Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Freut am Spiel sich, mit dem Wurfstock schleudernd; 10) Wer den Trunk liebt, hält sich an die Flasche, Labt sich an dem goldnen Wein von Herzen; Wer der wackren Kehle kann vertrauen, 595 Tönen läßt er Tanz und Hochzeitlieder. Mitten drunter Zernojewitsch Iwan; Auf dem Kranich reitet er, dem Kampfroß, Ihm zur Seite zween graue Falken, Ihm zur Rechten sprengt Maxim der Knabe. 600 Welch ein wackrer Bräutigam Maxim ist, Auf dem Rappen, auf dem tücht'gen Kampfroß! Rasch von Gliedern, doch entstellt von Antlitz. Ihm zur Linken Milosch Obrenowitsch, Schönheitstrahlend, auf dem braunen Rosse! 605 Und es blickt auf beide Knaben Iwan, Siehet lang' die Knaben an, dann spricht er: "Höret mich, geschmückte Hochzeitgäste! Hört mich, Brüder, junge Heeranführer! Wollt Ihr jetzo mir das Wort vergönnen, 610 Möcht'ich, Brüder! also zu Euch reden: Ueber's blaue Meer ziehn wir zusammen, Ueber's Meer, an vierzig Tagereisen, Mt uns führen wlr Maxim, den Armen. Zwar von raschen Gliedern ist der Bräut'gam, 615 Aber ihn verstellten arg die Blattern, Und der lange Kummer beugt' ihn nieder, Daß er häßlicher nun ist, als Alle!. Und ich habe angelobt, Ihr Brüder! Freut am Spiel sich, mit dem Wurfstock schleudernd; 10) Wer den Trunk liebt, hält sich an die Flasche, Labt sich an dem goldnen Wein von Herzen; Wer der wackren Kehle kann vertrauen, 595 Tönen läßt er Tanz und Hochzeitlieder. Mitten drunter Zernojewitsch Iwan; Auf dem Kranich reitet er, dem Kampfroß, Ihm zur Seite zween graue Falken, Ihm zur Rechten sprengt Maxim der Knabe. 600 Welch ein wackrer Bräutigam Maxim ist, Auf dem Rappen, auf dem tücht'gen Kampfroß! Rasch von Gliedern, doch entstellt von Antlitz. Ihm zur Linken Milosch Obrenowitsch, Schönheitstrahlend, auf dem braunen Rosse! 605 Und es blickt auf beide Knaben Iwan, Siehet lang' die Knaben an, dann spricht er: „Höret mich, geschmückte Hochzeitgäste! Hört mich, Brüder, junge Heeranführer! Wollt Ihr jetzo mir das Wort vergönnen, 610 Möcht'ich, Brüder! also zu Euch reden: Ueber's blaue Meer ziehn wir zusammen, Ueber's Meer, an vierzig Tagereisen, Mt uns führen wlr Maxim, den Armen. Zwar von raschen Gliedern ist der Bräut'gam, 615 Aber ihn verstellten arg die Blattern, Und der lange Kummer beugt' ihn nieder, Daß er häßlicher nun ist, als Alle!. Und ich habe angelobt, Ihr Brüder! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg> <pb facs="#f0159" n="93"/> <lg> <l>Freut am Spiel sich, mit dem Wurfstock schleudernd; <note xml:id="ed10" n="10)" place="end" next="#edt10"/></l><lb/> <l>Wer den Trunk liebt, hält sich an die Flasche,</l><lb/> <l>Labt sich an dem goldnen Wein von Herzen;</l><lb/> <l>Wer der wackren Kehle kann vertrauen, <note place="right">595</note></l><lb/> <l>Tönen läßt er Tanz und Hochzeitlieder.</l><lb/> <l>Mitten drunter Zernojewitsch Iwan;</l><lb/> <l>Auf dem Kranich reitet er, dem Kampfroß,</l><lb/> <l>Ihm zur Seite zween graue Falken,</l><lb/> <l>Ihm zur Rechten sprengt Maxim der Knabe. <note place="right">600</note></l><lb/> <l>Welch ein wackrer Bräutigam Maxim ist,</l><lb/> <l>Auf dem Rappen, auf dem tücht'gen Kampfroß!</l><lb/> <l>Rasch von Gliedern, doch entstellt von Antlitz.</l><lb/> <l>Ihm zur Linken Milosch Obrenowitsch,</l><lb/> <l>Schönheitstrahlend, auf dem braunen Rosse! <note place="right">605</note></l><lb/> <l>Und es blickt auf beide Knaben Iwan,</l><lb/> <l>Siehet lang' die Knaben an, dann spricht er:</l> </lg><lb/> <lg> <l>„Höret mich, geschmückte Hochzeitgäste!</l><lb/> <l>Hört mich, Brüder, junge Heeranführer!</l><lb/> <l>Wollt Ihr jetzo mir das Wort vergönnen, <note place="right">610</note></l><lb/> <l>Möcht'ich, Brüder! also zu Euch reden:</l><lb/> <l>Ueber's blaue Meer ziehn wir zusammen,</l><lb/> <l>Ueber's Meer, an vierzig Tagereisen,</l><lb/> <l>Mt uns führen wlr Maxim, den Armen.</l><lb/> <l>Zwar von raschen Gliedern ist der Bräut'gam, <note place="right">615</note></l><lb/> <l>Aber ihn verstellten arg die Blattern,</l><lb/> <l>Und der lange Kummer beugt' ihn nieder,</l><lb/> <l>Daß er häßlicher nun ist, als Alle!.</l><lb/> <l>Und ich habe angelobt, Ihr Brüder!</l> </lg><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0159]
Freut am Spiel sich, mit dem Wurfstock schleudernd;
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Wer den Trunk liebt, hält sich an die Flasche,
Labt sich an dem goldnen Wein von Herzen;
Wer der wackren Kehle kann vertrauen,
Tönen läßt er Tanz und Hochzeitlieder.
Mitten drunter Zernojewitsch Iwan;
Auf dem Kranich reitet er, dem Kampfroß,
Ihm zur Seite zween graue Falken,
Ihm zur Rechten sprengt Maxim der Knabe.
Welch ein wackrer Bräutigam Maxim ist,
Auf dem Rappen, auf dem tücht'gen Kampfroß!
Rasch von Gliedern, doch entstellt von Antlitz.
Ihm zur Linken Milosch Obrenowitsch,
Schönheitstrahlend, auf dem braunen Rosse!
Und es blickt auf beide Knaben Iwan,
Siehet lang' die Knaben an, dann spricht er:
„Höret mich, geschmückte Hochzeitgäste!
Hört mich, Brüder, junge Heeranführer!
Wollt Ihr jetzo mir das Wort vergönnen,
Möcht'ich, Brüder! also zu Euch reden:
Ueber's blaue Meer ziehn wir zusammen,
Ueber's Meer, an vierzig Tagereisen,
Mt uns führen wlr Maxim, den Armen.
Zwar von raschen Gliedern ist der Bräut'gam,
Aber ihn verstellten arg die Blattern,
Und der lange Kummer beugt' ihn nieder,
Daß er häßlicher nun ist, als Alle!.
Und ich habe angelobt, Ihr Brüder!
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