Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.Zopflos in den lieben Himmel Noch im Dreispitz mit der Krempe, Jn der Hand die blut'ge Plempe, Kam er -- doch der Zopf war ab! Drob der alte Fritz erstaunte, Und ihm eine gutgelaunte Oheimliche Nase gab! -- Der Armeezopf liegt erstochen, Jena's Zopf auch ist gerochen, Doch manch andrer macht sich breit! Wann zerfetzt uns die ein Retter? Ludwig, schick ein Donnerwetter Jn die Zöpfe dieser Zeit! D. Was wir vom Staat erwarten. Wenn es wahr ist, daß leibliches und geistiges Zopflos in den lieben Himmel Noch im Dreiſpitz mit der Krempe, Jn der Hand die blut’ge Plempe, Kam er — doch der Zopf war ab! Drob der alte Fritz erſtaunte, Und ihm eine gutgelaunte Oheimliche Naſe gab! — Der Armeezopf liegt erſtochen, Jena’s Zopf auch iſt gerochen, Doch manch andrer macht ſich breit! Wann zerfetzt uns die ein Retter? Ludwig, ſchick ein Donnerwetter Jn die Zöpfe dieſer Zeit! D. Was wir vom Staat erwarten. Wenn es wahr iſt, daß leibliches und geiſtiges <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="8"> <pb facs="#f0086" n="82"/> <l>Zopflos in den lieben Himmel</l><lb/> <l>Rückt aus Saalfeld’s Schlachtgetümmel</l><lb/> <l>Ludwig Ferdinandus ein!</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Noch im Dreiſpitz mit der Krempe,</l><lb/> <l>Jn der Hand die blut’ge Plempe,</l><lb/> <l>Kam er — doch der Zopf war ab!</l><lb/> <l>Drob der alte Fritz erſtaunte,</l><lb/> <l>Und ihm eine gutgelaunte</l><lb/> <l>Oheimliche Naſe gab! —</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Der Armeezopf liegt erſtochen,</l><lb/> <l>Jena’s Zopf auch iſt gerochen,</l><lb/> <l>Doch manch andrer macht ſich breit!</l><lb/> <l>Wann zerfetzt uns <hi rendition="#g">die</hi> ein Retter?</l><lb/> <l>Ludwig, ſchick ein Donnerwetter</l><lb/> <l>Jn die Zöpfe dieſer Zeit!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">D.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g">Was wir vom Staat erwarten.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>enn es wahr iſt, daß leibliches und geiſtiges<lb/> Leben in ewigem Fluß ſein muß, wenn es nicht unter-<lb/> gehen ſoll; wenn es wahr iſt, daß das jetzige Geſchlecht<lb/> auf einer ſo tiefen Stufe <hi rendition="#g">menſchheitlicher</hi> Entwicke-<lb/> lung ſteht durch Vernachläſſigung der körperlichen Bildung,<lb/> daß die Reihe der unheilbaren Krankheiten durch dieſe<lb/> Verkümmerung des einen <hi rendition="#g">weſentlichen</hi> Theiles des<lb/> Menſchen bedeutend vermehrt und allgemeiner geworden,<lb/> und zwar in dem Maß allgemein geworden, daß die<lb/> Kenntniß derſelben, ſonſt nur wenigen Aerzten bekannt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0086]
Zopflos in den lieben Himmel
Rückt aus Saalfeld’s Schlachtgetümmel
Ludwig Ferdinandus ein!
Noch im Dreiſpitz mit der Krempe,
Jn der Hand die blut’ge Plempe,
Kam er — doch der Zopf war ab!
Drob der alte Fritz erſtaunte,
Und ihm eine gutgelaunte
Oheimliche Naſe gab! —
Der Armeezopf liegt erſtochen,
Jena’s Zopf auch iſt gerochen,
Doch manch andrer macht ſich breit!
Wann zerfetzt uns die ein Retter?
Ludwig, ſchick ein Donnerwetter
Jn die Zöpfe dieſer Zeit!
D.
Was wir vom Staat erwarten.
Wenn es wahr iſt, daß leibliches und geiſtiges
Leben in ewigem Fluß ſein muß, wenn es nicht unter-
gehen ſoll; wenn es wahr iſt, daß das jetzige Geſchlecht
auf einer ſo tiefen Stufe menſchheitlicher Entwicke-
lung ſteht durch Vernachläſſigung der körperlichen Bildung,
daß die Reihe der unheilbaren Krankheiten durch dieſe
Verkümmerung des einen weſentlichen Theiles des
Menſchen bedeutend vermehrt und allgemeiner geworden,
und zwar in dem Maß allgemein geworden, daß die
Kenntniß derſelben, ſonſt nur wenigen Aerzten bekannt
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