Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1672.Num. XXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 13. May. Ein Schiff so zu End der vergangenen Wochen auß Dalmatien kommen bringt auß
Num. XXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 13. May. Ein Schiff so zu End der vergangenen Wochen auß Dalmatien kommen bringt auß
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="volume"> <hi rendition="#aq">Num. XXII.</hi> </titlePart><lb/> <titlePart type="main">Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.</titlePart> </docTitle><lb/> <docImprint> <docDate>1672.</docDate> </docImprint><lb/> </titlePage> </front> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <body> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig den 13. May.</head><lb/> <p>Ein Schiff so zu End der vergangenen Wochen auß Dalmatien kommen bringt<lb/> Nachricht/ daß selbiger <hi rendition="#aq">General Morosini</hi> nach gethaner Visiten zu <hi rendition="#aq">Sebenico</hi> und<lb/> selbiger Orthen/ wieder nach <hi rendition="#aq">Spalatro</hi> gangen aldahr einige Zeit zu Beylegung<lb/> sicherer Mißverständnuß zwischen den Heyducken und Morlacken ahnzuwenden/<lb/> zugleich auch Schreiben von Constantinopel deß Inhalts/ daß unser <hi rendition="#aq">Bailo Cav.<lb/> Querini</hi> nach etlichen bey dem Groß-Türcken gehabten Audientzen seine Visiten bey<lb/> den fürnehmbsten Ministren ablegte/ welche ihnen auch zum öffteren herrlich tra-<lb/> ctirt/ darauff er nacher Constantinopel zu kehren gedächte/ aldahr stünden die Biel-<lb/> lesische Galleren mit 20. Brigantinen gantz bereid/ under dem <hi rendition="#aq">Capitain Bassa</hi> in<lb/> See zu lauffen/ zu anders keinem Ende/ als im Archipelago die gewöhnliche Con-<lb/> tributionen von den Insulen einzuholen/ welche in dergleichen auch von den Christ-<lb/> lichen Corsaren sehr ahngefochten würden/ der Frantzösische Abgesandte wehre auch<lb/> gehen Adrianopel verreist/ den mit Franckreich vorgewesenen Mißverständnussen<lb/> die ahnscheinende gute Endschafft zu geben die Asiatische Trouppen wehren in <hi rendition="#aq">Na-<lb/> tolia</hi> ahngelangt/ von dahr sie nach den zum Einschiffen benanten Orthen gehen<lb/> und durch daß schwartze Meer gehn Romania geführt werden sollen; In der In-<lb/> sul <hi rendition="#aq">Stanchio</hi> wehre wohl die halbe Statt durch Erdbeben zerfallen welches von den<lb/> Türcken so wohl wegen der guten Vestungen als wegen der schönen umbgelegenen<lb/> Gärten sehr betauret würde/ in Barbaria würden viel Schiff zum Außlauffen<lb/> gerüstet/ ohngeachtet deren schon sehr viel in See und täglich viel Preissen auff die<lb/> Christen thun/ und ohngehindert darvon brächten/ von Zeit die Frantzösische und<lb/> Engländische Kriegs-Schiff sich andertwerts verzogen umb Holland zu bekriegen/<lb/> man vernimbt von ged. Barbarn/ daß solche ihre Außrüstung meistens dienẽ solle/<lb/> umb auff den Christlichen Cüsten Sclaven einzuholen/ und den Sultan darmit<lb/> zu versehen. Auß Rom/ der Pabst hat Caxelle im Quirinal gehalten/ umb daß er<lb/> zu End Aprilis ins dritte Jahr der Regierung geschritten/ er hat darbenebens daß<lb/> Bischthumb <hi rendition="#aq">Giorgento</hi> in Sicilien selbigem Inquisitor Herrn Joseph Crespo/<lb/> daß von <hi rendition="#aq">Augubio</hi> dem <hi rendition="#aq">Monsr. Rotis</hi> begeben und ahm Fest der Verkündigung<lb/> Mariæ über 300. armen Döchtern die gewöhnliche Heurathsstewer außgetheilt/<lb/> der <hi rendition="#aq">Monsr. Nerli</hi> Ertz Bischoff von Florentz ist zu seiner Nuntiatur nach Franck-<lb/> reich nuhnmehr abgereyst/ und hat der newe <hi rendition="#aq">Duca di Salviati</hi> als Nachfolger seines<lb/> verstorbenen Vatters wegen der von der Kirchen tragenden ahnsehentlichen Lehen<lb/> in Handen deß Pabst den gewöhnlichen Ayd abgelegt/ der Legat von <hi rendition="#aq">Urbino</hi> hat<lb/> mit selbigem Bischoff und Zuthun deß Magistrats eine grosse Summe Gelds ver-<lb/> samblet/ den Inwohnern zu <hi rendition="#aq">Pesaro,</hi> welche umb daß sie in der Mitten zwischen <hi rendition="#aq">Ri-<lb/> mini</hi> und <hi rendition="#aq">Fano</hi> gelegen/ von dem Erdbeben auch sehr beschädiget worden/ in etwas<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Num. XXII.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 13. May.
Ein Schiff so zu End der vergangenen Wochen auß Dalmatien kommen bringt
Nachricht/ daß selbiger General Morosini nach gethaner Visiten zu Sebenico und
selbiger Orthen/ wieder nach Spalatro gangen aldahr einige Zeit zu Beylegung
sicherer Mißverständnuß zwischen den Heyducken und Morlacken ahnzuwenden/
zugleich auch Schreiben von Constantinopel deß Inhalts/ daß unser Bailo Cav.
Querini nach etlichen bey dem Groß-Türcken gehabten Audientzen seine Visiten bey
den fürnehmbsten Ministren ablegte/ welche ihnen auch zum öffteren herrlich tra-
ctirt/ darauff er nacher Constantinopel zu kehren gedächte/ aldahr stünden die Biel-
lesische Galleren mit 20. Brigantinen gantz bereid/ under dem Capitain Bassa in
See zu lauffen/ zu anders keinem Ende/ als im Archipelago die gewöhnliche Con-
tributionen von den Insulen einzuholen/ welche in dergleichen auch von den Christ-
lichen Corsaren sehr ahngefochten würden/ der Frantzösische Abgesandte wehre auch
gehen Adrianopel verreist/ den mit Franckreich vorgewesenen Mißverständnussen
die ahnscheinende gute Endschafft zu geben die Asiatische Trouppen wehren in Na-
tolia ahngelangt/ von dahr sie nach den zum Einschiffen benanten Orthen gehen
und durch daß schwartze Meer gehn Romania geführt werden sollen; In der In-
sul Stanchio wehre wohl die halbe Statt durch Erdbeben zerfallen welches von den
Türcken so wohl wegen der guten Vestungen als wegen der schönen umbgelegenen
Gärten sehr betauret würde/ in Barbaria würden viel Schiff zum Außlauffen
gerüstet/ ohngeachtet deren schon sehr viel in See und täglich viel Preissen auff die
Christen thun/ und ohngehindert darvon brächten/ von Zeit die Frantzösische und
Engländische Kriegs-Schiff sich andertwerts verzogen umb Holland zu bekriegen/
man vernimbt von ged. Barbarn/ daß solche ihre Außrüstung meistens dienẽ solle/
umb auff den Christlichen Cüsten Sclaven einzuholen/ und den Sultan darmit
zu versehen. Auß Rom/ der Pabst hat Caxelle im Quirinal gehalten/ umb daß er
zu End Aprilis ins dritte Jahr der Regierung geschritten/ er hat darbenebens daß
Bischthumb Giorgento in Sicilien selbigem Inquisitor Herrn Joseph Crespo/
daß von Augubio dem Monsr. Rotis begeben und ahm Fest der Verkündigung
Mariæ über 300. armen Döchtern die gewöhnliche Heurathsstewer außgetheilt/
der Monsr. Nerli Ertz Bischoff von Florentz ist zu seiner Nuntiatur nach Franck-
reich nuhnmehr abgereyst/ und hat der newe Duca di Salviati als Nachfolger seines
verstorbenen Vatters wegen der von der Kirchen tragenden ahnsehentlichen Lehen
in Handen deß Pabst den gewöhnlichen Ayd abgelegt/ der Legat von Urbino hat
mit selbigem Bischoff und Zuthun deß Magistrats eine grosse Summe Gelds ver-
samblet/ den Inwohnern zu Pesaro, welche umb daß sie in der Mitten zwischen Ri-
mini und Fano gelegen/ von dem Erdbeben auch sehr beschädiget worden/ in etwas
auß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T10:58:41Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T10:58:41Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |