Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.anderweite Berufsverpflichtungen davon abgezogen wurde, Während nun so die Schüler des Gymnasiums *) Jedoch erst, nachdem vielfache Versuche, einen anderen geeigneten
Mann zu gewinnen, gescheitert waren. anderweite Berufsverpflichtungen davon abgezogen wurde, Während nun ſo die Schüler des Gymnaſiums *) Jedoch erſt, nachdem vielfache Verſuche, einen anderen geeigneten
Mann zu gewinnen, geſcheitert waren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0031" n="27"/> anderweite Berufsverpflichtungen davon abgezogen wurde,<lb/> von dem Verfaſſer <note place="foot" n="*)">Jedoch erſt, nachdem vielfache Verſuche, einen anderen geeigneten<lb/> Mann zu gewinnen, geſcheitert waren.</note> lebhaft erſtrebt wurde. Die Nütz-<lb/> lichkeit und Nothwendigkeit der Leibesübungen war übri-<lb/> gens damals ſchon ſo allgemein von den hieſigen Be-<lb/> hörden anerkannt, daß die Genehmigung zur Errichtung<lb/> einer allgemeinen Turnanſtalt in jenem Sinne, ſo wie<lb/> die Bewilligung der dazu erforderlichen Geldmittel (500 fl.<lb/> für die erſte Einrichtung und 400 fl. als jährlichen<lb/> Koſtenzuſchuß) Seitens des hohen Senates im Frühjahr<lb/> 1838 unbedenklich erfolgte und auch bei den übrigen<lb/> Staatsbehörden keine Beanſtandung fand. So war dem<lb/> Bedürfniſſe der Zeit vorläufig Genüge geſchehen, und<lb/> eine Anſtalt begründet, die, unabhängig von der Gunſt<lb/> des Augenblickes und äußeren Einflüſſen, denen die frü-<lb/> heren Veranſtaltungen unterworfen geweſen waren, auf<lb/> einem ſicheren Boden ruhte und für die Zukunft reiche<lb/> Entwickelung verſprechen mochte.</p><lb/> <p>Während nun ſo die Schüler des Gymnaſiums<lb/> und ſpäter der Privat-Turnverein die Leibesübungen<lb/> hegten und pflegten, hielten viele andere Bildungsanſtal-<lb/> ten unſerer Stadt hierin gleichen Schritt. Jn dem<lb/> Waiſenhauſe namentlich waren die Turnübungen gar<lb/> nicht unterbrochen und beſonders 1836 und 37 durch<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Schwarz in uneigennütziger Weiſe gefördert worden.<lb/> Jn der Gutermann’ſchen Erziehungsanſtalt fanden ſie —<lb/> wiewohl nur auf einige Zeit — Eingang. Die Er-<lb/> ziehungsanſtalten von Bunſen und Stellwag hatten ſie<lb/> längſt als Lehrgegenſtand und beſonderes wirkſames Bil-<lb/> dungsmittel eingeführt. An der Muſterſchule wurde unter<lb/> Scholderer und ſeit 1830 unter Peipers (mit einer<lb/> 50 — 60 Köpfe ſtarken Schaar) fleißig geturnt. Seit<lb/> der 1837 eingetretenen neueſten Organiſation der mit<lb/> der Schule verbundenen Beaufſichtigungsanſtalt wird<lb/> unter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Schwarz bei den Zöglingen das Turnen als<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0031]
anderweite Berufsverpflichtungen davon abgezogen wurde,
von dem Verfaſſer *) lebhaft erſtrebt wurde. Die Nütz-
lichkeit und Nothwendigkeit der Leibesübungen war übri-
gens damals ſchon ſo allgemein von den hieſigen Be-
hörden anerkannt, daß die Genehmigung zur Errichtung
einer allgemeinen Turnanſtalt in jenem Sinne, ſo wie
die Bewilligung der dazu erforderlichen Geldmittel (500 fl.
für die erſte Einrichtung und 400 fl. als jährlichen
Koſtenzuſchuß) Seitens des hohen Senates im Frühjahr
1838 unbedenklich erfolgte und auch bei den übrigen
Staatsbehörden keine Beanſtandung fand. So war dem
Bedürfniſſe der Zeit vorläufig Genüge geſchehen, und
eine Anſtalt begründet, die, unabhängig von der Gunſt
des Augenblickes und äußeren Einflüſſen, denen die frü-
heren Veranſtaltungen unterworfen geweſen waren, auf
einem ſicheren Boden ruhte und für die Zukunft reiche
Entwickelung verſprechen mochte.
Während nun ſo die Schüler des Gymnaſiums
und ſpäter der Privat-Turnverein die Leibesübungen
hegten und pflegten, hielten viele andere Bildungsanſtal-
ten unſerer Stadt hierin gleichen Schritt. Jn dem
Waiſenhauſe namentlich waren die Turnübungen gar
nicht unterbrochen und beſonders 1836 und 37 durch
Dr. Schwarz in uneigennütziger Weiſe gefördert worden.
Jn der Gutermann’ſchen Erziehungsanſtalt fanden ſie —
wiewohl nur auf einige Zeit — Eingang. Die Er-
ziehungsanſtalten von Bunſen und Stellwag hatten ſie
längſt als Lehrgegenſtand und beſonderes wirkſames Bil-
dungsmittel eingeführt. An der Muſterſchule wurde unter
Scholderer und ſeit 1830 unter Peipers (mit einer
50 — 60 Köpfe ſtarken Schaar) fleißig geturnt. Seit
der 1837 eingetretenen neueſten Organiſation der mit
der Schule verbundenen Beaufſichtigungsanſtalt wird
unter Dr. Schwarz bei den Zöglingen das Turnen als
*) Jedoch erſt, nachdem vielfache Verſuche, einen anderen geeigneten
Mann zu gewinnen, geſcheitert waren.
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