Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

Bild:
<< vorherige Seite
Und es flog Haikuna zu den Helden;
Schlug, bewaffnet mit dem scharfen Säbel,
Sukau grad' an seinen seidnen Gürtel, 210
Daß das Blut aus grimmer Wunde quillet,
Und die weiße Lunge tief sich zeiget.
Drauf bezwang der Christ den Sukan völlig,
Schleudert' ihn hin auf den grünen Anger,
Schnell den Säbel reicht' ihm Haikuna, 215
Daß er mit dem scharfen Stahl ihn schlachte;
Aber selbst, als er ihn nun geschlachtet,
Sinkt er nieder auf den grünen Anger;
Zu ihm kommen beide Frauen sorglich,
Und verbinden ihm die grimmen Wunden. 220
Drauf erlabt er sich am goldnen Weine,
Dann das weiße Zelt zusammenwickelnd,
Schwingen sie sich auf die guten Rosse,
Grad' nach Sebeniko sich begebend,
Daß dort der Verwundete genese. 225
Hierauf führt' er die geschmückte Türkin
In die weiße Kirch' und ließ sie taufen,
Aber dann sie sich zur Gattin trauen.
Schön Geschlecht erzeugten sie zusammen:
Zween Töchter und vier wackre Söhne. 230


Und es flog Haikuna zu den Helden;
Schlug, bewaffnet mit dem scharfen Säbel,
Sukau grad' an seinen seidnen Gürtel, 210
Daß das Blut aus grimmer Wunde quillet,
Und die weiße Lunge tief sich zeiget.
Drauf bezwang der Christ den Sukan völlig,
Schleudert' ihn hin auf den grünen Anger,
Schnell den Säbel reicht' ihm Haikuna, 215
Daß er mit dem scharfen Stahl ihn schlachte;
Aber selbst, als er ihn nun geschlachtet,
Sinkt er nieder auf den grünen Anger;
Zu ihm kommen beide Frauen sorglich,
Und verbinden ihm die grimmen Wunden. 220
Drauf erlabt er sich am goldnen Weine,
Dann das weiße Zelt zusammenwickelnd,
Schwingen sie sich auf die guten Rosse,
Grad' nach Sebeniko sich begebend,
Daß dort der Verwundete genese. 225
Hierauf führt' er die geschmückte Türkin
In die weiße Kirch' und ließ sie taufen,
Aber dann sie sich zur Gattin trauen.
Schön Geschlecht erzeugten sie zusammen:
Zween Töchter und vier wackre Söhne. 230


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0225" n="159"/>
            <lg>
              <l>Und es flog Haikuna zu den Helden;</l><lb/>
              <l>Schlug, bewaffnet mit dem scharfen Säbel,</l><lb/>
              <l>Sukau grad' an seinen seidnen Gürtel, <note place="right">210</note></l><lb/>
              <l>Daß das Blut aus grimmer Wunde quillet,</l><lb/>
              <l>Und die weiße Lunge tief sich zeiget.</l>
            </lg><lb/>
            <lg>
              <l>Drauf bezwang der Christ den Sukan völlig,</l><lb/>
              <l>Schleudert' ihn hin auf den grünen Anger,</l><lb/>
              <l>Schnell den Säbel reicht' ihm Haikuna, <note place="right">215</note></l><lb/>
              <l>Daß er mit dem scharfen Stahl ihn schlachte;</l><lb/>
              <l>Aber selbst, als er ihn nun geschlachtet,</l><lb/>
              <l>Sinkt er nieder auf den grünen Anger;</l><lb/>
              <l>Zu ihm kommen beide Frauen sorglich,</l><lb/>
              <l>Und verbinden ihm die grimmen Wunden. <note place="right">220</note></l><lb/>
              <l>Drauf erlabt er sich am goldnen Weine,</l><lb/>
              <l>Dann das weiße Zelt zusammenwickelnd,</l><lb/>
              <l>Schwingen sie sich auf die guten Rosse,</l><lb/>
              <l>Grad' nach Sebeniko sich begebend,</l><lb/>
              <l>Daß dort der Verwundete genese. <note place="right">225</note></l><lb/>
              <l>Hierauf führt' er die geschmückte Türkin</l><lb/>
              <l>In die weiße Kirch' und ließ sie taufen,</l><lb/>
              <l>Aber dann sie sich zur Gattin trauen.</l><lb/>
              <l>Schön Geschlecht erzeugten sie zusammen:</l><lb/>
              <l>Zween Töchter und vier wackre Söhne. <note place="right">230</note></l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[159/0225] Und es flog Haikuna zu den Helden; Schlug, bewaffnet mit dem scharfen Säbel, Sukau grad' an seinen seidnen Gürtel, Daß das Blut aus grimmer Wunde quillet, Und die weiße Lunge tief sich zeiget. Drauf bezwang der Christ den Sukan völlig, Schleudert' ihn hin auf den grünen Anger, Schnell den Säbel reicht' ihm Haikuna, Daß er mit dem scharfen Stahl ihn schlachte; Aber selbst, als er ihn nun geschlachtet, Sinkt er nieder auf den grünen Anger; Zu ihm kommen beide Frauen sorglich, Und verbinden ihm die grimmen Wunden. Drauf erlabt er sich am goldnen Weine, Dann das weiße Zelt zusammenwickelnd, Schwingen sie sich auf die guten Rosse, Grad' nach Sebeniko sich begebend, Daß dort der Verwundete genese. Hierauf führt' er die geschmückte Türkin In die weiße Kirch' und ließ sie taufen, Aber dann sie sich zur Gattin trauen. Schön Geschlecht erzeugten sie zusammen: Zween Töchter und vier wackre Söhne.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-05-30T17:55:01Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/225
Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/225>, abgerufen am 21.11.2024.