Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1672.Cölln den 27. Marty. Von Londen hat man/ daß der Holländ. Extraord. Abgesandter H Meerman Vom Maynstrohm den 31. dito. Nachdeme der Chur Brandenburgische Oberster und Commendant auff der Cölln den 27. Marty. Von Londen hat man/ daß der Holländ. Extraord. Abgesandter H Meerman Vom Maynstrohm den 31. dito. Nachdeme der Chur Brandenburgische Oberster und Commendant auff der <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0004" n="[4]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 27. Marty.</head><lb/> <p>Von Londen hat man/ daß der Holländ. <hi rendition="#aq">Extraord.</hi> Abgesandter H Meerman<lb/> den 18. dieses alda ankom̃en/ welcher aber allem Ansehen nach nichst fruchtbarliches<lb/> würcken dörffte/ es seye dan/ das der <hi rendition="#aq">Estat</hi> sich <hi rendition="#aq">absolute</hi> erkläre/ der Cron England<lb/> das gantze <hi rendition="#aq">Dominium Maris</hi> zu <hi rendition="#aq">cedi</hi>ren/ weiter vernimbt man von dar/ daß der<lb/> Hertzog von Yorck sich rüste/ den 11. April mit 50. Kriegs-Schiffen in See zu ge-<lb/> hen/ deme noch 20. folgen sollen/ und zwar auff zweyerley vorhabende <hi rendition="#aq">Desseins,</hi> fürs<lb/> erste/ die <hi rendition="#aq">conjunction,</hi> der Holländischen Kriegs-Schiffen mit denen von See-<lb/> und Frießland zu verhindern/ fürs zweyte aber förchtet man vielmehr/ daß es auff<lb/> die Holländische Kauffardey-Schiffe/ so von Smirna erwarttet und auff 20. Mil-<lb/> lionen geschätzt werden/ ahngesehen seye. Deß <hi rendition="#aq">Duc de Montmouth</hi> newgeworbenes<lb/> Regiment zu fueß/ 2400. Köpff starck/ ist nun zu <hi rendition="#aq">Douvres</hi> völlig eingeschifft und<lb/> nacher Franckreich übergeführt worden/ deme ged. <hi rendition="#aq">Duc</hi> mit 100. Engländischen<lb/> Edelleuthen folget. Im Gülchischen haben die Frantzosen schon zum drittẽ mahl die<lb/> Einquartierung begehrt/ so ihnen aber abgeschlagen und darüber ahn gehörige Oer-<lb/> ter/ wie man sich ferner zu verhalten habe/ geschrieben worden; Ihre Churfürstl.<lb/> Durchl. von Brandenburg haben nunmehr mit den Staaden von Holland ge-<lb/> schlossen gegen ein gewisse Summa 15000. Mann zu lieffern; Die Staaden von<lb/> Frießland haben dem Hertzog von Simmern ein Regiment zu pferd geben/ mit<lb/><hi rendition="#aq">condition,</hi> solches in seinem Land auffzurichten; In wenig Tagen sollen von der<lb/> Flotte 30. Schiffe außlauffen; Die 14. Regimenter so unter Commando deß<lb/> Herrn von Zuylenstein zu den Spanischen stossen/ sollen sich bey Bergen op Zoom<lb/> versamblen/ und alda so lang stehen bleiben/ biß man ihrer wird benötiget sein/ 3. biß<lb/> 5000. Holländische Fueßknecht seint zu Püt 4. Stund von Antorff ahnkommen/<lb/> so nach gedachtem <hi rendition="#aq">Rendezvous marchi</hi>ren/ und sollen alda innerhalb 8. Tagen<lb/> 16000. Mann beysammen seyn/ weilen der Krieg besorget/ und zu einem frühen<lb/> Feldzug in Franckreich alles fertig gehalten wird/ bey Gend stehen 1000. Pferd/<lb/> welche/ wie verlautet zu den Holländern gehen/ und zu Mastricht in Garnison ge-<lb/> legt werden sollen; Zu Brüssell seint 1000. Fäßlein Pulver auß Holland ahn-<lb/> gelangt.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Vom Maynstrohm den 31. dito.</head><lb/> <p>Nachdeme der Chur Brandenburgische Oberster und Commendant auff der<lb/> Vestung Regenstein/ Herr Johann von Fargell/ welcher sich biß in die sechste Wo-<lb/> che dieser Ends auffgehalten und werben lassen/ auch zimblichen Zulauff gehabt/<lb/> aber keinen/ er habe dann zuvor gedienet/ angenommen/ seine Mannschafft in einer<lb/> Compagnie bestehend/ (denen allen rothe blawgefüterte Röcke/ Degen/ und gelbe<lb/> lederne Wehrgehenck gegeben worden) in kurtzer Zeit zusammen gebracht; Als ist<lb/> er gestern/ mit solcher von seinem Guth Rückingen nach dem Fürstenthumb Hal-<lb/> berstatt/ aldar sie ihren Munsterplatz haben/ abmarchirt/ und will für gewiß verlau-<lb/> ten/ daß ehistens mehrere hiesiger Orten sollen geworben werden/ zu dem Ende er ei-<lb/> nige seiner Officirer zurück gelassen.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Cölln den 27. Marty.
Von Londen hat man/ daß der Holländ. Extraord. Abgesandter H Meerman
den 18. dieses alda ankom̃en/ welcher aber allem Ansehen nach nichst fruchtbarliches
würcken dörffte/ es seye dan/ das der Estat sich absolute erkläre/ der Cron England
das gantze Dominium Maris zu cediren/ weiter vernimbt man von dar/ daß der
Hertzog von Yorck sich rüste/ den 11. April mit 50. Kriegs-Schiffen in See zu ge-
hen/ deme noch 20. folgen sollen/ und zwar auff zweyerley vorhabende Desseins, fürs
erste/ die conjunction, der Holländischen Kriegs-Schiffen mit denen von See-
und Frießland zu verhindern/ fürs zweyte aber förchtet man vielmehr/ daß es auff
die Holländische Kauffardey-Schiffe/ so von Smirna erwarttet und auff 20. Mil-
lionen geschätzt werden/ ahngesehen seye. Deß Duc de Montmouth newgeworbenes
Regiment zu fueß/ 2400. Köpff starck/ ist nun zu Douvres völlig eingeschifft und
nacher Franckreich übergeführt worden/ deme ged. Duc mit 100. Engländischen
Edelleuthen folget. Im Gülchischen haben die Frantzosen schon zum drittẽ mahl die
Einquartierung begehrt/ so ihnen aber abgeschlagen und darüber ahn gehörige Oer-
ter/ wie man sich ferner zu verhalten habe/ geschrieben worden; Ihre Churfürstl.
Durchl. von Brandenburg haben nunmehr mit den Staaden von Holland ge-
schlossen gegen ein gewisse Summa 15000. Mann zu lieffern; Die Staaden von
Frießland haben dem Hertzog von Simmern ein Regiment zu pferd geben/ mit
condition, solches in seinem Land auffzurichten; In wenig Tagen sollen von der
Flotte 30. Schiffe außlauffen; Die 14. Regimenter so unter Commando deß
Herrn von Zuylenstein zu den Spanischen stossen/ sollen sich bey Bergen op Zoom
versamblen/ und alda so lang stehen bleiben/ biß man ihrer wird benötiget sein/ 3. biß
5000. Holländische Fueßknecht seint zu Püt 4. Stund von Antorff ahnkommen/
so nach gedachtem Rendezvous marchiren/ und sollen alda innerhalb 8. Tagen
16000. Mann beysammen seyn/ weilen der Krieg besorget/ und zu einem frühen
Feldzug in Franckreich alles fertig gehalten wird/ bey Gend stehen 1000. Pferd/
welche/ wie verlautet zu den Holländern gehen/ und zu Mastricht in Garnison ge-
legt werden sollen; Zu Brüssell seint 1000. Fäßlein Pulver auß Holland ahn-
gelangt.
Vom Maynstrohm den 31. dito.
Nachdeme der Chur Brandenburgische Oberster und Commendant auff der
Vestung Regenstein/ Herr Johann von Fargell/ welcher sich biß in die sechste Wo-
che dieser Ends auffgehalten und werben lassen/ auch zimblichen Zulauff gehabt/
aber keinen/ er habe dann zuvor gedienet/ angenommen/ seine Mannschafft in einer
Compagnie bestehend/ (denen allen rothe blawgefüterte Röcke/ Degen/ und gelbe
lederne Wehrgehenck gegeben worden) in kurtzer Zeit zusammen gebracht; Als ist
er gestern/ mit solcher von seinem Guth Rückingen nach dem Fürstenthumb Hal-
berstatt/ aldar sie ihren Munsterplatz haben/ abmarchirt/ und will für gewiß verlau-
ten/ daß ehistens mehrere hiesiger Orten sollen geworben werden/ zu dem Ende er ei-
nige seiner Officirer zurück gelassen.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:44Z)
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