Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 9, Frankfurt (Main), 1672.übergeben/ demnächst bey dem Card. Padrone und gantzen Collegio auch der Kö- Pariß den 13. dito. Der Mareschal de Crequy ist hier ahngelangt/ und bey Hof auffs Beste em- vie-
übergeben/ demnächst bey dem Card. Padrone und gantzen Collegio auch der Kö- Pariß den 13. dito. Der Mareschal de Crequy ist hier ahngelangt/ und bey Hof auffs Beste em- vie-
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übergeben/ demnächst bey dem Card. Padrone und gantzen Collegio auch der Kö-
nigin von Schweden die Ablegung seiner Visiten ahngefangen/ selbigen Nachmit-
tag haben die Herren Altieri und Duca di Gravina in deß Card. Padrone Kutschen
mit der Schweitzerischen Leib-Guarden und dem Päbstl. Hof-Gesind/ den Duc
d’ Astorgia auß dem Königl. Pallast abgeholt/ und im Fürstl. Zimmer deß Päbstl.
Pallast logirt, deß andern Morgens/ an der Päbstl. Tafel tractirt/ deß folgenden
Tags gleiche Ehr von dem H. Altieri empfangen/ und sich mit einem Gefolg vieler
Kutschen und Begleidung einer Companien Carrabiner zu Pferd/ so der Conte-
stable Colonna auffgericht/ sich auff die Reyß nach Neapoli begeben/ die erste
Nacht aber in dem Castell Gandolfo von Monsr. Rocci auff Päbstl. Kosten em-
fangen/ gastirt/ und verköstiget worden/ ein General Commissarius ist durchs
gäntze Königreich Neapoli außgeschickt/ und Befelcht/ alle verborgene Früchten zu
erkundigen und in die Stätt zu verschiffen/ weilen solche dessen höchst benöttiget.
Auß Genua/ man hat Nachricht auß der See/ daß die Spanier wieder drey grosse
Schiff mit Volck und Munition nach Africa geschickt/ Oran und andere ihre Ve-
stungen auff den Cüsten gegen die Mohren zu versichern/ weilen sie solche scheinen
zu betrohen/ Zeit der Tafiletta ihnen etwas von dem Halß/ und mit einigen Re-
bellen so ihme vier der grösten Stätt entzogen/ beschäfftiget ist/ zu Madrid habe der
Engländische Abgesandter/ Graf von Sonderland/ bey der Königin alsobald Au-
dientz gehabt/ und Hoffnung bessern Außschlags als zuvohren gegeben/ man habe
alldahr entschlossen/ eine neue Werbung von 8000. Spaniern für die Niederlan-
den zu thun/ dahin auch 80000. Reichsthaler übermacht/ und dem Duc de Vera-
guas grosse Summe Gelds geben worden. Zu Cadiz über die 12. schon bereits ste-
hende Kriegs-Schiff noch 18. außrüsten zu lassen. Auß dem Mayländischen/ Zeit
unser General Gubernator vor etlichen Tagen auff die Frontieren daß Castell
Lecco zu besichtigen gangen/ hat man vermeint gehabt/ dem Volck mit den Faß-
nacht-Spielen einige Lüsten zuzulassen/ es ist deme aber der Senat gantz zu gegen ge-
wesen/ wie es dann vor der Abreyß Ihrer Excell. befohlen gewesen/ die bey dem
Königl. Hof beschehene neue Frantzösische Propositiones in gegenwärtigen Zeiten/
hat man annoch zumahlen nit verwilligen wollen/ in dem Roussillon vernimbt
man seyen neue Frantzösische Trouppen meistens zu Pferdt ahnkommen/ doch
wäre noch etwas außgestellt worden/ den Grafen von Porcia nach Teutschland ab-
reysen zu lassen/ umb die resolvirte 2000. Teutsche Fußknecht zur Recroutirung
der Teutschen Regimenter beyzubringen.
Pariß den 13. dito.
Der Mareschal de Crequy ist hier ahngelangt/ und bey Hof auffs Beste em-
pfangen worden/ den 9. dieses nahme der Spanische Resident D. Miguel de Itur-
riera von dem König Abschied/ umb als Staadts Secretarius in Flandern zu ge-
hen/ andern Tags hatte der Extraord. Chur-Brandenburgische Abgesandter auch
Audientz/ der Holländische hat Befelch bekommen/ noch länger allhier zu verblei-
ben/ und darauff mit Monsr. de Pompone Conferentz gehalten; Die Werbungen
zu Wasser und Land werden noch starck fort gesetzt/ worzu auch die Clerisey con-
tribuiren muß; Weil der König das Sigell behalten will/ als ist er nun wegen
vie-
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