Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 24, Frankfurt (Main), 1672.lera hat den Monsr. Nerli hier ahngebracht/ den man in deß Card. Raggi ausser Pariß den 28. dito. Der Spanische Ambassador Comte de Molina ist noch alhier/ und hat offt- Dantzig den 30. dito. Den 18. dieses hat der Reichstag zu Warschau seinen Ahnfang genommen/ und wie
lera hat den Monsr. Nerli hier ahngebracht/ den man in deß Card. Raggi ausser Pariß den 28. dito. Der Spanische Ambassador Comte de Molina ist noch alhier/ und hat offt- Dantzig den 30. dito. Den 18. dieses hat der Reichstag zu Warschau seinen Ahnfang genommen/ und wie
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> lera hat den <hi rendition="#aq">Monsr. Nerli</hi> hier ahngebracht/ den man in deß Card. Raggi ausser<lb/> der Statt gelegenes Lusthauß übernacht logirt/ deß anderen Morgens aber seine<lb/> Reyß gehn Marsilien nehmen lassen/ umb von dahr zu Land ferner zu seiner Nun-<lb/> tiatur nach Pariß zu gehen/ es ist dieser Tagen über eine Zweite Gabella/ so schon<lb/> vor diesem im Gang gewesen/ für eine Zeit von 20. Jahren auff den Wein zu schla-<lb/> gen <hi rendition="#aq">deliberirt</hi> worden/ die Stimmen aber haben sich nit gäntzlich vergleichen kön-<lb/> nen/ so seint auch 10. Frantzösische Galeren diesen <hi rendition="#aq">porto</hi> vorbey gehn <hi rendition="#aq">PortoFino</hi><lb/> gefahren/ hatten ein gebeuttes Holländisches Schiff mit Saltz geladen bey sich/ und<lb/> ohnahngesehen es hiesigen Negotianten zuständig nach Marsilien geschickt/ und<lb/> weilen sie diese newe Vestung wie sonst bräuchlich nicht <hi rendition="#aq">salutirt,</hi> so hat man schon<lb/> verschiedentlich Rath gehalten/ waß deßhalben zu thun/ ohne ist zwar nicht/ daß an-<lb/> noch daß Königl. Standart dar nicht auffgerichtet/ noch die dahin <hi rendition="#aq">destinir</hi>te 30.<lb/> grobe Geschütz auffgeführt gewesen. Auß dem Mayländischen/ es ist der <hi rendition="#aq">Mar-<lb/> chese Cantillar</hi> von Neapoli über Rom und Venedig ahnhero kommen/ Königl.<lb/> Groß-Cantzler im Staadt zu sein/ das man mit <hi rendition="#aq">demolition Trino</hi> und <hi rendition="#aq">Alba</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">Monferrat</hi> ohnauffhörlich fortfahrt/ gibt anderst nichts zu vermuthen/ als das die<lb/> beyde Hertzogen von Savoyen und Mantua wegen gehabter Mißverständ sehr na-<lb/> he verglichen/ von Madrid hat man daß der Engländs. Abgesandter seines Königs<lb/> Wapffen über seiner Wohnung außgesetzt/ ahn statt man vermeint gehabt er würd<lb/> sich nacher Hauß begeben.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 28. dito.</head><lb/> <p>Der Spanische <hi rendition="#aq">Ambassador Comte de Molina</hi> ist noch alhier/ und hat offt-<lb/> mahls zu St. Germain bey der Königin Audientz; Verwichenen Donnerstag ist vom<lb/> Graffen von <hi rendition="#aq">Cha<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="4"/> </hi> Gubernator zu <hi rendition="#aq">Calais</hi> ein Currier ahngelangt/ welcher mit-<lb/> bracht/ daß sich damahls die Holländ. Flotte 110. Schiff starck vor der Thembs be-<lb/> funden/ es wehren aber 3. Stund vor ihrer Ahnkunfft 40. Engländische Schiffe<lb/> auß- und der Hertzog von Yorck mit einer Squadron von 8. Fregatten in der Nacht<lb/> ohne einigen Schaden mitten durch die Holländische Flotte gelauffen/ welche deß<lb/> andern Tags ihre Ancker aufffgehoben und sich biß gehn Harwitz zurück gezogen/<lb/> dero die Engländische und Frantzösische 128. Segel starck gefolgt/ diese seint in 3.<lb/> Squadronen zertheilt/ der Hertzog von Yorck gehet in der mitten und führet die<lb/> rothe Königl. Standart/ die unserige gehet zur rechten/ und hat die weisse Flaggen/<lb/> der Graff von Sandtwich ist zur lincken/ und führet die blaue Standart/ der König<lb/> in England ist einen halben Tag darauff gewesen/ sie besichtiget/ und wohl vergnügt<lb/> geschieden. Nechster Tagen solle man wieder Patenten außtheilen/ noch 32000.<lb/> Mann zu Roß und Fueß auffzubringen/ und nach der Armee zu schicken/ die<lb/> Schweitzer wollen uns aber keine Werbung mehr gestatten; Der <hi rendition="#aq">Duc de Chau-<lb/> nes</hi> bleibt zu Brest/ selbigen Haven vor allem Ahnfall zu bewahren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 30. dito.</head><lb/> <p>Den 18. dieses hat der Reichstag zu Warschau seinen Ahnfang genommen/ und<lb/> ist den folgenden Tag der Littauische <hi rendition="#aq">Notarius Sakalinsky</hi> zum Landbotten Mar-<lb/> schalck erwählet worden/ den 21. ist durch den Groß-Cantzler Leszinsky die <hi rendition="#aq">Propo-<lb/> sition</hi> geschehen/ in welcher denen Ständen vornemblich die <hi rendition="#aq">Defension</hi> deß Reichs/<lb/> <fw type="catch" place="bottom">wie</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
lera hat den Monsr. Nerli hier ahngebracht/ den man in deß Card. Raggi ausser
der Statt gelegenes Lusthauß übernacht logirt/ deß anderen Morgens aber seine
Reyß gehn Marsilien nehmen lassen/ umb von dahr zu Land ferner zu seiner Nun-
tiatur nach Pariß zu gehen/ es ist dieser Tagen über eine Zweite Gabella/ so schon
vor diesem im Gang gewesen/ für eine Zeit von 20. Jahren auff den Wein zu schla-
gen deliberirt worden/ die Stimmen aber haben sich nit gäntzlich vergleichen kön-
nen/ so seint auch 10. Frantzösische Galeren diesen porto vorbey gehn PortoFino
gefahren/ hatten ein gebeuttes Holländisches Schiff mit Saltz geladen bey sich/ und
ohnahngesehen es hiesigen Negotianten zuständig nach Marsilien geschickt/ und
weilen sie diese newe Vestung wie sonst bräuchlich nicht salutirt, so hat man schon
verschiedentlich Rath gehalten/ waß deßhalben zu thun/ ohne ist zwar nicht/ daß an-
noch daß Königl. Standart dar nicht auffgerichtet/ noch die dahin destinirte 30.
grobe Geschütz auffgeführt gewesen. Auß dem Mayländischen/ es ist der Mar-
chese Cantillar von Neapoli über Rom und Venedig ahnhero kommen/ Königl.
Groß-Cantzler im Staadt zu sein/ das man mit demolition Trino und Alba im
Monferrat ohnauffhörlich fortfahrt/ gibt anderst nichts zu vermuthen/ als das die
beyde Hertzogen von Savoyen und Mantua wegen gehabter Mißverständ sehr na-
he verglichen/ von Madrid hat man daß der Engländs. Abgesandter seines Königs
Wapffen über seiner Wohnung außgesetzt/ ahn statt man vermeint gehabt er würd
sich nacher Hauß begeben.
Pariß den 28. dito.
Der Spanische Ambassador Comte de Molina ist noch alhier/ und hat offt-
mahls zu St. Germain bey der Königin Audientz; Verwichenen Donnerstag ist vom
Graffen von Cha____ Gubernator zu Calais ein Currier ahngelangt/ welcher mit-
bracht/ daß sich damahls die Holländ. Flotte 110. Schiff starck vor der Thembs be-
funden/ es wehren aber 3. Stund vor ihrer Ahnkunfft 40. Engländische Schiffe
auß- und der Hertzog von Yorck mit einer Squadron von 8. Fregatten in der Nacht
ohne einigen Schaden mitten durch die Holländische Flotte gelauffen/ welche deß
andern Tags ihre Ancker aufffgehoben und sich biß gehn Harwitz zurück gezogen/
dero die Engländische und Frantzösische 128. Segel starck gefolgt/ diese seint in 3.
Squadronen zertheilt/ der Hertzog von Yorck gehet in der mitten und führet die
rothe Königl. Standart/ die unserige gehet zur rechten/ und hat die weisse Flaggen/
der Graff von Sandtwich ist zur lincken/ und führet die blaue Standart/ der König
in England ist einen halben Tag darauff gewesen/ sie besichtiget/ und wohl vergnügt
geschieden. Nechster Tagen solle man wieder Patenten außtheilen/ noch 32000.
Mann zu Roß und Fueß auffzubringen/ und nach der Armee zu schicken/ die
Schweitzer wollen uns aber keine Werbung mehr gestatten; Der Duc de Chau-
nes bleibt zu Brest/ selbigen Haven vor allem Ahnfall zu bewahren.
Dantzig den 30. dito.
Den 18. dieses hat der Reichstag zu Warschau seinen Ahnfang genommen/ und
ist den folgenden Tag der Littauische Notarius Sakalinsky zum Landbotten Mar-
schalck erwählet worden/ den 21. ist durch den Groß-Cantzler Leszinsky die Propo-
sition geschehen/ in welcher denen Ständen vornemblich die Defension deß Reichs/
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(2019-07-24T10:58:37Z)
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