhaft menſchlichen Geiſte, deſſen Vollendung der chriſtliche iſt, eine kräftige und ſchöne Darſtellung zu leihen, in deren Anſchauung er ſelbſt wiederum neue Freude und Zuverſicht gewinne. — Eine wahre Kraft fährt ſich nicht in einer Richtung feſt, ſondern iſt erſt dann froh und frei, wenn ſie auch die andre Seite ergreift und ſich an den entgegengeſetzten Enden reich und mächtig fühlt.“ (p. 39.) „Wir vertrauen dem Geiſte unſrer Zeit, denn was wir an unſrer Ju- gend thun, thun wir an der Zukunft unſres Vater- landes.“ Ja, an der Zukunft unſres Vaterlandes, für die ſo Viele träumen und ſchwärmen und ſeufzen und re- den und — nichts thun! Wenn irgendwo in der Gegenwart, ſo iſt hier der Boden, auf dem die Freunde des wahren Fortſchritts ſich ſammeln, das Rhodus, wo die Männer der That ihren Waffentanz beginnen ſollten! Wechsler. 6*

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/137>, abgerufen am 21.11.2024.