Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 30, Frankfurt (Main), 1673.Num. XXX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1673. Venedig den 14. Julii. Unser Proveditor General zur See Herr Valier ist vermög einkommener Spring-
Num. XXX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1673. Venedig den 14. Julii. Unser Proveditor General zur See Herr Valier ist vermög einkommener Spring-
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Num. XXX.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1673.
Venedig den 14. Julii.
Unser Proveditor General zur See Herr Valier ist vermög einkommener
Zeitung jetzo in Zante, der Schiffs-Capitain Venier aber auff den Küsten von
Sapienza, umb das Gewässer überall sauber zu halten/ und von den Barbarischen
Corsaren/ Zeit unsere Kauff-Schiff nach Levante gelauffen und wenigstens biß
solche wieder kommen/ zu versicheren/ deßgleichen thut der Capitain Bassa im Ar-
chipelago und umb Candia/ derowegen die Christliche Corsaren sehr auff ihrer
Hut gehen/ also daß biß ahnhero noch kein eintziges gefangen worden/ hingegen aber
zwey Malthesische Kriegs-Schiff ohnweit Scio ein Türckisches bestritten und mit
viel Wahren genohmen/ so nach Candia gehören/ auch neben36. Türcken nach
Malta geführt/ ahn deren drey/ weilen sie Kauffleuthe/ gegen 2500. Realen von
jedwederm Rantion/ wieder libertet geben/ die andere aber alle ahns Ruder ge-
schlagen worden/ ged. Capitain Bassa ist vorhabens 16. Galeren gegen die Christ-
liche Corsaren zu hinterlassen und mit andern 20. einen Streich gegen Malta und
Sicilien zu thun und ahns Land zu setzen trachten/ der Cap. eines Schiffs/ welcher
mit Saltz von Tripoli hier ahnkommen berichtet/ daß aldahr versichert gesagt
würde/ der Bassa von Tunis habe in der Nachbarschafft bey 50000. Moren ver-
samblet und im zweyten Sturmb die Statt erobert/ und den also genanten Dey,
welcher in sein Stelle zu kommen getrachtet/ sambt etlichen seinen adhærenten al-
sobald enthaubten lassen/ wordurch der Auffruhr ohnverlängt gestillet/ und er den
Memeth Gimel seinen Vettern zum Gubernatorn gesetzt/ darauff mit seinem Mo-
ren nacher Algier gezogen/ selbige Empörung auch zu dempffen/ weillen sich die
Underthanen zu sicherer imposition, so der Groß-Türck thun lassen/ nit verstehen
wollen/ über Land vernimbt man auß Türckey/ daß der Groß-Türck nach gehalte-
ner Munsterung bey Soffia sein gantzes Kriegs-Heer gehn Pohlen geschickt/ und er
mit dem Groß-Vezier gehn Adrianopel zurück gangen und gedächten diesen Som-
mer von dahr nit mehr zu gehen/ weilen bey ihme ein Pohlnischer Abgeordneter ahn-
kommen/ so neue Friedens Handlung zu thun vorhabens/ underdessen seye der
Ussaim Bassa mit 40000. Mann gehn Caminieck commandirt umb den Tartarn
den Eingang zu beförderen. Auß Rom/ der Pabst befindet sich in völliger Ge-
sundheit/ hat ahm Montag Consistorium gehalten und die Ceremonien mit
Schließ- und Oeffnung deß Munds mit den zwen newen Cardinälen Gastaldi und
Casanata verrichtet/ dabey man vermeint die Benennung dessen zu hören/ welchen
er letztmahl in petto behalten/ ist aber nit beschehen/ ahm Mittwoch hat er der Ve-
sper in Quirinal beygewohnet/ und ahn der Pfortten den weissen Zelter und den Tri-
but von 7000. Cronen/ wegen deß Königreichs Neapoli, welchen der Printz Ca-
riati Nahmens deß Königs præsentirt, empfangen/ deß anderen Abends hat der
Spanische Abgesandter seinen Pallast mit brennenden Windlichtern erleuchtet/
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