Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 31, Frankfurt (Main), 1672.sen Stelle der Monsr. Busi nach Loretto benennt/ der Cavallier Pietro Moceni- Pariß den 16. dito. Der Spanische Abgesander Graff von Mollna ist nun zu unserm König ab- Dantzig den 18. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß sich das Consilium Post-Comitiale glück-
sen Stelle der Monsr. Busi nach Loretto benennt/ der Cavallier Pietro Moceni- Pariß den 16. dito. Der Spanische Abgesander Graff von Mollna ist nun zu unserm König ab- Dantzig den 18. dito. Von Warschau wird berichtet/ daß sich das Consilium Post-Comitiale glück-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> sen Stelle der <hi rendition="#aq">Monsr. Busi</hi> nach <hi rendition="#aq">Loretto</hi> benennt/ der <hi rendition="#aq">Cavallier Pietro Moceni-<lb/> go</hi> newe Venetianische Abgesandte hat seine erste offene <hi rendition="#aq">Audi</hi>entz beym Pabst und<lb/> Cardinal <hi rendition="#aq">Altieri</hi> gehabt/ zu deren er mit über hundert Carossen begleitet/ und eine<lb/> sehr köstliche Liberey von vielen Pagen/ Laqueyen und Hoffgesinds ahn Tag geben;<lb/> Sonstẽ seynd über 40. Gefangene wegen verschiedener Verbrechen nach den Gale-<lb/> ren geschickt/ vom Pabst aber befohlẽ worden/ daß die Becker das Brodt vergrössern/<lb/> und diesen die Früchten umb einen leidtlichen Preiß sollen überlassen werden/ weilen<lb/> die Speicher nit allein wieder erfüllet/ sondern auch das Feld alles in völligem Uber-<lb/> fluß erzeiget. Auß <hi rendition="#aq">Genua,</hi> der Hertzog von <hi rendition="#aq">Savoya</hi> stehet mit 1000. FueßKnechten<lb/> und 300. zu Pferden <hi rendition="#aq">Pieve</hi> in der <hi rendition="#aq">Republic</hi> Gebieth/ und verübt dessen Volck aller-<lb/> hand Feindseligkeit/ die Ursach ist gantz schlecht/ und hat man verschiedene geheime<lb/> Rathsseß deßwegen gehalten und Currier hin und her abgefertiget/ nachdeme doch<lb/> die gehabte <hi rendition="#aq">Intention</hi> auff <hi rendition="#aq">Savona</hi> und <hi rendition="#aq">Vado</hi> mit dem unauffhörlichen Regenwet-<lb/> ter zu Wasser worden/ und ihme die <hi rendition="#aq">Spesen</hi> nun auff dem Halß liegen; der Printz <hi rendition="#aq">Do-<lb/> ria</hi> und hießiger Adel haben bey diesen Beschaffenheiten eines besorgenden Kriegs<lb/> gantz freywillig etliche 100000. Cronen und viel Volck ahngebotten/ die <hi rendition="#aq">Republic<lb/><lb/> </hi> aber läst über die schon auff den Beinen habende <hi rendition="#aq">Soldatesca</hi> selbsten allbereit 6000.<lb/> Mann zusammen werben. Auß dem Mayländischen/ der <hi rendition="#aq">Duca d’Ossuna</hi> un-<lb/> ser <hi rendition="#aq">Gubernator General</hi> hat etliche Edelleuthe benennet/ welche seiner künfftigen<lb/> Gemahlin den sehr köstlichen Geschmuck nach Spanien übertragen sollen/ Sie hat<lb/> sich vernehmen lassen daß Sie ohnangesehen in hießigem Staadt gebohren/ gleich-<lb/> wohlen ahnhero nit kommen wolle zu wohnen; Von <hi rendition="#aq">Biscaya</hi> vernimbt man/ daß<lb/> ein <hi rendition="#aq">Squadre</hi> Schiffen nach <hi rendition="#aq">Cadiz</hi> gewolt/ mit der Königlichen <hi rendition="#aq">armata</hi> zu <hi rendition="#aq">conjun-<lb/> gir</hi>en/ habe sich aber wegen überfallenen Ungewitters in <hi rendition="#aq">Corunia salvir</hi>en müssen;<lb/> Von <hi rendition="#aq">Turino</hi> wird geschrieben daß viele <hi rendition="#aq">Savoy</hi>sche Trouppen zu Pferdt und zu<lb/> Fuß gehn <hi rendition="#aq">Alba</hi> gezogen das Geschütz zu versichern/ welches nach <hi rendition="#aq">Chierasco</hi> ge-<lb/> führt wird/ von dahr sie ferner gehn <hi rendition="#aq">Cecca</hi> gehen/ und newen Befehl erwarten sol-<lb/> len/ was sie mit andern 6000. vorzunehmen haben werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 16. dito.</head><lb/> <p>Der Spanische Abgesander Graff von <hi rendition="#aq">Mollna</hi> ist nun zu unserm König ab-<lb/> gereyst/ man zweiffelt nicht/ daß fals kein Fried gemacht wird/ sich Spanien wider<lb/> Franckreich erklären werde/ unserer Armee grosse <hi rendition="#aq">Progressen</hi> in Holland verursa-<lb/> chen grosse Frewdt/ massen man bey allen Posten vernimbt/ daß mehr Stätte ero-<lb/> bert worden/ deßwegen die Königin dreymahl in der Wochen <hi rendition="#aq">complimentirt</hi> wird;<lb/> künfftigen Montag solle man wieder 30. Holländische Fähnlein in unser Lieben<lb/> Frawen Kirch bringen/ und das <hi rendition="#aq">Te Deum laudamus</hi> singen/ <hi rendition="#aq">Mons. Colbert</hi> hat<lb/> erhalten 15. darvon nach <hi rendition="#aq">Rheims</hi> in sein Vatterland zuschicken; Ihro Maj. haben<lb/> allen <hi rendition="#aq">Prevosts</hi> in Picardien/ Normandien/ <hi rendition="#aq">Champagne,</hi> und in dem Metzer Ge-<lb/> bieth befohlen bey 20000. Kriegsgefangene in Franckreich zu führen/ man glaubt<lb/> nit mehr/ daß der Fried mit Holland vor sich gehe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 18. dito.</head><lb/> <p>Von Warschau wird berichtet/ daß sich das <hi rendition="#aq">Consilium Post-Comitiale</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">glück-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
sen Stelle der Monsr. Busi nach Loretto benennt/ der Cavallier Pietro Moceni-
go newe Venetianische Abgesandte hat seine erste offene Audientz beym Pabst und
Cardinal Altieri gehabt/ zu deren er mit über hundert Carossen begleitet/ und eine
sehr köstliche Liberey von vielen Pagen/ Laqueyen und Hoffgesinds ahn Tag geben;
Sonstẽ seynd über 40. Gefangene wegen verschiedener Verbrechen nach den Gale-
ren geschickt/ vom Pabst aber befohlẽ worden/ daß die Becker das Brodt vergrössern/
und diesen die Früchten umb einen leidtlichen Preiß sollen überlassen werden/ weilen
die Speicher nit allein wieder erfüllet/ sondern auch das Feld alles in völligem Uber-
fluß erzeiget. Auß Genua, der Hertzog von Savoya stehet mit 1000. FueßKnechten
und 300. zu Pferden Pieve in der Republic Gebieth/ und verübt dessen Volck aller-
hand Feindseligkeit/ die Ursach ist gantz schlecht/ und hat man verschiedene geheime
Rathsseß deßwegen gehalten und Currier hin und her abgefertiget/ nachdeme doch
die gehabte Intention auff Savona und Vado mit dem unauffhörlichen Regenwet-
ter zu Wasser worden/ und ihme die Spesen nun auff dem Halß liegen; der Printz Do-
ria und hießiger Adel haben bey diesen Beschaffenheiten eines besorgenden Kriegs
gantz freywillig etliche 100000. Cronen und viel Volck ahngebotten/ die Republic
aber läst über die schon auff den Beinen habende Soldatesca selbsten allbereit 6000.
Mann zusammen werben. Auß dem Mayländischen/ der Duca d’Ossuna un-
ser Gubernator General hat etliche Edelleuthe benennet/ welche seiner künfftigen
Gemahlin den sehr köstlichen Geschmuck nach Spanien übertragen sollen/ Sie hat
sich vernehmen lassen daß Sie ohnangesehen in hießigem Staadt gebohren/ gleich-
wohlen ahnhero nit kommen wolle zu wohnen; Von Biscaya vernimbt man/ daß
ein Squadre Schiffen nach Cadiz gewolt/ mit der Königlichen armata zu conjun-
giren/ habe sich aber wegen überfallenen Ungewitters in Corunia salviren müssen;
Von Turino wird geschrieben daß viele Savoysche Trouppen zu Pferdt und zu
Fuß gehn Alba gezogen das Geschütz zu versichern/ welches nach Chierasco ge-
führt wird/ von dahr sie ferner gehn Cecca gehen/ und newen Befehl erwarten sol-
len/ was sie mit andern 6000. vorzunehmen haben werden.
Pariß den 16. dito.
Der Spanische Abgesander Graff von Mollna ist nun zu unserm König ab-
gereyst/ man zweiffelt nicht/ daß fals kein Fried gemacht wird/ sich Spanien wider
Franckreich erklären werde/ unserer Armee grosse Progressen in Holland verursa-
chen grosse Frewdt/ massen man bey allen Posten vernimbt/ daß mehr Stätte ero-
bert worden/ deßwegen die Königin dreymahl in der Wochen complimentirt wird;
künfftigen Montag solle man wieder 30. Holländische Fähnlein in unser Lieben
Frawen Kirch bringen/ und das Te Deum laudamus singen/ Mons. Colbert hat
erhalten 15. darvon nach Rheims in sein Vatterland zuschicken; Ihro Maj. haben
allen Prevosts in Picardien/ Normandien/ Champagne, und in dem Metzer Ge-
bieth befohlen bey 20000. Kriegsgefangene in Franckreich zu führen/ man glaubt
nit mehr/ daß der Fried mit Holland vor sich gehe.
Dantzig den 18. dito.
Von Warschau wird berichtet/ daß sich das Consilium Post-Comitiale
glück-
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