Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 11, Frankfurt (Main), 1672.theilte Patenten zu ersetzung der 2. Compan: zu Pferdt/ und completirung deß neuen Cölln den 6. dito. Alhier ist man in newer Forcht wegen der zurückkommenden/ und sich von den theilte Patenten zu ersetzung der 2. Compan: zu Pferdt/ uñ completirung deß neuen Cölln den 6. dito. Alhier ist man in newer Forcht wegen der zurückkommenden/ und sich von den <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> theilte Patenten zu ersetzung der 2. Compan: zu Pferdt/ uñ <hi rendition="#aq">completir</hi>ung deß neuen<lb/> Regiments Tragoner/ noch etliche Regimenter zu Pferdt auffgericht/ auch einige<lb/> Comp: Croaten geworben werden. Gestern ist ein Currier von Rom bey hiesigem<lb/> Päbstl. <hi rendition="#aq">Nuntio</hi> angelangt/ welcher I. Kays. M. die mitgebrachte Brieff überreicht/<lb/> darauf man vernommen/ daß Ih. Fürstl. Durchl. Herr Abbt zu Fulda Marggraff<lb/> von Baaden Durlach/ neben andern zum <hi rendition="#aq">Cardinal creirt</hi> seyen/ und der Hut nechst<lb/> folgen solte/ ged. Currier hat nach erlangter Abfertigung seine Reyß weiter gehn<lb/> Pohlen fortgesetzt/ von dar haben zwar etliche eingelauffene Brieff Meldung ge-<lb/> than/ daß sich die Pohlnische Stände ohne Vorwissen deß Königs mit den<lb/> Türcken/ Tartarn und rebellischen Cosacken vereiniget/ und ihnen die habe Ukraina<lb/> zugesprochen hetten/ auch daß sie dem Reichstag nicht ehender/ biß S. Maj.<lb/> die außländische Trachten ab- hingegen die <hi rendition="#aq">National-</hi>Kleidung angelegt/ beywoh-<lb/> nen wolten/ so bringet aber der vor wenig Zeit dahingeschickte und jüngster Tagen<lb/> zurückgelangte Kayserl. Currier diesen Bericht/ daß der König mit den Bischoffen/<lb/> Weywoden/ und übrigen Ständen/ wie die völlige Ukraina zu <hi rendition="#aq">recuperir</hi>en/ und<lb/> dem erwarttenden Feind zu begegnen in würcklicher <hi rendition="#aq">Session</hi> begriffen seye/ und der<lb/> Reichstag sich dergestalt wohl ahnlasse/ daß ahn glücklichen Fort- und Außgang<lb/> nit gezweiffelt werde/ mit der <hi rendition="#aq">Confœderation,</hi> von welcher theils gantz nichst hal-<lb/> ten wollen/ solle es so gar richtig nit sein/ zumahlen die Königl. Fraw Mutter selbst<lb/> ahn Ihre Königl. Maj. deßhalben ein Warnungs-Schreiben abgelassen/ der Kay-<lb/> serl. Extraord. Abgesandter Herr Obrist Stum/ wehre glücklich <hi rendition="#aq">per Posta</hi> zu<lb/> Warschau ahnkommen; Sonsten hat heut ein <hi rendition="#aq">Expresser</hi> auß Schlesien Zeitung<lb/> bracht/ daß der Hertzog zu Brieg ahm 27. <hi rendition="#aq">Februarii</hi> todts verblichen/ welcher ei-<lb/> nen eintzigen Printzen und 3. Fürstenthümer verlassen hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 6. dito.</head><lb/> <p>Alhier ist man in newer Forcht wegen der zurückkommenden/ und sich von den<lb/> Holländischen Gräntzen nach dem Rhein wendenden Frantzosen/ als auch wegen<lb/> verspührten Mißtrauens in der Statt/ dahero man ettliche Nachten die Wachten<lb/> verdoppelt und <hi rendition="#aq">alert</hi> gewesen; Auß dem Haag hat man/ daß die Staaden von Hol-<lb/> land vorige Woche auff <hi rendition="#aq">recess</hi> geschieden/ nachdeme sie vorhero den Printzen von<lb/> Oranien zum <hi rendition="#aq">Capitain General</hi> über alle ihre Trouppen einhällig erclärt/ und er<lb/> darüber von der gesambten Generalität <hi rendition="#aq">complimentirt</hi> worden; Den Officirern<lb/> zur See hat man befohlen ihre Schiffe und Völcker auffs schleunigste herbey zu-<lb/> schaffen/ deßwegen die Admiralen <hi rendition="#aq">de</hi> Reutter und Gent von einem Haven zum<lb/> andern reysen/ die Außrüstung durch ihre Gegenwart zu befördern. In den Spa-<lb/> nischen Niederlanden solle ein General-Münsterung vorgenommen und noch et-<lb/> liche Regiment Dragoner geworben werden/ underdessen ist man auff Mittell be-<lb/> dacht wie die Militz zu underhalten/ und weilen man befindet/ das der newgesetzte<lb/> Tax auff die Häuser/ als 5. vom hundert/ nit erklecket/ als dörffte wohl auff jedern<lb/> Schornstein 1. Rthlr geschlagen werden. In England hat die Außrüstung zur See<lb/> starcken Fortgang/ und seint aldahr alle außländische Schiffe mit Arrest belegt<lb/> worden/ dahero in kurtzem grosse Veränderung vermuthet wird.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
theilte Patenten zu ersetzung der 2. Compan: zu Pferdt/ uñ completirung deß neuen
Regiments Tragoner/ noch etliche Regimenter zu Pferdt auffgericht/ auch einige
Comp: Croaten geworben werden. Gestern ist ein Currier von Rom bey hiesigem
Päbstl. Nuntio angelangt/ welcher I. Kays. M. die mitgebrachte Brieff überreicht/
darauf man vernommen/ daß Ih. Fürstl. Durchl. Herr Abbt zu Fulda Marggraff
von Baaden Durlach/ neben andern zum Cardinal creirt seyen/ und der Hut nechst
folgen solte/ ged. Currier hat nach erlangter Abfertigung seine Reyß weiter gehn
Pohlen fortgesetzt/ von dar haben zwar etliche eingelauffene Brieff Meldung ge-
than/ daß sich die Pohlnische Stände ohne Vorwissen deß Königs mit den
Türcken/ Tartarn und rebellischen Cosacken vereiniget/ und ihnen die habe Ukraina
zugesprochen hetten/ auch daß sie dem Reichstag nicht ehender/ biß S. Maj.
die außländische Trachten ab- hingegen die National-Kleidung angelegt/ beywoh-
nen wolten/ so bringet aber der vor wenig Zeit dahingeschickte und jüngster Tagen
zurückgelangte Kayserl. Currier diesen Bericht/ daß der König mit den Bischoffen/
Weywoden/ und übrigen Ständen/ wie die völlige Ukraina zu recuperiren/ und
dem erwarttenden Feind zu begegnen in würcklicher Session begriffen seye/ und der
Reichstag sich dergestalt wohl ahnlasse/ daß ahn glücklichen Fort- und Außgang
nit gezweiffelt werde/ mit der Confœderation, von welcher theils gantz nichst hal-
ten wollen/ solle es so gar richtig nit sein/ zumahlen die Königl. Fraw Mutter selbst
ahn Ihre Königl. Maj. deßhalben ein Warnungs-Schreiben abgelassen/ der Kay-
serl. Extraord. Abgesandter Herr Obrist Stum/ wehre glücklich per Posta zu
Warschau ahnkommen; Sonsten hat heut ein Expresser auß Schlesien Zeitung
bracht/ daß der Hertzog zu Brieg ahm 27. Februarii todts verblichen/ welcher ei-
nen eintzigen Printzen und 3. Fürstenthümer verlassen hat.
Cölln den 6. dito.
Alhier ist man in newer Forcht wegen der zurückkommenden/ und sich von den
Holländischen Gräntzen nach dem Rhein wendenden Frantzosen/ als auch wegen
verspührten Mißtrauens in der Statt/ dahero man ettliche Nachten die Wachten
verdoppelt und alert gewesen; Auß dem Haag hat man/ daß die Staaden von Hol-
land vorige Woche auff recess geschieden/ nachdeme sie vorhero den Printzen von
Oranien zum Capitain General über alle ihre Trouppen einhällig erclärt/ und er
darüber von der gesambten Generalität complimentirt worden; Den Officirern
zur See hat man befohlen ihre Schiffe und Völcker auffs schleunigste herbey zu-
schaffen/ deßwegen die Admiralen de Reutter und Gent von einem Haven zum
andern reysen/ die Außrüstung durch ihre Gegenwart zu befördern. In den Spa-
nischen Niederlanden solle ein General-Münsterung vorgenommen und noch et-
liche Regiment Dragoner geworben werden/ underdessen ist man auff Mittell be-
dacht wie die Militz zu underhalten/ und weilen man befindet/ das der newgesetzte
Tax auff die Häuser/ als 5. vom hundert/ nit erklecket/ als dörffte wohl auff jedern
Schornstein 1. Rthlr geschlagen werden. In England hat die Außrüstung zur See
starcken Fortgang/ und seint aldahr alle außländische Schiffe mit Arrest belegt
worden/ dahero in kurtzem grosse Veränderung vermuthet wird.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:45Z)
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