Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.seine Brust, und neigte die Spitze vorwärts. Von der Kuppel herunter kam der Kö¬ ſeine Bruſt, und neigte die Spitze vorwärts. Von der Kuppel herunter kam der Kö¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0341" n="333"/> ſeine Bruſt, und neigte die Spitze vorwärts.<lb/> Die Flügelthüren des Saals flogen auf, und<lb/> Eros nahte ſich entzückt der ſchlummernden<lb/> Freya. Plötzlich geſchah ein gewaltiger Schlag.<lb/> Ein heller Funken fuhr von der Prinzeſſin nach<lb/> dem Schwerdte; das Schwerdt und die Kette<lb/> leuchteten, der Held hielt die kleine Fabel, die<lb/> beynah umgeſunken wäre. Eros Helmbuſch<lb/> wallte empor. Wirf das Schwerdt weg, rief<lb/> Fabel, und erwecke deine Geliebte. Eros<lb/> ließ das Schwerdt fallen, flog auf die Prin¬<lb/> zeſſin zu, und küßte feurig ihre ſüßen Lippen.<lb/> Sie ſchlug ihre großen dunkeln Augen auf,<lb/> und erkannte den Geliebten. Ein langer<lb/> Kuß verſiegelte den ewigen Bund.</p><lb/> <p>Von der Kuppel herunter kam der Kö¬<lb/> nig mit Sophien an der Hand. Die Geſtir¬<lb/> ne und die Geiſter der Natur folgten in<lb/> glänzenden Reihen. Ein unausſprechlich hei¬<lb/> trer Tag erfüllte den Saal, den Pallaſt, die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [333/0341]
ſeine Bruſt, und neigte die Spitze vorwärts.
Die Flügelthüren des Saals flogen auf, und
Eros nahte ſich entzückt der ſchlummernden
Freya. Plötzlich geſchah ein gewaltiger Schlag.
Ein heller Funken fuhr von der Prinzeſſin nach
dem Schwerdte; das Schwerdt und die Kette
leuchteten, der Held hielt die kleine Fabel, die
beynah umgeſunken wäre. Eros Helmbuſch
wallte empor. Wirf das Schwerdt weg, rief
Fabel, und erwecke deine Geliebte. Eros
ließ das Schwerdt fallen, flog auf die Prin¬
zeſſin zu, und küßte feurig ihre ſüßen Lippen.
Sie ſchlug ihre großen dunkeln Augen auf,
und erkannte den Geliebten. Ein langer
Kuß verſiegelte den ewigen Bund.
Von der Kuppel herunter kam der Kö¬
nig mit Sophien an der Hand. Die Geſtir¬
ne und die Geiſter der Natur folgten in
glänzenden Reihen. Ein unausſprechlich hei¬
trer Tag erfüllte den Saal, den Pallaſt, die
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