Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Allen dienen, Einen lieben. Schön ist's in der Nacht dorthin zu schauen, Dorten am Gestad' der stillen Donau, Wo die Helden ihr Gezelt aufschlugen. Drinnen sich am goldnen Wein erlaben. Ihnen dienet eine schöne Jungfrau, Und wie Jedem sie den Becher reichet, Will im Rausch ein Jeder sie umarmen; Doch es wehrt und spricht die schöne Jungfrau! "O, Ihr Helden, und Ihr edlen Herren, Dienerin zwar bin ich Eurer Aller; Liebchen aber kann ich Deß nur werden, Nur des Einzgen, den mein Herz erwählet." Allen dienen, Einen lieben. Schön ist's in der Nacht dorthin zu schauen, Dorten am Gestad' der stillen Donau, Wo die Helden ihr Gezelt aufschlugen. Drinnen sich am goldnen Wein erlaben. Ihnen dienet eine schöne Jungfrau, Und wie Jedem sie den Becher reichet, Will im Rausch ein Jeder sie umarmen; Doch es wehrt und spricht die schöne Jungfrau! „O, Ihr Helden, und Ihr edlen Herren, Dienerin zwar bin ich Eurer Aller; Liebchen aber kann ich Deß nur werden, Nur des Einzgen, den mein Herz erwählet.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0082" n="16"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Allen dienen, Einen lieben</hi>.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <lg> <l><hi rendition="#in">S</hi>chön ist's in der Nacht dorthin zu schauen,</l><lb/> <l>Dorten am Gestad' der stillen Donau,</l><lb/> <l>Wo die Helden ihr Gezelt aufschlugen.</l><lb/> <l>Drinnen sich am goldnen Wein erlaben.</l><lb/> <l>Ihnen dienet eine schöne Jungfrau,</l><lb/> <l>Und wie Jedem sie den Becher reichet,</l><lb/> <l>Will im Rausch ein Jeder sie umarmen;</l><lb/> <l>Doch es wehrt und spricht die schöne Jungfrau!</l><lb/> <l>„O, Ihr Helden, und Ihr edlen Herren,</l><lb/> <l>Dienerin zwar bin ich Eurer Aller;</l><lb/> <l>Liebchen aber kann ich Deß nur werden,</l><lb/> <l>Nur des Einzgen, den mein Herz erwählet.“</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [16/0082]
Allen dienen, Einen lieben.
Schön ist's in der Nacht dorthin zu schauen,
Dorten am Gestad' der stillen Donau,
Wo die Helden ihr Gezelt aufschlugen.
Drinnen sich am goldnen Wein erlaben.
Ihnen dienet eine schöne Jungfrau,
Und wie Jedem sie den Becher reichet,
Will im Rausch ein Jeder sie umarmen;
Doch es wehrt und spricht die schöne Jungfrau!
„O, Ihr Helden, und Ihr edlen Herren,
Dienerin zwar bin ich Eurer Aller;
Liebchen aber kann ich Deß nur werden,
Nur des Einzgen, den mein Herz erwählet.“
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