Podgoritza. Kleine, aus den Ruinen von Dioclea erbaute Stadt, auf der albanisch-herzegowinischen Grenze, südwestlich von Catarro.
Pozerja. Umgegend des, zwischen der Drina und der Sawa liegenden, Gebirges Zer. Sie ist reich an ge- schichtlichen Monumenten, und bietet Stoff zu mannichfal- tigen Sagen. Milosch Obilitsch war von dort gebürtig. Noch zeigt man die Trümmer seines Hofes; nahe dabei das angebliche Grab seiner Schwester, die auf wunderbare Weise um das Leben kam, mit einem ungeheuren Menschenhaupte. Fabelhafte Sagen knüpfen sich an die Ruinen des Bergschlos- ses Trojans, das etwas weiter nördlich gelegen ist.
Prilip. Schlecht gebaute, aber durch Handel nam- hafte Stadt, auf einer weiten, fruchtbaren Ebene im serbi- schen Macedonien, westlich von Ochrida. Nach den serbi- schen Angaben gehört sie noch zum Amselfelde; unsere Geo- graphen lassen dieses schon bei weitem nördlicher aufhören. Zar Duschan baute in Prilip einen Pallast. Die Stadt war der Sitz des Königsohnes Marko. Noch sieht man in ge- ringer Entfernung die Marko - Kraljewitscha - palanka; Marko's feste Burg. (s. Pouqueville. Voyage dans la Grece 1820).
Prisren (auf den Reichard und Stielerschen Karten Perserim). Im südlichen Serbien, oft der Sitz der serbi- schen Herrscher, vor allem Duschans; jetzt die Residenz eines katholischen Bischofs.
Rawanitza. Schönes, vom Zaren Lazarus erbau- tes Kloster an der Ressawa. 1435 ward es von den Türken zerstört. Auch auf dem Fruschkagora (Almus) in Sirmien giebt es ein Kloster dieses Namens.
Sarajewo (Bossnaserai,). Große, blühende Han- delstadt in Boßnien am Flüßchen Miljatzka.
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Podgoritza. Kleine, aus den Ruinen von Dioclea erbaute Stadt, auf der albanisch-herzegowinischen Grenze, südwestlich von Catarro.
Pozerja. Umgegend des, zwischen der Drina und der Sawa liegenden, Gebirges Zer. Sie ist reich an ge- schichtlichen Monumenten, und bietet Stoff zu mannichfal- tigen Sagen. Milosch Obilitsch war von dort gebürtig. Noch zeigt man die Trümmer seines Hofes; nahe dabei das angebliche Grab seiner Schwester, die auf wunderbare Weise um das Leben kam, mit einem ungeheuren Menschenhaupte. Fabelhafte Sagen knüpfen sich an die Ruinen des Bergschlos- ses Trojans, das etwas weiter nördlich gelegen ist.
Prilip. Schlecht gebaute, aber durch Handel nam- hafte Stadt, auf einer weiten, fruchtbaren Ebene im serbi- schen Macedonien, westlich von Ochrida. Nach den serbi- schen Angaben gehört sie noch zum Amselfelde; unsere Geo- graphen lassen dieses schon bei weitem nördlicher aufhören. Zar Duschan baute in Prilip einen Pallast. Die Stadt war der Sitz des Königsohnes Marko. Noch sieht man in ge- ringer Entfernung die Marko - Kraljewitscha - palanka; Marko's feste Burg. (s. Pouqueville. Voyage dans la Grèce 1820).
Prisren (auf den Reichard und Stielerschen Karten Perserim). Im südlichen Serbien, oft der Sitz der serbi- schen Herrscher, vor allem Duschans; jetzt die Residenz eines katholischen Bischofs.
Rawanitza. Schönes, vom Zaren Lazarus erbau- tes Kloster an der Ressawa. 1435 ward es von den Türken zerstört. Auch auf dem Fruschkagora (Almus) in Sirmien giebt es ein Kloster dieses Namens.
Sarajewo (Bossnaserai,). Große, blühende Han- delstadt in Boßnien am Flüßchen Miljatzka.
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Podgoritza. Kleine, aus den Ruinen von Dioclea
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südwestlich von Catarro.
Pozerja. Umgegend des, zwischen der Drina und
der Sawa liegenden, Gebirges Zer. Sie ist reich an ge-
schichtlichen Monumenten, und bietet Stoff zu mannichfal-
tigen Sagen. Milosch Obilitsch war von dort gebürtig.
Noch zeigt man die Trümmer seines Hofes; nahe dabei das
angebliche Grab seiner Schwester, die auf wunderbare Weise
um das Leben kam, mit einem ungeheuren Menschenhaupte.
Fabelhafte Sagen knüpfen sich an die Ruinen des Bergschlos-
ses Trojans, das etwas weiter nördlich gelegen ist.
Prilip. Schlecht gebaute, aber durch Handel nam-
hafte Stadt, auf einer weiten, fruchtbaren Ebene im serbi-
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schen Angaben gehört sie noch zum Amselfelde; unsere Geo-
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Zar Duschan baute in Prilip einen Pallast. Die Stadt war
der Sitz des Königsohnes Marko. Noch sieht man in ge-
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Marko's feste Burg. (s. Pouqueville. Voyage dans la
Grèce 1820).
Prisren (auf den Reichard und Stielerschen Karten
Perserim). Im südlichen Serbien, oft der Sitz der serbi-
schen Herrscher, vor allem Duschans; jetzt die Residenz eines
katholischen Bischofs.
Rawanitza. Schönes, vom Zaren Lazarus erbau-
tes Kloster an der Ressawa. 1435 ward es von den Türken
zerstört. Auch auf dem Fruschkagora (Almus) in Sirmien
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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/357>, abgerufen am 17.06.2024.
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