Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Stadt, und den Himmel. Eine zahllose Heil unsern alten Beherrschern, rief das in
Stadt, und den Himmel. Eine zahlloſe Heil unſern alten Beherrſchern, rief das in
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0342" n="334"/> Stadt, und den Himmel. Eine zahlloſe<lb/> Menge ergoß ſich in den weiten königlichen<lb/> Saal, und ſah mit ſtiller Andacht die Lie¬<lb/> benden vor dem Könige und der Königinn<lb/> knieen, die ſie feyerlich ſegneten. Der König<lb/> nahm ſein Diadem vom Haupte, und band<lb/> es um Eros goldene Locken. Der alte Held<lb/> zog ihm die Rüſtung ab, und der König<lb/> warf ſeinen Mantel um ihn her. Dann gab<lb/> er ihm die Lilie in die linke Hand, und So¬<lb/> phie knüpfte ein köſtliches Armband um die<lb/> verſchlungenen Hände der Liebenden, indem<lb/> ſie zugleich ihre Krone auf Freyas braune<lb/> Haare ſetzte.</p><lb/> <p>Heil unſern alten Beherrſchern, rief das<lb/> Volk. Sie haben immer unter uns gewohnt,<lb/> und wir haben ſie nicht erkannt! Heil uns!<lb/> Sie werden uns ewig beherrſchen! Segnet<lb/> uns auch! Sophie ſagte zu der neuen Köni¬<lb/> ginn: Wirf du das Armband eures Bundes<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [334/0342]
Stadt, und den Himmel. Eine zahlloſe
Menge ergoß ſich in den weiten königlichen
Saal, und ſah mit ſtiller Andacht die Lie¬
benden vor dem Könige und der Königinn
knieen, die ſie feyerlich ſegneten. Der König
nahm ſein Diadem vom Haupte, und band
es um Eros goldene Locken. Der alte Held
zog ihm die Rüſtung ab, und der König
warf ſeinen Mantel um ihn her. Dann gab
er ihm die Lilie in die linke Hand, und So¬
phie knüpfte ein köſtliches Armband um die
verſchlungenen Hände der Liebenden, indem
ſie zugleich ihre Krone auf Freyas braune
Haare ſetzte.
Heil unſern alten Beherrſchern, rief das
Volk. Sie haben immer unter uns gewohnt,
und wir haben ſie nicht erkannt! Heil uns!
Sie werden uns ewig beherrſchen! Segnet
uns auch! Sophie ſagte zu der neuen Köni¬
ginn: Wirf du das Armband eures Bundes
in
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