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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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platz eingeführt. Nach Verlauf von drei Turntagen
entscheidet dann der Vorstand über Aufnahme oder Ab-
weisung des Vorgeschlagenen.

Bedingungen der Aufnahme sind:

1) unbescholtener Ruf,
2) sittlicher Lebenswandel,
3) anständiges Betragen,
4) Alter über 14 Jahre,
5) der Vorgeschlagene darf aus keiner andern
Gesellschaft ausgestoßen sein.
§. 7.
Form der Aufnahme.

Nachdem die Aufnahme des Vorgeschlagenen
durch den Vorstand beschlossen ist, wird derselbe mit
den Gesetzen bekannt gemacht und nachdem er in die
Hand des Sprechers (Stellvertreters) das Versprechen
abgelegt hat, den Gesetzen und Anordnungen der Ge-
sellschaft sich willig zu fügen, wird er am nächsten
Turntag durch den Sprecher in die Gesellschaft einge-
führt, wo er in die Hand des Turnwarts dieses Ver-
sprechen laut zu wiederholen hat und von jetzt an als
Mitglied gilt, von der Gesellschaft durch Zuruf begrüßt
und von dem Turnwart einer Riege zugetheilt wird.

§. 8.
Ausstoßung.

Die Ausstoßung geschieht durch den Vorstand;
doch findet gegen den Beschluß desselben eine Berufung
an die ganze Gesellschaft Statt, welche durch 2/3 der
Stimmen aller Mitglieder den Beschluß des Vorstan-
des umstoßen kann.

Gründe für die Ausstoßung sind:

1) unsittlicher Lebenswandel,
2) wiederholt gerügtes unanständiges Betragen,
3) nachlässiges Besuchen des Turnplatzes,
Jahrb. d. Turnkunst. I. 2

platz eingeführt. Nach Verlauf von drei Turntagen
entſcheidet dann der Vorſtand über Aufnahme oder Ab-
weiſung des Vorgeſchlagenen.

Bedingungen der Aufnahme ſind:

1) unbeſcholtener Ruf,
2) ſittlicher Lebenswandel,
3) anſtändiges Betragen,
4) Alter über 14 Jahre,
5) der Vorgeſchlagene darf aus keiner andern
Geſellſchaft ausgeſtoßen ſein.
§. 7.
Form der Aufnahme.

Nachdem die Aufnahme des Vorgeſchlagenen
durch den Vorſtand beſchloſſen iſt, wird derſelbe mit
den Geſetzen bekannt gemacht und nachdem er in die
Hand des Sprechers (Stellvertreters) das Verſprechen
abgelegt hat, den Geſetzen und Anordnungen der Ge-
ſellſchaft ſich willig zu fügen, wird er am nächſten
Turntag durch den Sprecher in die Geſellſchaft einge-
führt, wo er in die Hand des Turnwarts dieſes Ver-
ſprechen laut zu wiederholen hat und von jetzt an als
Mitglied gilt, von der Geſellſchaft durch Zuruf begrüßt
und von dem Turnwart einer Riege zugetheilt wird.

§. 8.
Ausſtoßung.

Die Ausſtoßung geſchieht durch den Vorſtand;
doch findet gegen den Beſchluß deſſelben eine Berufung
an die ganze Geſellſchaft Statt, welche durch ⅔ der
Stimmen aller Mitglieder den Beſchluß des Vorſtan-
des umſtoßen kann.

Gründe für die Ausſtoßung ſind:

1) unſittlicher Lebenswandel,
2) wiederholt gerügtes unanſtändiges Betragen,
3) nachläſſiges Beſuchen des Turnplatzes,
Jahrb. d. Turnkunſt. I. 2
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[25/0029] platz eingeführt. Nach Verlauf von drei Turntagen entſcheidet dann der Vorſtand über Aufnahme oder Ab- weiſung des Vorgeſchlagenen. Bedingungen der Aufnahme ſind: 1) unbeſcholtener Ruf, 2) ſittlicher Lebenswandel, 3) anſtändiges Betragen, 4) Alter über 14 Jahre, 5) der Vorgeſchlagene darf aus keiner andern Geſellſchaft ausgeſtoßen ſein. §. 7. Form der Aufnahme. Nachdem die Aufnahme des Vorgeſchlagenen durch den Vorſtand beſchloſſen iſt, wird derſelbe mit den Geſetzen bekannt gemacht und nachdem er in die Hand des Sprechers (Stellvertreters) das Verſprechen abgelegt hat, den Geſetzen und Anordnungen der Ge- ſellſchaft ſich willig zu fügen, wird er am nächſten Turntag durch den Sprecher in die Geſellſchaft einge- führt, wo er in die Hand des Turnwarts dieſes Ver- ſprechen laut zu wiederholen hat und von jetzt an als Mitglied gilt, von der Geſellſchaft durch Zuruf begrüßt und von dem Turnwart einer Riege zugetheilt wird. §. 8. Ausſtoßung. Die Ausſtoßung geſchieht durch den Vorſtand; doch findet gegen den Beſchluß deſſelben eine Berufung an die ganze Geſellſchaft Statt, welche durch ⅔ der Stimmen aller Mitglieder den Beſchluß des Vorſtan- des umſtoßen kann. Gründe für die Ausſtoßung ſind: 1) unſittlicher Lebenswandel, 2) wiederholt gerügtes unanſtändiges Betragen, 3) nachläſſiges Beſuchen des Turnplatzes, Jahrb. d. Turnkunſt. I. 2

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/29>, abgerufen am 21.11.2024.