Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 17, Frankfurt (Main), 1671.Abgesandten/ und der fürnehmsten Päbstlichen Familien die heilige Communion Pariß den 11. dito. Allhier rüstet sich alles zur Königl. Reyß nacher Flandern/ Mons. de Duras Wien
Abgesandten/ und der fürnehmsten Päbstlichen Familien die heilige Communion Pariß den 11. dito. Allhier rüstet sich alles zur Königl. Reyß nacher Flandern/ Mons. de Duras Wien
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Abgesandten/ und der fürnehmsten Päbstlichen Familien die heilige <hi rendition="#aq">Communion</hi><lb/> gereicht/ dem Volck ahn dem gewöhnlichen Orth den Segen geben/ viele Auß- und<lb/> Einländische seind gegen die Gewohnheit zusammen gelauffen/ den Ceremonien zu-<lb/> zusehen/ die Herren Cardinäl von der <hi rendition="#aq">Congregation</hi> haben verschiedene Gefangene<lb/> loßgelassen/ und ist das gantze <hi rendition="#aq">Collegium</hi> in den Feyertägen bey der Königin von<lb/> Schweden gewesen/ Ihrer Maj. das glückliche Fest anzuwünschen/ welche derglei-<lb/> chen bey dem Pabst auch verrichtet/ der <hi rendition="#aq">Duca di Gravista</hi> ist von <hi rendition="#aq">Neapoli</hi> einkom-<lb/> men/ und mit verschiedenen Kutschen von 6. Pferden durch den Printzen <hi rendition="#aq">Altieri</hi> vor<lb/> der <hi rendition="#aq">St. Joannis</hi> Pfortten empfangen/ und des andern Tags zur Päbstlichen Audientz<lb/> geführt worden/ bey deren er einen Ring von grossen Werth verehrt empfangen/<lb/> und solle sein Heurath mit des <hi rendition="#aq">Card. Altieri</hi> Baasen ehist vollzogen werden/ der<lb/> Päbstl. Pallast wurd mit viel köstlichen neuen Statuen außgezieret/ zu dem End<lb/> der <hi rendition="#aq">Cavallier Bernino</hi> nach Hoff beruffen/ und mit ihme abgeredt worden/ daß er<lb/> 4. von gar ungewöhnlicher grösse im Garten zu dienen verfertigen solle/ wordurch<lb/> dieser Hoffnung empfangen zu seinen vor diesem <hi rendition="#aq">confiscir</hi>ten Gütern wieder zu<lb/> gelangen. Auß Genua/ in diesem Porto seind 3. reichbeladene Schiff von Spa-<lb/> nien eingelauffen nach dem sie grosse Mühe gehabt/ den Barbarischen See-Räu-<lb/> bern zu entwischen/ man hat noch von andern Orthen Sicherheit/ daß sich derglei-<lb/> chen verschiedene auff den Cüsten so gar von <hi rendition="#aq">Civita Vecchia</hi> offt spühren lassen/ de-<lb/> rowegen befohlen worden/ gnugsame Schiffe in See zu bringen/ umb solchen Uber-<lb/> muth zu dämpffen/ und die See wenigstens auff diesem Strich gantz sicher zu hal-<lb/> ten/ von Spanien hat man/ der Printz <hi rendition="#aq">de Montesarchio</hi> Neapolitaner seye ahn statt<lb/> des verstorbenen <hi rendition="#aq">Marchese de Penalba</hi> zum Kriegs-Rath gezogen worden. Auß<lb/> dem Mayländischen/ zu end des Martii seind in dem Staadt die erste Spanische<lb/> Trouppen einkommen/ umb die Regimenter der Nation zu verstärcken/ seind samt<lb/> den Officirern biß zu 200. Mann/ durch ein <hi rendition="#aq">secrete</hi> Porte ins Castell eingezogen/<lb/> und darin quartiret worden/ die Regimenter sind im Anzug ahnhero umb die Mun-<lb/> sterung zu passiren/ und verlangt der <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> solche in Ordnung auff<lb/> dem Platz zu sehen/ zu <hi rendition="#aq">Mantua</hi> ist man sehr beschäfftiget/ umb das Beyläger selbigen<lb/> Hertzogs mit der Princessin <hi rendition="#aq">di Gúastalla</hi> in wenig Tagen zu halten/ und hat man<lb/> Nachricht daß zu <hi rendition="#aq">Pinarolo</hi> etliche Companien zu Fuß zu Verstärckung der Garni-<lb/> son ankommen/ dieweilen solche bey vorgangenen Kranckheiten sehr abgenommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 11. dito.</head><lb/> <p>Allhier rüstet sich alles zur Königl. Reyß nacher Flandern/ <hi rendition="#aq">Mons. de Duras</hi><lb/> hat das Commando über die Armee bekommen/ so auff Dünkirchen <hi rendition="#aq">marchi</hi>ren sol-<lb/> le/ er ist bereits nach <hi rendition="#aq">Donchery</hi> verreyst/ die Trouppen so man auß Lotthringen er-<lb/> wartet/ zu besehen/ und dahin zu begleidten/ beyde Majestäten befinden sich noch zu<lb/><hi rendition="#aq">Versailles,</hi> allda sie dem Savoyschen Abgesandten eine Tochter auß der Tauff ge-<lb/> haben/ den 29. dieses solle der Auffbruch geschehen/ die Königin und der <hi rendition="#aq">Dauphin</hi><lb/> gehen mit/ wie auch alle <hi rendition="#aq">Ministri</hi> des Hoffs/ sambt den ahnwesenden Abgesandten/<lb/> welche aber/ so lang der Hoff zu Dünkirchen verbleibt/ in Bergen <hi rendition="#aq">logir</hi>en sollen.<lb/> Von Madridt wird berichtet/ daß der Holländische Abgesandter die erste Audientz<lb/> bey der Königin gehabt/ aber keinen offentlichen Einzug gehalten/ noch seine Ahn-<lb/> kunfft/ wie sonst bräuchlich/ den <hi rendition="#aq">Ministris</hi> zu wissen gethan.<space dim="horizontal"/> <fw place="bottom" type="catch">Wien</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Abgesandten/ und der fürnehmsten Päbstlichen Familien die heilige Communion
gereicht/ dem Volck ahn dem gewöhnlichen Orth den Segen geben/ viele Auß- und
Einländische seind gegen die Gewohnheit zusammen gelauffen/ den Ceremonien zu-
zusehen/ die Herren Cardinäl von der Congregation haben verschiedene Gefangene
loßgelassen/ und ist das gantze Collegium in den Feyertägen bey der Königin von
Schweden gewesen/ Ihrer Maj. das glückliche Fest anzuwünschen/ welche derglei-
chen bey dem Pabst auch verrichtet/ der Duca di Gravista ist von Neapoli einkom-
men/ und mit verschiedenen Kutschen von 6. Pferden durch den Printzen Altieri vor
der St. Joannis Pfortten empfangen/ und des andern Tags zur Päbstlichen Audientz
geführt worden/ bey deren er einen Ring von grossen Werth verehrt empfangen/
und solle sein Heurath mit des Card. Altieri Baasen ehist vollzogen werden/ der
Päbstl. Pallast wurd mit viel köstlichen neuen Statuen außgezieret/ zu dem End
der Cavallier Bernino nach Hoff beruffen/ und mit ihme abgeredt worden/ daß er
4. von gar ungewöhnlicher grösse im Garten zu dienen verfertigen solle/ wordurch
dieser Hoffnung empfangen zu seinen vor diesem confiscirten Gütern wieder zu
gelangen. Auß Genua/ in diesem Porto seind 3. reichbeladene Schiff von Spa-
nien eingelauffen nach dem sie grosse Mühe gehabt/ den Barbarischen See-Räu-
bern zu entwischen/ man hat noch von andern Orthen Sicherheit/ daß sich derglei-
chen verschiedene auff den Cüsten so gar von Civita Vecchia offt spühren lassen/ de-
rowegen befohlen worden/ gnugsame Schiffe in See zu bringen/ umb solchen Uber-
muth zu dämpffen/ und die See wenigstens auff diesem Strich gantz sicher zu hal-
ten/ von Spanien hat man/ der Printz de Montesarchio Neapolitaner seye ahn statt
des verstorbenen Marchese de Penalba zum Kriegs-Rath gezogen worden. Auß
dem Mayländischen/ zu end des Martii seind in dem Staadt die erste Spanische
Trouppen einkommen/ umb die Regimenter der Nation zu verstärcken/ seind samt
den Officirern biß zu 200. Mann/ durch ein secrete Porte ins Castell eingezogen/
und darin quartiret worden/ die Regimenter sind im Anzug ahnhero umb die Mun-
sterung zu passiren/ und verlangt der Gubernator General solche in Ordnung auff
dem Platz zu sehen/ zu Mantua ist man sehr beschäfftiget/ umb das Beyläger selbigen
Hertzogs mit der Princessin di Gúastalla in wenig Tagen zu halten/ und hat man
Nachricht daß zu Pinarolo etliche Companien zu Fuß zu Verstärckung der Garni-
son ankommen/ dieweilen solche bey vorgangenen Kranckheiten sehr abgenommen.
Pariß den 11. dito.
Allhier rüstet sich alles zur Königl. Reyß nacher Flandern/ Mons. de Duras
hat das Commando über die Armee bekommen/ so auff Dünkirchen marchiren sol-
le/ er ist bereits nach Donchery verreyst/ die Trouppen so man auß Lotthringen er-
wartet/ zu besehen/ und dahin zu begleidten/ beyde Majestäten befinden sich noch zu
Versailles, allda sie dem Savoyschen Abgesandten eine Tochter auß der Tauff ge-
haben/ den 29. dieses solle der Auffbruch geschehen/ die Königin und der Dauphin
gehen mit/ wie auch alle Ministri des Hoffs/ sambt den ahnwesenden Abgesandten/
welche aber/ so lang der Hoff zu Dünkirchen verbleibt/ in Bergen logiren sollen.
Von Madridt wird berichtet/ daß der Holländische Abgesandter die erste Audientz
bey der Königin gehabt/ aber keinen offentlichen Einzug gehalten/ noch seine Ahn-
kunfft/ wie sonst bräuchlich/ den Ministris zu wissen gethan.
Wien
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