Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 13, Frankfurt (Main), 1671.sen wollen/ wie es der General von ihnen begehrt; Der König Tafiletta habe seine Pariß den 14. dito. Alhier continuiren die grosse Verfassungen zu der Reyß/ welche zu End deß Wien den 19. dito. Vor vier Tagen ist der Päbstliche Nuntius, nachdeme er sich vom Käys. Hoff anhero
sen wollen/ wie es der General von ihnen begehrt; Der König Tafiletta habe seine Pariß den 14. dito. Alhier continuiren die grosse Verfassungen zu der Reyß/ welche zu End deß Wien den 19. dito. Vor vier Tagen ist der Päbstliche Nuntius, nachdeme er sich vom Käys. Hoff anhero
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> sen wollen/ wie es der General von ihnen begehrt; Der König <hi rendition="#aq">Tafiletta</hi> habe seine<lb/><hi rendition="#aq">Armata</hi> auff 100000. Köpff verstärckt/ und bißhero im Königreich <hi rendition="#aq">Maroco</hi> außru-<lb/> hen lassen/ seye gesinnet/ daß nechst deme gelegene Königreich <hi rendition="#aq">Dueduc</hi> auch anzu-<lb/> fallen und für seinen Sohn zu <hi rendition="#aq">acquirir</hi>en/ darzu er alle Officirer mit Geschencken<lb/> und grossen Versprechungen/ wann er Meister seyn würde zuerheischender Dapf-<lb/> ferkeit angemundert. Auß dem Mayländischen/ unser <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> ist<lb/> sambt dem Meistentheil der vornehmsten Officirer nach <hi rendition="#aq">Pizzighettone</hi> verreyst/<lb/> selbige Vestungen zubesichtigen/ er wehre auch schon wieder kommen/ wann ihnen<lb/> der Printz <hi rendition="#aq">Trivultio</hi> in seinen Ort <hi rendition="#aq">Codogno</hi> nicht eingeladen hette; Er hat den<lb/><hi rendition="#aq">Conte Piatti</hi> zum Obersten erklärt/ welcher ersten Tags anfangen wird sein Regi-<lb/> ment auffzurichten umb solches zu Verstärckung der Garnisonen in Burgund zu-<lb/> gebrauchen/ aldahr wie man sagt/ der Herr <hi rendition="#aq">Don Geronimo de Quinones Capi-<lb/> tain General</hi> und <hi rendition="#aq">Gubernator</hi> der freyen Grafschafft/ von der Königin solle benent<lb/> worden seyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 14. dito.</head><lb/> <p>Alhier <hi rendition="#aq">continuir</hi>en die grosse Verfassungen zu der Reyß/ welche zu End deß<lb/> Monaths Aprill mit den Trouppen so in Lotthringen/ <hi rendition="#aq">Champagne, Picardie</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Artois</hi> ligen/ nacher Flandern vor sich gehen solle/ unter dessen ist <hi rendition="#aq">Monsr. de Verjus</hi><lb/> nacher Teutschland abgefertiget worden; Die <hi rendition="#aq">Commerci</hi>en ligen gantz darnieder/<lb/> deßwegen sich viele <hi rendition="#aq">Negotiant</hi>en in Holland begeben/ der Meynung sich alda ihres<lb/> Schadens zuerholen; Am 10. dieses ward der Heyrath mit der Princessin Maria<lb/> Pfaltzgräffin/ und dem Printzen von Salm/ alhier in Beyseyn deß Königs <hi rendition="#aq">Casi-<lb/> mirs</hi> von Pohlen/ Printzen von <hi rendition="#aq">Conde,</hi> Hertzogs und Hertzogin von <hi rendition="#aq">Engvien</hi> voll-<lb/> zogen. Wegen der im <hi rendition="#aq">September</hi> mit <hi rendition="#aq">Monsieur Grimaud</hi> zu <hi rendition="#aq">Lyon</hi> vorgangenen<lb/> Mordthat/ so auff <hi rendition="#aq">ordre</hi> eines Vornehmen vom <hi rendition="#aq">Magistrat,</hi> in einem besondern<lb/> Hauß geschehen/ ist es durch fleissiges Nachforschen endlich dahin kommen/ daß<lb/> man die Thäter noch ertapt/ deren drey den 12. dieses mit grosser Vergnü-<lb/> gung des Volcks geviertheilt worden. Von Madrit hat man/ daß sich der König<lb/> in Spanien etwas übel/ nun aber neben der Königl. Mutter wieder wohl auff befin-<lb/> de/ bey dero der Bischof von <hi rendition="#aq">Beziers Extraord.</hi> Frantzösischer <hi rendition="#aq">Ambassador audien</hi>tz<lb/> gehabt/ und berichtet/ daß sein König den Termin deß Stillstands/ zu Beylegung<lb/> der Differentzien wegen der eroberten Plätzen in den Niederlanden/ noch auff ein<lb/> gantzes Jahr zurück gesetzt/ beneben versichert/ unterdessen keine Feindseligkeit ge-<lb/> gen Spanien vorzunehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 19. dito.</head><lb/> <p>Vor vier Tagen ist der Päbstliche <hi rendition="#aq">Nuntius,</hi> nachdeme er sich vom Käys. Hoff<lb/> beurlaubet/ nacher Rom abgereyst/ an dessen Platz der <hi rendition="#aq">Monsigr. Nerli</hi> nechster Ta-<lb/> gen auß Pohlen erwartet wird wie dann seyn Hoffmeister schon angelangt; Der<lb/> Herr <hi rendition="#aq">Marchese de Grana</hi> ist zum Abgesandten an Chur-Cölln und selbige Stadt/<lb/> die Strittigkeiten beyzulegen ernennet/ und vorgestern mit der Käyserl. <hi rendition="#aq">Instruction</hi><lb/> auff der Post fortgeritten/ hingegen der Feld-Marschalck Heüster von Preßburg<lb/> <fw place="bottom" type="catch">anhero</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
sen wollen/ wie es der General von ihnen begehrt; Der König Tafiletta habe seine
Armata auff 100000. Köpff verstärckt/ und bißhero im Königreich Maroco außru-
hen lassen/ seye gesinnet/ daß nechst deme gelegene Königreich Dueduc auch anzu-
fallen und für seinen Sohn zu acquiriren/ darzu er alle Officirer mit Geschencken
und grossen Versprechungen/ wann er Meister seyn würde zuerheischender Dapf-
ferkeit angemundert. Auß dem Mayländischen/ unser Gubernator General ist
sambt dem Meistentheil der vornehmsten Officirer nach Pizzighettone verreyst/
selbige Vestungen zubesichtigen/ er wehre auch schon wieder kommen/ wann ihnen
der Printz Trivultio in seinen Ort Codogno nicht eingeladen hette; Er hat den
Conte Piatti zum Obersten erklärt/ welcher ersten Tags anfangen wird sein Regi-
ment auffzurichten umb solches zu Verstärckung der Garnisonen in Burgund zu-
gebrauchen/ aldahr wie man sagt/ der Herr Don Geronimo de Quinones Capi-
tain General und Gubernator der freyen Grafschafft/ von der Königin solle benent
worden seyn.
Pariß den 14. dito.
Alhier continuiren die grosse Verfassungen zu der Reyß/ welche zu End deß
Monaths Aprill mit den Trouppen so in Lotthringen/ Champagne, Picardie und
Artois ligen/ nacher Flandern vor sich gehen solle/ unter dessen ist Monsr. de Verjus
nacher Teutschland abgefertiget worden; Die Commercien ligen gantz darnieder/
deßwegen sich viele Negotianten in Holland begeben/ der Meynung sich alda ihres
Schadens zuerholen; Am 10. dieses ward der Heyrath mit der Princessin Maria
Pfaltzgräffin/ und dem Printzen von Salm/ alhier in Beyseyn deß Königs Casi-
mirs von Pohlen/ Printzen von Conde, Hertzogs und Hertzogin von Engvien voll-
zogen. Wegen der im September mit Monsieur Grimaud zu Lyon vorgangenen
Mordthat/ so auff ordre eines Vornehmen vom Magistrat, in einem besondern
Hauß geschehen/ ist es durch fleissiges Nachforschen endlich dahin kommen/ daß
man die Thäter noch ertapt/ deren drey den 12. dieses mit grosser Vergnü-
gung des Volcks geviertheilt worden. Von Madrit hat man/ daß sich der König
in Spanien etwas übel/ nun aber neben der Königl. Mutter wieder wohl auff befin-
de/ bey dero der Bischof von Beziers Extraord. Frantzösischer Ambassador audientz
gehabt/ und berichtet/ daß sein König den Termin deß Stillstands/ zu Beylegung
der Differentzien wegen der eroberten Plätzen in den Niederlanden/ noch auff ein
gantzes Jahr zurück gesetzt/ beneben versichert/ unterdessen keine Feindseligkeit ge-
gen Spanien vorzunehmen.
Wien den 19. dito.
Vor vier Tagen ist der Päbstliche Nuntius, nachdeme er sich vom Käys. Hoff
beurlaubet/ nacher Rom abgereyst/ an dessen Platz der Monsigr. Nerli nechster Ta-
gen auß Pohlen erwartet wird wie dann seyn Hoffmeister schon angelangt; Der
Herr Marchese de Grana ist zum Abgesandten an Chur-Cölln und selbige Stadt/
die Strittigkeiten beyzulegen ernennet/ und vorgestern mit der Käyserl. Instruction
auff der Post fortgeritten/ hingegen der Feld-Marschalck Heüster von Preßburg
anhero
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