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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 16, Frankfurt (Main), 1671.

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provision bestehen solle/ die Span: Vestung Man[c]ora in Affrica ahnzufallen vorha-
bens seye/ und weilen der Cron sehr hoch daran gelegen/ damit durch selbige auch die
von Ceuta und Larache erhalten werden/ als hat der Duc de Veraguas den Admi-
ral der Ostendischen Squadre mit 450. Mann und aller nöthiger Provision zur
Verstärckung dahin geschickt/ umb den Port offen und frey zu halten/ daß er auch
12. Tartanen zurichten liesse/ noch mehr Volck und Notturfft dorthin zu schicken;
Die Wey-Bischoffen von sevillen, Ciudad Rodrigo, und S. Jean, so die reichste
Prebenden von Spanien seynd/ seyen in wenig Tagen auch gestorben. Auß dem
Mayländischen der Gubernator General hat dieser Tagen in offener Audientz ver-
schiedenen nach vernommenen Verbrechen das Leben geschenckt und der Gefängnuß
erlassen/ und sich darauff zu seiner Andacht drey Tag lang in die Carthauß Gari-
gnano
drey Meyl von hier begeben/ der Printz Ludovisio ist von Genua mit der
Post ahnkommen/ hat sich in seinem Staadt Piombino nur einen Tag auffgehal-
ten und alsobald wieder nach Spanien gewendet/ allhier werden nach den Feyerta-
gen die Cardinäl Litta und Savelli erwarttet/ zu Turin ist der Marquis S. Andre
Montbrun
ahngelangt nach Venetien zu gehen/ die Hertzogin von Savoyen befin-
det sich besser von ihrem Fieber.

   
Pariß den 4. dito.

Den 30. Martii ist dem Graffen von Lauzun/ Capit. der Leib-Quardy/ das Gu-
bernament von Berry/ dem Abt von Montigny das Bischthumb St. Paul de Leon,
und dem Sr. de Bonneville deß Monsr. de Berlise Stelle gegeben worden/ worauf der
König sich mit dem Hertzog von Orleans nach Versailles erhaben; Man ist täglich
mit den Zubereitungen zur vorhabenden Reyse nacher Flandern/ beschäfftiget/ zu
St. Germain wird ein hötzerne Brücke zwey Stockwerck hoch verfertiget/ diese
solle auff mehr dann 40. Wagen nachgeschleppet/ und an den Schleussen gebraucht
werden/ es ist ein Werck dergleichen niemahls gesehen worden/ massen die gantze
Armee mit Stücken und Bagage darüber marchiren kan; In Gasconien ist fast
aller Wein auffgekaufft/ so neben andern Mund- und Kriegs-Provisionen nach
Flandern geführt wird/ damit kein Mangel und Theurung in dem Läger entstehe/
wie vormahls geschehen/ da die Maß Wein umb 4. fl. verkaufft und dardurch vie-
le Officirer/ sonderlich der Adel in Schaden gesetzt worden man sagt/ daß die Armee
6. Wochen vor Dünkirchen campiren/ und nach geendigter fortification den mar-
che
gehn Lille nehmen solle/ ein jeder Soldat so schantzet/ solle täglich 15. Stüber be-
kommen/ und den Officirern ihre Gage verbessert werden. Zu Tolon seind 4.
Schiffe so den Marquis de Nointel Königl. Abgesandten nach Constantinopel ge-
bracht/ wieder ahnkommen/ und haben den Herrn de la Haye sambt dessen Familie
und hundert Christen-Sclaven/ darunter auch der Chevalier de Beaujeu, so in Can-
dia
gefangen worden/ und umb 30000. Pfund mit können loß werden/ mitgebracht/
zu ged. Tolon wird stetig gearbeitet/ ehist noch 12. Kriegs- und 2. Brandschiffe un-
ter dem Commando des Monsr. d' Almeras in See zu bringen; Der Engländische
Chevalier Harman ist auff der Höhe von Lisbona mit 40. Schiffen gesehen wor-
den/ und der Ritter Sprag nach Algier abgeseglet/ dahin er viel Engländische Fre-
gaten beruffen/ umb selbigen Raubschiffen auffzupassen/ deren er schon eines erobert
hat.   

Wien

provision bestehen solle/ die Span: Vestung Man[c]ora in Affrica ahnzufallen vorha-
bens seye/ und weilen der Cron sehr hoch daran gelegen/ damit durch selbige auch die
von Ceuta und Larache erhalten werden/ als hat der Duc de Veraguas den Admi-
ral der Ostendischen Squadre mit 450. Mann und aller nöthiger Provision zur
Verstärckung dahin geschickt/ umb den Port offen und frey zu halten/ daß er auch
12. Tartanen zurichten liesse/ noch mehr Volck und Notturfft dorthin zu schicken;
Die Wey-Bischoffen von sevillen, Ciudad Rodrigo, und S. Jean, so die reichste
Prebenden von Spanien seynd/ seyen in wenig Tagen auch gestorben. Auß dem
Mayländischen der Gubernator General hat dieser Tagen in offener Audientz ver-
schiedenen nach vernommenẽ Verbrechen das Leben geschenckt und der Gefängnuß
erlassen/ und sich darauff zu seiner Andacht drey Tag lang in die Carthauß Gari-
gnano
drey Meyl von hier begeben/ der Printz Ludovisio ist von Genua mit der
Post ahnkommen/ hat sich in seinem Staadt Piombino nur einen Tag auffgehal-
ten und alsobald wieder nach Spanien gewendet/ allhier werden nach den Feyerta-
gen die Cardinäl Litta und Savelli erwarttet/ zu Turin ist der Marquis S. André
Montbrun
ahngelangt nach Venetien zu gehen/ die Hertzogin von Savoyen befin-
det sich besser von ihrem Fieber.

   
Pariß den 4. dito.

Den 30. Martii ist dem Graffen von Lauzun/ Capit. der Leib-Quardy/ das Gu-
bernament von Berry/ dem Abt von Montigny das Bischthumb St. Paul de Leon,
und dem Sr. de Bonneville deß Monsr. de Berlise Stelle gegeben worden/ worauf der
König sich mit dem Hertzog von Orleans nach Versailles erhaben; Man ist täglich
mit den Zubereitungen zur vorhabenden Reyse nacher Flandern/ beschäfftiget/ zu
St. Germain wird ein hötzerne Brücke zwey Stockwerck hoch verfertiget/ diese
solle auff mehr dann 40. Wagen nachgeschleppet/ und an den Schleussen gebraucht
werden/ es ist ein Werck dergleichen niemahls gesehen worden/ massen die gantze
Armee mit Stücken und Bagage darüber marchiren kan; In Gasconien ist fast
aller Wein auffgekaufft/ so neben andern Mund- und Kriegs-Provisionen nach
Flandern geführt wird/ damit kein Mangel und Theurung in dem Läger entstehe/
wie vormahls geschehen/ da die Maß Wein umb 4. fl. verkaufft und dardurch vie-
le Officirer/ sonderlich der Adel in Schaden gesetzt worden man sagt/ daß die Armee
6. Wochen vor Dünkirchen campiren/ und nach geendigter fortification den mar-
che
gehn Lille nehmen solle/ ein jeder Soldat so schantzet/ solle täglich 15. Stüber be-
kommen/ und den Officirern ihre Gage verbessert werden. Zu Tolon seind 4.
Schiffe so den Marquis de Nointel Königl. Abgesandten nach Constantinopel ge-
bracht/ wieder ahnkommen/ und haben den Herrn de la Haye sambt dessen Familie
uñ hundert Christen-Sclaven/ darunter auch der Chevalier de Beaujeu, so in Can-
dia
gefangen worden/ und umb 30000. Pfund mit können loß werden/ mitgebracht/
zu ged. Tolon wird stetig gearbeitet/ ehist noch 12. Kriegs- und 2. Brandschiffe un-
ter dem Commando des Monsr. d’ Almeras in See zu bringen; Der Engländische
Chevalier Harman ist auff der Höhe von Lisbona mit 40. Schiffen gesehen wor-
den/ und der Ritter Sprag nach Algier abgeseglet/ dahin er viel Engländische Fre-
gaten beruffen/ umb selbigen Raubschiffen auffzupassen/ deren er schon eines erobert
hat.   

Wien
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[[2]/0002] provision bestehen solle/ die Span: Vestung Mancora in Affrica ahnzufallen vorha- bens seye/ und weilen der Cron sehr hoch daran gelegen/ damit durch selbige auch die von Ceuta und Larache erhalten werden/ als hat der Duc de Veraguas den Admi- ral der Ostendischen Squadre mit 450. Mann und aller nöthiger Provision zur Verstärckung dahin geschickt/ umb den Port offen und frey zu halten/ daß er auch 12. Tartanen zurichten liesse/ noch mehr Volck und Notturfft dorthin zu schicken; Die Wey-Bischoffen von sevillen, Ciudad Rodrigo, und S. Jean, so die reichste Prebenden von Spanien seynd/ seyen in wenig Tagen auch gestorben. Auß dem Mayländischen der Gubernator General hat dieser Tagen in offener Audientz ver- schiedenen nach vernommenẽ Verbrechen das Leben geschenckt und der Gefängnuß erlassen/ und sich darauff zu seiner Andacht drey Tag lang in die Carthauß Gari- gnano drey Meyl von hier begeben/ der Printz Ludovisio ist von Genua mit der Post ahnkommen/ hat sich in seinem Staadt Piombino nur einen Tag auffgehal- ten und alsobald wieder nach Spanien gewendet/ allhier werden nach den Feyerta- gen die Cardinäl Litta und Savelli erwarttet/ zu Turin ist der Marquis S. André Montbrun ahngelangt nach Venetien zu gehen/ die Hertzogin von Savoyen befin- det sich besser von ihrem Fieber. Pariß den 4. dito. Den 30. Martii ist dem Graffen von Lauzun/ Capit. der Leib-Quardy/ das Gu- bernament von Berry/ dem Abt von Montigny das Bischthumb St. Paul de Leon, und dem Sr. de Bonneville deß Monsr. de Berlise Stelle gegeben worden/ worauf der König sich mit dem Hertzog von Orleans nach Versailles erhaben; Man ist täglich mit den Zubereitungen zur vorhabenden Reyse nacher Flandern/ beschäfftiget/ zu St. Germain wird ein hötzerne Brücke zwey Stockwerck hoch verfertiget/ diese solle auff mehr dann 40. Wagen nachgeschleppet/ und an den Schleussen gebraucht werden/ es ist ein Werck dergleichen niemahls gesehen worden/ massen die gantze Armee mit Stücken und Bagage darüber marchiren kan; In Gasconien ist fast aller Wein auffgekaufft/ so neben andern Mund- und Kriegs-Provisionen nach Flandern geführt wird/ damit kein Mangel und Theurung in dem Läger entstehe/ wie vormahls geschehen/ da die Maß Wein umb 4. fl. verkaufft und dardurch vie- le Officirer/ sonderlich der Adel in Schaden gesetzt worden man sagt/ daß die Armee 6. Wochen vor Dünkirchen campiren/ und nach geendigter fortification den mar- che gehn Lille nehmen solle/ ein jeder Soldat so schantzet/ solle täglich 15. Stüber be- kommen/ und den Officirern ihre Gage verbessert werden. Zu Tolon seind 4. Schiffe so den Marquis de Nointel Königl. Abgesandten nach Constantinopel ge- bracht/ wieder ahnkommen/ und haben den Herrn de la Haye sambt dessen Familie uñ hundert Christen-Sclaven/ darunter auch der Chevalier de Beaujeu, so in Can- dia gefangen worden/ und umb 30000. Pfund mit können loß werden/ mitgebracht/ zu ged. Tolon wird stetig gearbeitet/ ehist noch 12. Kriegs- und 2. Brandschiffe un- ter dem Commando des Monsr. d’ Almeras in See zu bringen; Der Engländische Chevalier Harman ist auff der Höhe von Lisbona mit 40. Schiffen gesehen wor- den/ und der Ritter Sprag nach Algier abgeseglet/ dahin er viel Engländische Fre- gaten beruffen/ umb selbigen Raubschiffen auffzupassen/ deren er schon eines erobert hat. Wien

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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 16, Frankfurt (Main), 1671, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0016_1671/2>, abgerufen am 23.11.2024.