Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 33, Frankfurt (Main), 1672.contento glücklich geendiget/ der Adel ist erbietig auffzusitzen/ und nit eher nach Haag den 3. Augusti. Man hat beschlossen deß Staads Flotte biß in 100. Schiffe zu verstärcken/ Wien den 4. dito. Dieser Tagen seindt auß Hiesigem Zeughauß 12. Feld-Stück 36. Munition Mon-
contento glücklich geendiget/ der Adel ist erbietig auffzusitzen/ und nit eher nach Haag den 3. Augusti. Man hat beschlossen deß Staads Flotte biß in 100. Schiffe zu verstärcken/ Wien den 4. dito. Dieser Tagen seindt auß Hiesigem Zeughauß 12. Feld-Stück 36. Munition Mon-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><hi rendition="#aq">contento</hi> glücklich geendiget/ der Adel ist erbietig auffzusitzen/ und nit eher nach<lb/> Hauß zu kehren/ biß das Königreich inn- und ausserhalb einer völligen Ruhe wür-<lb/> de geniessen können; Uber der Malcontenten seltzames Beginnen seint überall har-<lb/> te Reden außgegossen/ und einhellig beschlossen worden/ Ihrer Königl. Maytt. wi-<lb/> der alle dergleichen <hi rendition="#aq">Machinationes</hi> treulich beyzustehen; Zu dem Königl. Auff-<lb/> bruch welcher in diesem Monat geschehen solle/ wird nöthige Ahnstalt gemacht/<lb/> damit Seine Maytt. so bald die Weywodschafften sich werden im Feldt sehen<lb/> lassen/ ohngesäumet erscheinen/ und mit ihrer Gegenwart den Adel in seinem löb-<lb/> lichen Vornehmen bestätigen möge; die Littauische <hi rendition="#aq">Magnates</hi> haben sich<lb/> meistentheils erkläret/ bey dem König und der Republic Wohlfahrt Gut<lb/> und Blut auffzusetzen/ welches noch newlich der Herr Groß-Marschalck<lb/> von Littauen gethan. Der Moscowitische Feldherr <hi rendition="#aq">Romanadovviz,</hi> hin-<lb/> ter dem <hi rendition="#aq">Nieper</hi> hat von seinem Czar vollkommene Ordre erhalten der Cron<lb/> auff erstes Ahnsuchen mit 40000. Mann zu <hi rendition="#aq">assistiren</hi>, welches bey der Ot-<lb/> tomannischen Pforten grosse <hi rendition="#aq">Alteration</hi> verursachet/ also/ daß man fast sicher trau-<lb/> et der Türck werde für dießmahl das Königreich nicht anfechten. Auß der<lb/> Ukraina hat man/ daß der Doroßzenko die umb Human gelegene Stätte denen<lb/> Türcken/ die Vorstätte aber/ wohin sich viel arme Leuthe vom Land <hi rendition="#aq">retirirt</hi> den<lb/> Tartarn preyß geben/ welche selbige auch eingenommen/ und die Leuthe alle in<lb/> die barbarische Gefängnüß geführt/ auch darneben alles in Grund verderbt/ nach-<lb/> deme er aber vernommen/ daß der Sierko mit den Cosacken/ so jenseit deß Niepers<lb/> stehen in 40000. übergesetzt/ sich mit dem Hanenko zu <hi rendition="#aq">conjungiren,</hi> hat er sich nach<lb/><hi rendition="#aq">Lisanc</hi> zurück gezogen/ und der <hi rendition="#aq">Durac</hi> Hanenko in deme er zu <hi rendition="#aq">recognosciren</hi> auß-<lb/> gangen/ ein feindtliches <hi rendition="#aq">Regiment</hi> gefangen bekommen/ und viel Türckische <hi rendition="#aq">Sal-<lb/> vaquardien</hi> niedergemacht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag den 3. Augusti.</head><lb/> <p>Man hat beschlossen deß Staads Flotte biß in 100. Schiffe zu verstärcken/<lb/> umb den Feinden wieder eine Schlacht zu lieffern/ so noch immer auff hiesigen<lb/> Gräntzen <hi rendition="#aq">bravade</hi> machen/ ein unserer Schiff von 70. Lasten so von ihnen verfolgt<lb/> worden hat sich selbst zu Grundt gebohret/ und das darauff gewesene Volck auff<lb/> dem Both die Flucht genom̃en/ es ist nun hiesiger seiths auch erlaubt Kapers außzu-<lb/> rüsten und in See zulauffen/ die Ost Indische <hi rendition="#aq">retour</hi>schiffe sollen bey der Insul<lb/><hi rendition="#aq">St. Helena arrivirt</hi> seyn; Die von Mastrich sollen den Frantzosen in die <hi rendition="#aq">Arriere-<lb/> garde</hi> gefallen sein und bey 200. Pferde und einige <hi rendition="#aq">Bagage</hi> Wagen neben einem<lb/> Obristen gefangen bekommen/ bey selbigem auch viel Geldt gefunden haben. Der<lb/> FeldtMarschalck Würtz hat <hi rendition="#aq">Culenburg,</hi> darin Frantzösische <hi rendition="#aq">Salvegarde</hi> gelegen<lb/> wieder besetzt dergleichen er zu <hi rendition="#aq">Vianen, Asperen</hi> und <hi rendition="#aq">Heuckelem</hi> zu thun vorha-<lb/> bens ist.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 4. dito.</head><lb/> <p>Dieser Tagen seindt auß Hiesigem Zeughauß 12. Feld-Stück 36. <hi rendition="#aq">Munition</hi><lb/> und 18. Rüstwägen/ so mit denen nacher Eger commandirten Völckern gehen/ ab-<lb/> geführt worden/ denen übermorgen Ihre Exc. Herr General Lieutenant Graf von<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Mon-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
contento glücklich geendiget/ der Adel ist erbietig auffzusitzen/ und nit eher nach
Hauß zu kehren/ biß das Königreich inn- und ausserhalb einer völligen Ruhe wür-
de geniessen können; Uber der Malcontenten seltzames Beginnen seint überall har-
te Reden außgegossen/ und einhellig beschlossen worden/ Ihrer Königl. Maytt. wi-
der alle dergleichen Machinationes treulich beyzustehen; Zu dem Königl. Auff-
bruch welcher in diesem Monat geschehen solle/ wird nöthige Ahnstalt gemacht/
damit Seine Maytt. so bald die Weywodschafften sich werden im Feldt sehen
lassen/ ohngesäumet erscheinen/ und mit ihrer Gegenwart den Adel in seinem löb-
lichen Vornehmen bestätigen möge; die Littauische Magnates haben sich
meistentheils erkläret/ bey dem König und der Republic Wohlfahrt Gut
und Blut auffzusetzen/ welches noch newlich der Herr Groß-Marschalck
von Littauen gethan. Der Moscowitische Feldherr Romanadovviz, hin-
ter dem Nieper hat von seinem Czar vollkommene Ordre erhalten der Cron
auff erstes Ahnsuchen mit 40000. Mann zu assistiren, welches bey der Ot-
tomannischen Pforten grosse Alteration verursachet/ also/ daß man fast sicher trau-
et der Türck werde für dießmahl das Königreich nicht anfechten. Auß der
Ukraina hat man/ daß der Doroßzenko die umb Human gelegene Stätte denen
Türcken/ die Vorstätte aber/ wohin sich viel arme Leuthe vom Land retirirt den
Tartarn preyß geben/ welche selbige auch eingenommen/ und die Leuthe alle in
die barbarische Gefängnüß geführt/ auch darneben alles in Grund verderbt/ nach-
deme er aber vernommen/ daß der Sierko mit den Cosacken/ so jenseit deß Niepers
stehen in 40000. übergesetzt/ sich mit dem Hanenko zu conjungiren, hat er sich nach
Lisanc zurück gezogen/ und der Durac Hanenko in deme er zu recognosciren auß-
gangen/ ein feindtliches Regiment gefangen bekommen/ und viel Türckische Sal-
vaquardien niedergemacht.
Haag den 3. Augusti.
Man hat beschlossen deß Staads Flotte biß in 100. Schiffe zu verstärcken/
umb den Feinden wieder eine Schlacht zu lieffern/ so noch immer auff hiesigen
Gräntzen bravade machen/ ein unserer Schiff von 70. Lasten so von ihnen verfolgt
worden hat sich selbst zu Grundt gebohret/ und das darauff gewesene Volck auff
dem Both die Flucht genom̃en/ es ist nun hiesiger seiths auch erlaubt Kapers außzu-
rüsten und in See zulauffen/ die Ost Indische retourschiffe sollen bey der Insul
St. Helena arrivirt seyn; Die von Mastrich sollen den Frantzosen in die Arriere-
garde gefallen sein und bey 200. Pferde und einige Bagage Wagen neben einem
Obristen gefangen bekommen/ bey selbigem auch viel Geldt gefunden haben. Der
FeldtMarschalck Würtz hat Culenburg, darin Frantzösische Salvegarde gelegen
wieder besetzt dergleichen er zu Vianen, Asperen und Heuckelem zu thun vorha-
bens ist.
Wien den 4. dito.
Dieser Tagen seindt auß Hiesigem Zeughauß 12. Feld-Stück 36. Munition
und 18. Rüstwägen/ so mit denen nacher Eger commandirten Völckern gehen/ ab-
geführt worden/ denen übermorgen Ihre Exc. Herr General Lieutenant Graf von
Mon-
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