Bergbaues und seine Mühseligkeiten. Einer sagte: der Alte ist gewiß nicht umsonst hier. Er ist heute zwischen den Hügeln um¬ hergeklettert und hat gewiß gute Anzeichen gefunden. Wir wollen ihn doch fragen, wenn er wieder herein kömmt. Wißt ihr wohl, sagte ein Andrer, daß wir ihn bitten könnten, eine Quelle für unser Dorf zu su¬ chen? Das Wasser ist weit, und ein guter Brunnen wäre uns sehr willkommen. Mir fällt ein, sagte ein dritter, daß ich ihn fra¬ gen möchte, ob er einen von meinen Söhnen mit sich nehmen will, der mir schon das gan¬ ze Haus voll Steine getragen hat. Der Junge wird gewiß ein tüchtiger Bergmann, und der Alte scheint ein guter Mann zu seyn, der wird schon was Rechtes aus ihm ziehn. Die Kaufleute redeten, ob sie viel¬ leicht durch den Bergmann ein vortheilhaftes Verkehr mit Böhmen anspinnen und Metal¬
Bergbaues und ſeine Mühſeligkeiten. Einer ſagte: der Alte iſt gewiß nicht umſonſt hier. Er iſt heute zwiſchen den Hügeln um¬ hergeklettert und hat gewiß gute Anzeichen gefunden. Wir wollen ihn doch fragen, wenn er wieder herein kömmt. Wißt ihr wohl, ſagte ein Andrer, daß wir ihn bitten könnten, eine Quelle für unſer Dorf zu ſu¬ chen? Das Waſſer iſt weit, und ein guter Brunnen wäre uns ſehr willkommen. Mir fällt ein, ſagte ein dritter, daß ich ihn fra¬ gen möchte, ob er einen von meinen Söhnen mit ſich nehmen will, der mir ſchon das gan¬ ze Haus voll Steine getragen hat. Der Junge wird gewiß ein tüchtiger Bergmann, und der Alte ſcheint ein guter Mann zu ſeyn, der wird ſchon was Rechtes aus ihm ziehn. Die Kaufleute redeten, ob ſie viel¬ leicht durch den Bergmann ein vortheilhaftes Verkehr mit Böhmen anſpinnen und Metal¬
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Bergbaues und ſeine Mühſeligkeiten. Einer
ſagte: der Alte iſt gewiß nicht umſonſt
hier. Er iſt heute zwiſchen den Hügeln um¬
hergeklettert und hat gewiß gute Anzeichen
gefunden. Wir wollen ihn doch fragen,
wenn er wieder herein kömmt. Wißt ihr
wohl, ſagte ein Andrer, daß wir ihn bitten
könnten, eine Quelle für unſer Dorf zu ſu¬
chen? Das Waſſer iſt weit, und ein guter
Brunnen wäre uns ſehr willkommen. Mir
fällt ein, ſagte ein dritter, daß ich ihn fra¬
gen möchte, ob er einen von meinen Söhnen
mit ſich nehmen will, der mir ſchon das gan¬
ze Haus voll Steine getragen hat. Der
Junge wird gewiß ein tüchtiger Bergmann,
und der Alte ſcheint ein guter Mann zu
ſeyn, der wird ſchon was Rechtes aus ihm
ziehn. Die Kaufleute redeten, ob ſie viel¬
leicht durch den Bergmann ein vortheilhaftes
Verkehr mit Böhmen anſpinnen und Metal¬
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/166>, abgerufen am 21.11.2024.
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