[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.hen; eine ernstliche Bitte aber mag ich an meine werthe Frau ergehen lassen: mir doch in ihren Diensten, so wohl im Hause selber, als auch für an- dere schändliche Anläufe und Zumuthungen, sonder- lich des Herrn Amtschreibers Jungesbluts, Schutz und Beistand zu leisten. Duldeviel. Er wird schon so vernünftig, wo nicht christlich seyn, und euch nichts böses zumuthen. Wartet ihr eure Küche ab, denn aus solcher soll er die Nase schon lassen. Hausiungf. Ja das will ich gerne thun, und ist ausser dem meine Schuldigkeit. Jm übrigen aber werde ich mich auf den Beistand meiner Frauen, in Erhaltung meiner Ehre verlassen; sie mag ange- fochten werden, von wem sie wolle. Duldeviel. Jhr könnet gewiß glauben, daß ich euch in gerechten Dingen nie entstehen werde: hütet euch aber auch selbst für alle Gelegenheit zur Ver- führung. Saget eurem Herrn ob er speisen wolle. Vierter Auftrit. Haferstroh. Duldeviel. Haferstroh. Guten Abend mein Kind; ist sie so emsig im Bücherlesen. Duldeviel. Das Buch so mir unser Herr Pastor neulich hat mitgegeben zum Zeitvertreib; hat mich recht eingenommen, und ich finde darin einen artigen Vorrath und Entwurf der nützlichsten Dinge. Haverstroh. Wie heisset es? Dulde-
hen; eine ernſtliche Bitte aber mag ich an meine werthe Frau ergehen laſſen: mir doch in ihren Dienſten, ſo wohl im Hauſe ſelber, als auch fuͤr an- dere ſchaͤndliche Anlaͤufe und Zumuthungen, ſonder- lich des Herrn Amtſchreibers Jungesbluts, Schutz und Beiſtand zu leiſten. Duldeviel. Er wird ſchon ſo vernuͤnftig, wo nicht chriſtlich ſeyn, und euch nichts boͤſes zumuthen. Wartet ihr eure Kuͤche ab, denn aus ſolcher ſoll er die Naſe ſchon laſſen. Hausiungf. Ja das will ich gerne thun, und iſt auſſer dem meine Schuldigkeit. Jm uͤbrigen aber werde ich mich auf den Beiſtand meiner Frauen, in Erhaltung meiner Ehre verlaſſen; ſie mag ange- fochten werden, von wem ſie wolle. Duldeviel. Jhr koͤnnet gewiß glauben, daß ich euch in gerechten Dingen nie entſtehen werde: huͤtet euch aber auch ſelbſt fuͤr alle Gelegenheit zur Ver- fuͤhrung. Saget eurem Herrn ob er ſpeiſen wolle. Vierter Auftrit. Haferſtroh. Duldeviel. Haferſtroh. Guten Abend mein Kind; iſt ſie ſo emſig im Buͤcherleſen. Duldeviel. Das Buch ſo mir unſer Herr Paſtor neulich hat mitgegeben zum Zeitvertreib; hat mich recht eingenommen, und ich finde darin einen artigen Vorrath und Entwurf der nuͤtzlichſten Dinge. Haverſtroh. Wie heiſſet es? Dulde-
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werthe Frau ergehen laſſen: mir doch in ihren
Dienſten, ſo wohl im Hauſe ſelber, als auch fuͤr an-
dere ſchaͤndliche Anlaͤufe und Zumuthungen, ſonder-
lich des Herrn Amtſchreibers Jungesbluts,
Schutz und Beiſtand zu leiſten.
Duldeviel. Er wird ſchon ſo vernuͤnftig, wo
nicht chriſtlich ſeyn, und euch nichts boͤſes zumuthen.
Wartet ihr eure Kuͤche ab, denn aus ſolcher ſoll er
die Naſe ſchon laſſen.
Hausiungf. Ja das will ich gerne thun, und iſt
auſſer dem meine Schuldigkeit. Jm uͤbrigen aber
werde ich mich auf den Beiſtand meiner Frauen,
in Erhaltung meiner Ehre verlaſſen; ſie mag ange-
fochten werden, von wem ſie wolle.
Duldeviel. Jhr koͤnnet gewiß glauben, daß ich
euch in gerechten Dingen nie entſtehen werde: huͤtet
euch aber auch ſelbſt fuͤr alle Gelegenheit zur Ver-
fuͤhrung. Saget eurem Herrn ob er ſpeiſen
wolle.
Vierter Auftrit.
Haferſtroh. Duldeviel.
Haferſtroh. Guten Abend mein Kind; iſt ſie ſo
emſig im Buͤcherleſen.
Duldeviel. Das Buch ſo mir unſer Herr
Paſtor neulich hat mitgegeben zum Zeitvertreib; hat
mich recht eingenommen, und ich finde darin einen
artigen Vorrath und Entwurf der nuͤtzlichſten
Dinge.
Haverſtroh. Wie heiſſet es?
Dulde-
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