Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 16, Frankfurt (Main), 1672.gewohnt; Man ist eines Engländischen Abgesandtens allhier gewärtig/ dessen Ver- Pariß den 4. dito. Gestern umb 5. Uhr Morgends ist allhier im Pallast Lützemborg die Hertzo- Dantzig den 4. dito. In dem Polnischen Consilio post Comitiali ist beschlossen/ 1. daß die Creyßtäge den 25. Ein anders auß Wien den 7. dito. Uber neulich auß Ober-Ungarn ahngelangten Currier continuirt ferner so schla-
gewohnt; Man ist eines Engländischen Abgesandtens allhier gewärtig/ dessen Ver- Pariß den 4. dito. Gestern umb 5. Uhr Morgends ist allhier im Pallast Lützemborg die Hertzo- Dantzig den 4. dito. In dem Polnischen Consilio post Comitiali ist beschlossen/ 1. daß die Creyßtäge den 25. Ein anders auß Wien den 7. dito. Uber neulich auß Ober-Ungarn ahngelangten Currier continuirt ferner so schla-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> gewohnt; Man ist eines Engländischen Abgesandtens allhier gewärtig/ dessen Ver-<lb/> richtung noch ohnbekant; Mit jüngster Ordinary ist von Bamberg Bericht ein-<lb/> gelauffen/ daß alldar der Herr Peter Philips von Dernbach/ gewesener <hi rendition="#aq">Vice-<lb/> Domb</hi> im Kärndten/ zum Bischoffen erwählet worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 4. dito.</head><lb/> <p>Gestern umb 5. Uhr Morgends ist allhier im Pallast Lützemborg die Hertzo-<lb/> gin von <hi rendition="#aq">Orleans,</hi> deß verstorbenen <hi rendition="#aq">Duc Gaston</hi> nachgelassene Wittib/ vom Hauß<lb/> Lottringen gebohren/ in Gott seeligentschlaffen; Der Hoff wird von <hi rendition="#aq">Versailles</hi><lb/> gegen nechsten Sambstag wieder erwartet/ und sollen alsobald neun Edicten zu Re-<lb/> gister gebracht/ hundert <hi rendition="#aq">supplication-</hi>Meister <hi rendition="#aq">creirt,</hi> und durch deren beytragende<lb/> Mittel ein starcker Grund herauß bracht werden/ umb zu anscheinenden Benöti-<lb/> gungen zu dienen. Es ist jetzt ein Königl. Erklärung unter der Preß/ durch welche<lb/> allen Gold- und Silberschmitten verbotten einiges Silberwerck zu verkauffen/ es<lb/> habe dañ ein sicheres Zeichen/ welches doch vom Marck Gold 2. und vom Silber die<lb/> Marck 1. Crone entrichtẽ solle/ es geben sich noch andere vor jährliche grosse Sum̃en<lb/> ahn/ umb einige ahnsehnliche Aempter durch solches <hi rendition="#aq">financi</hi>ren zu erlangen; es sol-<lb/> len nechster Tagen die Königl. Trouppen abermahlen durchsehen werden/ ehe sie<lb/> zum Auffbruch kommen/ die Königl. Armee hat ihren <hi rendition="#aq">rendezvous</hi> umb <hi rendition="#aq">Rocroy,</hi><lb/> von dar nach der Maaß zu gehn/ und ist entschlossen/ daß drey grosse Kutschen Thor<lb/> dem König einen Mann/ und jeder welcher Kutschen haltet/ auch einen Mann<lb/> zum Krieg herschaffen solle: Der Printz <hi rendition="#aq">de Conde</hi> solle erster Tagen der Cam-<lb/> pagne gegen der Issel/ der <hi rendition="#aq">Mareschal de Turenne</hi> aber gegen der Maaß den Ahn-<lb/> fang machen/ und der <hi rendition="#aq">Mareschal de Crequy</hi> mit einer Armee in Flandern blei-<lb/> ben/ die <hi rendition="#aq">Conquestes</hi> der Orten zu versichern; Gegen den 4. May soll der König<lb/> auffbrechen/ deme der <hi rendition="#aq">Cardinal de Bouillon</hi> als Groß <hi rendition="#aq">Elemosinarius,</hi> und der<lb/> Ertz-Bischoff von Reimß als Meister der Königl. Capellen folgen sollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 4. dito.</head><lb/> <p>In dem Polnischen <hi rendition="#aq">Consilio post Comitiali</hi> ist beschlossen/ 1. daß die Creyßtäge den 25.<lb/> dieses/ und folgends der Reichstag den 10. May solte gehalten werden/ 2. Die Vestung<lb/> Caminiec Poldolski will der König auß seinen eigenen Mitteln gnugsamb <hi rendition="#aq">provianti</hi>ren/ die<lb/> Vestung <hi rendition="#aq">Biala Cierkovv</hi> sollen die Herrn Potozker gegen der <hi rendition="#aq">Republic assecuration</hi> mit be-<lb/> höriger Nothdurfft versehen. 3. Deß allgemeinen Auffbotts wegen/ sollen die Universalien<lb/> eine vor zwey außgegeben werden. 4. Die Außländische Potentaten will man mit Schrei-<lb/> ben umb Hülff wider den Türcken ersuchen. 5. Den Durack und Hinkol/ so auß der Wal-<lb/> lachey in die Ukraina geflüchtet/ will der König biß auff weitern Bescheid schützen und sie<lb/> nit außlieffern. 6. Weil zur <hi rendition="#aq">defension</hi> der Littauischen Gräntzen keine Armee vorhanden/ als solle man die übrige wenige Leuthe/ so noch ohnabgedanckt/ in der Cron Dienst behal-<lb/> ten/ und ihnen den Rest so wohl als den gehenden Sold außzahlen/ von den übrigen Pun-<lb/> cten solle auff nechstkünfftigen Reichstag gehandelt werden; Die Brombergische Pacten<lb/> mit Chur Brandenburg seint nun durch einen Eyd beyderseits <hi rendition="#aq">confirmirt,</hi> und darmit de-<lb/> nen bißhero vorgelauffenen Strittigkeiten ein End gemacht/ die meiste <hi rendition="#aq">Grandes</hi> haben den<lb/> Hoff verlassen/ und sich wieder nach Hauß begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Ein anders auß Wien den 7. dito.</head><lb/> <p>Uber neulich auß Ober-Ungarn ahngelangten Currier <hi rendition="#aq">continuirt</hi> ferner so<lb/> wol mit Schreiben als reysenden Leuten/ daß der Erbfeind mit denen zu ihme über-<lb/> gangenen Rebellen noch immerfort vielfältige Zusammenkunfften und Berath-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">schla-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
gewohnt; Man ist eines Engländischen Abgesandtens allhier gewärtig/ dessen Ver-
richtung noch ohnbekant; Mit jüngster Ordinary ist von Bamberg Bericht ein-
gelauffen/ daß alldar der Herr Peter Philips von Dernbach/ gewesener Vice-
Domb im Kärndten/ zum Bischoffen erwählet worden.
Pariß den 4. dito.
Gestern umb 5. Uhr Morgends ist allhier im Pallast Lützemborg die Hertzo-
gin von Orleans, deß verstorbenen Duc Gaston nachgelassene Wittib/ vom Hauß
Lottringen gebohren/ in Gott seeligentschlaffen; Der Hoff wird von Versailles
gegen nechsten Sambstag wieder erwartet/ und sollen alsobald neun Edicten zu Re-
gister gebracht/ hundert supplication-Meister creirt, und durch deren beytragende
Mittel ein starcker Grund herauß bracht werden/ umb zu anscheinenden Benöti-
gungen zu dienen. Es ist jetzt ein Königl. Erklärung unter der Preß/ durch welche
allen Gold- und Silberschmitten verbotten einiges Silberwerck zu verkauffen/ es
habe dañ ein sicheres Zeichen/ welches doch vom Marck Gold 2. und vom Silber die
Marck 1. Crone entrichtẽ solle/ es geben sich noch andere vor jährliche grosse Sum̃en
ahn/ umb einige ahnsehnliche Aempter durch solches financiren zu erlangen; es sol-
len nechster Tagen die Königl. Trouppen abermahlen durchsehen werden/ ehe sie
zum Auffbruch kommen/ die Königl. Armee hat ihren rendezvous umb Rocroy,
von dar nach der Maaß zu gehn/ und ist entschlossen/ daß drey grosse Kutschen Thor
dem König einen Mann/ und jeder welcher Kutschen haltet/ auch einen Mann
zum Krieg herschaffen solle: Der Printz de Conde solle erster Tagen der Cam-
pagne gegen der Issel/ der Mareschal de Turenne aber gegen der Maaß den Ahn-
fang machen/ und der Mareschal de Crequy mit einer Armee in Flandern blei-
ben/ die Conquestes der Orten zu versichern; Gegen den 4. May soll der König
auffbrechen/ deme der Cardinal de Bouillon als Groß Elemosinarius, und der
Ertz-Bischoff von Reimß als Meister der Königl. Capellen folgen sollen.
Dantzig den 4. dito.
In dem Polnischen Consilio post Comitiali ist beschlossen/ 1. daß die Creyßtäge den 25.
dieses/ und folgends der Reichstag den 10. May solte gehalten werden/ 2. Die Vestung
Caminiec Poldolski will der König auß seinen eigenen Mitteln gnugsamb proviantiren/ die
Vestung Biala Cierkovv sollen die Herrn Potozker gegen der Republic assecuration mit be-
höriger Nothdurfft versehen. 3. Deß allgemeinen Auffbotts wegen/ sollen die Universalien
eine vor zwey außgegeben werden. 4. Die Außländische Potentaten will man mit Schrei-
ben umb Hülff wider den Türcken ersuchen. 5. Den Durack und Hinkol/ so auß der Wal-
lachey in die Ukraina geflüchtet/ will der König biß auff weitern Bescheid schützen und sie
nit außlieffern. 6. Weil zur defension der Littauischen Gräntzen keine Armee vorhanden/ als solle man die übrige wenige Leuthe/ so noch ohnabgedanckt/ in der Cron Dienst behal-
ten/ und ihnen den Rest so wohl als den gehenden Sold außzahlen/ von den übrigen Pun-
cten solle auff nechstkünfftigen Reichstag gehandelt werden; Die Brombergische Pacten
mit Chur Brandenburg seint nun durch einen Eyd beyderseits confirmirt, und darmit de-
nen bißhero vorgelauffenen Strittigkeiten ein End gemacht/ die meiste Grandes haben den
Hoff verlassen/ und sich wieder nach Hauß begeben.
Ein anders auß Wien den 7. dito.
Uber neulich auß Ober-Ungarn ahngelangten Currier continuirt ferner so
wol mit Schreiben als reysenden Leuten/ daß der Erbfeind mit denen zu ihme über-
gangenen Rebellen noch immerfort vielfältige Zusammenkunfften und Berath-
schla-
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