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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.

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H.
Turnfest in Barmen.

Für die Leser des Jahrbuchs wird es nicht unwill-
kommen sein, zu erfahren, daß auch von Turngesell-
schaften das Erinnerungs-Jubeljahr der deutschen Selbst-
ständigkeit feierlich begangen ist, und so will ich hier
mittheilen, wie dies mit der kleinen Turngemeinde in
Barmen stattgefunden.

Sonnabend Vormittag fand in der Schule mit
sämmtlichen Schülern eine stille Feierlichkeit, durch Ge-
sang, Rede und geschichtlichen Vortrag statt. Etwas
lebendiger wollten wir es mit den Turnern feiern, und
dazu wurde der Nachmittag desselben Tages bestimmt.
An diesem Nachmittage vereitelte aber der unaufhörlich
starke Regen unser Vorhaben, und so bestimmten wir
den nächsten Turntag, Mittwoch Nachmittag, den 9.,
dazu. Es waren außer den Eltern, Freunden der Turner
noch besonders geladen, der Magistrat und sämmtliche
Herren Stadträthe von Barmen, und so fand sich ein
zahlreiches Personal von Herren und Frauen ein.

Da wir kein Schauturnen, sondern so zu sagen,
ein Festturnen halten wollten, so hatten wir, besonders
zu Begleitung der Marsch- und Laufübungen und des
Gesanges, eine Musikbande angenommen.

Zuerst stellten sich die 6 Turnriegen, jede zu 9
Turner, wie gewöhnlich bei Beginn der Uebungen, hin-
tereinander in geschlossener Colonne auf, und wurden als
Einleitung, bis sich die Gäste zahlreicher eingefunden
hatten, einige Exerzirübungen vorgenommen. Hierauf
wurde das Lied gesungen: "Heil unserm König Heil etc.";
hierauf Rede an die Versammlung, mit Bezug auf das
Fest, auf die turnende Jugend zu demselben, und zugleich
einiges auf deren Lokalverhältnisse, wozu die Gelegenheit
wohl am schicklichsten zu benutzen war. Jn den Schluß
der Rede "Deutschland, und in ihm und mit ihm unser

H.
Turnfeſt in Barmen.

Für die Leſer des Jahrbuchs wird es nicht unwill-
kommen ſein, zu erfahren, daß auch von Turngeſell-
ſchaften das Erinnerungs-Jubeljahr der deutſchen Selbſt-
ſtändigkeit feierlich begangen iſt, und ſo will ich hier
mittheilen, wie dies mit der kleinen Turngemeinde in
Barmen ſtattgefunden.

Sonnabend Vormittag fand in der Schule mit
ſämmtlichen Schülern eine ſtille Feierlichkeit, durch Ge-
ſang, Rede und geſchichtlichen Vortrag ſtatt. Etwas
lebendiger wollten wir es mit den Turnern feiern, und
dazu wurde der Nachmittag deſſelben Tages beſtimmt.
An dieſem Nachmittage vereitelte aber der unaufhörlich
ſtarke Regen unſer Vorhaben, und ſo beſtimmten wir
den nächſten Turntag, Mittwoch Nachmittag, den 9.,
dazu. Es waren außer den Eltern, Freunden der Turner
noch beſonders geladen, der Magiſtrat und ſämmtliche
Herren Stadträthe von Barmen, und ſo fand ſich ein
zahlreiches Perſonal von Herren und Frauen ein.

Da wir kein Schauturnen, ſondern ſo zu ſagen,
ein Feſtturnen halten wollten, ſo hatten wir, beſonders
zu Begleitung der Marſch- und Laufübungen und des
Geſanges, eine Muſikbande angenommen.

Zuerſt ſtellten ſich die 6 Turnriegen, jede zu 9
Turner, wie gewöhnlich bei Beginn der Uebungen, hin-
tereinander in geſchloſſener Colonne auf, und wurden als
Einleitung, bis ſich die Gäſte zahlreicher eingefunden
hatten, einige Exerzirübungen vorgenommen. Hierauf
wurde das Lied geſungen: „Heil unſerm König Heil ꝛc.“;
hierauf Rede an die Verſammlung, mit Bezug auf das
Feſt, auf die turnende Jugend zu demſelben, und zugleich
einiges auf deren Lokalverhältniſſe, wozu die Gelegenheit
wohl am ſchicklichſten zu benutzen war. Jn den Schluß
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[142/0146] H. Turnfeſt in Barmen. Für die Leſer des Jahrbuchs wird es nicht unwill- kommen ſein, zu erfahren, daß auch von Turngeſell- ſchaften das Erinnerungs-Jubeljahr der deutſchen Selbſt- ſtändigkeit feierlich begangen iſt, und ſo will ich hier mittheilen, wie dies mit der kleinen Turngemeinde in Barmen ſtattgefunden. Sonnabend Vormittag fand in der Schule mit ſämmtlichen Schülern eine ſtille Feierlichkeit, durch Ge- ſang, Rede und geſchichtlichen Vortrag ſtatt. Etwas lebendiger wollten wir es mit den Turnern feiern, und dazu wurde der Nachmittag deſſelben Tages beſtimmt. An dieſem Nachmittage vereitelte aber der unaufhörlich ſtarke Regen unſer Vorhaben, und ſo beſtimmten wir den nächſten Turntag, Mittwoch Nachmittag, den 9., dazu. Es waren außer den Eltern, Freunden der Turner noch beſonders geladen, der Magiſtrat und ſämmtliche Herren Stadträthe von Barmen, und ſo fand ſich ein zahlreiches Perſonal von Herren und Frauen ein. Da wir kein Schauturnen, ſondern ſo zu ſagen, ein Feſtturnen halten wollten, ſo hatten wir, beſonders zu Begleitung der Marſch- und Laufübungen und des Geſanges, eine Muſikbande angenommen. Zuerſt ſtellten ſich die 6 Turnriegen, jede zu 9 Turner, wie gewöhnlich bei Beginn der Uebungen, hin- tereinander in geſchloſſener Colonne auf, und wurden als Einleitung, bis ſich die Gäſte zahlreicher eingefunden hatten, einige Exerzirübungen vorgenommen. Hierauf wurde das Lied geſungen: „Heil unſerm König Heil ꝛc.“; hierauf Rede an die Verſammlung, mit Bezug auf das Feſt, auf die turnende Jugend zu demſelben, und zugleich einiges auf deren Lokalverhältniſſe, wozu die Gelegenheit wohl am ſchicklichſten zu benutzen war. Jn den Schluß der Rede „Deutſchland, und in ihm und mit ihm unſer

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst02_1844/146>, abgerufen am 22.11.2024.