Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 34, Frankfurt (Main), 1672.Dantzig den 8. dito. Der Land-Tag in Preussen ist wegen vieler Außbleiben zergangen/ hinge- Haag den 9. dito. Ob schon vor diesem sehr viele der Meynung gewesen/ daß unsere Flotte sich Wien den 10. dito. Vorgestern seint die nacher Eger commandirte Kayserl. Völcker in 17000. die
Dantzig den 8. dito. Der Land-Tag in Preussen ist wegen vieler Außbleiben zergangen/ hinge- Haag den 9. dito. Ob schon vor diesem sehr viele der Meynung gewesen/ daß unsere Flotte sich Wien den 10. dito. Vorgestern seint die nacher Eger commandirte Kayserl. Völcker in 17000. die
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Dantzig den 8. dito.
Der Land-Tag in Preussen ist wegen vieler Außbleiben zergangen/ hinge-
gen haben sich die meiste in Pohlen wohl geendiget/ und dem König zu wissen ge-
than/ daß sie beständig resolvirt mit der Pospolite Ruszenie zu erscheinen/ den 11.
dieses werden Ihre Maytt. neben der Königin auffbrechen/ und eine zimbliche Ahn-
zahl Geschütz mit nehmen; Die Groß-Pohlen urgiren starck/ daß man erstlich die
innerliche Unruhe stillen möchte/ ehe etwas wider den Feind vorgenommen wür-
de; Deß Hanenko Deputirte seint mit gutem Contentement vom Hof abge-
reyßt/ und in bißheriger Trew ferner zu verharren ermahnet worden; In Quali-
tät eines Groß-Gesandten ist der der Herr Petrikowsky nach Crym/ die offerirte
mediation ahnzunehmen/ abgangen/ und der Herr Wiennowsky nach dem Tür-
ckischen Hoff verschickt/ zu vernehmen ob eine Gesandtschafft folgen solte die
Pacten zu confirmiren/ hingegen ist ein Moßcowitischer Envoyé zu Warschau
ahnkommen/ welcher berichtet daß ein Groß-Gesandter auff dem Weg begriffen
seye/ die gute Verträwlichkeit zwischen beyden Potentaten zu bevästigen. Auß dem
Läger under Usiatyn ist die unahngenehme Nachricht eingelauffen/ daß der Pod-
lachische Castellanus und der Hanenko, als sie sich Human zu entsetzen/ conjun-
girt, von dem Doroszenko geschlagen worden/ also daß keine Völcker/ als deß Bi-
schoffs von Crakau 11. Fahnen und deß Cron-Referendary Regiment/ ohnbe-
schädiget blieben/ worauff der Adell als heut auffzusitzen abermahl ermahnet
worden.
Haag den 9. dito.
Ob schon vor diesem sehr viele der Meynung gewesen/ daß unsere Flotte sich
mit der Engländischen und Frantzösischen zum andernmahl nit schlagen solte/ inde-
me die Gemüther hierdurch hefftig verbittert und schier ohnversöhnlich gemacht
würden/ so ist doch dieser Tagen dem Admiral de Ruytter Ordre zugesandt wor-
den/ besagte Flotten so noch bey dem Texel und in dem Ulie herumb schweben/ ahn-
zugreiffen/ sintemahlen gewisse Nachricht einkom̃en/ daß 31. Engländische Kriegs-
Schiffe durch jüngstes Ungewitter mehr beschädiget/ als wann sie eine Schlacht
gehalten/ in Sultzbay eingelauffen. Zu Ambsterdam und andern Orten hat man
resolvirt einige Capers außzurüsten/ und erster Tagen in See lauffen zu lassen;
Sonsten hat man under Direction deß Printzen von Oranien bey der Militz eine
grosse Reformation vorgenohmen/ indeme die ohnerfahrne Officirer abgesetzt/ und
wohlgeübte ahngenohmen werden/ in der Polizey ist auch eine Enderung vorhan-
den/ welche doch auß gewissen Ursachen ihren Fortgang so bald nit erreichen dörff-
te. Die Schiffe von Ost-Indien/ Smirna/ Spanien/ und Portugal seint im Frieß-
ländischen Haven zu Delffziehl glücklich ahngelangt.
Wien den 10. dito.
Vorgestern seint die nacher Eger commandirte Kayserl. Völcker in 17000.
starck gäntzlich auffgebrochen/ denen Ihre Excellentz Herr General Lieutenant
Graf von Montecucoli nechstens auff der Post folgen werden/ ahn dero Stat der
Herr General Heister im Hoff-Kriegs-Rath bereits præsidirt, und ist ihme auch
die
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(2019-07-24T10:58:50Z)
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