Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 44, Frankfurt (Main), 1671.Versprechungen/ biß dato noch nichts bewilliget/ weniger dessen Begehr Gehör zu Cölln den 25. October. Man will besorgen/ daß die Stadt endlich werde überstimmet werden/ den Hol- Versprechungen/ biß dato noch nichts bewilliget/ weniger dessen Begehr Gehör zu Cölln den 25. October. Man will besorgen/ daß die Stadt endlich werde überstimmet werden/ den Hol- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Versprechungen/ biß dato noch nichts bewilliget/ weniger dessen Begehr Gehör zu<lb/> geben/ entschlossen seye. Heut haben beyde Kayserl. Majestäten neben der kleinen<lb/> Princeßin/ wie auch der verwittibten Käyserin dem Gottesdienst in dem Jung-<lb/> frauen-Closter bey den Ursulinern beygewohnet/ und daselbst das Mittagmahl ein-<lb/> genommen; Man erwartet täglich einen Türckischen <hi rendition="#aq">Chiaus</hi>/ was dessen Mit-<lb/> bringen/ ist hiernechst zu vernehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 25. October.</head><lb/> <p>Man will besorgen/ daß die Stadt endlich werde überstimmet werden/ den Hol-<lb/> ländern daß Außziehen anzuzeigen/ weil von unterschiedlichen vorgeben wird/ daß/ so<lb/> bald die Holländische Besatzung auß der Statt/ alles solte beygelegt werden/ unter-<lb/> dessen continuirt man die in der Nähe deß Rheins gelegene Stätte und Dörffer mit<lb/> Reuterey und Fueßvolckern ahnzufüllen/ und seint noch vor wenig Tagen 130.<lb/> Mann auß dem Stifft Hildesheimb kommend ohnweit von hier einquartiert wor-<lb/> den; Vorige Woche seint Ihre Fürstl. Gn. von Münster/ auff einem Adlichen<lb/> Hauß bey Mülheimb ahngelangt/ alda sie unterschiedliche Conferentzen gehalten/<lb/> und seint Donnerstags von Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Cölln Mittags zu Brül/<lb/> köstlich tractirt worden/ vorgestern aber haben Ihre Fürstl. Gn. den Päbstlichen<lb/><hi rendition="#aq">Nuntium,</hi> sambt mehr andern Cavalliern und Herren auff ged. Hauß gastirt.<lb/> Auß Braband wird berichtet/ daß die Statt Antorff auch ihre <hi rendition="#aq">quota</hi> zu den<lb/> 1200000. fl. <hi rendition="#aq">extraord-subsid</hi>ien zugeben/ und noch anders mehr bewilliget/ dar-<lb/> auff der Herr Gubernator General nacher Geldern auffgebrochen/ massen dann<lb/> S. Ex. gestern zu Rürmond erwarttet worden/ haben dem <hi rendition="#aq">General Lieutenant<lb/> Ordre</hi> hinterlassen sich mit der gantzen Reuterey zum Auffbruch fertig zuhalten/<lb/> welcher hierüber zu <hi rendition="#aq">Tirlemont</hi> 1500. Reuter versamblet hat. Wie die Hagische<lb/> Brieffe melden/ so ist das Verbott deß Frantz-Weins noch nicht durchgehents väst<lb/> gestellt/ weilen Seeland ohne Beschwerung deß Köhlsamens und Kornhandels<lb/> nit darahn will/ Ambster- und Rotterdam aber hierzu keineswegs verstehen wollen/<lb/> also daß dieser wichtige Punct biß auff den 23. dieses wieder verschoben worden/ falß<lb/> selbigen Tag der endliche Schluß durch die <hi rendition="#aq">Generali</hi>tät vermittels der meisten<lb/> Stimmen nicht erfolgt/ wollen die von Ambsterdam diesen Winter in kein Verbott<lb/> mehr <hi rendition="#aq">consentir</hi>en; Dem Printzen von Oranien ist nun seyn jährlich Tractament<lb/> zu 50000. fl. bewilliget/ auch beyde Feld-Marschalcken/ Printz Mauritz/ und <hi rendition="#aq">Baron</hi><lb/> Würtz/ jeder auff 20000. fl. versichert worden/ die Gräntzen werden überall wohl<lb/> versehen/ und keine Officirer ohne Erlaubnuß auß ihren Posten gelassen/ sondern<lb/> ermahnet/ auff ihrer Hut zu sein/ ob etwan in Ober-Yssell und Gelderland bey har-<lb/> tem Wetter einiger Ahngriff erfolgen möchte/ in den Provintzen werden auff den<lb/> Landtägen allerley Mittel benahmet/ die zum Krieg und <hi rendition="#aq">defension</hi> nötige Kosten<lb/> außzufinden/ ahngesehen die Generalität beschlossen/ mit der auff vier Jahr ahnge-<lb/> nommen Militz biß auff fernern Bescheid zu <hi rendition="#aq">continui</hi>ren/ und dörfften die auff der<lb/> Sommerflotte gediente <hi rendition="#aq">Matrosen</hi> diesen Winter mit halbem Sold unterhalten<lb/> werden.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Versprechungen/ biß dato noch nichts bewilliget/ weniger dessen Begehr Gehör zu
geben/ entschlossen seye. Heut haben beyde Kayserl. Majestäten neben der kleinen
Princeßin/ wie auch der verwittibten Käyserin dem Gottesdienst in dem Jung-
frauen-Closter bey den Ursulinern beygewohnet/ und daselbst das Mittagmahl ein-
genommen; Man erwartet täglich einen Türckischen Chiaus/ was dessen Mit-
bringen/ ist hiernechst zu vernehmen.
Cölln den 25. October.
Man will besorgen/ daß die Stadt endlich werde überstimmet werden/ den Hol-
ländern daß Außziehen anzuzeigen/ weil von unterschiedlichen vorgeben wird/ daß/ so
bald die Holländische Besatzung auß der Statt/ alles solte beygelegt werden/ unter-
dessen continuirt man die in der Nähe deß Rheins gelegene Stätte und Dörffer mit
Reuterey und Fueßvolckern ahnzufüllen/ und seint noch vor wenig Tagen 130.
Mann auß dem Stifft Hildesheimb kommend ohnweit von hier einquartiert wor-
den; Vorige Woche seint Ihre Fürstl. Gn. von Münster/ auff einem Adlichen
Hauß bey Mülheimb ahngelangt/ alda sie unterschiedliche Conferentzen gehalten/
und seint Donnerstags von Ihrer Churfürstl. Durchl. zu Cölln Mittags zu Brül/
köstlich tractirt worden/ vorgestern aber haben Ihre Fürstl. Gn. den Päbstlichen
Nuntium, sambt mehr andern Cavalliern und Herren auff ged. Hauß gastirt.
Auß Braband wird berichtet/ daß die Statt Antorff auch ihre quota zu den
1200000. fl. extraord-subsidien zugeben/ und noch anders mehr bewilliget/ dar-
auff der Herr Gubernator General nacher Geldern auffgebrochen/ massen dann
S. Ex. gestern zu Rürmond erwarttet worden/ haben dem General Lieutenant
Ordre hinterlassen sich mit der gantzen Reuterey zum Auffbruch fertig zuhalten/
welcher hierüber zu Tirlemont 1500. Reuter versamblet hat. Wie die Hagische
Brieffe melden/ so ist das Verbott deß Frantz-Weins noch nicht durchgehents väst
gestellt/ weilen Seeland ohne Beschwerung deß Köhlsamens und Kornhandels
nit darahn will/ Ambster- und Rotterdam aber hierzu keineswegs verstehen wollen/
also daß dieser wichtige Punct biß auff den 23. dieses wieder verschoben worden/ falß
selbigen Tag der endliche Schluß durch die Generalität vermittels der meisten
Stimmen nicht erfolgt/ wollen die von Ambsterdam diesen Winter in kein Verbott
mehr consentiren; Dem Printzen von Oranien ist nun seyn jährlich Tractament
zu 50000. fl. bewilliget/ auch beyde Feld-Marschalcken/ Printz Mauritz/ und Baron
Würtz/ jeder auff 20000. fl. versichert worden/ die Gräntzen werden überall wohl
versehen/ und keine Officirer ohne Erlaubnuß auß ihren Posten gelassen/ sondern
ermahnet/ auff ihrer Hut zu sein/ ob etwan in Ober-Yssell und Gelderland bey har-
tem Wetter einiger Ahngriff erfolgen möchte/ in den Provintzen werden auff den
Landtägen allerley Mittel benahmet/ die zum Krieg und defension nötige Kosten
außzufinden/ ahngesehen die Generalität beschlossen/ mit der auff vier Jahr ahnge-
nommen Militz biß auff fernern Bescheid zu continuiren/ und dörfften die auff der
Sommerflotte gediente Matrosen diesen Winter mit halbem Sold unterhalten
werden.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:49Z)
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