Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 9, Frankfurt (Main), 1672.Num. IX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 12. February. Ein Schiff/ so auß Puglia mit Oehl geladen/ eingelauffen/ confirmirt daß über-
Num. IX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 12. February. Ein Schiff/ so auß Puglia mit Oehl geladen/ eingelauffen/ confirmirt daß über-
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Num. IX.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 12. February.
Ein Schiff/ so auß Puglia mit Oehl geladen/ eingelauffen/ confirmirt daß
man auff selbigen Cüsten in grossen Sorgen und Forcht stünde/ daß die Türcken
nit irgendswo ahnländen/ sintemahlen die Corsaren mit ihren Caravellen ohnauff-
hörlich dort herumb creutzten/ und offtmahls reysende Personen und was sie nur
ahntreffen wegnehmen/ der Vice-Re von Neapoli, als er solches vernohmen/ hette
vier Kriegs-Schiff armiren/ jedes mit einer Companie von 50. Mann besetzen und
gegen sie außlauffen lassen/ umb die Schiff so man nach und nach mit Früchten er-
wartet/ zu versichern/ weilen alldahr eben so wohl Mangel darahn erscheinet/ und die
Sicilianer mit bewehrtem kleinen Fahrzeug was sie nur ahn Früchten ahntreffen/
was Nation sie auch seyen/ in ihrer Insul außzuladen bezwingen. Ein ander
Schiff ist von Euizza mit Saltz ahngelangt/ dessen Padrone berichtet/ daß zu Tri-
poli, in Barbaria vier Venetianische und drey Genuesische Schiff stünden/ gleiche
Ladung zu thun/ und daß der Commendant selbigen Orts Befelch von der Pfor-
ten empfangen/ Acht der besten Corsaren zum Krieg außzurüsten/ und nach Con-
stantinopel zu schicken weilen der Vezier vorhabens/ nebens der grossen Armata zu
Land/ auch eine starcke See Macht auffzurichten/ umb nach Reussen und ins
schwartze Meer gegen die Polacken zu gebrauchen/ und die so viel eher unders Joch
zu bringen/ daß er von einem Engländischen Schiff/ so von Tunis gehn Genua
abgefahren/ vernohmen/ daß in selbigem Haven etliche Frantzösische Kriegs-Schiff
ahnkommen/ umb einige ihrer Nation zugehörige/ so kürtzlich gebeudet worden/ wie-
der zu begehren/ es wäre darzu aber schlechtes Ansehen; Sonsten kommen Brieff
von Constantinopel über Land/ so berichten/ daß daselbsten und zu Magnesia täglich
neugeworbene Völcker ahnlangen/ auch an diesem letzten Orth viel Camele und
Maulthier zusammen gebracht/ und allenthalben grosse Kriegs-Verfassungen auff
bevorstehenden Frühling gemacht werden. Auß Rom/ der Pabst ist am vergange-
nen Dienstag festo Purificationis in vollkommener Gesundheit in den Kirchen
Function im Quirinal persöhnlich erschienen/ und hat nach der Gewohnheit/ den
Herren Cardinälen und den Abgesandten die Lichter außgetheilet/ man redet bey
Hof anderst nichts/ als daß gegen den Martium eine Werbung von 1000. Mann
im Kirchen-Staad geschehen solle/ umb in die See-Plätz verlegt zu werden/ und
solche gegen alles Ahnländen der Türcken zu versichern/ wie auch die Galeren zu-
verstärcken/ welche im nächsten April ohnfehlbar gegen die Unglaubige außlauffen
sollen/ umb solche von hier und gantzer Nachbarschafft zu vertreiben/ damit dem
Kauffhandel alle Sicherheit geschafft werde/ der Duc d’ Astorgia Vice-Re von
Neapoli, hat ahm Sambstag den Bischoffen von Edessa als neuen Spanischen
Abgesandten/ dem Pabst präsentirt/ welcher deß andern Tags in dieser Qualität
mit grossem Gefolg seine erste Audientz gehabt/ und seine Königl. Credentiales
über-
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