Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 10, Frankfurt (Main), 1672.Begleitung über 300. Mann zu Pferd biß Benevento gethan/ von dahr die von Pariß den 20. dito. Der Hertzog von Vendosme und sein Bruder seynd auß Italien allhier wie- ren
Begleitung über 300. Mann zu Pferd biß Benevento gethan/ von dahr die von Pariß den 20. dito. Der Hertzog von Vendosme und sein Bruder seynd auß Italien allhier wie- ren
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Begleitung über 300. Mann zu Pferd biß <hi rendition="#aq">Benevento</hi> gethan/ von dahr die von<lb/> dem <hi rendition="#aq">Contestable Colonna</hi> bestelte 200. Carabiner Befelcht ihnen gar biß nach<lb/><hi rendition="#aq">Neapoli</hi> zu begleiden/ ohnangesehen viel <hi rendition="#aq">Cavallier</hi> mit bewehrten Leuthen ihne biß<lb/> dahin entgegen kommen/ daß Er also seine Reyß ohne eintzigen Anstoß von Bandi-<lb/> ten vollendet/ die Hoffbediente sambt dem <hi rendition="#aq">Commendator di Vecchi</hi> seynd wieder<lb/> zurück kommen/ und hat dieser als Cammermeister deß <hi rendition="#aq">Card. Padrone</hi> ged. <hi rendition="#aq">Vice Ré</hi><lb/> deß Card. schöne Kutschen in welcher er biß auf die Frontieren gefahren außha<supplied cert="low">r</supplied>en-<lb/> dem Befelch gar geschenckt; Ein Spanischer <hi rendition="#aq">Currier</hi> ist nach Neapoli durchgan-<lb/> gen mit Befelch an den <hi rendition="#aq">D. Pedro d’Arragon</hi> 1000. außerlessene Neapolitaner ge-<lb/> gen den Frühling nach Catalonien zuschicken/ weilen man entschlossen aldahr ein<lb/><hi rendition="#aq">Corpus</hi> von 20000. Mann auffzurichten/ in Ansehung die Frantzosen sich d<gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>r<lb/> Ends auch vermehren/ die <hi rendition="#aq">Duchesse de Ceri</hi> deß <hi rendition="#aq">Card. Frid. Borromeo</hi> Mutter<lb/> ist im 75. Jahr ihres Alters gestorben. Auß Genua/ Auß der See kombt/ der Fran-<lb/> tzösische Graff von <hi rendition="#aq">Almeras</hi> seye von <hi rendition="#aq">Malta</hi> mit underhabenden Kriegs-Schiffen<lb/> nach <hi rendition="#aq">Tunis</hi> in <hi rendition="#aq">Barbaria</hi> geseglet/ aldahr Früchten einzukauffen/ sie forderten aber/ ohnangesehen deß Uberflusses einen übermässigen Preiß/ aldahr hetten zwen See-<lb/> räuber/ zwo Christliche Preissen welche von Caditz nach Smirne geladen segleten<lb/> auffgebracht/ und wehre der Türckische <hi rendition="#aq">Chiaus</hi> ohnverrichter Sachen wieder zu-<lb/> rück gekehret/ weilen er von den Barbarischen <hi rendition="#aq">Commendant</hi>en die begehrte Anzahl<lb/> Schiff nicht erhalten können umb daß sie deren selber zu eigener <hi rendition="#aq">defension</hi> benöthi-<lb/> get zu seyn vorschützen. Auß dem Mayländischen/ Es wird von Pariß und <hi rendition="#aq">Lion</hi><lb/> geschrieben/ auch von <hi rendition="#aq">Turin confirmirt</hi> daß man den Krieg mit Franckreich haben/<lb/> und under dem Printzen von <hi rendition="#aq">Condé</hi> eine <hi rendition="#aq">armee</hi> nach Flandern underm Graffen<lb/> von <hi rendition="#aq">Harcourt</hi> eine nach Catalonien/ und gegen Italien eine dritte under dem Her-<lb/> tzogen von Savoyen gehen werde/ derowegen der <hi rendition="#aq">General Gubernator</hi> mit den<lb/> fürnehmsten Kriegß-Officirern und dem Staads-Rath in öffteren Rhatsessen<lb/> von <hi rendition="#aq">defension</hi> deß Staads <hi rendition="#aq">discurrirt,</hi> und für guth angesehen/ der Königin nach-<lb/> mahls die Nothdurfft zu berichten/ und daß eß nicht rathsamb jetzo in Gefahr zu-<lb/> lassen/ was man von so langer Jahren sorgfältig erhalten/ derowegen zu Beyschaf-<lb/> fung der <hi rendition="#aq">subsistentz, reparir</hi>ung deß noch nicht gäntzlich ersetzten Vestungs-Baw<lb/> verschiedener Orthen und mehr andern/ behörige Mittel erfordert würden/ so man<lb/> von dahr ehist verhoffet.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 20. dito.</head><lb/> <p>Der Hertzog von <hi rendition="#aq">Vendosme</hi> und sein Bruder seynd auß Italien allhier wie-<lb/> der angelangt/ der <hi rendition="#aq">Chevalier de Lorraine</hi> wird auch von Rom zurück erwartet/<lb/> man sagt daß ihnen der König zum Feldmarschalck über seine Armee machen wolle;<lb/><hi rendition="#aq">Milord Montagu</hi> Engländischer Abgesandter ist bey Hoff wieder ankommen/ hin-<lb/> gegen <hi rendition="#aq">Monsr. de Monbas</hi> ein Frantzoß/ und deß Herrn <hi rendition="#aq">de Groot</hi> Holländischen<lb/> Abgesandtens nacher Verwandter (welcher underm <hi rendition="#aq">prætext particulier</hi> Geschäf-<lb/> ften bey Hoff gewesen/ aber im Nahmen der Staaden dem König newe <hi rendition="#aq">offer</hi>ten<lb/> gethan/ nachdeme er verschiedene Conferentzen mit <hi rendition="#aq">Monsieur de Pompone</hi> gehal-<lb/> ten) nacher Holland abgereyst/ ged. Herr <hi rendition="#aq">de Groot</hi> verharret noch alhier/ hat aber<lb/> alle seine <hi rendition="#aq">mobili</hi>en und <hi rendition="#aq">Bagage,</hi> und nechstkünfftigen Monath nach Hauß zukeh-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Begleitung über 300. Mann zu Pferd biß Benevento gethan/ von dahr die von
dem Contestable Colonna bestelte 200. Carabiner Befelcht ihnen gar biß nach
Neapoli zu begleiden/ ohnangesehen viel Cavallier mit bewehrten Leuthen ihne biß
dahin entgegen kommen/ daß Er also seine Reyß ohne eintzigen Anstoß von Bandi-
ten vollendet/ die Hoffbediente sambt dem Commendator di Vecchi seynd wieder
zurück kommen/ und hat dieser als Cammermeister deß Card. Padrone ged. Vice Ré
deß Card. schöne Kutschen in welcher er biß auf die Frontieren gefahren außharen-
dem Befelch gar geschenckt; Ein Spanischer Currier ist nach Neapoli durchgan-
gen mit Befelch an den D. Pedro d’Arragon 1000. außerlessene Neapolitaner ge-
gen den Frühling nach Catalonien zuschicken/ weilen man entschlossen aldahr ein
Corpus von 20000. Mann auffzurichten/ in Ansehung die Frantzosen sich d_r
Ends auch vermehren/ die Duchesse de Ceri deß Card. Frid. Borromeo Mutter
ist im 75. Jahr ihres Alters gestorben. Auß Genua/ Auß der See kombt/ der Fran-
tzösische Graff von Almeras seye von Malta mit underhabenden Kriegs-Schiffen
nach Tunis in Barbaria geseglet/ aldahr Früchten einzukauffen/ sie forderten aber/ ohnangesehen deß Uberflusses einen übermässigen Preiß/ aldahr hetten zwen See-
räuber/ zwo Christliche Preissen welche von Caditz nach Smirne geladen segleten
auffgebracht/ und wehre der Türckische Chiaus ohnverrichter Sachen wieder zu-
rück gekehret/ weilen er von den Barbarischen Commendanten die begehrte Anzahl
Schiff nicht erhalten können umb daß sie deren selber zu eigener defension benöthi-
get zu seyn vorschützen. Auß dem Mayländischen/ Es wird von Pariß und Lion
geschrieben/ auch von Turin confirmirt daß man den Krieg mit Franckreich haben/
und under dem Printzen von Condé eine armee nach Flandern underm Graffen
von Harcourt eine nach Catalonien/ und gegen Italien eine dritte under dem Her-
tzogen von Savoyen gehen werde/ derowegen der General Gubernator mit den
fürnehmsten Kriegß-Officirern und dem Staads-Rath in öffteren Rhatsessen
von defension deß Staads discurrirt, und für guth angesehen/ der Königin nach-
mahls die Nothdurfft zu berichten/ und daß eß nicht rathsamb jetzo in Gefahr zu-
lassen/ was man von so langer Jahren sorgfältig erhalten/ derowegen zu Beyschaf-
fung der subsistentz, reparirung deß noch nicht gäntzlich ersetzten Vestungs-Baw
verschiedener Orthen und mehr andern/ behörige Mittel erfordert würden/ so man
von dahr ehist verhoffet.
Pariß den 20. dito.
Der Hertzog von Vendosme und sein Bruder seynd auß Italien allhier wie-
der angelangt/ der Chevalier de Lorraine wird auch von Rom zurück erwartet/
man sagt daß ihnen der König zum Feldmarschalck über seine Armee machen wolle;
Milord Montagu Engländischer Abgesandter ist bey Hoff wieder ankommen/ hin-
gegen Monsr. de Monbas ein Frantzoß/ und deß Herrn de Groot Holländischen
Abgesandtens nacher Verwandter (welcher underm prætext particulier Geschäf-
ften bey Hoff gewesen/ aber im Nahmen der Staaden dem König newe offerten
gethan/ nachdeme er verschiedene Conferentzen mit Monsieur de Pompone gehal-
ten) nacher Holland abgereyst/ ged. Herr de Groot verharret noch alhier/ hat aber
alle seine mobilien und Bagage, und nechstkünfftigen Monath nach Hauß zukeh-
ren
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