Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 19, Frankfurt (Main), 1671.hereingebracht; Der Cardinal Altieri hat angeordnet/ daß [zu] Trost der Armen/ Pariß den 25. dito. Den 18. dieses hat man zu St. Germain einen Türcken von Algier getaufft/ so
hereingebracht; Der Cardinal Altieri hat angeordnet/ daß [zu] Trost der Armen/ Pariß den 25. dito. Den 18. dieses hat man zu St. Germain einen Türcken von Algier getaufft/ so
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> hereingebracht; Der <hi rendition="#aq">Cardinal Altieri</hi> hat angeordnet/ daß <supplied cert="low">zu</supplied> Trost der Armen/<lb/> das Brod mercklich vergrössert werde/ und darzu auß eigenen Mitteln ansehnliche<lb/> Summe hergeben/ umb solche nach der Erndten wieder zuempfangen; Der Printz<lb/><hi rendition="#aq">Don Angelo Altieri</hi> General der Päbstl. Galeren hat sich in Gesellschafft deß<lb/><hi rendition="#aq">Monsr. Gastaldi Tresorier,</hi> und <hi rendition="#aq">Monsr. Ginetti Commissarii</hi> der Wapffen nach<lb/><hi rendition="#aq">Civita Vecchia</hi> begeben/ umb alles in Augenschein zu nehmen/ und in gute Ordnung<lb/> zustellen. Auß Genua/ der Heurath deß <hi rendition="#aq">Duca de Mantuoa</hi> mit der Princessin <hi rendition="#aq">di<lb/> Guastalla</hi> ist glücklich vollnzogen und alles Frawen Zimmer sambt den Fürstlichen<lb/> Ministren und Beambten mit vielen Galanterien beschenckt worden; Von Spa-<lb/> nien vernimbt man/ daß auff vorgangene Betrohung deß Königs Tafilett auff die<lb/> Spanische Vestungen in Africa/ tausend Mann mit aller zu einer Belägerung nö-<lb/> thigen Mund- und Kriegß-Provision auff fünff Schiffen von Cadiz nach Marmo-<lb/> ra übergeführt wordẽ; bey jüngst berichter <hi rendition="#aq">Tempest</hi> seyen über die verunglückt uñ<lb/> zerscheitterte Schiff und verlohrne Güter bey 400. Boodtsknecht ertruncken/ der<lb/> Portugesische Abgesandte habe auff empfangene Befelch durch eigenen Currier<lb/> sich in Eyl auff gehn Lißbona gemacht. Auß dem Mayländischen/ Es ist endlich ein<lb/> scharffer Königl. Befehl auß Spanien kommen/ welcher noch einigen Verweiß<lb/> und Betrohungen inhaltet falß man deme nicht nachgeleben würde/ derohalber der<lb/> Herr <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> ehe ihme solcher von der Ständte wegen <hi rendition="#aq">insinuirt</hi><lb/> worden/ daran gewesen/ daß die vormahls anbefohlene Ordre wegen Reformirung<lb/> der auffgerichteten zehen Compagnien zu Pferdt zum Werck gericht/ und solche<lb/> würcklich abgethan/ und die Soldaten in vorige Companien da man sie außgezogen<lb/> wieder unter gestellt worden/ man verhofft jetzund deßgleichen mit andern zehen<lb/> Companien zu Fuß bald auch geschehen werde; Das Bischthumb <hi rendition="#aq">Vigevano</hi> ist<lb/> von der Königin dem <hi rendition="#aq">Comte Gio Rasino</hi> Ertz-Priestern hiessigen Dhomb-Stifts<lb/> gnädigst anvertraut.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 25. dito.</head><lb/> <p>Den 18. dieses hat man zu St. Germain einen Türcken von Algier getaufft/<lb/> den 19. hat der Engländische Abgesander/ wie auch der von Venedig/ bey dem Kö-<lb/> nig Audientz gehabt/ welcher mit einem Degen und Gehenck von hohem Preiß be-<lb/> schenckt/ und sehr Magnific tractirt worden/ darauff er seinen Abschied genommen/<lb/> andern Tags erschiene der Päbstl. <hi rendition="#aq">Nuntius,</hi> wie auch die Gesandten von Portu-<lb/> gall/ Savoyen/ <hi rendition="#aq">Genes</hi> und der Resident von <hi rendition="#aq">Mantoua,</hi> den 22. aber der Käys. Ex-<lb/> traord. Abgesandter Herr Graff von Windischgrätz/ deßgleichen der Holländische<lb/> Ambassador/ so dann der Churbrandenburgische <hi rendition="#aq">Envoye,</hi> neben dem Schwedi-<lb/> schen Residenten/ darauff Gestern die längst vorgehabte Reyse nacher Flandern<lb/> ahngetretten worden/ der Hertzog von Orleans gehet mit/ <hi rendition="#aq">Monsr. le Dauphin</hi> aber/<lb/> wie auch der <hi rendition="#aq">Duc d’ Anjou,</hi> und <hi rendition="#aq">Madame,</hi> sollen alhier verbleiben; Der <hi rendition="#aq">Secretari-<lb/> us Colbert</hi> ist von Rochefort wieder ahnkommen/ alda er wegen Außrüstung der<lb/> Königl. Schiffen <hi rendition="#aq">Ordre</hi> geben/ und alle Magazinen gedachter Statt besichtiget<lb/> hat; Auß Spanien wird berichtet/ daß der Holländische Abgesander ahn selbigem<lb/> Hoff seine Verrichtungen schon zum End gebracht und auff seiner Abreyß stehe/ zu<lb/> Cadix seint Frantzösische/ Engländ. Holländ. uñ Genuesische Convoyer angelangt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">so</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
hereingebracht; Der Cardinal Altieri hat angeordnet/ daß zu Trost der Armen/
das Brod mercklich vergrössert werde/ und darzu auß eigenen Mitteln ansehnliche
Summe hergeben/ umb solche nach der Erndten wieder zuempfangen; Der Printz
Don Angelo Altieri General der Päbstl. Galeren hat sich in Gesellschafft deß
Monsr. Gastaldi Tresorier, und Monsr. Ginetti Commissarii der Wapffen nach
Civita Vecchia begeben/ umb alles in Augenschein zu nehmen/ und in gute Ordnung
zustellen. Auß Genua/ der Heurath deß Duca de Mantuoa mit der Princessin di
Guastalla ist glücklich vollnzogen und alles Frawen Zimmer sambt den Fürstlichen
Ministren und Beambten mit vielen Galanterien beschenckt worden; Von Spa-
nien vernimbt man/ daß auff vorgangene Betrohung deß Königs Tafilett auff die
Spanische Vestungen in Africa/ tausend Mann mit aller zu einer Belägerung nö-
thigen Mund- und Kriegß-Provision auff fünff Schiffen von Cadiz nach Marmo-
ra übergeführt wordẽ; bey jüngst berichter Tempest seyen über die verunglückt uñ
zerscheitterte Schiff und verlohrne Güter bey 400. Boodtsknecht ertruncken/ der
Portugesische Abgesandte habe auff empfangene Befelch durch eigenen Currier
sich in Eyl auff gehn Lißbona gemacht. Auß dem Mayländischen/ Es ist endlich ein
scharffer Königl. Befehl auß Spanien kommen/ welcher noch einigen Verweiß
und Betrohungen inhaltet falß man deme nicht nachgeleben würde/ derohalber der
Herr Gubernator General ehe ihme solcher von der Ständte wegen insinuirt
worden/ daran gewesen/ daß die vormahls anbefohlene Ordre wegen Reformirung
der auffgerichteten zehen Compagnien zu Pferdt zum Werck gericht/ und solche
würcklich abgethan/ und die Soldaten in vorige Companien da man sie außgezogen
wieder unter gestellt worden/ man verhofft jetzund deßgleichen mit andern zehen
Companien zu Fuß bald auch geschehen werde; Das Bischthumb Vigevano ist
von der Königin dem Comte Gio Rasino Ertz-Priestern hiessigen Dhomb-Stifts
gnädigst anvertraut.
Pariß den 25. dito.
Den 18. dieses hat man zu St. Germain einen Türcken von Algier getaufft/
den 19. hat der Engländische Abgesander/ wie auch der von Venedig/ bey dem Kö-
nig Audientz gehabt/ welcher mit einem Degen und Gehenck von hohem Preiß be-
schenckt/ und sehr Magnific tractirt worden/ darauff er seinen Abschied genommen/
andern Tags erschiene der Päbstl. Nuntius, wie auch die Gesandten von Portu-
gall/ Savoyen/ Genes und der Resident von Mantoua, den 22. aber der Käys. Ex-
traord. Abgesandter Herr Graff von Windischgrätz/ deßgleichen der Holländische
Ambassador/ so dann der Churbrandenburgische Envoye, neben dem Schwedi-
schen Residenten/ darauff Gestern die längst vorgehabte Reyse nacher Flandern
ahngetretten worden/ der Hertzog von Orleans gehet mit/ Monsr. le Dauphin aber/
wie auch der Duc d’ Anjou, und Madame, sollen alhier verbleiben; Der Secretari-
us Colbert ist von Rochefort wieder ahnkommen/ alda er wegen Außrüstung der
Königl. Schiffen Ordre geben/ und alle Magazinen gedachter Statt besichtiget
hat; Auß Spanien wird berichtet/ daß der Holländische Abgesander ahn selbigem
Hoff seine Verrichtungen schon zum End gebracht und auff seiner Abreyß stehe/ zu
Cadix seint Frantzösische/ Engländ. Holländ. uñ Genuesische Convoyer angelangt
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(2019-07-24T10:58:44Z)
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