Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 27, Frankfurt (Main), 1673.ten/ daß die Königin den Printzen de Cariati erwehlet/ dem Pabst den weis- Pariß den 24. dito. Auß dem Läger vor Mastricht vom 19. hat man/ daß die Generals den König Dantzig den 26. dito. Auß Pohlen wird die Türcken-Gefahr immer grösser gemacht/ über Cami- stehet
ten/ daß die Königin den Printzen de Cariati erwehlet/ dem Pabst den weis- Pariß den 24. dito. Auß dem Läger vor Mastricht vom 19. hat man/ daß die Generals den König Dantzig den 26. dito. Auß Pohlen wird die Türcken-Gefahr immer grösser gemacht/ über Cami- stehet
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> ten/ daß die Königin den Printzen <hi rendition="#aq">de Cariati</hi> erwehlet/ dem Pabst den weis-<lb/> sen Zelter und jährlichen Tribut wegen deß Königreichs Neapoli zu präsentiren/<lb/> und derowegen nach Rom kommen solle/ von dahr hat der <hi rendition="#aq">Vice Re</hi> den <hi rendition="#aq">Caval-<lb/> lier Valle</hi> mit etlichen Companien zu Fuß und Pferdt gegen die See-Cüsten in<lb/> Puglia geschickt/ umb dieselbe von dem Ahnländen der Türcken zu bewahren;<lb/> Auß Genua/ der Card. <hi rendition="#aq">Ghisy</hi> hat alle fürnehmbste Sachen allhier besehen und<lb/> sich darauff nach Piacenza begeben/ auch ein Schiff von hier nach Rom geschickt/<lb/> darin alle hier bekommene Regalen begriffen seindt über 40000. Pfund werth/<lb/> man hat zwar getracht <hi rendition="#aq">Satisfaction</hi> ahn Franckreich zu geben deme aber ohnan-<lb/> gesehen würd mit den Feindseligkeiten zur See nicht eingehalten/ und seindt noch<lb/> kürtzlich zwey Corsen Schiff genohmen worden/ zu Marsilien liegen 20. Galeren<lb/> und zu Tolon 13. Kriegs-Schiff fertig umb alles zu durchkräutzen/ doch haben 4.<lb/> Algierinische ohnweit Tolon ein Englisch Schiff mit Bley beladen genohmen;<lb/> Auß dem Mayländischen/ der Gubernator General ist nach der Statt <hi rendition="#aq">Cesano</hi><lb/> verreyst/ allwo er Brieff von Spanien erhalten/ welche melden/ daß der Frantzösi-<lb/> sche Abgesandte <hi rendition="#aq">Villars</hi> mit ahnsehentlichen Königlichen Präsenten von Madridt<lb/> ab- wieder nach Pariß gekehret/ in India ohnweit deß Porto <hi rendition="#aq">Bengala</hi> sollen die<lb/> Frantzosen die Statt St. Thomas erobert haben/ ist mit 14. Bastionen umbge-<lb/> ben und mit 140. Stücken versehen/ die Holländer hätten 30000. Indianen zu-<lb/> sammen gezogen/ und gedachte Statt bloquirt/ es seyen aber von Franckreich in die<lb/> 6000. Mann dahin geschickt/ umb solche zu entsetzen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 24. dito.</head><lb/> <p>Auß dem Läger vor Mastricht vom 19. hat man/ daß die Generals den König<lb/> sehr gebetten sich nit so sehr in Gefahr zu begeben/ indeme schon etliche gar nahe<lb/> bey ihme verwundet worden/ und daß man sehr <hi rendition="#aq">alterirt</hi> seye/ daß der Graff von<lb/><hi rendition="#aq">Dona</hi> also <hi rendition="#aq">perstratagema,</hi> indem er verkleidet und Brandenwein verkaufft/<lb/> durch das Läger in Mastricht kommen. Man hat Bericht von einem Seetreffen/<lb/> so den 14. vorgangen/ und von 3. Uhr Nachmittags biß umb 8. Abends gewähret/<lb/> worinn sie nur mit Stücken auffeinander gespielet/ und beyderseits viel Volck ge-<lb/> blieben/ auch etliche Schiffe/ darunder doch kein Frantzösisches sein solle/ zu grund<lb/> gangen/ zu letzt aber haben sich die Frantzosen und Engländer gegen England zu-<lb/> rück gezogen/ ihre Schiff außzubessern/ frische <hi rendition="#aq">Munition</hi> einzunehmen/ und die<lb/> Verwundte/ deren ein grosse Zahl/ außzuladen; man muthmasset nichts guts<lb/> von diesem Treffen/ weil in allen Seehäven einige Particularitäten darvon zu<lb/> schreiben/ verbotten worden. Engländische Brieff melden/ daß alldahr ein Flotte<lb/> von Kauffmannsschiffen mit 12. Millionen von Stücken von achten/ ahnkom̃en.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 26. dito.</head><lb/> <p>Auß Pohlen wird die Türcken-Gefahr immer grösser gemacht/ über Cami-<lb/> niec ist Bericht eingelauffen/ daß 6000. frische Tartarn mit 3000. Türcken da-<lb/> selbst ahngelangt/ so vom <hi rendition="#aq">Ali Bassa</hi> Ordre hätten/ sich mit andern Horden zu <hi rendition="#aq">con-<lb/> jungiren,</hi> und alles was diesseits Podhaye gegen Pohlen liegt/ mit Feuer und<lb/> Schwerdt zu verderben/ welches nur die Vorbotten sein solten/ denen der Groß-<lb/> Vezier mit 200000. Mann/ auff dem Fueß folgen würde/ gestaldt dan albereits<lb/> ein gute Ahnzahl von dessen Armee in der Wallachey ahnkommen/ und bey Jaß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">stehet</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
ten/ daß die Königin den Printzen de Cariati erwehlet/ dem Pabst den weis-
sen Zelter und jährlichen Tribut wegen deß Königreichs Neapoli zu präsentiren/
und derowegen nach Rom kommen solle/ von dahr hat der Vice Re den Caval-
lier Valle mit etlichen Companien zu Fuß und Pferdt gegen die See-Cüsten in
Puglia geschickt/ umb dieselbe von dem Ahnländen der Türcken zu bewahren;
Auß Genua/ der Card. Ghisy hat alle fürnehmbste Sachen allhier besehen und
sich darauff nach Piacenza begeben/ auch ein Schiff von hier nach Rom geschickt/
darin alle hier bekommene Regalen begriffen seindt über 40000. Pfund werth/
man hat zwar getracht Satisfaction ahn Franckreich zu geben deme aber ohnan-
gesehen würd mit den Feindseligkeiten zur See nicht eingehalten/ und seindt noch
kürtzlich zwey Corsen Schiff genohmen worden/ zu Marsilien liegen 20. Galeren
und zu Tolon 13. Kriegs-Schiff fertig umb alles zu durchkräutzen/ doch haben 4.
Algierinische ohnweit Tolon ein Englisch Schiff mit Bley beladen genohmen;
Auß dem Mayländischen/ der Gubernator General ist nach der Statt Cesano
verreyst/ allwo er Brieff von Spanien erhalten/ welche melden/ daß der Frantzösi-
sche Abgesandte Villars mit ahnsehentlichen Königlichen Präsenten von Madridt
ab- wieder nach Pariß gekehret/ in India ohnweit deß Porto Bengala sollen die
Frantzosen die Statt St. Thomas erobert haben/ ist mit 14. Bastionen umbge-
ben und mit 140. Stücken versehen/ die Holländer hätten 30000. Indianen zu-
sammen gezogen/ und gedachte Statt bloquirt/ es seyen aber von Franckreich in die
6000. Mann dahin geschickt/ umb solche zu entsetzen.
Pariß den 24. dito.
Auß dem Läger vor Mastricht vom 19. hat man/ daß die Generals den König
sehr gebetten sich nit so sehr in Gefahr zu begeben/ indeme schon etliche gar nahe
bey ihme verwundet worden/ und daß man sehr alterirt seye/ daß der Graff von
Dona also perstratagema, indem er verkleidet und Brandenwein verkaufft/
durch das Läger in Mastricht kommen. Man hat Bericht von einem Seetreffen/
so den 14. vorgangen/ und von 3. Uhr Nachmittags biß umb 8. Abends gewähret/
worinn sie nur mit Stücken auffeinander gespielet/ und beyderseits viel Volck ge-
blieben/ auch etliche Schiffe/ darunder doch kein Frantzösisches sein solle/ zu grund
gangen/ zu letzt aber haben sich die Frantzosen und Engländer gegen England zu-
rück gezogen/ ihre Schiff außzubessern/ frische Munition einzunehmen/ und die
Verwundte/ deren ein grosse Zahl/ außzuladen; man muthmasset nichts guts
von diesem Treffen/ weil in allen Seehäven einige Particularitäten darvon zu
schreiben/ verbotten worden. Engländische Brieff melden/ daß alldahr ein Flotte
von Kauffmannsschiffen mit 12. Millionen von Stücken von achten/ ahnkom̃en.
Dantzig den 26. dito.
Auß Pohlen wird die Türcken-Gefahr immer grösser gemacht/ über Cami-
niec ist Bericht eingelauffen/ daß 6000. frische Tartarn mit 3000. Türcken da-
selbst ahngelangt/ so vom Ali Bassa Ordre hätten/ sich mit andern Horden zu con-
jungiren, und alles was diesseits Podhaye gegen Pohlen liegt/ mit Feuer und
Schwerdt zu verderben/ welches nur die Vorbotten sein solten/ denen der Groß-
Vezier mit 200000. Mann/ auff dem Fueß folgen würde/ gestaldt dan albereits
ein gute Ahnzahl von dessen Armee in der Wallachey ahnkommen/ und bey Jaß
stehet
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