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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.

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für 1841 angegebenen Zahlen der Zöglinge im Vergleiche
zu früheren Jahrgängen zeigen.

Sehr reich war der Sommer 1841 an Turnfahr-
ten, worunter zu Pfingsten eine in den Odenwald und
nach Heidelberg, später eine solche als Schnellgang Er-
wachsener an einem schönen Nachmittage von Frankfurt
über Cronberg auf den Feldberg und über Homburg
zurück (Abgang aus Frankfurt halb 1 Uhr Nachmittags,
Rückkunft daselbst 11 Uhr Abends), Erwähnung verdienen.

Am 5. September fand das gewöhnliche Wett-Tur-
nen auf dem zu diesem Behufe festlich geschmückten
Turnplatze statt. Durch die größere Zahl der mitwir-
kenden jüngeren und älteren Turner, durch die zahlreich
anwesenden Eltern und Freunde der Turnkunst und durch
die damit zum erstenmale verbundene Austheilung von
Siegerkränzen erhielt es einen besonders festlichen An-
strich. Eine allgemein geschichtliche eigenthümliche Be-
deutung erhielt es als erstes Wett-Turnen, welches
in Hinsicht auf die Theilnahme erwachsener
Turner über die Schranken der Oertlichkeit
hinausging,
indem namentlich aus Hanau viele wackere
junge Leute der Einladung zur Theilnahme an dem
festlichen Wettkampfe gefolgt waren. Das Fest begann
Nachmittags 3 Uhr mit einem Aufzuge der Knabenab-
theilung und Gesang; dann kurze Festrede und Ausruf
der vorjährigen Sieger. Nach einem von 14 Zügen
ausgeführten Riegenturnen folgte das Wett-Turnen von
18 Knaben. Die von den drei Kampfrichtern als be-
sonders ausgezeichnet erkannten 6 Knaben wurden feierlich
bekränzt. Hiermit war der erste Theil des Festes be-
endet und es folgte nun, nach einem Gesang, das Riegen-
und diesem das Wett-Turnen der Erwachsenen. Neun
Kämpfer waren angemeldet, worunter vier aus Hanau;
drei der besten wurden mit dem Lorbeer bekränzt. Einem
kräftigen Schlußgesange folgte dann ein, in dem Turn-
saale veranstaltetes, einfaches Abendessen, an dem auch
die Sieger aus der Knabenabtheilung Theil nahmen.

für 1841 angegebenen Zahlen der Zöglinge im Vergleiche
zu früheren Jahrgängen zeigen.

Sehr reich war der Sommer 1841 an Turnfahr-
ten, worunter zu Pfingſten eine in den Odenwald und
nach Heidelberg, ſpäter eine ſolche als Schnellgang Er-
wachſener an einem ſchönen Nachmittage von Frankfurt
über Cronberg auf den Feldberg und über Homburg
zurück (Abgang aus Frankfurt halb 1 Uhr Nachmittags,
Rückkunft daſelbſt 11 Uhr Abends), Erwähnung verdienen.

Am 5. September fand das gewöhnliche Wett-Tur-
nen auf dem zu dieſem Behufe feſtlich geſchmückten
Turnplatze ſtatt. Durch die größere Zahl der mitwir-
kenden jüngeren und älteren Turner, durch die zahlreich
anweſenden Eltern und Freunde der Turnkunſt und durch
die damit zum erſtenmale verbundene Austheilung von
Siegerkränzen erhielt es einen beſonders feſtlichen An-
ſtrich. Eine allgemein geſchichtliche eigenthümliche Be-
deutung erhielt es als erſtes Wett-Turnen, welches
in Hinſicht auf die Theilnahme erwachſener
Turner über die Schranken der Oertlichkeit
hinausging,
indem namentlich aus Hanau viele wackere
junge Leute der Einladung zur Theilnahme an dem
feſtlichen Wettkampfe gefolgt waren. Das Feſt begann
Nachmittags 3 Uhr mit einem Aufzuge der Knabenab-
theilung und Geſang; dann kurze Feſtrede und Ausruf
der vorjährigen Sieger. Nach einem von 14 Zügen
ausgeführten Riegenturnen folgte das Wett-Turnen von
18 Knaben. Die von den drei Kampfrichtern als be-
ſonders ausgezeichnet erkannten 6 Knaben wurden feierlich
bekränzt. Hiermit war der erſte Theil des Feſtes be-
endet und es folgte nun, nach einem Geſang, das Riegen-
und dieſem das Wett-Turnen der Erwachſenen. Neun
Kämpfer waren angemeldet, worunter vier aus Hanau;
drei der beſten wurden mit dem Lorbeer bekränzt. Einem
kräftigen Schlußgeſange folgte dann ein, in dem Turn-
ſaale veranſtaltetes, einfaches Abendeſſen, an dem auch
die Sieger aus der Knabenabtheilung Theil nahmen.

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[39/0043] für 1841 angegebenen Zahlen der Zöglinge im Vergleiche zu früheren Jahrgängen zeigen. Sehr reich war der Sommer 1841 an Turnfahr- ten, worunter zu Pfingſten eine in den Odenwald und nach Heidelberg, ſpäter eine ſolche als Schnellgang Er- wachſener an einem ſchönen Nachmittage von Frankfurt über Cronberg auf den Feldberg und über Homburg zurück (Abgang aus Frankfurt halb 1 Uhr Nachmittags, Rückkunft daſelbſt 11 Uhr Abends), Erwähnung verdienen. Am 5. September fand das gewöhnliche Wett-Tur- nen auf dem zu dieſem Behufe feſtlich geſchmückten Turnplatze ſtatt. Durch die größere Zahl der mitwir- kenden jüngeren und älteren Turner, durch die zahlreich anweſenden Eltern und Freunde der Turnkunſt und durch die damit zum erſtenmale verbundene Austheilung von Siegerkränzen erhielt es einen beſonders feſtlichen An- ſtrich. Eine allgemein geſchichtliche eigenthümliche Be- deutung erhielt es als erſtes Wett-Turnen, welches in Hinſicht auf die Theilnahme erwachſener Turner über die Schranken der Oertlichkeit hinausging, indem namentlich aus Hanau viele wackere junge Leute der Einladung zur Theilnahme an dem feſtlichen Wettkampfe gefolgt waren. Das Feſt begann Nachmittags 3 Uhr mit einem Aufzuge der Knabenab- theilung und Geſang; dann kurze Feſtrede und Ausruf der vorjährigen Sieger. Nach einem von 14 Zügen ausgeführten Riegenturnen folgte das Wett-Turnen von 18 Knaben. Die von den drei Kampfrichtern als be- ſonders ausgezeichnet erkannten 6 Knaben wurden feierlich bekränzt. Hiermit war der erſte Theil des Feſtes be- endet und es folgte nun, nach einem Geſang, das Riegen- und dieſem das Wett-Turnen der Erwachſenen. Neun Kämpfer waren angemeldet, worunter vier aus Hanau; drei der beſten wurden mit dem Lorbeer bekränzt. Einem kräftigen Schlußgeſange folgte dann ein, in dem Turn- ſaale veranſtaltetes, einfaches Abendeſſen, an dem auch die Sieger aus der Knabenabtheilung Theil nahmen.

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst02_1844/43>, abgerufen am 24.11.2024.